Die römisch-katholische Kirche hat am 1. Adventsonntag ihr neues Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ mit einem Gottesdienst in Freiburg offiziell eingeführt. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, würdigte das nach fast 40 Jahren an den kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen neu ausgerichtete Liederbuch. Ziel der Revision sei es gewesen, der Religiosität und Glaubenssuche der Menschen am Anfang des dritten Jahrtausends durch die Auswahl von Liedern, Texten und Gebeten gerecht zu werden. Das neue „Gotteslob“ solle nach und nach in allen römisch-katholischen Gemeinden Deutschlands, Österreichs und der Diözese Bozen-Brixen ausgeliefert und benutzt werden.
Erzbischof Zollitsch würdigte auch die Arbeit der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“, die 2002 ihre Arbeit aufgenommen hätte. Das Ergebnis zeige, wie richtig es gewesen sei, für die Erneuerung Zeit aufzuwenden. „Eine ganze Reihe vertrauter Lieder bleibt uns erhalten. Sie sorgen für Kontinuität. Zudem sind in grösserer Zahl Gebete aufgenommen worden, die in Hauskreisen und der Familie zur gemeinschaftlichen Feier einladen. Denn Glaube will gemeinsam gestaltet und gelebt werden. Und er braucht Ausdrucksformen, Lieder und Gebete, die in unsere Zeit sprechen, die die Situation der Menschen treffen“, so Zollitsch. Beidem werde das neue „Gotteslob“ gerecht.
Der Vorsitzende der Unterkommission für das neue Liederbuch, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg), betonte: „Die Welt wandelt sich, die Kirche wandelt sich und wir Menschen wandeln uns auch. Wenn ein Gebet- und Gesangbuch Menschen, Kirche und Liturgie begleiten soll, muss es diese Veränderungen mitgehen und sich in Sprache und Inhalt den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft stellen.“ Rund 100 Frauen und Männer hätten mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen einen neuen Stammteil des „Gotteslob“ erarbeitet, der als gemeinsamer Inhalt in allen Diözesanausgaben des deutschsprachigen In- und Auslands enthalten sein werde.
Das neue Gesangbuch wird von der Deutschen Bischofskonferenz, der Österreichischen Bischofskonferenz und dem Bischof von Bozen-Brixen der römisch-katholischen Kirche herausgegeben. An dem Gemeinschaftswerk „Gotteslob“ haben sich 37 Diözesen beteiligt. Die bereits begonnene Auslieferung werde sich bis in den Frühsommer 2014 erstrecken. Die erste Auflage des liturgischen Werks betrage 2,14 Millionen Exemplare.
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten will ebenfalls ein neues Liederbuch herausgeben. Es soll Ende 2014 unter dem Titel „glauben • hoffen • singen" für die Adventisten in der Bundesrepublik und der deutschsprachigen Schweiz erscheinen. Es soll das bereits 30 Jahre alte Gesangbuch „Wir loben Gott" und das vor neun Jahren erschienene Ergänzungsliederbuch „Leben aus der Quelle", das vor allem jüngeres Liedgut enthält, ablösen.