Mit der Nachbildung eines handgefertigten somalischen Brunnens informiert die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland beim 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg über ein Langzeitprojekt zur Verbesserung der Wasserversorgung in dem ostafrikanischen Land.
„In den letzten zehn Jahren wurden in Somalia von ADRA rund 140 Brunnen gegraben oder gebohrt“, erklärte Hartmut Wilfert, Pressesprecher der Hilfsorganisation. Ausserdem seien Kanalsysteme geschaffen worden, um das Wasser zu regulieren und Felder zu bewässern. Einheimische Bauern könnten auf den Kanälen mit Booten ihre Ernte transportieren. Die Wasserrückhaltebecken seien angesichts der katastrophalen Dürre der zurückliegenden Jahre besonders wichtig geworden. „Die Zisternen haben vielen Tausend Menschen das Leben gerettet, auch wenn wir nicht alle retten konnten“, räumte Wilfert ein.
Zum Selbstverständnis von ADRA gehöre, dass die Baumassnahmen vor Ort von einheimischen Kräften projektiert und ausgeführt würden. Zudem verpflichte ADRA die Dorfbewohner, ihr Brunnenwasser bei Bedarf auch benachbarten Dörfern zur Verfügung zu stellen. Weil sich Konflikte häufig am Zugang zum Wasser entzündeten, sei dies ein wertvoller Beitrag zur Befriedung. In Somalia benötige eine Person am Tag zehn bis zwölf Liter Wasser, lediglich ein Zehntel des Durchschnittsverbrauchs in Deutschland.