Dr. med. Peter Landless, Direktor der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung © Foto: Adventist Health Ministries

Adventisten unterstützen WHO-Forderung zur Tabaksteuererhöhung

Silver Spring, Maryland/USA | 28.05.2014 | APD | International

Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterstützt die diesjährige Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Weltnichtrauchertag, die Tabaksteuer zu erhöhen. Dies entspreche einer der sechs Präventionsforderungen der Kirche bezüglich Tabak, die sie bereits 1996 in der Stellungnahme „Rauchen und Ethik“ erhoben habe, teilte Adventist News Network ANN mit. Adventisten seien seit Langem für die Förderung eines gesunden Lebensstils bekannt und hätten sich bereits zehn Jahre vor der Kirchengründung im Jahr 1863 gegen den Tabakkonsum eingesetzt.

"Eine Steuererhöhung, welche die Tabakpreise um zehn Prozent erhöht, verringert den Tabakkonsum um etwa vier Prozent in Ländern mit hohem Einkommen und um bis zu acht Prozent in Ländern mit niedrigem oder mittleren Einkommen“, schreibt die WHO. "Tabakkonsum ist die einzige vermeidbare Todesursache weltweit und ist derzeit für zehn Prozent der Todesfälle Erwachsener weltweit verantwortlich", so die WHO.

Tabaksteuer erhöhen - eine der kostengünstigsten Massnahmen
Dr. Peter Landless, Direktor der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung, unterstrich, dass die Erhöhung der Tabaksteuern eine der kostengünstigsten Massnahmen sei, um den Tabakkonsum vor allem unter denjenigen zu reduzieren, die jung oder arm seien. "Wir respektieren die Handelsfreiheit der Unternehmen im Markt, gleichzeitig sollten wir aber auch die Freiheit der Bürger respektieren, Verordnungen zu erlassen, welche die einzige, leicht vermeidbare Todesursache eindämmt", sagte Landless.

Weil Tabakkonzerne in entwickelten Gesellschaften mit strengen Antiraucherauflagen konfrontiert seien, wichen sie in Länder aus, in denen es wenig Restriktionen gebe, so ANN. Mit ihrem globalen Netzwerk von Kirchen, Schulen und Krankenhäusern würden die Adventisten zusammen mit Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA weltweit Tabakpräventionsprogramme anbieten. Die Kirche habe in den 1950er Jahren einen global erfolgreichen Nichtraucherkurs gestartet. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Kommission zur Prävention von Alkohol- und Drogenabhängigkeit (ICPA) und der Loma Linda University, Kalifornien/USA, sei der Nichtraucherkurs überarbeitet worden und werde im Juli neu lanciert.

Bundesamt für Gesundheit (BAG) zum Thema Tabak
Mit über einer Milliarde Raucherinnen und Rauchern gehört der Tabakkonsum weltweit zu den grössten Problemen der öffentlichen Gesundheit. Im Jahr 2012 wurden in der Schweiz etwa 11,4 Milliarden Zigaretten verkauft, das sind ungefähr 571 Millionen Zigarettenpäckchen, was 84 Päckchen pro Jahr und Einwohner über 14 Jahren in der Schweiz entspricht.

Kosten des Tabakkonsums
Die Gesamtkosten des Tabakkonsums wurden für das Jahr 1995 von Professor C. Jeanrenaud und seinem Team an der Universität Neuenburg berechnet. Die Kosten für medizinische Behandlungen belaufen sich auf 1,2 Milliarden Franken. Die Erwerbsaufallskosten betragen 3,8 Milliarden Franken.

Sterblichkeit
In der Schweiz sterben jedes Jahr mehr als 9'000 Personen vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums. Das sind rund 25 frühzeitige Todesfälle pro Tag.

Diese Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie die Summe aller Todesfälle infolge von Verkehrsunfällen, illegalem Drogenkonsum, Aids, vorsätzliche Tötungsdelikte und Suiziden zusammen.

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