Dr. Johannes Hartlapp, Kirchenhistoriker an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg, hat die Formulierung eines adventistischen Glaubensbekenntnisses vorgeschlagen. Das könne zur Stärkung der konfessionellen Identität beitragen, erklärte Hartlapp im Rahmen des Missionskongresses „G-Camp“ der evangelischen Freikirche vom 2. bis 7. August in Friedensau.
Siebenten-Tags-Adventisten würden die altkirchlichen Glaubensbekenntnisse bejahen, sie aber nicht im Gottesdienst sprechen. Ihr Glaubensverständnis hätten sie in 28 Glaubensartikeln formuliert, die von der Vollversammlung ihrer Generalkonferenz (Weltsynode) verabschiedet und zuletzt 2005 ergänzt worden seien. Da die Artikel den adventistischen Glauben umfassend darlegten, seien sie zu umfangreich, um von den Gläubigen im Gedächtnis zu behalten, führte Hartlapp aus. Gemeindemitglieder hätten jedoch das Bedürfnis, sich ihres eigenen Glaubens zu versichern. Dafür böte sich ein prägnantes Glaubensbekenntnis an. Das Credo sollte nicht mehr als zehn Sätze umfassen und auch im Gottesdienst gesprochen werden, regte der Kirchenhistoriker an.
Als Orientierungshilfe für ein adventistisches Glaubensbekenntnis schlug Hartlapp das Bibelwort aus dem Neuen Testament in Titus 2,11-14 vor. Der Apostel Paulus erinnere in diesem Textabschnitt an die Erlösung durch Jesus Christus, die Erwählung der Gläubigen zu Gottes Eigentum, ihre Berufung zu einem verantwortungsvollen Handeln und die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi.