Mit landesweiten Gottesdiensten gedenken dieses Wochenende Christen und Muslime in Uganda den Opfern und Überlebenden der Bombenanschläge von Kampala. Am 11. Juli wurden bei einer Serie von Bombenattentate auf Fussballfans während des Endspiels der Fussballweltmeisterschaften in einem Restaurant und einem Club in Kampala mindestens 76 Menschen getötet und 83 zum Teil lebensgefährlich verletzt. Unter den Toten sollen sich auch 15 Ausländer befinden.
Die ugandische Regierung ordnete eine einwöchige Staatstrauer an und rief die Religionsgemeinschaften zum Gebet auf. Ugandas Staatschef Yoweri Museveni verurteilte die Drahtzieher als "verantwortungslos, rückwärtsgewandt und feige". Inzwischen hat sich die radikalislamische El-Shaabab-Miliz aus Somalia zu den Anschlägen bekannt. Es waren die tödlichsten Anschläge in der Region seit den Bombenattentaten gegen US-Botschaften in Kenia und Tansania im Jahr 1998.
Die rund 198'000 adventistischen Christen des Landes werden am Samstag in den Sabbat-Gottesdiensten ihrer 813 Gemeinden den Opfern, ihren Familienangehörigen und den Verletzten gedenken. Bereits heute Freitag finden in allen Moscheen Gebetsversammlungen für die Opfer der Selbstmordattentate statt. Am Sonntag werden in den anderen christlichen Kirchen Gedenkgottesdienste organisiert. Die katholischen Bischöfe appellierten an alle Vertreter der Zivilgesellschaft, Konflikte im Dialog und nie mit Gewalt zu lösen.
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält in Uganda die staatlich anerkannte Bugema-Universität, drei Grundschulen, zwanzig Kliniken und medizinische Stationen sowie ein eigenes Verlagshaus.