Terror und Not in Zentralafrika

Zürich/Schweiz | 03.12.2013 | APD | International

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) sei besorgt über die kriegerischen Auseinandersetzungen sowie die brutaler Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik, rufe deshalb Christinnen und Christen zum Gebet auf und bitte den Bundesrat, sich für eine Beendigung des Konflikts einzusetzen, heisst es in einer SEA-Medienmitteilung. Demnach seien über 400.000 Menschen auf der Flucht und ein hochrangiger UN-Vertreter warne, dass der Bürgerkrieg in einen Völkermord münden könne.

Brief an den Bundesrat
In einem Schreiben bitte die Schweizerische Evangelische Allianz den Bundesrat, sich mit der internationalen Gemeinschaft für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung, den umfassenden Schutz der Zivilbevölkerung und für ein faires demokratisches Verfahren zur Bildung einer neuen Regierung in Zentralafrika einzusetzen.

Religionskonflikt
Seit der Vertreibung des der Korruption bezichtigten Präsidenten Bozize und der Machtübernahme durch den Rebellenführers Michel Djotodia würden vor allem zur Seleka-Gruppierung gehörende muslimische Rebellen unkontrolliert durchs Land ziehen und die Zivilbevölkerung terrorisieren. Islamische Kämpfer aus den Nachbarländern Sudan und Tschad hätten sich angeschlossen. Ihnen stellten sich christliche Milizen entgegen. Der komplexe Konflikt habe laut SEA inzwischen die Züge eines Religionskriegs angenommen. Nach Angaben von Beobachtern käme es zu Exekutionen, Massenvergewaltigungen und zur Rekrutierung von Kindersoldaten.

Hilferuf der christlichen Kirchen
Die Kirchen in der mehrheitlich von Christen bewohnten Zentralafrikanischen Republik hätten bereits mehrmals auf die brutale Gewalt aufmerksam gemacht und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Anfangs Oktober hätten über 100 Kirchenverantwortliche aller Denominationen den „Aufruf von Bangui“ verfasst und verabschiedet. Darin sei um eine Intervention der internationalen Gemeinschaft gebeten und darauf hingewiesen worden, dass christliche Priester und Pastoren besonders stark vom brutalen Vorgehen der Seleka-Rebellen betroffen seien.

Bereits im August hat auch die Weltweite Evangelische Allianz WEA auf die Not in Zentralafrika hingewiesen. „In der andauernden Krise rufen wir die Staaten und internationalen Organisationen dringend auf, zu helfen und sich für den Schutz der christlichen Gemeinden und aller anderer verletzbaren Menschen einzusetzen“, schrieb die WEA in einer Medienmitteilung.

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