Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 5/2021 - MAI 2021 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 5/2021 - MAI 2021

Flyer zum Gebetsaufruf «gemeinsam beten», an Pfingstmontag © Foto: SEA/RES

Christen beteten an Pfingstmontag für hoffnungsvollen Aufbruch

Zürich/Schweiz | 31.05.2021 | APD | Schweiz

«Pfingsten steht für eine Bewegung – heraus aus der Lethargie hin zu den Menschen», schreiben die Leitenden verschiedener christlicher Kirchen in ihrem Aufruf zur Aktion «gemeinsam beten» am Pfingstmontag. Nach einer langen Zeit der Vereinzelung und zunehmender Konflikte wollten sie nach den ersten Lockerungen um Gottes Geist bitten und sich erneut den Menschen zuwenden, heisst es in einer Medienmitteilung der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA.

Der Heilige Geist befreie «von der Angst um uns selber», sagte Johannes Wirth, Leiter der GvC-Bewegung. «Er macht uns frei für die Nöte und Anliegen unserer Mitmenschen, so dass wir uns ihnen zuwenden und ihnen Gott durch Wort und Tat bekannt machen können.»

Beten für einen hoffnungsvollen Aufbruch
«gemeinsam beten» stehe für einen Aufbruch, der unabhängig von den Umständen sei und stehe für das Miteinander. An der Aktion beteiligen sich unter anderen Abt Urban Federer (Kloster Einsiedeln) und Pfarrerin Rita Famos, Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS.

Christen haben nicht immer das beste Bild abgegeben - Zeit für Versöhnung
Auf die Pandemie seien auch die Christen nicht vorbereitet gewesen, was Konflikte und Spannungen verschärft habe. «Christinnen und Christen haben in der Art und Weise, wie sie miteinander umgegangen sind, nicht immer das beste Bild abgegeben», heisst es in der Medienmitteilung. «Wir haben den tiefen Wunsch, Umkehr und Versöhnung Raum zu geben», sagt SEA-Generalsekretär Andi Bachmann-Roth.

Beten in Gruppen – virtuell oder zu Hause
Weil die aktive Mitbeteiligung im Vordergrund stehe, haben die Veranstalter dazu aufgerufen, sich am Montagabend in kleinen Gruppen zu Hause oder in den Kirchen zusammenzufinden. Der YouTube-Stream diente als verbindendes Element und bot konkrete Anleitungen an. Alternativ gab es auch die Möglichkeit, sich in einem Zoom-Kanal als virtuelle Gebetsgruppen zu treffen. Diese wurden auf Deutsch, Französisch und Italienisch angeboten.

Hinter dem Gebetsaufruf stehen folgende Trägerorganisationen:
Schweizerische Evangelische Allianz – Réseau évangélique suisse SEA-RES, Dachverband Freikirchen.ch, Campus für Christus, Federazione delle Chiese Evangeliche Libere del Ticino, 24-7CH Prayer, Livenet, Bibellesebund, Anima Una, Landeskirchen-Forum, Stiftung Schleife.

Zum YouTube-Stream: https://www.gemeinsambeten.ch/livestream.html

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Alterswohnhäuser des Alters- und Pflegeheims Oertlimatt, Krattigen/BE © Foto: APO

Alters- und Pflegeheim Oertlimatt publiziert Jahresbericht 2020

Krattigen/Schweiz | 31.05.2021 | APD | Schweiz

Das Alters- und Pflegeheim Oertlimatt, in Krattigen/BE, hat den Tätigkeitsbericht 2020 der sozialen Stiftung publiziert. Träger der Stiftung ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz. Das Jahr war von den Corona-Schutzmassnahmen geprägt, das sowohl von den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch von der Leitung und den Mitarbeitenden viel an Flexibilität und zusätzlichem Einsatz abverlangte.

Dank für umsichtigen und engagierten Einsatz der Mitarbeitenden
Nichts habe unser Leben im Jahr 2020 so in Beschlag genommen, wie die «COVID-19»-Krise, schreibt Stephan Sigg, Stiftungsratspräsident im Vorwort zum Tätigkeitsbericht 2020 der Stiftung Alters- und Pflegeheim Oertlimatt. Das habe Bewohner und Bewohnerinnen, aber auch die ganze Mitarbeiterschaft an manche Belastungsgrenze geführt. «Wir sind deshalb umso mehr dankbar, dass die Oertlimatt vor grösseren Problemen bewahrt blieb und sich keine Häufung von Ansteckungen bei Mitarbeitenden wie Bewohner und Bewohnerinnen bildeten. Eine umsichtige Leitung und kompetente Pflege sowie die besondere Sorgfalt bei allen Diensten und Arbeiten in der Oertlimatt haben dazu beigetragen. Hier wurde in schwierigen Zeiten zusätzlich sehr viel Gutes geleistet. Es gilt speziell mein Dank an alle Mitarbeitenden für den umsichtigen und engagierten Einsatz in diesem besonderen Jahr», schreibt der Stiftungspräsident.

WC-Papier hamstern versus Ethik
Roland Kübler, Heimleiter, beschreibt in seinem Artikel des Tätigkeitsberichts 2020, dass ihm von Beginn der Coronakrise klar gewesen sei, dass er nicht WC-Papier kaufen müsse, um genügend in Reserve zu haben. Er drückt aber seine Ratlosigkeit darüber aus, was im Corona-Jahr richtiges und was falsches Verhalten gewesen wäre. Dennoch sei er froh, dass das Virus «draussen» blieb, - leider seien aber auch die Angehörigen draussen geblieben, trotz Plexiglasscheibe und Besucherbox.

Alles hat seine Zeit
«Alles hat eine bestimmte Stunde, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit», ist ein 3.000 Jahre altes Sprichwort, das vom biblischen König Salomo stammt, schreibt Doris Waber, die Seelsorgerin der Institution. Auch Suchen und Verlieren habe seine Zeit. Das Verlieren sei ein integraler Teil des menschlichen Lebens. So würden wir nach und nach die Gesundheit verlieren, bei der Pensionierung den Arbeitsplatz, später Freunde und Ehepartner, die eine Leere hinterlassen würden, die nicht mehr gefüllt werden könne. «Was Halt gibt und ewig bleibt: eine Beziehung zu unserem ewig liebenden Gott», schreibt die Seelsorgerin.

Betreuung und Pflege
Die Pflege habe im Berichtsjahr nur aufrechterhalten werden können, indem die Mitarbeitenden gegenseitig zusätzliche Dienste übernommen und temporäres Personal eingestellt worden sei, schreibt die Pflegedienstleiterin Andrea Kölker. Sie fühlte sich bis im Sommer von den dafür zuständigen Verbänden, wie Curaviva, sehr mangelhaft informiert, sodass das Altersheim das Schutzkonzept komplett eigenständig entwickeln musste. Dieses besondere Jahr habe im Pflegebereich einen «speziell starken Teamzusammenhalt» hervorgebracht.

Statistik
Ende 2020 lebten 48 Personen im Heim, die von 65 Fachpersonen und sechs Lernenden in Teil- und Vollzeitstellen mit diversen beruflichen Qualifikationen begleitet, betreut bzw. gepflegt wurden. Das Durchschnittsalter aller beherbergten Personen betrug 85,6 Jahre.

Tätigkeitsbericht 2020 der Stiftung Alters- und Pflegeheim Oertlimatt als PDF:
https://oertlimatt.ch/wp-content/uploads/oertlimatt_taetigkeitsbericht_2020_web_neu.pdf

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Diplompsychologin Patricia Davis © Foto: privat

Deutschland: Erste Gleichstellungsbeauftragte der Adventisten in Bayern

München/Deutschland | 31.05.2021 | APD | International

Der Exekutivausschuss der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern hat am 25. April beschlossen, eine Gleichstellungsbeauftragte zu bestellen. Die Diplompsychologin Patricia Davis hat ihre Stelle zum 1. Mai angetreten. Damit ist sie die erste Gleichstellungsbeauftragte ihrer Freikirche in Deutschland.

Schutzraum für Mitarbeiterinnen
Es gehe um „eine Gleichstellungsstelle bei Vorfällen von offensichtlicher und versteckter Diskriminierung von weiblichen Mitgliedern innerhalb unserer Freikirche in Bayern“, so der Präsident der bayerischen Adventisten, Pastor Wolfgang Dorn, zu der Entscheidung. Im besonderen Fokus seien dabei Frauen in Leitungsämtern in den örtlichen Kirchengemeinden, im Bereich des Ehrenamts und bei hauptamtlich Angestellten. „Insbesondere gegenüber unseren Pastorinnen mussten wir in den letzten Jahren eine Anhäufung von diskriminierenden Verhalten feststellen“, so Dorn. „Wir wollen hier nicht weiter zuschauen, sondern klar dagegen Stellung beziehen und einen Schutzraum für Mitarbeiterinnen in den Kirchengemeinden schaffen.“

Konsequente Aufklärung – Vermeidung diskriminierenden Verhaltens
Vizepräsident und Finanzvorstand Stefan Rebensburg stellt fest, dass das Thema der Diskriminierung aktueller werde. Positionen, die längst überholt schienen, kämen immer häufiger vor. Sie spiegelten zwar nicht die Mehrheit wider, aber es sei, als „würde man das Rad zurückdrehen“. Dem Leitungsgremium der Freikirche gehe es daher um eine „konsequente Aufklärung der Kirchengemeinden in diesem Bereich und eine klare Vermeidung jeglichen diskriminierenden Verhaltens gegenüber Frauen in unseren Reihen, insbesondere auch in Leitungspositionen“. Der Ausschuss sehe hier einen biblischen Auftrag sowie die Unterstützung adventistischer Lehrüberzeugungen.

Patricia Davis
Als Psychologin berät Patricia Davis Menschen in Alltags- und Lebenskrisen und unterstützt Familien dabei, ihre Stärken zu entwickeln. Für das Religionspädagogische Institut der Freikirche (RPI) ist sie als Referentin und Begleiterin des Ausbildungsgangs „Familiendiakonie“ tätig. Darüber hinaus befindet sie sich in der Endphase einer Weiterbildung in systemisch-integrierter Paar- und Familientherapie und -Beratung (DGSF). Davis ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Mit ihrem Mann lebt sie vor den Toren Münchens.

Mit der Übernahme der Aufgabe als Gleichstellungsbeauftragte möchte sie betroffenen Pastorinnen und weiblichen Leiterinnen in der Kirche eine niederschwellige Anlaufstelle anbieten. „Uns Adventisten verstehe ich als Team, das sich gegenseitig und andere emotional wie tatkräftig unterstützt. Ein Team, in das alle ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen, ausnahmslos und gleichwertig, egal ob Frau oder Mann. Gott schätzt jeden Menschen ohne Ansehen von Alter, Herkunft und Geschlecht bedingungslos, und ich möchte mithelfen, dass unsere Freikirche ein Ort ist, wo genau das gelebt wird."

Gemeinden als Ort der Wertschätzung
Mehr denn je, so Davis weiter, sei die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Ortsgemeinde ein dringendes Anliegen der Freikirche in Bayern. „Wir wollen ein selbstverständliches Miteinander von Mann und Frau auf allen Ebenen der Gemeindeämter fördern, damit Gemeinden ein Ort der Wertschätzung und gegenseitigen Unterstützung bleiben.“ Eine religiöse und soziale Herabsetzung von Frauen im Bereich der Gemeindearbeit dürfe keinen Platz haben. Aus diesem Grund sei die Anlaufstelle für Frauen initiiert worden, die sich in ihrer Gemeindearbeit von Diskriminierung und Herabsetzung betroffen sehen. In einem vertraulichen Rahmen könnten sie über diese Erfahrungen sprechen und Hilfe suchen.

Die Kirchenleitung der Adventisten in Bayern verstehe die Gleichstellungsbeauftragte als vertrauliches Ohr für alles, was Pastorinnen und alle Frauen mit Verantwortung in den Ortsgemeinden in ihrer Aufgabe als diskriminierend und ungleich empfinden. Es wird als erste Anlaufstelle gesehen, mit der sich jede betroffene Frau in Verbindung setzen könne. So ergehe der Appell an die Frauen. „Zögert nicht, euch zu melden, wenn ihr euch durch Ungleichheit persönlich in der Ausübung eures Amtes eingeschränkt fühlt. Gott sieht alles, jede Ungleichheit in unseren Gemeinden. Wir noch nicht.“

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© Logo: news.eud.adventist.org

Adventisten: Reaktion auf Beschluss, Frauen und Männer gleichberechtigt zu ordinieren

Bern/Schweiz | 31.05.2021 | APD | International

In einer Medienmitteilung reagiert der Kirchenleiter der Adventisten in West- und Südeuropa (Inter-Europäische Division/EUD), Pastor Mario Brito, auf die Entscheidung der Nord- und Ostdeutschen Adventisten (Norddeutscher Verband/NDV), die gleichberechtigte Ordination von Männern und Frauen im pastoralen Dienst endgültig umzusetzen.

Das Exekutivkomitee der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord- und Ostdeutschland (Norddeutscher Verband/NDV) hatte in seiner Online-Sitzung am 25. April unter anderem entschieden, den Beschluss ihrer Synode aus dem Jahr 2012 zur Ordination von Frauen in den pastoralen Dienst wieder in Kraft zu setzen.

Pastor Mario Brito, Präsident der teilkontinentalen Kirchenleitung (Intereuropäische Division/EUD) der Adventisten in West- und Südeuropa, verfolgte die engagierte Debatte und bat die Teilnehmenden, nicht aus den Augen zu verlieren, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten eine weltweite Organisation sei. „Ich bin nicht dagegen, dass die Frauenordination in Europa durchgeführt wird, während andere Teile der Welt sich dafür entscheiden können, dies nicht zu tun. Meine Sorge ist, dass wir das gegen eine Entscheidung der Weltsynode [Generalkonferenz-Vollversammlung] tun.“ Er empfahl, der vorgeschlagenen Richtung nicht zu folgen.

Sicherlich erinnerte sich Brito dabei an die Erklärung der EUD vom August 2015 „Lasst uns weiter zusammenwachsen! (Let us continue to grow together!). Sie wurde unmittelbar nach der Abstimmung auf der Weltsynode in San Antonio, Texas/USA herausgegeben, in der es den weltweit dreizehn teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) nicht gestattet wurde, selbst zu entscheiden, ob sie Frauen für den pastoralen Dienst ordinieren wollen oder nicht. Dieses EUD-Dokument rief Adventisten in West- und Südeuropa auf, unbedingt eine Spaltung der Kirche über Meinungsverschiedenheiten zur Frauenordination zu vermeiden.

Die Kirchenleitung der EUD unterstütze keine Schritte gegen ein Votum, das auf einer Weltsynode getroffen wurde, heisst es weiter in der jetzt publizierten Pressemeldung der EUD. Bis eine einvernehmliche Lösung erreicht sei, solle die Kirche weiterhin alle Frauen ermutigen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen, unabhängig davon, in welcher Funktion sie der Kirche dienten.

Die teilkontinentale Kirchenleitung der EUD werde den Dialog mit der weltweiten Kirche und ihren regionalen Dienststellen fortsetzen. Es gehe um eine angemessene Lösung in einer Frage, die seit etwa 140 Jahren ungelöst sei. Wichtig sei es, den Kirchenleitungen der einzelnen Weltregionen (Divisionen) die Lösung zu überlassen. Bei der Entscheidung über die Ordination von Kirchenältesten sei es vor etwa einem halben Jahrhundert ähnlich geschehen.

Diese Meldung erschien ursprünglich bei EUDnews.

Die Erklärung der EUD von 2015:
https://news.eud.adventist.org/en/all-news/news/go/2015-08-11/lets-continue-to-grow-together/

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Logo des 4. Internationalen Symposiums an der Theologischen Hochschule Friedensau, Deutschland © Collage: thh-friedensau.de

Internationales Symposium: «Adventistische Interpretationen biblischer Apokalyptik»

Friedensau/Deutschland | 31.05.2021 | APD | International

Vom 26. bis 29. April 2021 fand im Fachbereich Theologie der Theologischen Hochschule Friedensau ein internationales Symposium unter dem Thema: „Das Reich Gottes ist nahe. Adventistische Interpretationen der biblischen Apokalyptik“ statt. Es wurde vom Institut für adventistische Geschichte und Theologie (IAS) unter der Leitung von Prof. Rolf Pöhler als Online-Veranstaltung ausgerichtet. Reinder Bruinsma, einer der Teilnehmer, vielgelesener Autor, Pastor i.R. und ehemaliger Kirchenleiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den Niederlanden berichtet von der Tagung als Gastautor für den APD.

Eigentlich sei das Symposium bereits für April 2020 geplant gewesen, doch wegen Covid-19 habe das Symposium verschoben werden müssen und sei als Online-Veranstaltung durchgeführt worden, zu der sich über 250 Personen aus rund dreissig Ländern angemeldet haben, so Bruinsma.

Die adventistische Universität Friedensau/Deutschland war Initiant und Träger des Symposiums über verschiedene Aspekte der Apokalyptik. In einem der ältesten Gebäude auf dem Friedensau-Campus prangt an einer der Hauswände aus Backstein in grossen Lettern der Schriftzug „Der Herr Kommt“. Das Thema dieser Konferenz: „The Kingdom of God Is at Hand“ (Das Reich Gottes ist nahe) passt perfekt zu diesem grundlegenden Ethos der Universität, dass „Der Herr Kommt.“ Diese Worte waren passenderweise das Grundthema der viertägigen Tagung über Apokalyptik - die Überzeugung, dass die Welt zu einem Ende kommen wird. Für Siebenten-Tags-Adventisten ist dieses Ende natürlich auch ein Neuanfang, da der Herr kommt, um die Gläubigen zu holen, damit für sie die Ewigkeit beginnt.

21 Referenten und Referentinnen aus der ganzen Welt
An der viertägigen Konferenz nahmen einundzwanzig Referenten aus verschiedenen Ländern Europas, aber auch aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Nigeria teil. Aufgrund der Tatsache, dass Referenten und Teilnehmer in sehr unterschiedlichen Zeitzonen leben, mussten die Programmzeiten kreativ angepasst werden. Für Westeuropäer lief das Programm täglich von 15.00 bis 22.00 Uhr. Die Referenten waren über Zoom zugeschaltet, während die Zuhörer zwischen einem YouTube-Kanal in englischer Sprache und einem mit deutscher Simultanübersetzung wählen konnten.

Ist das traditionelle adventistische Endzeitszenario unwahrscheinlich?
Am ersten Tag des Symposiums eröffnete Dr. Rolf Pöhler, der Leiter des Adventistischen Studieninstituts, die Veranstaltung mit seinem Hauptvortrag über „Adventistische Apokalyptik im Angesicht der Zeit.“ Die biblischen Prophezeiungen, insbesondere in den Büchern Daniel und der Offenbarung, werden von Adventisten vor allem als Vergangenheitsbewältigung, aber auch als Auswirkung auf die Gegenwart und natürlich auf die Zukunft verstanden. Pöhler gab einen kurzen Überblick über die Probleme, mit denen Adventisten konfrontiert sind, wenn sie den apokalyptischen Schriften in der Bibel einen Sinn geben wollen, nachdem sie ihre Botschaft nun seit fast zwei Jahrhunderten verkündigen. Wie gehen wir mit der beunruhigenden Tatsache um, dass viele Elemente des traditionellen adventistischen Endzeitszenarios zunehmend unwahrscheinlich erscheinen? Wie informiert uns die adventistische Apokalyptik über die Gegenwart? Wie können wir uns durch das Studium der biblischen Prophetie in unserem gegenwärtigen Leben leiten lassen, im „Schon“ und im „Noch nicht“ des Reiches Gottes?

Literarische Gattung apokalyptischer Text und Adressaten
Die Referenten forderten die Zuhörer, sich mit zahlreichen Aspekten adventistischer prophetischer Überzeugungen zu befassen. Einige konzentrierten sich auf die Schlüsselfrage, was Apokalyptik ist und wie sich apokalyptische Ansichten im Laufe der Zeit entwickelt haben und wie die biblischen Schreiber damit umgingen. Was war ihr Hintergrund? Welche literarische Gattung konnten sie verwenden? Für wen haben sie geschrieben? Wie konnte der Text ihre eigene Zeit überdauern?

Nicht eingetroffene Vorhersagen machen Aktualisierung der Auslegungen überfällig
Ein wichtiges Unterthema der Konferenz behandelte, wie Adventisten in der Vergangenheit die apokalyptischen Prophezeiungen interpretierten. Eine Reihe von Vorträgen wies auf Probleme hin, die dadurch entstanden, weil viele der Vorhersagen, die Adventisten auf Grundlage ihres Verständnisses der biblischen Bücher Daniel und Offenbarung gemacht hatten, nicht eingetroffen sind. Wiederholt wurde erwähnt, dass eine ernsthafte Aktualisierung der Auslegungen längst überfällig sei.

Apokalyptische Botschaft soll Hoffnung vermitteln und nicht Angst machen
Auf dem Weg in die Zukunft betonten einige der Vortragenden, dass sichergestellt werden müsse, dass die apokalyptische Botschaft für heute bedeutungsvoll bleibt. Sie solle Hoffnung vermitteln, anstatt Angst zu machen - wie es in der Vergangenheit so oft der Fall war. Ausserdem solle die biblische Apokalyptik dazu inspirieren, unsere soziale und politische Verantwortung anzunehmen, während wir erwartungsvoll und aktiv auf das Kommen des Herrn warten.

Entwicklung einer „adventistischen Ökotheologie"
Gegen Ende des Symposiums wurde Pastor Dennis Meier, der Leiter der regionalen Kirchenleitung der Adventisten in der Region Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, mit der herausfordernden Aufgabe betraut, die verschiedenen Stränge des Symposiums zusammenzuführen und vorzuschlagen, „wohin wir von hier aus gehen sollten.“ Seine Analyse wurde in von ihm gewohnter Weise kreativ, aufschlussreich und inspirierend präsentiert.

„Mit den Lehren aus der Vergangenheit,“ so Meier, „müssen wir uns in die Zukunft bewegen“. Und wenn es ein Thema gibt, das absolute Priorität auf unserer apokalyptischen Agenda haben sollte, dann sei es die Entwicklung einer „adventistischen Ökotheologie." Dies, betonte er, sei der eine Punkt auf seiner Wunschliste für das nächste Symposium. Er schloss damit, dass wir am Ende erkennen müssten, dass es beim apokalyptischen Denken nicht um uns gehe, nicht um unsere Rolle als elitäre Gruppe in einem Endzeitszenario, sondern um Jesus Christus.

Dr. Rolf Pöhler, der das Symposium koordiniert hatte, lud abschliessend alle Referenten ein, ein paar Anmerkungen zur Tagung zu machen. Dadurch wurde deutlich, dass Umfang und Qualität des Symposiums sehr geschätzt wurden und dass dieses vierte Internationale Symposium - trotz aller Corona-Restriktionen - ein voller Erfolg und eine Startrampe für weitere Studien gewesen ist. Viele werden sich darauf freuen, die Vorträge dieses Symposiums bald in gedruckter Form zu sehen. Das 5. Internationale Symposium ist für April 2023 geplant.

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Artikel zu Antisemitismus bei Wikipedia © Screenshot: Wikipedia

Deutsche Evangelische Allianz verurteilt Antisemitismus

Bad Blankenburg/Deutschland | 31.05.2021 | APD | International

Christen stellen sich an die Seite ihrer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, heisst es in einer Stellungnahme des Vorstands der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) zu antisemitischen Vorkommnissen und einseitiger Israelkritik in der Bundesrepublik.

Die EAD erinnert daran, dass Jesus selbst Jude war. Das verpflichte Christen in besonderer Weise, „sich an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stellen.“ Die Evangelische Allianz in Deutschland verurteile jede Form von Antisemitismus, insbesondere auch die antisemitischen Vorkommnisse und einseitige Israelkritik der letzten Tage. Sie verurteile jede Form von verbaler, symbolischer oder tatsächlicher Gewalt. Nie wieder dürften in Deutschland jüdische Menschen, ihre Gotteshäuser und andere Einrichtungen Ziele von Gewalttaten werden. Die Bundesregierung wird aufgefordert, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bestmöglich zu schützen.

Als souveräner Staat habe Israel das Recht, sich und seine Bürger gegen Angriffe zu verteidigen. Zugleich müsse alles unternommen werden, um die Konflikte in Israel friedlich zu lösen und der Gewaltspirale zu entkommen.

Verschwörungstheorien entgegentreten
Seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr seien eine Reihe von Verschwörungstheorien verbreitet worden, die alte und weit verbreitete Stereotype einer jüdischen Weltverschwörung aufgegriffen hätten. Diese Mythen stellten nicht selten die geistige Grundlage für Antisemitismus dar. Die EAD fordere deshalb Christen auf, „der Verbreitung solcher Inhalte entschieden entgegenzutreten.“

Auch wende sich die Evangelische Allianz in Deutschland gegen einen ideologisch begründeten Antisemitismus, der gegenwärtig vielfach von islamistischen Gruppen ausgehe, aber auch von der radikalen Neuen Rechten oder linksextremen Gruppen mit befördert werde. Die EAD werde nicht aufhören, all denen zu widersprechen, die versuchten, Hass zu säen und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.

