Suppenausgabe für Flüchtlinge in Syrien © Foto: KIN

Gewalt in Nahost: Bischöfe gegen Ausdruck "Christenverfolgung" <br> Religionsübergreifendes Eintreten für Frieden nötig

Jerusalem/Israel | 04.04.2014 | APD | International

Die katholische Bischöfe im Heiligen Land warnen vor einer Dramatisierung der Lage der Christen im Nahen Osten. Eine ständige Rede von "Verfolgung" spiele nur Extremisten in die Hände, heisst es in einer Erklärung der Versammlung katholischer Bischöfe im Heiligen Land, die am 3. April vom Lateinischen Patriarchat in Jerusalem veröffentlicht wurde, wie Kathpress berichtete.

Gewalt von Islamisten betreffe nicht nur Christen, sondern auch "nicht-konformistische" Muslime und Angehörige unterschiedlicher islamischer Richtungen. Was als Christenverfolgung bezeichnet werde, sei gewöhnlich Gewalt von "Kriminellen, die behaupten, Muslime zusein".

Christen und Muslime müssten gemeinsam den "neuen Kräften des Extremismus und der Zerstörung" widerstehen, so die Bischöfe: "Alle Christen und viele Muslime sind von diesen Kräften bedroht, die eine Gesellschaft schaffen wollen, die von Christen entleert und eine Heimat für nur sehr wenige Muslime sein wird."

Die Ängste und Leiden von Christen verlangten nach Solidarität und Gebet, heisst es in der Erklärung. Jedoch dürften sich die Betroffenen keinen Illusionen hingeben: "Wir alle, Christen und Muslime, müssen uns bewusst sein, dass die Welt nichts wirklich unternehmen wird, um uns zu schützen. Internationale und lokale politische Mächte verfolgen ihre Eigeninteressen." Es liege an den Menschen im Nahen Osten, selbst eine Gesellschaft aufzubauen, in der "Muslime, Christen und Juden gleichberechtigte Bürger sind".

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