Kwaku Ahin-Sam, Ghana, erhält DAAD-Preis © Foto: ThH Friedensau

„Verantwortung übernehmen, weil es um unsere gemeinsame Zukunft geht“

Friedensau bei Magdeburg/Deutschland | 17.10.2011 | APD | International

In diesem Monat werde weltweit die Grenze von sieben Milliarden Menschen überschritten, stellte Matthias Graner (Burg bei Magdeburg), SPD-Landtagsabgeordneter von Sachsen-Anhalt, in seiner Festansprache zur Verleihung akademischer Grade der Theologischen Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg fest. Es gelte deshalb, noch mehr dafür zur sorgen, dass Konflikte nicht eskalierten, sondern beherrschbar blieben.

Unsere Welt befinde sich in einem globalen Umbruch und der damit verbundenen Unsicherheit, so Graner. Die gegenwärtige Schuldenkrise mache deutlich, dass etwas nicht in Ordnung sei. Daher gäbe es in vielen Städten Demonstrationen gegen die Banken und den Kapitalismus. Auch in der Vergangenheit seien Bewegungen gewachsen, weil sie gegen etwas waren. Doch bei derartigen Protesten gäbe es kaum Aussagen, welche Alternativen verfolgt werden sollten. Wut und Zorn über die bestehende Lage müssten kanalisiert werden, um die Kräfte für die Aufgaben der Zukunft zu nutzen.

Graner wies darauf hin, dass politisches Engagement nicht nur in den Parteien stattfinde, sondern beispielsweise auch bei den Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Dass gerade Christen Verantwortung für diese Welt übernehmen sollten, stehe schon im Neuen Testament. Matthias Graner, der in der SPD-Landtagsfraktion auch Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften ist, erinnerte an die Bergpredigt, in der Jesus einen Menschen erwähne, der „hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit“. Diese Aussage habe auch eine politische Dimension. Ebenso, wenn Christus sage: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Der Politiker forderte deshalb die Absolventen auf, sich Gedanken über ihre Rolle in der Gesellschaft zu machen. Es gelte Verantwortung zum Wohl der Menschen in dieser Welt zu übernehmen, „weil es um unsere gemeinsame Zukunft geht“.

Insgesamt wurden 36 Studierende aus zehn Ländern in den Bereichen Theologie und Sozialwesen mit einem B.A. oder M.A. graduiert. Professor Dr. Horst Rolly, Dekan des Fachbereiches Christliches Sozialwesen der Hochschule Friedensau, überreichte acht Absolventinnen und Absolventen die Urkunden eines Batchelors of Arts in Social Work (Soziale Arbeit) und elf weiteren das Dokument eines Masters of Arts in International Social Sciences (Internationale Sozialwissenschaften). Sechs von ihnen kamen aus Österreich, Ghana, Ruanda, Kenia, den Philippinen und Myanmar.

Dr. Johannes Hartlapp, Dekan des Fachbereiches Theologie, verabschiedete zwei Bachelors und elf Masters of Arts in Theologie sowie vier Masters of Arts in Theological Studies. Letztere stammen aus Tansania, Burundi, Kenia und Nigeria. Ausserdem erhielt der Student in Internationalen Sozialwissenschaften, Kwaku Ahin-Sam aus Ghana, den mit eintausend Euro dotierten Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), nicht nur für hervorragende akademische Leistungen, sondern auch für das Engagement in seinem sozialen Umfeld.

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