Evangelische Allianz
Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) mit Sitz in Bad Blankenburg bildet ein Netzwerk von evangelischen Christen und Organisationen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften. Erster Vorsitzender der EAD ist Pastor Ekkehart Vetter und Generalsekretär Dr. Reinhardt Schink. Zum Netzwerk der EAD gehören rund 1.000 örtliche Allianzkreise, in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen Gemeinden und Organisationen, aus Landes- und Freikirchen sowie christlichen Gruppen und Werken treffen, um vor Ort zusammenzuarbeiten. Arbeitsfelder der Allianzmitglieder sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Aktivitäten in mehr als 370 Einrichtungen in Deutschland. Die EAD ist Mitglied der weltweiten Evangelischen Allianz mit etwa 600 Millionen Zugehörigen in 129 Ländern. Sie wurde 1846 als weltweiter Verbund evangelischer Christen in London gegründet.

Weitere Informationen unter https://www.ead.de/.

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Titelbild Handreichung für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit der Adventisten © Gestaltung: sexueller-gewalt-begegnen.de

Adventisten empfehlen, ständige Arbeitsgruppen gegen häusliche und sexuelle Gewalt einzurichten

Lüneburg/Deutschland und Bern/Schweiz | 31.05.2021 | APD | International

Die teilkontinentale Kirchenleitung adventistischer Christen in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division EUD) verabschiedete eine Erklärung, in der «alle Formen körperlichen, sexuellen und emotionalen Missbrauchs und Gewalt in der Familie verurteilt» werden. Jeder nationalen Kirchenleitung wird empfohlen, eine «ständige Arbeitsgruppe für häusliche Gewalt einzurichten, die sich aus mindestens drei Mitgliedern zusammensetzt» und in der Männer, Frauen sowie Experten (Sozialarbeiter, Rechtsanwälte) vertreten sein sollen. Der Beschluss wurde bereits am 3. Mai vom EUD-Exekutivausschuss, dem obersten Leitungsgremium der Intereuropäischen Division EUD, gefasst und auf dessen Halbjahressitzung am 24. Mai veröffentlicht.

Zunahme der Missbrauchsfälle
Damit reagiert die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf eine Entwicklung, die sich während der Coronavirus-Pandemie noch verstärkt hat, wie auf der gestrigen Bundespressekonferenz in Berlin zur Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik in Deutschland 2020 deutlich wurde. Demnach stieg die Zahl der Misshandlung Schutzbefohlener um 10 Prozent auf 4.918 Fälle, Kindesmissbrauch stieg um 6,8 Prozent auf über 14.500 Fälle. Um mehr als 50 Prozent wuchs die Zahl erfasster Fälle von Kinderpornografie auf 18.761 Fälle. 152 Kinder kamen gewaltsam zu Tode. Dabei gebe es eine hohe Dunkelziffer, so Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes. Der EUD-Exekutivausschusses setzte die besorgniserregende Zunahme häuslicher Gewalt bei seiner Sitzung im November 2020 auf die Tagesordnung und wählte eine Kommission, die das Thema untersuchen sollte. Diese Kommission erarbeitete das folgende Votum:

Resolution der Kirchenleitung
„In Anbetracht der offiziellen Erklärung der Generalkonferenz [Weltkirchenleitung] zu Missbrauch und Gewalt in der Familie (1995/2020) bekräftigen wir Siebenten-Tags-Adventisten die Würde und den Wert eines jeden Menschen und verurteilen alle Formen körperlichen, sexuellen und emotionalen Missbrauchs und Gewalt in der Familie. Im Bewusstsein, dass Missbrauch in jeder Form des Verhaltens die Würde und den Respekt eines Menschen, ob jung oder alt, verletzt und das Opfer beschämt;
in der Einsicht, dass die traurige Realität von Missbrauch und häuslicher Gewalt auch in unserer Kirche präsent ist und wir aufgerufen sind, a) das Bewusstsein durch Aufklärung und Information zu schärfen; b) die Opfer zu schützen und ihnen zu helfen und auch die Täter zu begleiten; ferner sichere Gemeinden und geschützte Orte zu schaffen, die als Zuflucht dienen können sowie Fürsprache und Interessenvertretung für die Opfer zu fördern;
in der Feststellung, dass es auf den verschiedenen Ebenen der kirchlichen Organisation kein spezifisches Gremium gibt, das sich mit häuslicher Gewalt befasst, und dass sich in der Regel entweder der zuständige Pastor oder die Gremien der verschiedenen Ebenen der kirchlichen Organisation darum kümmern;
wird beantragt, jeder nationalen Kirchenleitung (Verband) zu empfehlen, so bald wie möglich, spätestens bis zum 31. Dezember 2022, eine ständige Arbeitsgruppe für häusliche Gewalt einzurichten, die sich aus mindestens drei Mitgliedern zusammensetzt. Darin sollen Männer und Frauen sowie Experten (Sozialarbeiter, Rechtsanwälte) vertreten sein.“

Ablehnung aller Formen von Gewalt
Mit diesem Votum bestätigt die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten erneut ihre vollständige Ablehnung aller Formen von Gewalt, insbesondere der häuslichen Gewalt. Sie verpflichtet sich, ihre Kirchenmitglieder effektiv aufzuklären und zu schulen, um einen angemessenen Schutz für diejenigen zu gewährleisten, die Opfer eines solchen inakzeptablen Verhaltens sind.

Bereits 1995 verabschiedete der Verwaltungsausschuss der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten eine Erklärung zu Missbrauch und Gewalt in der Familie. Darin heisst es: „Wir erkennen die globale Ausbreitung des Problems und die ernsten langfristigen Auswirkungen auf das Leben aller Betroffenen. Wir sind überzeugt, dass Christen innerhalb ihrer Kirche und in der Gesellschaft auf Missbrauch und Gewalt in der Familie reagieren müssen … Wir glauben, dass Gleichgültigkeit gegenüber diesen Problemen bedeutet, ein solches Verhalten zu verharmlosen, zu verstärken und sogar potenziell zu verbreiten.“

Unabhängiger Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ unterstützt Freikirche
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland beschloss 2009 einen Verhaltenskodex für alle Mitarbeitenden und rief 2010 den Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ ins Leben. Dieser bietet regelmässige Schulungen für ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende in den örtlichen Gemeinden an, stellt Informationsmaterial bereit und kümmert sich um Menschen, die sexuelle Gewalt erlitten haben.

Nach Auskunft des Fachbeirats geben etwa zehn Prozent der adventistischen Frauen und drei Prozent der adventistischen Männer in Deutschland an, in ihrem Leben schon einmal sexuelle Gewalt erfahren zu haben. In vielen der Fälle seien auch Täter und/oder Angehörige Teil der Kirchgemeinde. Mit dem Verhaltenskodex, der Broschüre „Sexueller Gewalt begegnen“ und einer Kinderbroschüre zur Thematik stellt der Fachbeirat Materialien zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung.

Heidi Albisser - Vertreterin der Adventisten in der Deutschschweiz im Fachbeirat
Heidi Albisser ist als Vertreterin der Adventisten in der Deutschschweiz im Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ der Adventisten in Deutschland. Die Adventisten in der Deutschschweiz haben die deutschen Broschüren „Sexueller Gewalt begegnen“ und «Wenn ich mal nicht weiterweiss» unter Mithilfe von Kinderpsychologen und Fachstellen auf die Verhältnisse in der Schweiz überarbeitet und angepasst.

Zur Handreichung für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit mit Verhaltenskodex unter: sta-frauen.de.

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Screenshot des EUD-MYM © Screenshot: EUD News

Abteilungsleitungen der adventistischen Kirchenleitung in Westeuropa neu gewählt

Bern/Schweiz | 31.05.2021 | APD | International

Die teilkontinentale Kirchenleitung adventistischer Christen in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division EUD) wählte am 24. Mai in der halbjährlichen Sitzung des Exekutivkomitees (Mid-Year-Meeting MYM) die Abteilungsleitungen für die Amtsperiode 2021 bis 2025. Dabei gab es viele Neubesetzungen und Umstrukturierungen.

Die teilkontinentale Kirchenleitung der Adventisten in West- und Südeuropa (EUD) ist eine der weltweit dreizehn teilkontinentalen Kirchenleitungen. Präsident, Exekutivsekretär und Finanzvorstand dieser teilkontinentalen Kirchenleitungen sind nur auf einer Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) wählbar, da sie eine Aussenstelle der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) sind. Die Weltsynode ist in St. Louis, Mississippi/USA, vom 6. bis 11. Juni 2022 geplant.

Nachstehend eine Übersicht über die Abteilungen und deren Besetzung.
• Predigtamt; Seelsorge (Chaplaincy); Führungsentwicklung: Neu gewählt wurde Ventislav Panayoptov, derzeitiger Präsident der Adventisten in Bulgarien.
• Predigerfrauen: Ebenfalls neu gewählt wurde Varthui Panayotova, Frau von Ventislav.
• Familien; Kindersabbatschule; Menschen mit besonderen Bedürfnissen: Rainer Wanitschek, er wurde für die zwei letzten Abteilungen neu gewählt.
• Kommunikation; Öffentliche Angelegenheiten & Religionsfreiheit (PARL). Neu gewählt wurde Paulo Sérgio Macedo, derzeitiger PARL-Abteilungsleiter und Erziehungsdirektor in Portugal.
• Erziehung und Geist der Weissagung: Marius Monteanu. Er wurde für die zweite Abteilung neu gewählt.
• Gesundheit: Neu gewählt wurde Viriato Ferreira, derzeitiger Präsident der Portugiesischen Gesellschaft für Präventivmedizin.
• Abteilungen: Verlagswesen; Spenden und Treuhanddienste: Norbert Zens wurde für die erste Abteilung neu gewählt.
• Sabbatschule und persönliche Dienste; Mission: Neu gewählt wurde Florian Ristea. Er leitet derzeit die erste Abteilung in Rumänien.
• Frauen: Dagmar Dorn
• Jugend: Jonatan Tejel
• Haushalterschaft: soll noch besetzt werden
• Koordinator für ethnische Gruppen: soll noch besetzt werden

Die nachstehenden Abteilungsleiter und Abteilungsleiterinnen wurden nicht wiedergewählt. Sie wurden mit Dankesworten für ihre geleisteten Dienste sowie mit den besten Wünschen für ihre Zukunft von Mario Brito, EUD-Präsident, verabschiedet: Elsa Cozzi; Elvira Wanitscheck; Valérie Dufour; Corrado Cozzi; Ioan Campian; Liviu Olteanu; Paolo Benini.

Teilkontinentale Kirchenleitung für West- und Südeuropa
Im Gebiet der Intereuropäischen Division (EUD) leben 178.086 adventistische Christen, die in 2.529 Kirchgemeinden jeweils am Samstag (Sabbat) den Gottesdienst feiern. Das Gebiet umfasst Belgien Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Italien, Österreich, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Spanien, die Schweiz und Tschechien.

Ausführliche Informationen auf Englisch: https://news.eud.adventist.org/en/all-news/news/go/2021-05-25/new-resolutions-in-the-inter-european-division/

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Krankenhaus Waldfriede in Berlin © Foto: krankenhaus-waldfriede.de

Adventistisches Spital gehört zu den besten in Deutschland

Berlin/Deutschland | 31.05.2021 | APD | International

Das Krankenhaus Waldfriede, eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin-Zehlendorf, ist in diesem Jahr erneut als eines der besten Krankenhäuser in Deutschland ausgezeichnet worden. In einer weiteren Studie, die 2.000 Krankenhäuser weltweit umfasst, konnte nach Mitteilung von Vorstand Bernd Quoss Waldfriede ebenfalls punkten.

Bereits im Jahr 2020 wurde das Krankenhaus Waldfriede im Rahmen der vom F.A.Z.-Institut (Unternehmen der Verlagsgruppe Frankfurter Allgemeine Zeitung) beauftragten Studie „Deutschlands beste Krankenhäuser“ ausgezeichnet und zählte in seiner Kategorie Krankenhäuser mit 150 bis 300 Betten zu den besten in ganz Deutschland. Lag das Krankenhaus Waldfriede letztes Jahr noch mit 78,9 von 100 möglichen Punkten knapp über den mindestens geforderten 75 Punkten, so konnte das vergangene Jahr genutzt werden, um trotz der Pandemie einen deutlichen Sprung nach vorne auf insgesamt 84,5 Punkten zu machen. Das bedeutet Platz 33 von 101 in der Kategorie (2020 Platz 43 von 93).

Das Krankenhaus Waldfriede gehört zu den besten weltweit
Überraschend sei die Nachricht gewesen, dass Waldfriede im Jahr 2021 nicht nur zu den besten in Deutschland gehöre, sondern auch zu den besten Krankenhäusern weltweit, schreibt das Krankenhaus.

Die amerikanische Zeitschrift Newsweek und das renommierte deutsche Online-Portal für Statistik „Statista“ haben zum dritten Mal gemeinsam die besten Krankenhäuser weltweit ermittelt. Die Studie wurde in 25 Ländern der Welt durchgeführt. Am Ende konnte eine Liste der weltweit besten Krankenhäuser und Kliniken erstellt werden. Die 2.000 in dieser Liste genannten Krankenhäuser, die 25 Länder abdecken, darunter die USA, Grossbritannien, Deutschland und Kanada, zeichnen sich durch herausragende Leistungen aus, angesehene Ärzte, erstklassige Pflege und modernste Technologie.

