Aus Anlass der Einführung von Margot Kässmann als Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017 in Berlin wies der Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), der Schweizer Theologe Thomas Wipf, auf die europäische Dimension der Reformation hin und kündigte das Projekt „Europa reformata – 500 Jahre Reformation“ an.
Wipf bezeichnete die Vorbereitungen der deutschen evangelischen Kirchen auf das Jubiläum 2017 als wichtige Impulse für die europäischen Kirchen der Reformation. Der GEKE, in der 105 lutherische, reformierte, unierte, methodistische und vorreformatorische Kirchen in Europa miteinander verbunden seien, komme die Rolle zu, das Reformationsgedenken in Europa in konfessioneller und geographischer Breite sichtbar zu machen. „Unser Projekt versteht sich als Ergänzung zu den zahlreichen Aktivitäten der Mitgliedskirchen in den einzelnen Ländern“, erklärte Wipf.
„Europa reformata“ biete Mitgliedskirchen die Möglichkeit, ihre Vorhaben miteinander zu vernetzen und zu präsentieren. Initiativen und Veranstaltungen sollten unter dem gemeinsamen Logo die europäische Reformation als ein Geschehen mit verschiedenen geographischen und konfessionellen Brennpunkten bewusst machen. Städte, die während der Reformation oder für deren Entwicklung eine besondere Bedeutung hatten, könnten als Reformationsstädte Europas ebenfalls mit dem Label „Europa reformata“ ausgezeichnet werden. Das Projekt solle auf der Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa in Florenz im September auf den Weg geschickt werden.
„Die Vollversammlung wird sich auch intensiv mit der Bedeutung der Reformation für die Kirche der Zukunft und das Leben in unserer modernen Gesellschaft beschäftigen“, sagte Wipf. „Ein bloss historisches Gedenken der Reformation der christlichen Kirche, die vor 500 Jahren ihren Anfang nahm, ist zu wenig!“ Wesentlichen Anteil an der Vollversammlung werde daher das Forum „Evangelische Kirchen Europas im Aufbruch“ haben.