In den vom Taifun „Haiyan“ betroffen Gebieten auf den Philippinen könnten 3,5 Millionen Menschen nicht mehr an ihrem Wohnort leben, heisst es in einer Medienmitteilung der Glückskette. Elementare Bedürfnisse wie Ernährung, Unterkunft und die Wiederherstellung einer Existenzgrundlage seien für viele noch nicht gesichert. „Die Bedürfnisse sind riesig“, erklärte Ernst Lüber, Leiter Projektabteilung der Glückskette.
Mehr als 30 Millionen Franken Spenden - acht Millionen für Nothilfe
Bis am Abend des 2. Dezember seien bei der Spenden sammelnden Stiftung 30,7 Millionen Franken eingegangen. „Die solidarische Schweiz lebt“, kommentierte Tony Burgener, Direktor der Glückskette.
In Absprache mit den Partnerhilfswerken setze die Glückskette für die unmittelbare Nothilfe und die ersten Wiederaufbauanstrengungen („early recovery“) acht Millionen Franken ein. Die restlichen Spendengelder würden in einer zweiten Phase ab März 2014 für Wiederaufbau- und Rehabilitationsprojekte verwendet. „Dies entspricht den Bedürfnissen vor Ort und dem Wunsch der philippinischen Regierung“, wonach sich die Hilfe auch auf den Wiederaufbau ausweiten soll, so Ernst Lüber.
Zwölf Partnerhilfswerke im Einsatz
Zwölf der 25 Partnerhilfswerke der Glückskette seien derzeit auf den Philippinen im Einsatz. Neben der Verteilung von Hilfsgütern zur Abdeckung von Grundbedürfnissen, konzentrierten sie sich auf die Instandstellung von Unterkünften sowie auf die Verteilung von Geräten und Gegenständen zur Wiederaufnahme erster wirtschaftlicher Aktivitäten.
ADRA Schweiz – Partnerhilfswerk der Glückskette
Knapp drei Wochen nach der Katastrophe habe die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Nahrungsmittelpakete an 3.500 Familien im Norden der Insel Cebu und auf der Insel Iloilo verteilt. Diese Hilfe gehe laut ADRA Deutschland nun in Roxas, Insel Panay, weiter. ADRA sei in diesen abgelegenen Gebieten die erste Hilfsorganisation gewesen, die Essen verteilen konnte. Nahrung und sauberes Wasser seien seit über drei Wochen Mangelware. Die Wasseraufbereitungsanlage von ADRA habe in Dao, Insel Iloilo, in Betrieb genommen werden können und produziere für mehr als 3.000 Menschen täglich sauberes Trinkwasser. Dies sei wichtig, um Krankheiten einzudämmen. ADRA übergebe auch Hygiene-Kits an die betroffenen Familien und Material zum Bau neuer Unterkünfte. ADRA Deutschland hat mit zwei Fachleuten, die zwischenzeitlich wieder zurück sind, die Nothilfe für das ADRA Netzwerk vor Ort koordiniert.