Die Ergebnisse sind nur zwischen Krankenhäusern im selben Land vergleichbar, da in jedem Land unterschiedliche Quellen für Patientenerfahrungen und medizinische KPIs (Benchmark Indikatoren) untersucht wurden. Eine Harmonisierung aller Daten war länderübergreifend nicht möglich. Von 220 in Deutschland ausgezeichneten Krankenhäusern hat Waldfriede den 122. Platz belegt – aus dem Stand und gehört somit nicht nur zu den besten Krankenhäusern in Deutschland, sondern auch weltweit.

Bernd Quoss zeigt sich sehr erfreut über diese hervorragenden nationalen und internationalen Bewertungen seiner Einrichtung.

Die Ergebnisse der F.A.Z.-Institut sind online unter https://www.faz.net/asv/beste-krankenhaeuser/ veröffentlicht worden und werden in einer Juni-Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) noch einmal gesondert veröffentlicht.

Die Studie „World’s best Hospitals“ wurde von der amerikanischen Newsweek (Auflage mehr als 1,5 Mio. wöchentlich) und dem deutschen Online-Portal Statista durchgeführt. Die Ergebnisse sind online unter https://www.newsweek.com/best-hospitals-2021 und am 12.03.2021 in der internationalen Ausgabe der Newsweek veröffentlicht worden (hier nur die TOP 100 weltweit und die Top 10 national).

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Einladungslogo des Campmeetings © campmeeting.com / General Conference of SDA

Weltweites virtuelles Campmeeting der Adventisten

Silver Spring, Maryland/USA | 31.05.2021 | APD | International

Vom 19. bis 23. Mai 2021 veranstaltet die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ein weltweites virtuelles Campmeeting. Nachdem die Weltsynode bereits zweimal verschoben wurde, will die Kirchenleitung mit dieser Veranstaltung Adventisten aus der ganzen Welt zusammenbringen, um anzubeten, inspirierende Predigten und Vorträge zu hören und in virtuellen Ausstellungsräumen die Vielfalt adventistischer Angebote zu erleben.

Campmeetings
Als Campmeetings sind religiöse Open-Air Versammlungen in den USA bekannt. Sie kommen aus den Erweckungsbewegungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Adventisten haben diese Tradition bis in die heutige Zeit beibehalten. Mit Zelten, Wohnwagen, Wohnmobilen und Häusern auf Rädern kommen die Menschen zu einem grossen religiösen Fest zusammen. In den Sommermonaten ist es in vielen US-Bundesstaaten wie auf Kirchentagen hierzulande.

Weltsynode
Die alle fünf Jahre stattfindende Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) enthält auch Elemente eines Kirchentags. Neben vielen Geschäftssitzungen und Wahlen der Kirchenleitung und Abteilungsleiter durch die etwas mehr als 2.000 Delegierten aus allen Kontinenten, finden parallel dazu Workshops, Predigten, Berichte über Initiativen, Konzertveranstaltungen ausgezeichneter Chöre und Ausstellungen in unzähligen Messehallen statt. Sie erlauben einen Einblick in die Vielfalt adventistischen Wirkens. Bis zu 70.000 Adventisten aus aller Welt kommen gewöhnlich zu einer solchen Synode zusammen.

Die Corona-Pandemie hat, wie auch in anderen Bereichen, alles verändert. Die für Juni/Juli 2020 vorgesehene Tagung wurde bereits zweimal verschoben und hat auch den ursprünglichen Tagungsort Indianapolis gewechselt. Sie ist nun für den 6. bis 11. Juni 2022 in St. Louis/USA geplant. Die Zahl der Teilnehmenden wird sehr reduziert sein. Allerdings wird ein Besuch der Synode durch die Corona bedingten Ein- und Ausreisebeschränkungen der verschiedenen Länder erschwert.

Adventist Virtual Global Campmeeting
Um das Tagungserlebnis trotz allem zu vermitteln, hat sich die Kirchenleitung für ein virtuelles Treffen entschieden und als „Adventist Virtual Global Campmeeting“ deklariert. Über 400 einzelne Programme, Seminare und Workshops werden angeboten, welche die Schlüsselbereiche Jüngerschaft, Bildung, Gesundheit, Medien, Mission und Theologie abdecken. Gesprächsrunden mit Kirchenleitern sind nach Auskunft der Veranstalter ebenso geplant wie Fortbildungsmöglichkeiten für Pastoren und Lehrer. Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos.

Hauptredner und Hauptrednerin
Zu den zahlreichen Rednern dieses religiösen Treffens gehören unter anderen der Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Ted N. C. Wilson, Barry Black, Kaplan des US-Senats, Evangelist Alejandro Bullon, Ella Simmons, Vizepräsidentin der Freikirche, Fernsehevangelist Mark Finley, Richart Hart, Präsident der Loma-Linda-Universität, und Robert Folkenberg jr., der Präsident der China Mission der Freikirche. Viele weitere internationale Redner sind für Plenum und Workshops vorgesehen.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus der ganzen Welt
Das „Adventist Virtual Global Campmeeting“ wird sein Programm so planen, dass Menschen in den drei grossen Zeitzonen bequem daran teilnehmen können: in Asien-Pazifik, in Europa-Afrika und auf dem amerikanischen Kontinent.

Information und Anmeldung: www.campmeeting.com.

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Vlatko Gagic, Christian Badorrek, Markus Voss (v.l.n.r.) © Foto: APD / Jens-Oliver Mohr

Adventisten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland bestätigen Kirchenleitung

Darmstadt/Deutschland | 31.05.2021 | APD | International

Am 9. Mai haben die Abgeordneten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (Mittelrheinische Vereinigung/MRV) in gemeinsamer Synode (Abgeordnetenversammlung) ihre regionale Kirchenleitung gewählt. Ausserdem stimmten die Abgeordneten dafür, die Gastmitgliedschaft bei der ACK Hessen-Rheinhessen und der ACK Region Südwest zu beantragen.

Pastor Christian Badorrek (40) wurde als Präsident der Mittelrheinischen Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (MRV) mit Sitz in Darmstadt in seinem Amt bestätigt. Die dort am 9. Mai tagenden Abgeordneten aus den Ortsgemeinden und der Pastorenschaft in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland wählten ihn für die nächste Konferenzperiode mit 126 Ja- zu 2 Nein-Stimmen. Mit 120 Ja- zu 4 Nein-Stimmen wurde Pastor Vlatko Gagic (58) als Vizepräsident bestätigt. Sowohl Badorrek als auch Gagic waren zuvor innerhalb der vierjährigen Wahlperiode in ihre Ämter berufen worden. Als Finanzvorstand und Verwaltungsleiter wurde Pastor Markus Voss (47) wiedergewählt (121 Ja- und 7 Nein-Stimmen).

Neu im Amt ist Pastorin Juliane Schmidt. Die Abgeordneten wählten sie zur Abteilungsleiterin für Kinder, Pfadfinder und Jugend. Schmidt ist in Ostfildern bei Stuttgart geboren, hat in Tübingen und Friedensau studiert und ist seit 2008 als Pastorin in der MRV tätig. Ebenfalls neu gewählt wurde Daniela Piroski als Abteilungsleiterin Frauen.

Antrag auf Gastmitgliedschaft in ACK
Die Synode der MRV stimmte für einen Antrag auf Gastmitgliedschaft der regionalen adventistischen Kirchenleitung in den Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen Hessen-Rheinhessen sowie der Region Südwest. Damit sollen die zwischenkirchlichen Beziehungen intensiviert werden. Die MRV ist bislang die einzige der sieben regionalen Kirchenkörperschaften der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die noch keinen Status in einer ACK innehat.

Adventisten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland
Die Mitgliederzahl der mündig getauften Adventisten in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland verringerte sich in den letzten vier Jahren leicht von 4.664 (Stand 31.12.2016) auf 4.654 (Ende 2020). Ebenso nahm die Zahl der örtlichen Adventgemeinden, in denen sich Kirchenmitglieder und Gäste am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, zu Gottesdiensten versammeln, von 65 auf 64 ab.

Weitere Informationen: www.mrv.adventisten.de.

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Vorstand der Adventisten in Baden-Württemberg: Eugen Hartwich, Thomas Knirr, Helge Külls (v.l.n.r.) © Foto: bwv.adventisten.de

Adventisten in Baden-Württemberg wählen Kirchenleitung

Stuttgart/Deutschland | 31.05.2021 | APD | International

Die Landessynode (Abgeordnetenversammlung) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg hat auf ihrer Tagung am 2. Mai die regionale Kirchenleitung gewählt. Die Freikirche hat im Bundesland 6.406 erwachsen getaufte Mitglieder (Stand 31.12.2020) und betreibt acht Privatschulen, ein Tagungszentrum sowie ein Seniorenhaus für betreutes Wohnen.

Pastor Eugen Hartwich (37) ist erneut Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg (Baden-Württembergische Vereinigung, BWV). Die 167 stimmberechtigten Abgeordneten aus den örtlichen Kirchengemeinden und der Pastorenschaft wählten ihn mit 150 Ja- und 12 Nein-Stimmen. Hartwich hatte das Amt am 9. Dezember 2018 von seinem Vorgänger übernommen, der zweiundzwanzig Jahre die Kirche in dem Bundesland geleitet hatte. Zum Vizepräsidenten wurde Pastor Thomas Knirr (54) mit 137 Ja- zu 15 Nein-Stimmen und zum Finanzvorstand Helge Külls (50) mit 160 Ja- zu 2 Nein-Stimmen gewählt.

Weiter wurden Abteilungsleiter für Gemeindeaufbau und Evangelisation (Thomas Knirr), Pastorenamt (Zsolt Halmi), Adventjugend (Markus Jenkner) sowie Erziehung und Bildung (Markus Witte) bestimmt. Sowohl der Exekutivausschuss als auch ein Schlichtungsausschuss wurden ebenfalls gewählt.

Zum ersten Mal fand eine solche Landessynode in einem neuen Format statt. Wegen der im Zuge der Corona-Pandemie geltenden Rechtsbestimmungen war eine geplante Präsenzveranstaltung nicht möglich. Binnen weniger Tage wurden die technischen Voraussetzungen für eine Landessynode per Videokonferenz geschaffen. „Sowohl Techniker als auch Tagungsleitung haben die neue Herausforderung exzellent bewältigt und dadurch die Durchführung und Leitung dieser Tagung ermöglicht,“ so der wiedergewählte Hartwich.

Adventisten in Baden-Württemberg
In seinem Rechenschaftsbericht stellte Verwaltungsleiter Clemens Kramp fest, dass in den letzten vier Jahren die Zahl der erwachsen getauften Mitglieder in Baden-Württemberg von 6.389 auf 6.406 leicht zunahm. Vier neue Adventgemeinden wurden in Tauberbischofsheim, Burgstetten, Mannheim-Neckarstadt und Stuttgart (International) gegründet. Die Adventgemeinden Friedrichshafen, Künzelsau und Lindau wurden aufgelöst.

Die Freikirche in Baden-Württemberg ist Trägerin von acht adventistischen Bekenntnisschulen mit insgesamt 324 Schülerinnen und Schülern, die von 38 Lehrpersonen betreut werden. Weitere fünf Bekenntnisschulen sind in Planung. Zur regionalen Kirchenleitung gehören auch das „Haus Lichtblick“ (betreutes Wohnen) in Gaildorf und das Tagungszentrum „Haus Schwarzwaldsonne“ in Freudenstadt.

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Fröhliche Mädchen während einer Abschlussfeier © Foto: ADRA Kenia

Der 28. Mai ist Welttag der Frauengesundheit

Weiterstadt/Deutschland | 31.05.2021 | APD | International

Am 28. Mai ist der internationale Tag für die Gesundheit der Frauen. Anlässlich dieses Jahrestages hat die adventistische Hilfsorganisation ADRA Deutschland alle Menschen dazu aufgerufen, sich für die Gesundheit und die Rechte der Frauen weltweit einzusetzen.

„Warum“, fragt Pierre Schweitzer, Projektassistent bei ADRA Deutschland, „wird dieser Aktionstag zelebriert? Gibt es nicht schon den internationalen Frauentag am 8. März?“ Am internationalen Frauentag werde auf die fehlende Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau aufmerksam gemacht. Im Mittelpunkt stünden die sozialen, politischen und kulturellen Rechte der Frauen.

Am 28. Mai werde hingegen an das Recht aller Frauen auf eine uneingeschränkte medizinische Versorgung erinnert. „Gesundheit ist ein hohes Gut und Voraussetzung für ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben“, so Schweitzer. Leider würden noch viele Frauen weltweit sterben, insbesondere in den Entwicklungsländern, weil sie nicht rechtzeitig medizinisch behandelt werden könnten. Krankenhäuser gebe es oft nur in den Grossstädten. Der Weg dorthin sei für viele Frauen, die auf dem Land leben, sehr weit und gefährlich. Hinzu kämen die Kosten einer medizinischen Behandlung, die sich Frauen selten leisten könnten, weil sie entweder über kein eigenes Einkommen verfügten oder ihre Familie in Armut lebe.

