Das Pieter Wessels-Altersheim, in der Stadt Nigel, Provinz Gauteng, rund 60 km von Johannesburg entfernt, ist in der Nacht des 1. August vollständig abgebrannt. Dabei kamen 22 Personen ums Leben und eine Person starb nach der Rettung an einem Herzinfarkt. Viele wurden noch am Brandort wegen Rauchvergiftung behandelt. Das Alters- und Pflegeheim gehört der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und betreute vor allem Personen mit niedrigem Einkommen.
Das Feuer brach kurz vor 21 Uhr bei Arbeitsbeginn der Nachtschicht aus. Das Personal alarmierte sofort die Feuerwehr und den lokalen Bereitschaftsdienst, die das Feuer bekämpften. Es breitete sich aber rasend schnell in dem 75-jährigen Gebäude über die Vorhänge, die Decke und den Dachstock aus. Gleichzeitig wurde auch versucht, die 102 Bewohner, von denen einige bettlägerig, behindert und auf den Rollstuhl angewiesen sind, zu retten.
«Das ganze Gebäude stand in Flammen», sagte Remsie Visser vom Pflegeheim. «Wir alarmierten die Feuerwehr und versuchten alles, um die Leute nach draussen zu bringen. Die meisten von ihnen sind behindert. Wir konnten nicht alle retten und sind deshalb in einem furchtbaren Schockzustand».
Dem Personal und den Rettungskräften gelang es 84 Heimbewohner zu retten. Viele von ihnen konnten nur das mitnehmen, was sie auf sich trugen. Beim Brand wurden sämtliche Dokumente, medizinischen Unterlagen und das persönliche Eigentum der Patienten zerstört.
Louis Gouws, der Leiter des Pflegeheims, bat die Angehörigen, bei der DNA-Identifizierung der Opfer des Grossbrandes mitzuhelfen. Er sagte aber auch, dass sich die Identifikation schwierig gestalte, weil 65 Personen im Heim lebten, die keine Angehörige hätten.Die Heimbewohner konnten vorübergehend bei Privatpersonen und in anderen Pflegeeinrichtungen der Umgebung untergebracht werden.
Die Kirchenleitung der Adventisten in der Transvaal Vereinigung ist vom Unglück tief betroffen und erarbeitet Pläne zur dauerhaften Unterbringung der Patienten und um andere Arbeitsplätze für die 80 Angestellten zu finden, hiess es.
Rogers Mamaila, Sprecher des Notfalldienstes der Metropolregion Ekurhuleni wies darauf hin, dass die Brandursache noch nicht geklärt sei: «Wir haben schon viele Feuer bekämpft und viele Leute gerettet, aber wir haben noch nie so viele Personen verloren, wie bei diesem Brand».
Der Präsident Südafrikas, Jacob Zuma, hat den Familien und den Freunden der Verstorbenen sein Beileid übermittelt. «Wir teilen ihren Verlust und die Schmerzen. Die Regierung tut alles, was in ihrer Macht steht, um sie zu unterstützen».