Gegen die "Bedrohung des Sonntags" durch die "zunehmenden Begehrlichkeiten der Wirtschaft" wie auch durch die "vereinnahmenden Mechanismen der Freizeitindustrie" wendet sich der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief. "Ohne den Sonntag versinkt der Mensch in eine permanente Alltäglichkeit", warnt der Bischof in seinem Schreiben, das am 1. Fastensonntag, dem 21. Februar 2010, in allen oberösterreichischen Pfarren verlesen wird.
Schwarz stellt den Sonntag als Tag der Ruhe und auch als Tag der christlichen Identität in den Mittelpunkt seines Festenhirtenbriefes. "Die Heiligung des Sonntags ist unverzichtbar für jeden, der sich Christ nennt. Das ist nicht zuerst eine Frage der Sonntagspflicht, sondern eine Frage der christlichen Identität", lauten die ersten Zeilen.
Der katholische Linzer Bischof beruft sich laut Kathpress auch auf Papst Benedikt XVI., nach dessen Worten auch Christen des dritten Jahrtausends "ohne Sonntag nicht leben können". Es brauche einen Tag, "der der Arbeit und der Ruhe Sinn gibt, der die Bedeutung der Schöpfung und der Erlösung vergegenwärtigt, der den Wert der Freiheit und des Dienstes am Nächsten zum Ausdruck bringt". Auch in ihrem wegweisenden Sozialhirtenbrief des Jahres 1990 hätten die österreichischen Bischöfe bereits die religiöse wie auch die gesellschaftliche Bedeutung des Sonntags hervorgehoben, erinnerte Schwarz.