Die Notlage, in der sich viele Frauen befänden, habe Konsequenzen. Angaben der Weltgesundheitsorganisation zufolge, sterbe alle elf Sekunden eine Mutter an den Folgen von Komplikationen bei der Schwangerschaft oder bei der Geburt. In der Südhalbkugel sei die Mütter- und Kindersterblichkeitsrate am höchsten. Frauen seien auch verstärkt Opfer häuslicher Gewalt oder Ausbeutungen ausgesetzt, die ein Leben in Frieden und Glück verhindern.

Mit ihrer Unterstützung fördere ADRA weltweit, in unterschiedlichen Projekten, die Aufklärung, die Prävention und den Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Frauen. „Ob in unseren Krankenhäusern im Jemen, in den Jugendheimen in Thailand oder in Dörfern in Kenia, wir setzen uns für die Unversehrbarkeit der Frauen ein und bieten ihnen Schutz vor Übergriffen und Ausbeutungen. Jede sollte das Recht geniessen, ein Leben in Würde zu führen. Wir dürfen niemanden zurücklassen. Nur gemeinsam können wir die Missstände in dieser Welt aufheben“, so der Aufruf von ADRA Deutschland.

ADRA Deutschland
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation und arbeitet in einem weltweiten Netzwerk mit über 130 nationalen ADRA-Büros. ADRA Deutschland e.V. wurde 1986 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit − Mitgefühl − Liebe“ arbeitet die Hilfsorganisation partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden können.

ADRA Deutschland: https://adra.de/
ADRA Schweiz: https://adra.ch/
ADRA Österreich: https://adra.at/

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© Logo: Russische Evangelische Allianz

Baptist ist neuer Generalsekretär der Russischen Evangelischen Allianz (REA)

Moskau/Russland | 31.05.2021 | APD | Ökumene

Der Baptist Witali Wlasenko wurde am 8. April zum neuen Generalsekretär der Russischen Evangelischen Allianz (REA) gewählt, berichten William Yoder (REA) und CBS KULTUR INFO, Basel. Wlasenkos Wahl erfolgte an der diesjährigen Allianz-Konferenz in der Moskauer Zentrale der «All-Russischen Gemeinschaft der Evangeliumschristen» (WSECh). Er folgt auf Sergei Wdowin, welcher von 2011 bis Weihnachten 2020 dieses Amt innehatte. Als Allianz-Präsident wurde der 69-jährige Baptist Alexander Feditschkin wiedergewählt. Beide Verantwortungsträger wurden für eine sechsjährige Amtszeit gewählt.

Von «zentimeterweisem» zu «kilometerweisem» Fortschritt in der REA
Wie der seit 2002 in Russland lebende Journalist William Yoder berichtete, hat sich Sergej Rjachowski, langjähriger Präsident der «Vereinigten Russischen Union der Christen Evangelisch-Pfingstlerischen Glaubens» (ROSChWE), während einer Konferenz-Sitzung beklagt, dass sich die Evangelische Allianz in den letzten Jahren «nur zentimeterweise» bewegt habe. Währenddessen könne man den Fortschritt des «Konsultativrats der Leiter der protestantischen Kirchen Russland» in Kilometern messen.

Entzug des offiziellen Status für die Jehovas Zeugen bleibt eine "offene Wunde"
Dennoch gebe es, wie Pastor Wlasenko betonte, eine Fülle von Aufgaben und Themen, welche von der Allianz aufgenommen und behandelt werden sollten. Der deutsche Theologe Thomas Schirrmacher, der im Februar zum Generalsekretär der «Weltweiten Evangelischen Allianz» (WEA) ernannt wurde, verfüge über langjährige Verbindungen zur orthodoxen Welt. Während der Konferenz richtete er sich über Zoom an die Versammlung in Moskau und gab seine Absicht bekannt, im Juni auf Einladung des Metropoliten von Wolokolams, Hilarion Alfeyev, und Leiter des Aussenamtes des Moskauer Patriarchs, Moskau zu besuchen. Die Russisch-Orthodoxe Kirche (ROK) erwarte westliche Unterstützung bei ihren Bemühungen, sich westwärts ausdehnen zu können. Wlasenko wies darauf hin, dass man im Gegenzug von der ROK erwarte, dass sie den Protestanten bei der Lösung der Probleme beistehe, mit denen sie in Russland zu kämpfen haben. Der Zugang zum Terrain des Anderen müsse auf Gegenseitigkeit beruhen. Und weiter: Der Entzug eines offiziellen Status für die Religionsgemeinschaft der Jehovas Zeugen bleibe eine offene Wunde.

Witali Wlasenko - erfahren im Konfliktmanagement mit Kirchen und Staat
Der 1969 geborene Wlasenko, von 2005 bis 2017 Chefdiplomat für Aussenbeziehungen beim Baptistenbund, verfüge über viel Erfahrung im Umgang mit Konflikten zwischen Protestanten, Orthodoxen und der staatlichen Obrigkeit. Er finde es unerträglich, dass allein in der Region Tula die Behörden - derzeit in vier Fällen - das kirchliche Eigentum von kirchlich betriebenen Einrichtungen anfechten. Dennoch glaubt Wlasenko, wie er gegenüber dem Journalisten William Yoder zum Ausdruck brachte, an die Entschärfung von Konflikten und meinte, dass man mit einer Klage gegen die Regierung oder die Orthodoxe Kirche meist das Gegenteil erreiche. Er kenne sich mit der Lösung von Konflikten unterhalb der Gerichtsebene aus: «Gerichte sind teuer und sie erhitzen die Gemüter der Betroffenen.»

Russische Evangelische Allianz - Basisbewegung für die Einheit der Christen
Die 2003 gegründete Russische Evangelische Allianz (REA) versteht sich - im Gegensatz zu dem bereits erwähnten protestantischen Konsultativrat - als Basisbewegung für die Einheit der Christen. Doch die überwiegende Mehrheit der rund 35 Personen, die an den Moskauer Sitzungen teilnahmen, waren keine Laien, sondern Pastoren oder Kirchenfunktionäre. Jugendlager sollen in Zukunft ein Mittel werden, um jüngere Generationen für die Sache der Allianzbewegung zu gewinnen.

Witaly Wlasenko ist derzeit Pastor der «Baptistenkirche Blagoweschtschenie» (Verkündigung) westlich von Moskau. Diese steht unter der Leitung von Pastor Nikolai Epischin. Die Gemeinde ist Mitglied im Russischen Baptistenbund (RUECB).

Quellen: CBS KULTUR INFO, Basel und William Yoder, Laduschkin/Russland

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Heidi Wettstein abtretende Präsidentin (li.); Vroni Peterhans, neue Präsidentin © Collage: Weltgebetstag Schweiz

Wechsel im Präsidium des Vereins Weltgebetstag Schweiz

Winterthur/Schweiz | 31.05.2021 | APD | Ökumene

Nach 15 Jahren Mitarbeit im Weltgebetstag Schweiz, davon 12 Jahre als Präsidentin, verabschiedete sich Heidi Wettstein per 1. April, laut einer Medienmitteilung des Vereins. Gleichzeitig ist auch die langjährige Vizepräsidentin, Sonja Scheuermeier, von ihrem Amt zurückgetreten. Als neue Präsidentin wurde Vroni Peterhans und als Vizepräsidentin Sara Hanselmann von der Mitgliederversammlung gewählt.

Mit diesem Wechseln in der Leitung des Vereins sei «die Kontinuität des starken internationalen ökumenischen Frauennetzwerkes auch in der Schweiz weiterhin gewährleistet», schreibt der Weltgebetstag Schweiz.

Demnach ist der Weltgebetstag Schweiz «Teil einer weltweiten Bewegung von Frauen aus vielen christlichen Traditionen. Jedes Jahr am ersten Freitag im März kommen sie zum Feiern eines gemeinsamen Gebetstages zusammen. Durch die Gemeinschaft des Betens und Handelns sind die Frauen in vielen Ländern auf der ganzen Welt miteinander verbunden».

Mehr zum Weltgebetstag Schweiz: https://wgt.ch/

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Symbolbild - Gemeinschaft der Gleichen © Foto: Skyler H. / pixabay.com

Erfahrungen von Ohnmacht und Vollmacht der Freikirchen

Erzhausen/Deutschland | 31.05.2021 | APD | Freikirchen

Die Jahrestagung 2021 des Vereins für Freikirchenforschung (VFF) zum Thema „Gemeinschaft der Gleichen oder hierarchische Struktur?” fand mit über 50 Teilnehmenden aufgrund der Corona-Pandemie online statt. Auch aus England und Kanada hatten sich Personen zugeschaltet.

Das Eingangsreferat „Verständnis von Amt und Macht im Neuen Testament“ hielt die ursprünglich aus der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) stammende Heidelberger Privatdozentin Dr. Heidrun Mader. Dabei sprach sie auch die Frage der Gleichberechtigung von Frauen und Männern hinsichtlich kirchlicher Ämter an, die auch in Freikirchen zu Kontroversen führt.

Viele Jüngere möchten, wenn jemand „das Sagen hat“
Der Sozialethiker Dr. Ralf Dziewas, Professor an der Theologischen Hochschule des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Elstal bei Potsdam, befasste sich mit „Machtstrukturen in kongregationalistischen Gemeinden und Gemeindebünden“. Er betonte, dass das Lebensgefühl und die Erwartungshaltung der von der 1968er-Bewegung geprägten Generationen in Bezug auf Machtausübung von den heute jüngeren Generationen auch in christlichen Gemeinden nicht uneingeschränkt geteilt würden. Während die jetzt schon Älteren sehr stark an demokratischen Strukturen, Diskussion und Machtteilung interessiert seien, wäre es vielen Jüngeren durchaus recht, wenn jemand „das Sagen hat“.

„In der Macht seiner Stärke. Charisma und Amt aus pfingstkirchlicher Perspektive“ lautete das Referat von Professor Dr. Wolfgang Vondey, Birmingham/England. Deutlich wies er auf theologische Defizite in den Pfingstkirchen hin, zeigte aber auch auf, welch hohes Potential in pfingstlich geprägter Spiritualität für dieses Thema stecke.

Der Karlsruher Pastor der International Christian Fellowship (ICF), Steffen Beck, neu ernannter Leiter von ICF Deutschland, berichtete über die „Leiterschafts-Konzepte und Leiterschafts-Standards in der deutschen ICF-Bewegung“. Hier spiele, ähnlich wie von Dziewas erläutert, Demokratie keine Rolle. Beck nahm für die Art, wie hier Macht in Anspruch genommen, zugeordnet und akzeptiert werde, unter anderem den Begriff „Gottes Schöpfungsordnung“ in Anspruch.

Gemeinde am Bildschirm?
Die nächsten beiden Abschnitte der Tagung widmeten sich unmittelbar aktuellen kirchlichen und kirchenpolitischen Themen. Zunächst diskutierten auf einem virtuellen Podium BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba, Frank Uphoff, Vizepräses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden Doris Hege, der Pastor des Bundes Freier evangelischer Gemeinden Christoph Lenzen und Tobias Beisswenger, Superintendent in der Evangelisch-methodistischen Kirche, unter Moderation von Dr. Astrid Nachtigall (BEFG) über das Thema „Gemeinde leben am Bildschirm? Freikirchen in digitalen Zeiten“.

Quo vadis VEF?
Anschliessend sprach Stiba, der auch Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) ist, nach einem einleitenden Vortrag mit den Teilnehmenden der Tagung über die Frage „Quo vadis VEF?“ Stiba erläuterte, dass der gleichnamig überschriebene Prozess der VEF von 2017 noch nicht am Ende wäre: „Will die VEF eine Vereinigung im Sinne eines Netzwerkes sein oder will sie mehr sein? Und wenn sie mehr sein will, wie soll dieses ‚mehr‘ dann aussehen?“ Noch gebe es viele Doppelstrukturen, andererseits würden die Mitgliedskirchen noch nicht genug Ressourcen für die ehren- und hauptamtliche Arbeit der VEF zur Verfügung stellen.

Professor Dr. Gilberto da Silva, der an der Lutherischen Theologischen Hochschule der SELK in Oberursel/Taunus lehrt, sprach beim Thema „August Vilmars Amtstheologie: Ohnmacht und Vollmacht des Evangeliums“ über einen Theologen aus seiner Konfession im 19. Jahrhundert. Der Journalist und Buchautor Markus Baum befasste sich mit dem Entscheidungs- und Leitungsmodell der Bruderhof-Gemeinschaften und seiner Entwicklung. Die hohen christlichen Ideale hätten jedoch gegenseitige erhebliche Verletzungen nicht verhindern können.

