„Die Feste zum Ende des Fastenmonats Ramadan sind eine gute Gelegenheit, sich beim Feiern besser kennenzulernen“, ermunterte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, der evangelisch-lutherische Landesbischof Professor Dr. Friedrich Weber (Braunschweig), die Mitgliedskirchen der ACK. Einladungen an die christlichen Gemeinden, das Fest des Fastenbrechens gemeinsam zu begehen, sollten mit Offenheit und Herzlichkeit angenommen werden, wünsche sich der Landesbischof.
„Gastfreundlich zu sein und Gastfreundschaft umgekehrt anzunehmen, sind die besten Gegenmassnahmen zu islamfeindlichen Strömungen in unserer Gesellschaft, die auch vor den Kirchen nicht Halt machen“, so der ACK-Vorsitzende.
Seit über zehn Jahren lägen Untersuchungen des Soziologen Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld) zur sogenannten „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ vor, die seit 2005 einen Anstieg von Islamfeindlichkeit feststellten. Umfragen zu stereotypen Denkweisen über Muslima und Muslime in Deutschland zeigten, dass Islamfeindlichkeit die am weitesten verbreitete Form von Extremismus in Deutschland sei.
„Nicht nur der Verfassungsschutz oder die Polizei, sondern jede gesellschaftlich Institution – auch die Kirchen – sind aufgefordert, über Strategien gegen jede Form von Rechtsextremismus nachzudenken und diese umzusetzen“, so Landesbischof Weber. „Die anderen Glaubenden am eigenen religiösen Leben teilhaben zu lassen, sich auszutauschen und gegenseitig besser kennenzulernen, fördert das Zusammenleben über kulturelle Grenzen hinweg“, ist der ACK-Vorsitzende überzeugt.
Das Ramadanfest (Id al-Fitr beziehungsweise Ramazan Bayram) oder auch Fest des Fastenbrechens wird in diesem Jahr am 19. August gefeiert.