Die anglikanische Kirche von England (Church of England) beschäftigt sich mit der Weihe von Frauen zu Bischöfen. Das Thema steht auf dem Programm der Generalsynode, die am 8. Februar in London begann. Nach Angaben von Kathpress soll der Bischof von Manchester, Nigel McCulloch, heute einen Zwischenbericht zu dem Thema vorlegen.
Wie die britische Tageszeitung "The Times" berichtet, soll eine allgemeine Debatte über Frauenordination im Juli stattfinden. Ziel sei, die Ordination von Frauen im Bischofsamt zu ermöglichen, ohne neue Strukturen zu schaffen.
Innerhalb der Anglikanischen Weltgemeinschaft (Anglican World Communion) sorgt unter anderem die Weihe von Frauen und Homosexuellen zu Bischöfen seit Jahren für Streit zwischen dem konservativen und liberalen Flügel. Vor allem die US-Episkopalkirche ist sehr liberal in der Frage. Verschiedenenorts haben sich bereits Parallelstrukturen entwickelt.
Laut "Times" wird Bischof McCulloch sich gegen neue Sonderstrukturen für traditionalistische Anglikaner in der Kirche von England wenden. So sei die Einführung einer neuen Klasse "fliegender Bischöfe" nicht praktikabel.
In der US-Episkopalkirche betreuen männliche "Zusatzbischöfe" in von Frauen geleiteten Diözesen Gemeinden, die Bischöfinnen nicht akzeptieren wollen. Nach Angaben der "Times" könnten nach einer Einigung im Juli dann im Jahr 2012 die ersten Bischöfinnen der Kirche von England geweiht werden.
Die Generalsynode tagt noch bis zum 12. Februar in London. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Steuerfragen, die Präsenz von Religion in den Medien und Pensionen für Priester. Die Gespräche werden im Juli bei der Synode in York fortgesetzt.