Fünf der weltweit zehn grössten Waffenexporteure, hauptsächlich europäische Länder, haben am 2. April, ein Jahr nach Verabschiedung durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den ersten Waffenhandelsvertag (ATT) der Welt ratifiziert, berichtete der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) in einer Medienmitteilung. Es hätten damit 31 Regierungen diesen Vertrag ratifiziert. Damit er in Kraft treten könne, müsse er von mindestens 50 Staaten ratifiziert werden.
„Es ist von besonderer Bedeutung, dass unter den Staaten, die den Waffenhandelsvertrag heute ratifizieren, fünf der zehn weltweit grössten Waffenexporteure sind – Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Grossbritannien“, sagte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit in einer öffentlichen Erklärung. „Die Nachrichten erinnern uns Tag für Tag daran, wie dringend notwendig es für die Menschen in verschiedenen Teilen der Welt ist, dass der Waffenhandel stärker kontrolliert wird.“
Zum besseren Schutz gefährdeter Menschen forderte Pastor Tveit, dass weitere Regierungen den Vertrag unterzeichneten und ratifizierten. Die Vereinigten Staaten und Russland – die zwei grössten Rüstungsexporteure der Welt – sowie China, sollten dem Beispiel dieser ratifizierenden Staaten folgen.
Der ÖRK leitet eine Kampagne, die sich an die Mitgliedskirchen wendet und den vorgeschlagenen Vertrag stärken und effektiver machen soll. Die Arbeit, um die Staaten von der Notwendigkeit der Ratifizierung zu überzeugen, wird insbesondere in Afrika fortgesetzt, einer der Regionen, in welcher der verantwortungslose Handel mit Waffen Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen fördert.
„Wenn der Waffenhandelsvertrag in Kraft tritt und wirklich effektiv umgesetzt wird, können viele Menschenleben gerettet werden“, sagte Steve Hucklesby, strategischer Berater der Methodistischen Kirche von Grossbritannien, einer ÖRK-Mitgliedskirche. „Aber es gibt noch viel zu tun. Diejenigen, welche die Regierungen gedrängt haben, den Vertrag zu unterzeichnen, müssen wachsam bleiben und sich für die tatsächliche Umsetzung einsetzen.“
Während der ÖRK-Vollversammlung 2013 in Busan/Südkorea hatten die Delegierten von Kirchen aus mehr als 100 Ländern ihre Regierungen aufgerufen, den Waffenhandelsvertrag zu ratifizieren und zu implementieren.
Durch bewaffnete Gewalt und bewaffnete Konflikte würden jedes Jahr rund eine halbe Million Menschen sterben, so der ÖRK. Auch würden Millionen Menschen durch Waffengewalt vertrieben, missbraucht und traumatisiert.
Adventisten ächten den Verkauf von Waffen auch im Einzelhandel
In einer öffentlichen Erklärung der Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten von 1990 zum Verkauf von Waffen im Einzelhandel heisst es, dass Christen gehalten seien, dem Beispiel Christi zu folgen, Böses mit Gutem zu überwinden und Leben zu retten, anstatt es zu zerstören. Zudem fordern Adventisten eine strenge Kontrolle beim Verkauf von automatischen oder halbautomatischen Handfeuerwaffen, um Tragödien zu verhindern sowie den Einsatz jeden legitimen Mittels, um Ursachen für Verbrechen zu eliminieren.