Nordthailand ist die Heimat verschiedener Bergstämme, die zum Teil vor Jahrhunderten aus den Hochebenen Tibets und Südchinas über Laos und Burma nach Thailand einwanderten. Es handelt sich nur um einige Tausend Bewohner, die zurückgezogen lebten und daher kaum in Konflikt mit den Thailändern gerieten. Die immense Zunahme der thailändischen Bevölkerung und das massive Abholzen der Bergwälder nehmen den Zugewanderten die Lebensgrundlage. Ein stetiger Kontakt mit der entwickelten, städtischen Bevölkerung führt ausserdem zu sozialen Spannungen unter den Bergstämmen. Als nicht thailändische Staatsbürger haben sie keinen rechtlichen Status, und ihre Kinder können daher auch nicht in die Schule gehen. 70 Prozent der rund 5.600 Menschen leben unterhalb der in Thailand definierten Armutsgrenze von 1,5 US-Dollar pro Tag.
Ein integriertes Dorf-Entwicklungsprogramm soll die Lebenssituation der ethnischen Minderheiten in Nordthailand langfristig verbessern. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA sorgt für sauberes Trinkwasser und ermöglicht Kleinkredite, damit die Menschen ihr eigenes Einkommen erwirtschaften und so ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Zudem werden Gesundheitskurse angeboten, um Krankheiten vorzubeugen. ADRA kümmert sich auch um juristische Aufklärung, damit die Bergbewohner die Staatsbürgerschaft erhalten. Dadurch werden nicht nur deren Rechte gestärkt, ihre Kinder erhalten nur so Zugang zur Bildung.