Ein Erdbeben mit Stärke 8,0 auf der Richterskala hat am 6. Februar einen Teil des Inselstaates der Salomonen betroffen. Zwei dadurch ausgelöste Flutwellen hätten ein überwiegend von Adventisten bewohntes Dorf auf den Santa Cruz Inseln, Temotu Provinz/Salomonen, sowie vier andere Dörfern auf der abgelegenen, kleinen Inselgruppe völlig zerstört, wie die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung in Australien mitteilte.
Nach offiziellen Angaben des Krankenhauses in Lata seien als Folge des Erdbebens und der dadurch ausgelösten Flutwellen acht Tote zu beklagen. Pastor George Fafale, Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf den Salomonen, sagte, dass sich diese Zahl wahrscheinlich auf 13 erhöhen werde, da weitere Leichen von Personen gefunden wurden, die als vermisst gemeldet worden seien. Unter den 2.500 Obdachlosen befänden sich auch 200 Adventisten.
„Sie haben ihr Hab und Gut verloren und sind nun in einer zwar gedeckten, aber seitlich offenen Markthalle untergebracht“, sagte Fafale. Das Büro des örtlichen Pastors, der Kirchenraum und Nebenräumlichkeiten seien vom Wasser überflutet und mit Dreck gefüllt worden. Die Lautsprecheranlage und die gesamte Inneneinrichtung der Kirche seien verloren gegangen. Zudem habe die Flutwelle das kircheneigene Transportmittel, ein Fiberglasboot mit Aussenbordmotor, weggespült.
„Wir beten für die vom Tsunami betroffenen Bewohner der Provinz Temotu“, sagte Pastor Fafale. „Gemeinsam mit der Zeitung „Solomon Star“ organisieren wir in der Hauptstadt Honiara einen Spendenaufruf für die Obdachlosen in Temotu.“
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Salomonen beteilige sich zusammen mit den Behörden und anderen Nichtregierungsorganisationen an der Hilfsaktion, sagte Joe Lovi, Pressesprecher von ADRA Salomonen. Das Hilfswerk habe mehr als 20 Grosspakete mit Kleidern und 1000 Kanister mit Trinkwasser von Honiara nach Temotu verschifft. Es würden zusätzlich Planen und weitere Kanister gebraucht, so Lovi.
Die Salomonen sind seit 1978 ein unabhängiger Inselstaat, der östlich von Papua Neuguinea im Pazifik liegt. Es leben auf den sechs grossen Inseln und den 992 Atollen rund 550.000 Einwohner. Davon sind 95 Prozent Christen: 34 Prozent bekennen sich zu den Anglikanern, 19 Prozent zu den Katholiken, 17 Prozent zur South Sea Evangelical Church und weitere 21 Prozent zu anderen protestantischen Kirchen, zu denen auch 41.800 Siebenten-Tags-Adventisten im Inselstaat zählen. Die Adventisten unterhalten 18 Kliniken auf den Inseln, betreiben zwei Gymnasien und zwei Berufsausbildungsstätten.