Zwei Buchläden der ägyptischen Bibelgesellschaft in Assuit und Minia, den beiden grössten Städten in Südägypten, sind nach Ausbruch der Unruhen am 14. August komplett zerstört worden, wie die Bibelgesellschaft in England mitteilte. Die Unruhen seien nach der Auflösung der Protestcamps der Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi durch die Sicherheitskräfte in Kairo ausgebrochen.
Der Generaldirektor der ägyptischen Bibelgesellschaft, Ramez Atallah, bezeichnete den Gewaltausbruch als „Angriff auf den Staat durch eine gewalttätige Minderheit, welche die Nation destabilisieren wolle.“
Die Angreifer hätten die Rollläden aus Metall zerstört, welche die Buchläden schützten, hätten die Schaufenster eingeschlagen, seien in die Verkaufsräume eingedrungen und hätten die Geschäfte in Brand gesetzt. An den Strassen der beiden Buchläden seien viele weitere Geschäfte und parkierende Autos ebenfalls angezündet worden, so Atallah.
In einem Brief an die Unterstützer der Bibelgesellschaft auf der ganzen Welt habe Ramez Atallah geschrieben: „Einer der Gründe, weshalb die Regierung so zurückhaltend gewesen ist, die Lager der Muslimbruderschaft aufzulösen, sind deren Androhungen von Vergeltungsmassnahmen gewesen“, so Atallah. „Die meisten Ägypter haben deshalb Gewaltausbrüche erwartet. Trotzdem ist es äusserst schmerzlich im Fernsehen das Blutvergiessen unter Ägyptern mitanzusehen.“ Seit 129 Jahren sei die Bibelgesellschaft in Ägypten tätig und habe noch nie solche Angriffe erlebt, wie sie nun gegen die beiden Buchläden ausgeführt worden seien.