Die deutsche Bischöfin Margot Käßmann ist am 24. Februar von ihren Ämtern als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und als Hannoversche Landesbischöfin zurückgetreten. Sie bleibt jedoch Pastorin der hannoverschen Landeskirche. Sie zieht damit die Konsequenzen aus ihrer Alkoholfahrt am 20. Februar. Die 51-Jährige hatte das EKD-Spitzenamt erst vor vier Monaten vom Berliner Bischof Wolfgang Huber übernommen; seit 1999 war sie Bischöfin der grössten evangelischen Landeskirche in Deutschland.
Käßmann war in die Schlagzeilen geraten, weil sie am vergangenen Samstag mit ihrem Dienstwagen eine rote Ampel überfahren hatte. Bei einer anschliessenden Polizeikontrolle wies sie 1,54 Promille Alkohol im Blut auf. Ihr droht nun ein Ermittlungsverfahren wegen Trunkenheit am Steuer.
Bis zur Wahl eines Nachfolgers für Käßmann bei der nächsten Tagung der Synode im Herbst wird ihr Stellvertreter, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, den EKD-Rat kommissarisch leiten.