Christliche Unternehmer spielten in der chinesischen Wirtschaft eine immer grössere Rolle. Durch das rasante Wachstum des Christentums im bevölkerungsreichsten Land der Welt gäbe es inzwischen Firmen mit mehreren tausend Mitarbeitern, die von Christen nach biblischen Prinzipien geleitet würden. Das berichteten der Geschäftsführer des Verbands „Christen in der Wirtschaft“, Timo Plutschinski (Wuppertal), und der Unternehmer Karl Schock (Schorndorf bei Stuttgart) nach ihrer Rückkehr von einer Wirtschaftskonferenz in China, zu der sie als Redner eingeladen waren.
Nach Schocks Angaben sei in der Acht-Millionen-Einwohner-Stadt Shenyang nahe der nordkoreanischen Grenze bereits eine Akademie für christliche Führungskräfte im Bau. In den Gebäuden auf dem 230 Hektar grossen Gelände sollten Christen lernen, wie sie chinesische Firmen und Abteilungen erfolgreich führen und gleichzeitig christliche Werte leben und weitergeben könnten. Die christlichen Unternehmer förderten Integrität und Gerechtigkeit in der vom Kapitalismus geprägten chinesischen Wirtschaft. In China beschäftigten christliche Unternehmer schon heute zahlreiche Firmenseelsorger, die sich ausschliesslich um das geistliche Wohl der Mitarbeiter kümmerten.
Regierungsbeamte hätten den christlichen Unternehmertag in Hangzhou eng überwacht, aber nicht eingegriffen, teilte Plutschinski mit. Insgesamt sei die Freiheit der Christen im Land in den vergangenen Jahren angestiegen. Die Regierung wache allerdings genau darüber, dass christliche Bewegungen nicht vom Ausland gesteuert würden, sondern aus dem Land selbst kämen. Laut Plutschinski und Schock hätten die Veranstalter der Wirtschaftskonferenz „erstaunlich offen über das Evangelium und die Notwendigkeit des Glaubens an Jesus Christus“ gesprochen. Für 2012 sei erneut eine Delegationsreise von christlichen Führungskräften aus Deutschland nach China geplant.