Laut den im Dezember publizierten Zahlen der Volkszählung 2013 sei es das erste Mal seit über hundert Jahren, dass Neuseelands Bewohner sich mehrheitlich nicht mehr als Christen bezeichneten. 2006 hätten 56 Prozent der Bewohner angegeben, Christen zu sein, 2013 seien es noch 47 Prozent gewesen, teilte „Record“, australische Kirchenzeitschrift der Siebenten-Tags-Adventisten, mit.
Grosse Kirchen mit grossen Verlusten
Demnach habe die Anglikanische Kirche in Neuseeland mit einem Verlust von knapp 100.000 Mitgliedern in den letzten sieben Jahren den grössten Rückgang zu verzeichnen gehabt. Bei der römisch-katholischen und der presbyterianischen Kirche habe die Mitgliederzahl auch abgenommen.
Parallele Entwicklungen in Neuseeland und Australien
„Die Zahlen der Volkszählung lösen zwar Besorgnis aus, sind aber nicht überraschend“, sagte, Dr. Brad Kemp, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Neuseeland. „Was wir in Neuseeland beobachten, spiegelt die Entwicklung in Australien: Ein markanter Anstieg jener Personen, die sich als säkular bezeichnen oder keine Religionszugehörigkeit angeben sowie das Wachstum nicht-christlicher Religionen.“
Mehr Nicht-Religiöse, Hindus und Moslems
Zugenommen habe laut „Record“ die Zahl der Neuseeländer, welche sich als nicht religiös bezeichneten, in den letzten sieben Jahren um 26 Prozent, jene der Hindus, in der gleichen Zeitspanne von 64.000 auf 90.000 und auch die muslimische Bevölkerung sei angewachsen.
Adventisten als Ausnahme
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sei im Rahmen des generellen Rückgangs der Mitgliederzahlen bei christlichen Konfessionen in Neuseeland eine Ausnahme, so „Record“. 2006 hätten sich 14.154 Personen bei der Volkszählung als Adventisten bezeichnet, 2013 seien es 15.120 gewesen. Neuseeland hat 4,43 Millionen Einwohner.
Adventistische Kinder und Jugendliche sind üblicherweise in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Säuglinge tauft, sondern ihnen den Entscheid zu Taufe und Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können.
Er sei froh, dass die adventistischen Kirchenleitungen auf der Nord- und Südinsel nach Zugängen suchten, um säkulare Neuseeländer mit der christlichen Botschaft zu erreichen, sagte Pastor Kemp, es müssten aber auch Wege gesucht werden, um nicht-christliche Gemeinschaften im Land ansprechen zu können.
Die Adventisten in Neuseeland unterhalten 19 Grund- und Sekundarschulen, eine Alterswohnsiedlung, eine Gesundkostfabrik und das Hilfswerk ADRA Neuseeland.