Die Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat einen Spendenaufruf für die hungernden Menschen in Ostafrika lanciert und in einem ersten Schritt rund 43.000 Franken (37.000 Euro) für die Nothilfe bereitgestellt.
Laut Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) der UNO, sind zehn Millionen Menschen in Äthiopien, Djibouti, Kenia, Somalia und Uganda akut vom Hunger bedroht. Davon sind zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren unterernährt und 500.000 von ihnen kämpfen ums Überleben, schreibt UNICEF.
Die grösste Dürre seit 1951, weltweit steigende Lebensmittelpreise (25 Prozent in Kenia von Januar bis April), hohe Inflationsraten (14 Prozent in Kenia), bewaffnete Konflikte, Missernten, Unterernährung, ausgetrocknete Brunnen und verendende Viehherden haben zur katastrophalen Situation am Horn von Afrika beigetragen Viele Menschen suchen Hilfe in den bereits hoffnungslos überfüllten Flüchtlingslagern.
"Wir sind nicht erst seit Kurzem in dieser Region tätig, sagte Marie-Jo Guth, Mitarbeiterin der Nothilfeabteilung von ADRA International. „Wir kennen die Bedürfnisse der dortigen Bevölkerung und wissen, wie man ihnen helfen kann“, unterstrich die ADRA Mitarbeiterin nach ihrer Rückkehr aus dem Hungergebiet. Das weltweite ADRA Netzwerk, der Zusammenschluss von ADRA Landesbüros, koordiniert über das Regionalbüro in Kenia die Hilfe für Äthiopien, Kenia, Somalia und Uganda, um insgesamt 85.000 Betroffene mit Wasser, Nahrungsmitteln und Nothilfegütern zu versorgen sowie die Verbreitung ansteckender Krankheiten zu bekämpfen.
Äthiopien
Im Osten Äthiopiens wird ADRA die Bevölkerung per Tanklastwagen mit Wasser versorgen, Tierfutter liefern und tierärztliche Hilfe bieten, um den Bauern, die in jener Gegend von der Viehzucht lebten, die Existenz zu sichern.
Kenia
Hundertausende sind vor der Hungersnot aus Somalia nach Kenia oder Äthiopien geflüchtet. Dort haben sich riesige Flüchtlingslager gebildet. „Nach mehrwöchigen Fussmärschen sind die Menschen völlig erschöpft. Insbesondere die Kinder befinden sich im Zustand schwerster Unterernährung. Viele sind bereits auf der Flucht verhungert“, sagte ein Mitarbeiter von Caritas in Nairobi.
Um die Verbreitung ansteckender Krankheiten bei den Flüchtlingen zu bekämpfen, werde ADRA Latrinen bauen, teilte das Hilfswerk mit. Den Bewohnern der Camps würden auch Schutzplanen, Schlafmatten, Tücher, Moskitonetze, Wasserkanister, Kochzeug und Chlortabletten abgegeben.
Nebst der Hilfe in den Flüchtlingslagern versorge ADRA Kenia 800 Haushalte in Kasaala, im Osten des Landes, per Tanklastwagen mit Wasser und verteile Nahrungsmittelpakete, die zusätzliche Rationen für schwangere oder stillende Mütter und für unterernährte Kinder enthielten. Im Weiteren sei vorgesehen vier Brunnen zu graben und Wasser in Tanklastwagen zu liefern, so das ADRA Netzwerk.
Somalia
Laut ADRA Schweiz beteilige sich das Hilfswerk in der Region Nugal, im Nordosten Somalias, an einer drei Monate dauernden Versorgung von 10.000 Menschen mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Gleichzeitig sollen Brunnen wiederhergestellt und unterirdische Wassertanks saniert werden.
Die militante Al-Shabab-Miliz hatte 2010 ADRA und anderen Hilfswerken die Arbeit im von ihr kontrollierten Gebiet verboten. Die Miliz habe die Hilfsorganisationen eingeladen, zur Bekämpfung des Hungers ihre Tätigkeit in ihrem Gebiet wieder aufzunehmen, teilte ADRA mit. Die Situation werde gründlich geprüft, so das Hilfswerk, bevor es sich wieder engagiere.
Uganda
Wegen Wassermangels seien Hundertausende Ugander vom Tod bedroht, berichtet ADRA. Das Hilfswerk wird 55.000 Betroffene in der Karamoja Region, im Nordosten Ugandas, mit Nahrungsmitteln, Wasser und weiteren Hilfsgütern versorgen.
Am Nothilfeeinsatz für die Hungernden in Ostafrika beteiligen sich ADRA Deutschland, ADRA Grossbritannien, ADRA International und ADRA Schweiz.
ADRA Schweiz bittet um Spenden auf das Postkonto PC 80-26526-3 mit dem Vermerk "Somalia".
ADRA Schweiz ist akkreditierter Partner der Glückskette.