Über 43,1 Millionen Euro spendeten die 35.651 deutschen Siebenten-Tags-Adventisten im letzten Jahr für den Unterhalt ihrer Freikirche. Laut Christian Goltz (Hannover), Schatzmeister des Norddeutschen Verbandes der evangelischen Freikirche, habe sich das Spendenaufkommen im Vergleich zum Vorjahr um rund 355.000 Euro verringert. Jeder Adventist gab durchschnittlich 1.210 Euro.
Während der Süddeutsche Verband der Freikirche ein Plus an Gaben von 1,15 Prozent verzeichnete, gingen die Spenden in Nord- und Ostdeutschland gegenüber 2007 um 450.000 Euro zurück. Laut Goltz sei dies durch eine rückläufige Mitgliederzahl im Norddeutschen Verband von 280 verursacht worden. Davon seien 93 Mitglieder hauptsächlich nach Süddeutschland verzogen. Die Wirtschaftskraft sei in der Bundesrepublik unterschiedlich verteilt, wie das Spendenverhalten zeige. Während ein Adventist in Ostdeutschland durchschnittlich 1.115 Euro und in Norddeutschland 1.183 Euro gab, waren es in Süddeutschland 1.275 Euro pro Mitglied.
Das durchschnittliche Spendenaufkommen der Adventisten in der Bundesrepublik und in Süddeutschland sei mit den Angaben von 2007 nicht vergleichbar, gab Pastor Werner Dullinger (Ostfildern), Schatzmeister des Süddeutschen Verbandes, zu bedenken. Im vorletzten Jahr hatte, statistisch gesehen, jeder Adventist in der Bundesrepublik 1.303 Euro und im Süden des Landes 1.495 Euro gegeben. Grund sei eine Änderung im Berichtsverfahren der süddeutschen Freikirchenleitung. “2007 und die Jahre davor haben wir in unserer Gabenstatistik noch die Spenden, die direkt für unsere Ortsgemeinden gegeben wurden, berücksichtigt”, erläuterte Dullinger. “Das waren im vorletzten Jahr immerhin 3,468 Millionen Euro.” Doch über dieses Geld würden allein die örtlichen Adventgemeinden verfügen, die daher auch für eine ordnungsgemässe Verbuchung verantwortlich wären. Sie hätten ihre Einnahmen auch nur zu statistischen Zwecken dem Süddeutschen Verband gemeldet. Da direkte Spenden an die Ortsgemeinden nicht von der süddeutschen Freikirchenleitung oder von den ihnen unterstehenden drei regionalen Freikirchenleitungen (Vereinigungen) verbucht würden, tauchten sie 2008 erstmals nicht mehr in der Gabenstatistik auf.
"Der Norddeutsche Verband hat dagegen in seiner Gabenstatistik die Spenden für die Ortsgemeinden im Jahr 2008 berücksichtigt", hob Schatzmeister Goltz hervor. "Sie beliefen sich im letzten Jahr auf 3,877 Millionen Euro." Allerdings hätten laut Dullinger auch schon früher nicht alle Spenden der deutschen Adventisten statistisch ausgewertet werden können. "Es gab immer Gemeinden, die ihre Einnahmen zwar ordnungsgemäss verbuchten, aber statistisch nicht ihrer Freikirchenleitung meldeten. Ausserdem waren in den Gabenstatistiken der beiden deutschen Verbände nie die erheblichen finanziellen Spenden enthalten, die direkt von unseren Mitgliedern an die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA, unser Medienzentrum 'Stimme der Hoffnung', das Advent-Wohlfahrtswerk und die Schulen unserer Freikirche überwiesen wurden", betonte Dullinger. Daher würden die deutschen Adventisten wesentlich mehr spenden, als die für 2008 statistisch ermittelten 1.210 Euro pro Kopf.
Von den 43,1 Millionen Euro gingen 3,1 Millionen Euro in die Aussenmission. Die Adventisten erheben keine Kirchensteuer, sondern unterhalten ihre Pastoren und Institutionen durch freiwillige Gaben, zu denen auch der biblische Zehnten gehört. Viele Mitglieder geben neben zehn Prozent ihres Einkommens weitere Spenden für besondere Projekte.