Die Unabhängige Nationale Wahlkommission (INEC) in Nigeria gab am 10. August die drei Daten für die Wahlen 2011 bekannt. Die Termine für die Wahlen in die Nationalversammlung, für die Gouverneurs- und Landtagswahlen und für die Präsidentschaftswahlen, sind ausnahmslos auf einen Samstag festgelegt worden.
Pastor Joseph Adebisi Ola, Präsident der Adventisten im Nordwest-Kirchenbezirk von Nigeria, wies darauf hin, dass viele Wähler ihrer Rechte beraubt werden könnten, wenn der Wahltag auf einem Samstag belassen werde. Die protestantische Freikirche feiert, wie die jüdischen Glaubensgemeinschaften, den biblischen Sabbat (Samstag) als Ruhetag. Nach Adebisi könnten die Mitglieder seiner Kirche an ihrem Ruhe- und Gottesdiensttag ihre bürgerlichen Rechte nicht wahrnehmen. Er forderte deshalb die für die Wahl Verantwortlichen auf, dem Vorbild entwickelter demokratischer Staaten zu folgen und diese wichtigen Wahltermine auf einen Wochentag zu verlegen.
Von den 144 Millionen Einwohnern Nigerias sind über eine halbe Million adventistische Christen, davon 267.000 erwachsen getaufte Mitglieder in über 800 Kirchengemeinden. Als weltweite Freikirche kennen die Adventisten nicht nur kulturelle Unterschiede in Bezug auf die Frage der Frauenordination, sondern auch im Hinblick auf die Wahrnehmung des Wahlrechts an Samstagen. Die Kirche empfiehlt die Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen auch am Ruhetag.
In Nigeria besteht eine kaum überschaubare Vielfalt an religiösen Gemeinschaften. Rund 50 % der Nigerianer sind Muslime, vor allem in Norden. Etwa 40 % sind Christen, im Süden und der restliche Teil - etwa 10 % - bekennt sich zu einer traditionellen afrikanischen Religion.