Am 26. Juni hat der Oberste Gerichtshofs der USA entschieden, den Homo-Ehen die rechtliche Gleichstellung zu gewähren. Gleichzeitig wurde das Verbot der Homo-Ehe im Bundesstaat Kalifornien als verfassungswidrig erklärt. Am 27. Juni nahm Pastor Dan Jackson, Präsident der Nordamerikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (NAD), mit der Erklärung „Bestätigung der Ehe“ Stellung zu den Entscheidungen des Supreme Court: „Als Siebenten-Tags-Adventisten setzten wir uns für die Stärkung der Familie gemäss den biblischen Prinzipien und Vorbildern ein, die Gott in seinem Wort für die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau dargelegt hat, der ältesten menschlichen Institution, die auf den sechsten Schöpfungstag zurückgeht.“
Die wachsenden Angriffe auf die biblische Ehe in den USA seien der Grund, um in einer Stellungnahme die Position der Kirche bezüglich der christlichen Ehe zu bekräftigen, so Jackson. Adventisten glaubten weiterhin an die Gültigkeit der biblischen Lehre, weil sie sowohl im Menschsein als auch in Gottes Plan bei der Schaffung der Ehe verankert sei. Er stehe ohne Zögern zur langjährigen Position, wie sie in den Glaubensgrundlagen der Kirche beschrieben sei: „Die Ehe, von Gott im Garten Eden eingesetzt und von Jesus Christus bestätigt, soll eine lebenslange Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau in einer von Liebe erfüllten Gemeinschaft sein.“
„Für uns sind alle Menschen Kinder Gottes, egal welche geschlechtliche Orientierung sie haben“, schreibt Jackson in der Stellungnahme. Adventisten duldeten keine Aussonderung von Menschengruppen, um sie zu verhöhnen, zu verspotten oder gar zu missbrauchen. „Allerdings ist es auch sehr klar, dass Gottes Wort einen homosexuellen Lebensstil nicht gut heisst“, so Jackson, noch sei dies in der 2000-jährigen Kirchengeschichte der Fall gewesen.
Der Verwaltungsausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat am 23. April 1996 eine „Erklärung zur Ehe“ beschlossen, die nachstehend angefügt ist.
„Erklärung zur Ehe“
Aussagen zum Thema Ehe werden erst im rechten Licht gesehen, wenn man sie vor dem Hintergrund des göttlichen Eheideals betrachtet. Die Ehe wurde von Gott gestiftet und von Jesus Christus bestätigt. Sie sollte monogam und heterosexuell sein, eine lebenslange Verbindung der liebenden Gemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau. Als Krönung seiner Schöpfertätigkeit schuf Gott den Menschen als Mann und Frau nach seinem eigenen Bild. Und er stiftete die Ehe, den Bund einer körperlichen, emotionalen und geistlichen Vereinigung zweier Geschlechter, in der Heiligen Schrift „ein Fleisch“ genannt.
Durch die Verschiedenheit der zwei menschlichen Geschlechter symbolisiert die Ehe auf einzigartige Weise die Einheit der Gottheit in Vielfalt. In der ganzen Heiligen Schrift wird die heterosexuelle Verbindung in der Ehe als Symbol für die Verbindung zwischen Gottheit und Menschheit gesehen. Sie ist das menschliche Zeugnis der selbstlosen Liebe Gottes und des Bundes mit seinem Volk. Die harmonische Vereinigung von Mann und Frau in der Ehe stellt einen Mikrokosmos der sozialen Einheit dar, der immer als Herzstück einer stabilen Gesellschaft galt. Darüber hinaus verstand der Schöpfer die Sexualität in der Ehe nicht nur als Zeichen der Einheit, sondern auch als Mittel zur Vermehrung der menschlichen Familie. In der göttlichen Absicht ereignet sich so eine Fortsetzung der Schöpfung aus dem gleichen Vorgang, an dem Ehemann und Ehefrau Freude, Vergnügen und körperliche Ganzheit finden. Einem Mann und einer Frau, deren Liebe sie einander in enger körperlicher Verbindung erkennen lässt, wird ein Kind anvertraut. Ihr Kind ist die Verkörperung ihres Einsseins. Das heranwachsende Kind gedeiht in der Atmosphäre der ehelichen Liebe und Einheit, die es hervorgebracht hat, und kann mit beiden natürlichen Eltern eine Beziehung pflegen.
Die monogame Einheit eines Mannes und einer Frau in der Ehe wird als göttlich eingesetzte Gründung der Familie und des sozialen Lebens bestätigt und als der einzige moralisch angemessene Ort für eine geschlechtliche oder intime sexuelle Beziehung. Dennoch ist die Ehe nicht der einzige Plan Gottes für das Bedürfnis nach menschlichen Beziehungen oder der Erfahrung der Familie. Auch das Leben als Single und die Freundschaften unter allein lebenden Menschen gehören zum göttlichen Plan. Die Gemeinschaft mit und die Unterstützung durch Freunde hat im Alten und im Neuen Testament eine große Bedeutung. Die Gemeinschaft in der Gemeinde, der Familie Gottes, steht für alle offen, unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht. Doch die Heilige Schrift macht einen deutlichen sozialen und sexuellen Unterschied zwischen solchen freundschaftlichen Beziehungen und der Ehe.
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten steht ohne Vorbehalt zum biblischen Eheverständnis und glaubt, dass eine Lockerung dieses hohen Anspruchs eine Herabsetzung des himmlischen Ideals bedeuten würde. Weil die Ehe durch die Sünde verdorben wurde, muss die von Gott beabsichtigte Reinheit und Schönheit der Ehe wiederhergestellt werden. Wenn wir die Erlösungstat Christi und das Wirken seines Geistes an menschlichen Herzen annehmen, kann das ursprüngliche Ziel der Ehe wiederhergestellt und die schöne und heilsame Erfahrung der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, die ihr Leben im Ehebund vereinigen, Wirklichkeit werden.
Diese Erklärung wurde vom Verwaltungsausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am 23. April 1996 angenommen und beschlossen.