Zum 25. November, dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, lanciert die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland eine Kampagne gegen häusliche Gewalt mit der Ärztin und mehrfachen Weltmeisterin im Kickboxen, Dr. Christine Theiss. Laut der Online-Redakteurin von ADRA Deutschland, Mirjam Greilich, setze sich Christine Theiss seit Jahren für Kinder in Not ein und das Thema "Gewalt gegen Frauen" sei ihr ein Herzensanliegen. In ihrem Sport werde sie täglich mit Gewalt konfrontiert, so die Sportlerin. Der Unterschied zur häuslichen Gewalt bestehe aber darin, dass es im Sport feste Regeln gebe. Beide Boxerinnen wüssten, worauf sie sich einliessen. Häusliche Gewalt hingegen sei "einfach erbärmlich", so die Kickboxerin.
Gewalt gegen Frauen sei Alltag bei vielen Frauen und Kindern. Jede vierte Frau weltweit werde in ihrem Leben Opfer häuslicher Gewalt. Aus Scham, Angst vor Gerede oder weiteren Übergriffen, trauten sich viele jedoch nicht, aus der Situation auszubrechen, heisst es in der Mitteilung des Hilfswerks. ADRA Deutschland hat mit der Kickboxerin einen Film Clip zur Thematik gedreht: http://youtu.be/W3kZgu7cjdk
Gemäss einer kürzlich veröffentlichten Studie, koste die Gewalt unter Partnern in der Schweiz die Gesellschaft pro Jahr zwischen 160 und 280 Millionen Franken (130 und 227 Millionen Euro), heisst es in einer Medienmitteilung von ADRA Schweiz zum Kampagnenstart gegen häusliche Gewalt. Jede zweite Woche sterbe in der Schweiz eine Person an den Folgen häuslicher Gewalt. Der Strafrechtler Martin Killias schätze, dass 5.500 Frauen und 2.100 Männer Opfer ihres Partners oder ihrer Partnerin würden und physisch unter Gewalt litten.
Adventisten mit weltweiter Kampagne gegen Gewalt an Frauen: „Enditnow“
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat 2010 weltweit die Kampagne „Enditnow“ lanciert, um gegen Gewalt an Frauen und Mädchen anzugehen (www.enditnow.org).
ADRA Deutschland und Schweiz kämpfen gegen häusliche Gewalt
Auch wenn familiäre Situationen ausweglos erschienen, gebe es Hoffnung auf Hilfe, so Mirjam Greilich. Dem Hilfswerk liege die Gesundheit und der Schutz von Frauen besonders am Herzen. So habe ADRA Deutschland vor einigen Jahren in Serbien ein Frauenhaus gegründet. In Kenia sei die Hilfsorganisation beim Aufbau einer Anlaufstelle tätig gewesen. Sie biete Opfern von Genitalverstümmelung eine Zuflucht oder schütze junge Mädchen, die verheiratet werden sollten. Sie hätten nun einen Platz, der ihnen Sicherheit biete und an dem sie sich wieder ein normales, angstfreies Leben aufbauen könnten.
Bei ADRA Schweiz würden alle Mitarbeitenden Verhaltensregeln unterschreiben und damit bestätigen, dass sie auf jegliche Art von Gewalt verzichteten, schreibt das Hilfswerk. Seit 2007 unterstütze ADRA Schweiz in Thailand unter dem Namen „Keep Girls Safe“ ein Heim für Mädchen, die gefährdet seien von Menschenhändlern zur Prostitution gezwungen zu werden. Seit Juli 2012 unterstütze auch die Stiftung „Glückskette“, die Spenden für humanitäre Hilfsprojekte sammelt, dieses Projekt. „Keep Girls Safe“ gewähre gefährdeten Mädchen aus dem Norden des Landes einen Unterschlupf, damit sie normal aufwachsen und zur Schule gehen könnten.