Die Zahl der Kriege auf der Welt ist nach Untersuchungen der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) der Universität Hamburg erneut gesunken. Gemäss Kathpress wurden im Vorjahr noch 34 Kriege gezählt (minus fünf gegenüber 2008), verringerte sich ihre Zahl in 2010 abermals um zwei auf 32. Das sei der niedrigste Stand seit 1993.
Die von organisierten Kämpfen am stärksten betroffenen Weltregionen sind Asien und der Vordere und Mittlere Orient mit jeweils neun Kriegen und einem bewaffneten Konflikt. In Afrika gab es sechs Kriege und vier bewaffnete Konflikte, in Süd- und Mittelamerika jeweils einen Krieg und einen Konflikt.
Damit habe sich laut AKUF auch für 2010 die seit 1945 beobachtete Ungleichverteilung des weltweiten Kriegsgeschehens bestätigt. Weit über 90 Prozent aller Kriege finden in der sogenannten "Dritten Welt" statt. Überdies bedeute der generelle Trend der vergangenen Jahre nicht, dass die Welt insgesamt friedlicher geworden wäre. Es habe weltweit zahlreiche gewaltsam ausgetragene Auseinandersetzungen unterhalb der Kriegsschwelle gegeben.
"Krieg" definiert das Hamburger Universitäts-Institut als gewaltsamen Massenkonflikt, bei dem mindestens zwei bewaffnete Streitkräfte mit einem Mindestmass an zentralgelenkter Organisation beteiligt sind und die militärischen Handlungen mit einer gewissen Regelmässigkeit und Dauer stattfinden. Kriege gelten als beendet, wenn Kämpfe mindestens für ein Jahr eingestellt oder unterhalb der Schwelle der Kriegsdefinition fortgeführt werden. "Bewaffnete Konflikte" sind demzufolge gewaltsame Auseinandersetzungen, bei denen die Kriterien der Kriegsdefinition nicht in vollem Umfang erfüllt sind.