Machtmissbrauch - Umkehr der Machtpyramide
Zum Abschluss der Tagung befasste sich Dr. Martin Grabe, Ärztlicher Direktor der Klinik Hohe Mark in Oberursel, mit „Ohnmacht, Macht, Machtmissbrauch. Grenzüberschreitungen in der Gemeinde aus psychologischer Sicht“. Er berichtete zunächst aus seiner langjährigen Erfahrung mit Patienten aus landes- und freikirchlichen Gemeinden mit verschiedensten Krankheitsbildern im Zusammenhang von Machtmissbrauch. Dann zeigte er unter dem Begriff „dienendes Leiten“ auf, wie durch Umkehr der Machtpyramide gesunde, vielleicht sogar heilvolle Strukturen möglich seien.

VFF
1990 gründeten Theologen und Historiker aus verschiedenen Freikirchen den Verein für Freikirchenforschung. Initiator war Professor Dr. Robert Walton, seinerzeit Direktor des Seminars für Neue Kirchen- und Theologiegeschichte der Theologischen Fakultät der Universität Münster. Heute hat der Verein Mitglieder aus 27 Denominationen. Fach- und Laienhistoriker aus zwölf Ländern gehören ihm an. 180 Einzelpersonen und 21 Institute arbeiten zusammen, um wissenschaftliches Arbeiten im Rahmen der Freikirchenforschung zu fördern.

Der VFF befasst sich mit theologischen und kirchengeschichtlichen Themen aus freikirchlichen Blickwinkeln. Er fördert wissenschaftliches Arbeiten im Rahmen der Freikirchenforschung. Dazu unterhält der Verein auch eine freikirchliche Fachbibliothek, die ihren Standort an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg hat.

Darüber hinaus möchte der VFF Freikirchen bei der sachgerechten Archivierung von Quellenmaterial und beim Auf- und Ausbau von Archiven unterstützen. Tagungsbeiträge und Forschungsberichte werden im Jahrbuch des Vereins für Freikirchenforschung veröffentlicht.

Weitere Informationen: www.freikirchenforschung.de.

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Symbolbild © Thom Holmes / unsplash.com

Die Ursprachen der Bibel auf dem Smartphone

Stuttgart/Deutschland | 31.05.2021 | APD | Bibel

Die Deutsche Bibelgesellschaft hat ihr digitales Angebot an kostenlos verfügbaren Bibelübersetzungen auf ihrem Online-Portal „die-bibel.de“ erweitert. Neben den Urtextausgaben auf Hebräisch und Griechisch kommen auch mehrere englischsprachige Übersetzungen sowie eine deutsche hinzu. Die Übersetzungen sind abrufbar auf der Webseite www.die-bibel.de sowie in der gleichnamigen kostenlosen App.

Insgesamt acht weitere Bibelübersetzungen sind jetzt auf dem Portal „die-bibel.de“ sowie der gleichnamigen App verfügbar. Dabei handelt es sich um Bibelausgaben in den Ursprachen Griechisch und Hebräisch, darunter das Novum Testamentum Graece (NA 28) und die Biblia Hebraica Stuttgartensia (BHS). Ausserdem sind mit der King James Version (KJV), English Standard Version (ESV) und New International Version (NIV) drei der bedeutendsten Bibel-Fassungen in englischer Sprache verfügbar. Als weiterer deutschsprachiger Text kommt die kommunikative Übersetzung Hoffnung für Alle (HfA) hinzu.

Die Deutsche Bibelgesellschaft stellt die von ihr herausgegebenen Bibelübersetzungen für den kostenlosen Gebrauch auf der Website „die-bibel.de“ zur Verfügung, darunter die revidierte Lutherbibel 2017, die BasisBibel sowie die Gute Nachricht Bibel. Mit einer Registrierung können Nutzer zusätzliche Informationen zum Bibeltext abrufen und eigene Notizen hinterlegen. Diese können auch in der Die-Bibel.de-App abgerufen werden. Die App bietet zusätzlich die Möglichkeit, Bibelübersetzungen herunterzuladen und für eine Offline-Nutzung verfügbar zu machen. Sowohl App als auch Webangebot sind kostenlos und in ihrer Grundfunktion ohne Registrierung nutzbar.

Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft mit Sitz in Stuttgart übersetzt die biblischen Schriften und verbreitet Bibelausgaben. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel. Durch die Weltbibelhilfe unterstützt sie in Zusammenarbeit mit dem Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies) global die Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift, damit alle Menschen die Bibel in ihrer Sprache lesen können.

Generalsekretär Dr. Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h. c. Annette Kurschus. Zur Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft gehören Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen und christlichen Werken, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Schweizerische Bibelgesellschaft (SB)
Die SB ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland.
Mitglieder sind fast alle kantonalen Reformierten Landeskirchen, die Christkatholische Kirche der Schweiz, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1984 Mitglied ist, andere Bibelgesellschaften und Partnerorganisationen wie das Schweizerische Katholische Bibelwerk.

Mehr Infos zur Schweizerische Bibelgesellschaft: www.die-bibel.ch
Mehr Infos zur Deutschen Bibelgesellschaft: http://www.die-bibel.de/

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Die Bibel analog und digital © Foto: Matthias Müller/churchphoto.de

Mitgliederversammlung der Schweizerischen Bibelgesellschaft

Biel/Schweiz | 31.05.2021 | APD | Bibel

Die Mitgliederversammlung der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) wurde am 25. Mai in einer abgekürzten digitalen Form durchgeführt. Die Vorstandsmitglieder Jakob Bösch, Martin Vogler und Elena Sala wurden aus dem Vorstand verabschiedet. Neu in den Vorstand wurde Thomas Fürst gewählt. Die Mitgliederversammlung nahm den Jahresbericht und die Jahresrechnung an.

Die in Murten geplante Mitgliederversammlung der SB konnte aufgrund der Corona-Schutzmassnahmen nur digital durchgeführt werden. An der Videokonferenz nahmen rund 50 Vertreter von Kollektivmitgliedern sowie Einzelmitglieder teil. Sie wurde auch genutzt, um den offiziellen Abschied von der langjährigen Geschäftsführerin Eva Thomi nachzuholen und ihre internationalen Aktivitäten zu würdigen. Mit Dankesworten wurden auch Jakob Bösch, ehemaliger SB-Präsident, Martin Vogler und Elena Sala aus ihrem Dienst im Vorstand verabschiedet. Neu wurde Thomas Fürst in den SB-Vorstand gewählt. Er ist Mitglied der römisch-katholischen Kirche und bringt über 30 Jahre Berufserfahrung im Bereich Finanzen und Nonprofit-Organisationen mit.

Jahresbericht 2020
Der Jahresbericht sowie die Jahresrechnung 2020 wurden angenommen, die nach der offiziellen Rechnungslegung gemäss Swiss GAAP FER 21 für gemeinnützige Organisationen dargestellt ist. Der Jahresbericht steht ab sofort unter www.die-bibel.ch zum Herunterladen bereit.

Die nächste ordentliche Mitgliederversammlung findet am Dienstag, 17. Mai 2022 in Zürich statt.

Über die Schweizerische Bibelgesellschaft (SB)
Die SB ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland.

Mitglieder sind fast alle kantonalen Reformierten Landeskirchen, die Christkatholische Kirche der Schweiz, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die seit 1984 Mitglied ist, andere Bibelgesellschaften und Partnerorganisationen wie das Schweizerische Katholische Bibelwerk.

Mehr auf www.die-bibel.ch

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Symbolbild - Rassismus und Diskriminierung © Markus Spiske / unsplash.com

Adventisten thematisieren Rassismus bei internationaler Onlinekonferenz

Silver Spring, Maryland/USA | 31.05.2021 | APD | Menschenrechte

Das Thema Rassenbeziehungen und kulturelles Verständnis wurde in mehreren Präsentationen während des adventistischen Global Campmeetings (19. Bis 23. Mai) auf «eindringliche Weise angesprochen», schreibt EUD News über die Veranstaltung der Weltkirchenleitung. Demnach hofften die Leitenden dieser mehrtägigen internationalen Onlinekonferenz, dass die Auseinandersetzung mit diesem komplexen Thema die Kirchenmitglieder ermutigen werde, offene und ehrliche Gespräche über Lösungen für vorhandene Vorurteile und Diskriminierung zu führen.

Das Bild von der „ausgetrockneten Seele“
Zu den Rednern gehörten auch Dr. Barry Black, Kaplan des US-Senats, der über den Abbau von Barrieren im persönlichen Dienst sprach. Ebenso Dr. Ella Simmons, Vizepräsidentin der Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten und Rechtsanwältin Jennifer Woods, assoziierte Juristin am Verwaltungssitz der Freikirche in Silver Spring, Maryland/USA. Sie diskutierten die Geschichte des Rassismus aus sozialer und biblischer Sicht.

Black, dessen Grossvater nach dem Bürgerkrieg als Landarbeiter (Sharecropper) seinen Unterhalt verdiente, begann mit der Geschichte seiner Mutter, die er als „dehydrierte Seele“ bezeichnete. Sie habe nur die vierte Klasse erreicht. Sie sei durch ein evangelistisches Flugblatt auf Veranstaltungen aufmerksam geworden. zwölf Wochen lang besuchte sie aus Neugier die Abende. Die Botschaften füllten sie mit „Wasser - dem lebendigen Wasser“, weil ein Botschafter für Christus aus seiner Komfortzone herausgetreten sei.

Weiter meinte Black: „Wir wären viel effektiver in unserer Kirchenarbeit, wenn wir uns um Menschen kümmern würden, als theologische Dinge zu zitieren. Die Leute interessiert es nicht, wie viel man weiss, bis sie wissen, wie wichtig sie einem sind."

Am Ende seiner Ausführungen präsentierte er die Idee eines Senatskollegen. Um Barrieren abzubauen und Gemeinschaft zwischen Kollegen zu schaffen, beschlossen sie, jede Woche nach dem Kirchgang jemanden nach Hause einzuladen, der nicht wie sie aussah. Black forderte die Zuhörer auf, in den kommenden Tagen „sich bewusst zu bemühen, Barrieren abzubauen. Laden Sie jemanden, der nicht so aussieht wie Sie, zum Essen nach Hause ein."

Rassismus findet nicht isoliert statt
Woods und Simmons untersuchten im weiteren Verlauf der Diskussion den Rassismus aus einer globalen Perspektive und die Auswirkungen, die er auf die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten habe.

Simmons, die während der Bürgerrechtsbewegung in den 1950er und 60er Jahren im Süden der USA aufgewachsen ist, berichtete ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassismus. Obwohl es in letzter Zeit bedeutende Fortschritte gegeben habe, sei die Diskriminierung „in den Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt in ihren vielen Formen nicht verschwunden, sondern hat neue Dimensionen, Bezeichnungen und Codes angenommen", sagte sie.

Simmons verwies auf eine Reihe von Abteilungsleitern und Abrteilungsleiterinnen der adventistischen Weltkirchenleitung, die über persönliche Erfahrungen mit Rassenprofilen, Vorurteilen und Diskriminierung in ihren Heimatgebieten wie Afrika, Asien, Australien und Europa berichtet hätten. Es sei klar, dass rassistische Ungerechtigkeit jeden Teil des Planeten berühre.

Dem Beispiel Jesu folgen
Woods untersuchte die biblischen Berichte und verfolgte die Ursprünge von Voreingenommenheit und Rassismus durch die gesamte biblische Geschichte bis hin zur frühen Kirche. Um Petrus zu helfen, das tief sitzende Vorurteil gegenüber Heiden bzw. Heidenchristen zu überwinden, das ihm von Geburt an eingeimpft wurde, habe Gott ihm die Vision von einem himmlischen Laken gegeben, das mit unreinen Tieren gefüllt war. Durch die Vision habe Gott versucht, Petrus zu lehren, dass in den Augen des Himmels alle gleich seien - es gebe keine Vorzugsbehandlung für Mann oder Frau, Jude oder Nichtjude. Petrus habe die Botschaft verstanden.

Adventisten haben helle und dunkle Seiten bezüglich Rassismus
Die frühen adventistischen Pioniere seien Abolitionisten gewesen - das heisst, sie waren für die Abschaffung der Sklaverei. Im Laufe der Zeit hätten die Adventisten jedoch zugelassen, dass die gesellschaftlichen Normen des Rassismus, der Voreingenommenheit und der Vorurteile „die Kirche infizierten“, so Woods. Die Freikirche in den Vereinigten Staaten hätte die kulturellen Praktiken der damaligen Zeit, wie getrennte Gottesdiensträume für Schwarze und Weisse und den Ausschluss von Schwarzen von Führungspositionen in bestimmten Institutionen übernommen.

