Lepra Patienten in Indien © Foto: Lepra-Mission Schweiz

Internationales Symposium: „Wie eliminiert man eine Krankheit?“

Basel/Schweiz | 29.11.2013 | APD | Gesundheit & Ethik

Am Symposium vom 29. November zu überwindbaren Krankheiten, am Novartis-Hauptsitz in Basel, bekräftigte der CEO des Pharmaunternehmens, Joseph Jimenez, das Ziel, Lepra für immer zu bannen, wie die Evangelische Lepra-Mission Schweiz mitteilte. „Noch immer ist Lepra ein tiefer Einschnitt ins Leben. Doch es ist eine heilbare Krankheit. Unser Ziel ist es, dass Lepra nicht mehr existiert“, so Jimenez. Laut Hilfswerk gebe Novartis die Lepra-Medikamente kostenlos ab.

Lepra ist heilbar
Lepra sei heilbar und die Anzahl Neuerkrankter sei weltweit jährlich auf 250.000 Fälle gesunken. Doch die letzte Meile zur Ausrottung der Krankheit sei die schwierigste, sagte Ann Aerts, Leiterin der „Novartis Foundation“. Das Problem bestehe darin, so Cairns Smith, Professor Universität Aberdeen und Präsident der „Lepra-Mission“, dass Lepra eine Inkubationszeit von bis zu zehn Jahren habe. In dieser Zeit könnten andere Menschen angesteckt werden. Deshalb würden in Asien, Afrika und Südamerika Profilaxe-Pilotversuche mit Angehörigen und Nachbarn laufen.

Lepra als Stigma
Wichtig sei zudem die Aufklärung, besonderes in Gegenden, in den die Menschen arm seien, so Professor Smith. „Noch immer verstecken manchenorts die Betroffenen ihr Leiden, weil es in diesen Gegenden weiterhin als Fluch der Götter dargestellt wird und der Ausschluss aus der Gesellschaft droht.“

Eine Welt ohne Lepra ist möglich - Drei Punkte zur Eliminierung von Lepra
Die drei entscheidenden Punkte zur Eliminierung der Krankheit seien laut Smith: „Die Früherkennung der Krankheit sowie deren umgehende Behandlung. Das Zweite sei die Profilaxe, die nun getestet werde und als Drittes das Entwickeln von Impfstoffen.

Lepra-Mission: Akribische Kleinarbeit vor Ort
Die Medikamente aus Basel würden an die Weltgesundheitsorganisation WHO geliefert und gelangten von dort an die Landesregierungen. Diese würden sie den Fachleuten abgeben, welche die Krankheit bekämpften. In Ländern, wie Indien oder Bangladesch geschehe dies in weiten Landesteilen durch die Lepra-Mission, heisst es in deren Medienmitteilung. „Wir übernehmen die Feinverteilung. Dass die Medikamente kostenlos sind, ist sehr wertvoll“, sagte Markus Freudiger, Co-Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz. Aufwändig sei auch die Arbeit vor Ort. Es müsse in ländlichen Gegenden „akribisch nach Betroffenen gesucht und ihre Wunden und Geschwüre teils über Monate gepflegt werden.“

Das ist Lepra
Das Bakterium, das Lepra verursacht, kann mit einer rund sechs bis zwölfmonatigen Antibiotika-Behandlung vollständig aus dem Körper entfernt werden. Lepra ist heilbar, die Folgeschäden aber nicht. Bereits vorhandene Behinderungen bleiben. Bei einem geschädigten Nervensystem kommt etwa das verlorene Gefühl in den Händen oder Füssen nicht mehr zurück. In Zentren der Lepra-Mission entwerfen die Betroffenen ihr Leben neu und lernen beispielsweise, einen Topf immer mit einem Schutz anzufassen, da sie mit ihren gefühllosen Fingern nicht bemerken würden, dass sie sich diese am heissen Metall verbrennen.

Über die Lepra-Mission
Die Lepra-Mission engagiert sich als christliche Entwicklungsorganisation im Kampf gegen die Ursachen und Folgen von Lepra. Sie unterstützt seit mehr als 100 Jahren Spitäler, Ausbildungszentren, Präventions-, Selbsthilfe- und Rehabilitationsprojekte der weltweiten Lepra-Mission. Diese ist in rund 30 Ländern aktiv, vorwiegend in Indien, Südostasien und Afrika. Ihre Hilfe erreicht mehrere Millionen Menschen in Armut, bringt ihnen Hoffnung und verändert ihr Leben. Die Schweizer Lepra-Mission mit Sitz in Herzogenbuchsee setzt seinen Schwerpunkt auf die Arbeit in Indien, Bangladesch, Nepal, DR Kongo und Niger. Die Schweiz steuerte im Jahr 2012 an diese Projektarbeit rund 1,053 Millionen Schweizer Franken bei.

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