Jesus bewegte sich jenseits der durch die Religion definierten Verhaltensparameter
Diese Praxis sei gegen alles gewesen, wofür Jesus stand, als er auf der Erde war. „Jesus widersetzte sich der sozialen Ordnung seiner Zeit“, sagte Simmons. „Er bewegte sich jenseits der durch Religiosität definierten Verhaltensparameter. Er riss vorurteilsbehaftete Mauern nieder, die die Art des Miteinanders vorschrieben und er sprach die Sünden des Rassismus in seinen vielen Formen direkt an.“ Ein Beispiel sei die Begegnung mit der samaritanischen Frau bei der er Barrieren überwunden und ein Beispiel gegeben habe, dem Christen folgen sollten.

Ein schwieriges Thema
Diskussionen über Rassismus und Vorurteile könnten schwierig sein. Viele Menschen glaubten nicht, dass sie voreingenommen sind, aber sie hielten vielleicht an Vorurteilen fest oder an Einstellungen, denen sie unbewusst erlaubten, Entscheidungen zu beeinflussen. Woods und Simmons verwiesen dabei auf eine Stellungnahme der Freikirche, die im September 2020 veröffentlicht wurde. Darin werden einige praktische Schritte beschrieben, um „diejenigen zu unterstützen und zu fördern, die aufgrund ihrer Hautfarbe, Kaste, ihres Stammes oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit an den Rand gedrängt und misshandelt werden.“

Vom Erbe der 'biblischen' Bigotterie abgrenzen
Simmons schloss ihre Ausführungen mit den Worten: „Wir, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, müssen alles in unserer Macht tun, um uns und die Kirche vom Erbe der 'biblischen' Bigotterie abzugrenzen; von der tief verwurzelten Geschichte des Rassismus und der Trennung, die der Welt vom Christentum und anderen Weltreligionen auferlegt wurden.“ Dies sei deshalb gemacht worden, um Rassisten in ihrem Bemühen zu beruhigen, Illusionen von rassischer oder ethnischer Vorherrschaft, sozialer Kontrolle und wirtschaftlichem Vorteil gegenüber anderen Menschen aufrechtzuerhalten.

Zur erwähnten Erklärung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten „Eine Menschheit“:
https://www.adventisten.de/fileadmin/adventisten.de/files/downloads/Dokumente_und_Stellungnahmen__%C3%B6ffentlich_/GK_2020-09-15_Stellungnahme_Eine_Menscheit-deutsch.pdf

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Roman Protassewitsch nach seiner Verhaftung am 24. Mai in Minsk © Foto: SMERSCH SCG / Роман Протасевич признание / CC BY 3.0

Menschenrechtsorganisation IGFM fordert weitergehende Sanktionen gegen Belarus

Frankfurt am Main/Deutschland und Minsk/Belarus | 31.05.2021 | APD | Menschenrechte

Frankfurt am Main/Deutschland und Minsk/Belarus | 25.05.2021 | APD | Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verurteilt die Entführung einer Ryanair-Maschine durch die Regierung von Belarus und die Verhaftung des Regimekritikers Roman Protassewitsch sowie dessen Freundin Sofia Sapega als einen beispiellosen Akt des Staatsterrorismus. Beide müssten unverzüglich und ohne Auflagen freigelassen sowie Präsident Lukaschenko und sein Machtapparat zur Rechenschaft gezogen werden, fordert die IGFM in einer Medienmitteilung.

Demnach stellt die illegale und beispiellose Entführung eines zivilen Flugzeugs durch das belarussische Regime eine neue Dimension der Gewalt dar. Die Angst des Machthabers Alexander Lukaschenko vor unabhängigen Bloggern und kritischen Journalisten erreiche damit eine neue Stufe. Edgar Lamm, Vorsitzender der IGFM, betont: „Das Kidnappen eines zivilen Flugzeugs ist Luftpiraterie und verletzt internationales Recht auf schwerste Art und Weise. Die Verfolgung kritischer Stimmen in Belarus erreicht mit diesem illegalen Vorgehen eine neue Dimension!“

„Der festgenommene Blogger Roman Protassewitsch und seine Freundin Sofia Sapega müssen unverzüglich und ohne Auflagen freikommen und ausreisen dürfen“, verlangt die Frankfurter Menschenrechtsorganisation. Lamm fordert: „Das Regime von Langzeitmachthaber Lukaschenko muss eine sofortige, unabhängige und internationale Untersuchung des Vorgangs ermöglichen. Sämtliche Erklärungen durch Belarus sind nicht glaubwürdig und inakzeptabel“. „Das angebliche Geständnis des Bloggers ist durch Gewalt und Folter erzwungen worden und daher keine Rechtfertigung für das Vorgehen gegen Roman Protassewitsch!“

Die gestrigen EU-Beschlüsse zu neuen Sanktionen gegen das Lukaschenko-Regime gingen laut IGFM nicht weit genug, sondern wiederholten nur vergangene Fehler. Es sei jetzt konsequentes Handeln gegenüber Belarus erforderlich!

Die IGFM fordert die EU-Staaten auf, Lukaschenko und sein Umfeld als internationale Terroristen einzustufen, um den Druck zu erhöhen und das terroristische Handeln zu sanktionieren. Darüber hinaus fordert die IGFM die Freilassung aller politischen Gefangenen in Belarus.

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Grafik zum UMDENKEN. NachhaltigkeitsCamp in Friedensau/Deutschland © Ben Erben

Adventisten und ADRA organisieren NachhaltigkeitsCamp

Darmstadt/Deutschland | 31.05.2021 | APD | Ökologie

Vom 9. bis 11. Juli 2021 veranstalten die Adventjugend, die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der Zeltplatz Friedensau gGmbH sowie die Hilfsorganisation ADRA Deutschland e.V.  gemeinsam das UMDENKEN. NachhaltigkeitsCamp.

Dieses NachhaltigkeitsCamp will, nach Auskunft der Organisatoren, einen Begegnungsraum für Interessierte, Motivierte, aber auch bereits gut Informierte im Bereich Nachhaltigkeit anbieten. Es sei der Plan, dass die Teilnehmenden sich mit den sozialen und ökologischen Aspekten von Nachhaltigkeit auseinandersetzen; eigene Erfahrungen und Perspektiven teilen; Ideen aufschnappen, wie der persönliche Alltag nachhaltiger gestalten werden kann; Möglichkeiten entdecken, wie das Umfeld für eine gerechte und nachhaltige Lebensweise motiviert werden kann und wie man sich mit Gleichgesinnten vernetzen kann.

Nachhaltigkeit generationenübergreifend und erlebnisorientiert angehen
Mit diesem NachhaltigkeitsCamp wollen die Veranstalter zugleich aber auch das Thema Nachhaltigkeit generationenübergreifend und erlebnisorientiert angehen. Deshalb werde es neben den thematischen Referaten und Workshops immer auch ein Workshop-Angebot speziell für Kinder, Familien und Praktiker sowie Praktikerinnen geben.

Zeltplatz mit umweltpädagogischem Angebot für Kinder und Familien
Der Zeltplatz Friedensau - mitten im Wald, mit seinen gemütlichen Lagerfeuer-Abenden, den verschiedensten Übernachtungsoptionen (Zelt, Gästehaus) und seinem umweltpädagogischen Angebot für Kinder und Familien – biete das ideale Ambiente für das NachhaltigkeitsCamp und erlaube es gleichzeitig, die Teilnahmegebühren bei vegetarischer und weitgehend nachhaltiger Vollverpflegung klein zu halten. Aufgrund der Corona-Situation werde das NachhaltigkeitsCamp in diesem Jahr bewusst mit einer geringeren Zahl von Teilnehmen geplant.

Die Veranstaltung wird durch den Katholischen Fonds für weltkirchliche und entwicklungsbezogene Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit gefördert. Weitere Informationen über das NachhaltigkeitsCamp 2021: www.umdenken.camp.

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Ein Arzt im adventistischen METAS Krankenhaus in Surat untersucht einen COVID-19 Patienten © Foto: METAS Hospital, Surat

COVID-19: ADRA Indien unterstützt Krankenhäuser mit Sauerstoff

Gurugram, Haryana/Indien | 31.05.2021 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Gurugram, Haryana/Indien | 17. Mai 2021 | APD | Die erste Maiwoche hat keine Erleichterung für Indien gebracht, wo steigende Zahl von COVID-19 Fällen weiterhin das Gesundheitssystem des Landes ausser Kraft setzen, schreibt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Indien in einem Situationsbericht. Seit Beginn des neuen Monats erkranken jeden Tag fast 400.000 Menschen an dem Virus. Experten befürchten, dass die verheerende Zahl der Fälle ihren Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat. Am 16. Mai meldete das indische Gesundheitsministerium total 270.284 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, allein am 15. Mai starben demnach 4.077 Personen.

Weston Davis, Direktor von ADRA Indien, beschrieb die Situation in seinem Land: «Viele, viele Menschen kennen jemanden, der umgekommen ist». Es gebe Experten, die sagten, dass man die offizielle Todeszahl der Opfer von COVID-19 mit zehn multiplizieren müsse, um sich der tatsächlichen Zahl anzunähern.

Parkplätze vor Krematorien werden zu Krematorien umgewandelt
«Unser Gesundheitssystem war nicht darauf vorbereitet, eine so grosse Zahl an Patienten zu versorgen», sagt Trisha Mahajan, Kommunikationsverantwortliche von ADRA Indien. «Die Fälle hatten im Februar stark nachgelassen und die Menschen dachten, dass COVID in Indien fast vorbei sei. Diese zweite Welle hat die Menschen überrascht. Menschen sterben an vermeidbaren Todesursachen, weil sie nicht rechtzeitig Sauerstoff, ein Krankenhausbett, oder nicht rechtzeitig einfache Medikamente bekommen», sagte sie. «Meine sozialen Medien sind voll mit Leuten, die nach Hinweisen auf Krankenhausbetten oder Sauerstoffflaschen fragen. Die Menschen verlieren einfach ihr Leben ausserhalb der Krankenhäuser. Selbst Krematorien sind überfüllt. Es gibt keinen Platz. Sie werden in Orte verwandelt, an denen die Toten verbrannt werden - selbst auf den Parkplätzen dieser Krematorien werden Feuer entfacht. Es ist sehr tragisch, was hier passiert», fügte sie hinzu. «Wir sind im Moment alle sehr besorgt.»

ADRA stellt Schutzausrüstung und Sauerstoff zur Verfügung
Das COVID-19-Nothilfeteam von ADRA Indien unterstützt Impfkliniken im schwer getroffenen Delhi, stellt persönliche Schutzausrüstung (PSA) bereit für das adventistische Krankenhaus in Pune sowie für jenes in Bangalore und unterstützt neun weitere adventistische Krankenhäuser in schwer betroffenen Gebieten. ADRA fliegt eine dringend benötigte Sauerstofferzeugungsanlage für das 300 Betten «METAS Adventist Hospital», das grösste adventistische Krankenhaus in Surat, Gujarat/Indien, aus Italien ein. Das METAS Spital habe bereits über 10.000 Patienten betreut. Adventistische Krankenhäuser stehen weltweit allen Personen offen, die medizinische Hilfe benötigen.

Triage mit tödlichen Konsequenzen
Die Sauerstoffkrise habe ein immenses Ausmass, so Weston Davis: Ein Freund habe in Delhi die Stadt nach Sauerstoffflaschen durchsucht, um sie einer Familie zu geben, die zwei Familienmitglieder in kritischem Zustand betreute. Nach stundenlanger verzweifelter Suche habe er nur eine einzige Flasche gefunden. «Die Familie musste eine Entscheidung treffen: welche Person erhält den Sauerstoff?» so Davis. «Sie trafen die Entscheidung und die andere Person verstarb.»

Starke Partnerschaft zwischen ADRA Indien und den adventistischen Spitälern
Diese Partnerschaft mit den adventistischen Krankenhäusern in Indien sei stark und ermögliche es ADRA, lebensrettende Ressourcen zu liefern, die sofort Tausenden der am meisten gefährdeten Menschen zugutekommen werden, schreibt das Hilfswerk. Aber obwohl die Partnerschaft zwischen ADRA und dem Netzwerk der adventistischen Krankenhäuser stark sei, bleibe der Bedarf immens.

Spenden an ADRA Indien: https://donations.adra.org/covid19response-ws

Ausführlicher Bericht auf Englisch bei ADRA Indien:
https://adraindia.org/whats-next-in-a-crisis-thats-far-from-over/

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Symbolbild - Aschenbecher mit Blüte © Thom Holmes / unsplash.com

„Ich hör auf!“ – Weltnichtrauchertag am 31. Mai

Bonn/Deutschland und Bern/Schweiz | 31.05.2021 | APD | Gesundheit & Ethik

Mehr als die Hälfte aller Raucherinnen und Raucher will mit dem Rauchen aufhören, schreibt die Krebsliga Schweiz auf ihrer Webseite. Aber oft wissen sie nicht, wie ein Rauchstopp am besten anzupacken ist. Die Krebsliga bietet deshalb seit 2005 mit der Rauchstopplinie einen telefonischen Beratungsservice, «der unkompliziert bei der Tabakentwöhnung hilft». Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai haben Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe, das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR) auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam gemacht. Sie haben für Deutschland das Motto ausgegeben: „Qualmst du noch? Ich hör auf!“

Ursprung des Weltnichtrauchertages und Engagement der Adventisten
Der Weltnichtrauchertages warne die Öffentlichkeit vor den Gefahren des Tabakkonsums, informiere über die Geschäftspraktiken der Tabakkonzerne und zeige auf, was Menschen auf der ganzen Welt tun könnten, um ihr Recht auf Wohlbefinden und ein gesundes Leben einzufordern und zukünftige Generationen zu schützen, schreibt Andreas Mazza von der Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in West- und Südeuropa „Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben den Weltnichtrauchertag 1987 ins Leben gerufen, um die weltweite Aufmerksamkeit auf die Tabakepidemie und die dadurch verursachten vermeidbaren Todesfälle und Krankheiten zu lenken".

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hätte sich immer schon energisch gegen den Gebrauch von Alkohol, Tabak und illegalen Drogen ausgesprochen. Die Abstinenz sei, laut Mazza, in den Grundüberzeugungen der Kirche, die für Abstinenz von schädlichen Substanzen eintrete, in ihren Grundüberzeugungen fest verankert. Als eine der ersten habe sie Raucherentwöhnungsprogramme angeboten, nachdem durch den sogenannten „Terry-Report“ 1964 die negativen Gesundheitsfolgen des Tabakrauchens veröffentlicht wurden.

Die negativen Auswirkungen des Tabakkonsums
Tabakrauch enthalte mehr als 70 Chemikalien, die Krebs verursachten. Tabak enthalte Nikotin, eine stark süchtig machende psychoaktive Droge. Wenn Tabak geraucht werde, führe Nikotin zu physischer und psychischer Abhängigkeit, so Mazza.

Laut Erhebungen sterben über sieben Millionen Menschen jedes Jahr an den Folgen des Rauchens. Damit sei weltweit jeder siebte Todesfall oder 13 Prozent aller Todesfälle auf die Folgen des Rauchens zurückzuführen, weitere zwei Prozent entfielen auf die Folgen von Passivrauchen. Allein in Deutschland beliefen sich die jährlich durchs Rauchen verursachten Krankheitskosten auf über 20 Milliarden Euro. Weltweit habe der Tabakkonsum im 20 Jahrhundert schätzungsweise 100 Millionen Todesfälle verursacht.

Tabak schädigt drei Dimensionen: Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt
Der adventistische Wissenschaftler und führende Experte für die Erforschung des Tabaks in Italien, Dr. Giacomo Mangiaracina, erklärt in einem Interview für EUDnews: „Tabak verursacht Schäden in drei Dimensionen. Zuerst der Mensch (Toxizität, Sucht, chronische Krankheiten, Tumorbildung, Schädigung des Fortpflanzungssystems), dann die Wirtschaft (Gesundheits- und Sozialkosten, Schmuggel, Kriminalität, Armut und Ausbeutung) und schliesslich die Umwelt (Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden, Erschöpfung der Ernten, Entwaldung, Brände und städtische Sauberkeit)." Somit sei der Schaden durch Rauchen ein mehrdimensionaler Schaden: Schaden für Gesundheit und Leben, Schaden für die Umwelt und Schaden für die Wirtschaft einer Nation.

Prävention und Therapien
„Prävention ist sehr wichtig, aber leider kümmern sich einige Staaten nicht darum", argumentiert Dr. Mangiaracina. Also werde die Prävention dem privaten Sektor, den privaten Organisationen überlassen. Das sei ein Handicap, denn private Organisationen hätten nicht die Budgets des Staates. So habe die Prävention weniger Einfluss und das sei ein Bumerang für die Staaten, denn der Staat verdiene zwar Geld durch den Verkauf von Zigaretten, verliere dann aber doppelt so viel für die Behandlung der Tabakpatienten.

Mit dem Rauchen aufzuhören ist kein Akt, sondern ein Prozess
Mit dem Rauchen aufzuhören sei kein Akt, sondern ein Prozess, der sehr zeitintensiv sei. Die Hauptbehandlung sei heute die Tabakberatung, die einen Raucher Schritt für Schritt begleite. Es gehe nicht um Methoden, um mit dem Rauchen aufzuhören, sondern um Fachleute, die dafür ausgebildet seien, Rauchern zu helfen, ihre Sucht loszuwerden. „Eine Therapie allein reicht nicht aus, sie muss von einer Beratung begleitet werden“, betonte Dr. Mangiaracina. Der Raucher muss seinen Therapeuten regelmässig sehen. In vielen Ländern gebe es auch Fernbetreuungsstellen über das Internet, um Rauchern aus der Ferne zu helfen - auch wegen der Pandemie. Die Raucher könnten ebenfalls von zu Hause aus betreut werden.

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei EUDnews:

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Trailer „Gesundheit durch Design“ © Foto: screenshot

Dokumentarfilm «Gesundheit durch Design»

Ostfildern/Deutschland | 31.05.2021 | APD | Gesundheit & Ethik

Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege e.V. (DVG) macht im Hinblick auf den jährlichen Gesundheitstag der Adventisten, am 15. Mai, die Beziehung zwischen Schöpfung und menschlichem Wohlbefinden aufmerksam. Dazu stellt der DVG einen 45-minütigen Dokumentarfilm mit dem Titel „Gesundheit durch Design“ vor. Der DVG wird getragen von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Die Feinabstimmung im Universum und die Fähigkeit der Erde, allem Leben einen Wohnraum zu geben, beschäftigt seit langem die Wissenschaftler und Kosmologen. Der Naturforscher Isaac Newton meinte: „Wenn ich das Sonnensystem betrachte, sehe ich die Erde in der richtigen Entfernung von der Sonne, um die richtigen Mengen an Wärme und Licht zu erhalten",

Aber die Faktoren, die menschliches Leben auf dem blauen Planeten ermöglichen, sind nicht auf die Höhe der Temperaturen oder das Vorhandensein von Wasser beschränkt. Elemente wie Rhythmen, Sauerstoff, Pflanzen, Tiere oder das Zusammenleben sind ebenfalls unverzichtbar für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen und wurden so gestaltet, dass sie den Bedürfnissen des Menschen entsprechen. So ist es im ersten Kapitel des Bibelbuches Genesis zu lesen.

Auf den 15. Mai präsentiert die Gesundheitsabteilung der transkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (EUD) in der Region West- und Südeuropa einen 45-minütigen Dokumentarfilm mit dem Titel „Gesundheit durch Design". Gemeinsam mit Beiträgen der Kommunikationsabteilung und der europäischen Niederlassung des Geowissenschaftlichen Forschungsinstituts (GRI) beleuchtet dieser Film die Bedeutung jedes Schöpfungstages für Pflanzen, Tiere und Menschen.

Anlässlich des sogenannten „Gesundheitssabbats 2021“ sei dieses Video eine einzigartige Gelegenheit, „sich an die Grundlagen unseres Lebens, unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens zu erinnern“, so die Leiterin der EUD-Gesundheitsabteilung Valerie Dufour. Dazu wird das Video "Health by Design" aus mehreren Ländern und in mehreren Sprachen über die Fernsehsender von Hope TV, die Website und soziale Medien ausgestrahlt.

Zum deutschen Trailer: https://vimeo.com/540244140/84d4280b8d

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Rektor Roland E. Fischer © Foto: ThHF – Thomas Sasse

Roland Fischer als Rektor der Hochschule Friedensau bestätigt

Friedensau/Deutschland | 31.05.2021 | APD | Personen

Das Kuratorium der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau/Deutschland hat während seiner Frühjahrssitzung den derzeitigen Rektor Professor Dr. Roland E. Fischer einstimmig für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Damit bestätigt das international besetzte Kuratorium als höchstes Beschlussgremium der Hochschule den Wahlvorschlag des Hochschul-Senats. Professor Fischer leitet somit als Rektor die akademische Ausrichtung der Hochschule bis zum Wintersemester 2026/2027.

Mario Brito, Vorsitzender des Kuratoriums, gratulierte Fischer zu seiner Wiederwahl. Der Rektor sei ein ausgezeichneter Teamplayer, der sich das Vertrauen von Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Lehrenden, Kollegen und Landesvertretern erworben habe, so die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Hochschule Friedensau. Seine Beziehungsfähigkeit, sein Wissen und seine Erfahrung wären wesentliche Qualitätsmerkmale für die Leitung der Hochschule, die sich den Herausforderungen zur Einrichtung eines neuen pastoralen Master-Studiengangs in Europa stellen müsse.

Grosse Herausforderungen
Laut der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule gehe es dabei für den Rektor in den nächsten fünf Jahren um ein aussergewöhnliches Arbeitsprogramm. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa habe beschlossen, ab 2023 ein neues Masterprogramm für alle künftigen Pastoren aus sieben europäischen Ländern einzuführen. Dieses Programm gelte es, erfolgreich zu implementieren und die bestehenden Studienprogramme darauf anzupassen. Gleichzeitig werde sich damit auch die Finanzierung der Hochschule verändern. Sie stehe vor einer Konsolidierungsphase, die es zu gestalten gelte.

Roland Fischer
Roland Fischer, 1960 in Bayreuth geboren, kam 2011 als Dozent nach Friedensau. Er studierte in Deutschland sowie in den USA und war 28 Jahre lang als Pastor tätig, ehe er die Dozentenstelle an der Theologischen Hochschule antrat. Fischer promovierte an der Universität Bayreuth. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Gemeindepädagogik und Homiletik (Predigtlehre). Im Mai 2016 wurde er zum Professor für Praktische Theologie und einen Monat später als Rektor der Theologischen Hochschule Friedensau berufen.

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatliche anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. 38 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten.

Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de.

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Marjukka Ostrovljanovic / Martin Knoll © Fotos: privat / Steve Kamatis

Wechsel im Aufsichtsrat der Advent-Verlag GmbH in Deutschland

Lüneburg/Deutschland | 31.05.2021 | APD | Personen

In seiner turnusmässigen Sitzung am 6. Mai hat sich der Aufsichtsrat der Advent-Verlag GmbH Lüneburg neu aufgestellt. Die langjährigen Mitglieder Stephan G. Brass und Ralf Schönfeld wurden verabschiedet. Neu in den Aufsichtsrat wurden Marjukka Ostrovljanovic und Martin Knoll berufen.

„Wir möchten Stephan G. Brass und Ralf Schönfeld für die langjährige und kreative Unterstützung im Aufsichtsrat ganz herzlich danken. Mit ihren Erfahrungen und ihrem Engagement haben sie den Advent-Verlag Lüneburg begleitet und gestärkt“, kommentierte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Johannes Naether den Wechsel.

Neu im Aufsichtsrat
Neu in den Aufsichtsrat wurden Marjukka Ostrovljanovic und Martin Knoll berufen. Ostrovljanovic, gebürtige Finnin, betreibt den erfolgreichen Blog „Treasure Hunt“ und ist im Fernsehsender Hope TV mit der Serie „WORTSchatz“ den Schätzen der Bibel auf der Spur.

Martin Knoll ist seit 2011 Präsident der regionalen Kirchenleitung der Adventisten in Nordrhein-Westfalen. Vorher war er lange Zeit im Bereich Jugendarbeit seiner Freikirche tätig. Gute Bücher und Fussball gehören zu seiner Freizeitbeschäftigung.

Die Advent-Verlag GmbH
Seit über 125 Jahren ist der Advent-Verlag Lüneburg der offizielle Verlag der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Mit ihren Publikationen bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Traditionsverlages den Lesern Orientierung in Sinn- und Lebensfragen und sprechen sie ganzheitlich und generationenübergreifend an. Sie wollen nach eigener Beschreibung dazu anregen, über Gott nachzudenken und den biblischen Glauben authentisch im Alltag zu leben, indem sie ihn nachhaltig fördern, vertiefen und begleiten gemäss ihrem Motto: „Wir schaffen Worte, die bleiben.“

Mehr über den Advent-Verlag Lüneburg: www.advent-verlag.de

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Symbolbild - Buch © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: «Die Öffentlichkeit und ihre Feinde»

Stuttgart/Deutschland | 31.05.2021 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“, Bernd Stegemann, Klett-Cotta, 2. Druckauflage, (20. Februar 2021), 288 Seiten, Gebundenes Buch 22,00 € / Fr. 34.90, ebook/Kindle 17,99 € / Fr. 27.90, ISBN-10: 3608984194, ISBN-13: 978-3-608-98419-4

2021 und wieder mal ein Buch mit Weltuntergangsstimmung. Diesmal ist es die Öffentlichkeit, die zugrunde geht und von ihren Feinden zerlegt wird. Bernd Stegemann, Hochschullehrer und Dramaturg, wagt sich in seinem neusten Buch ins postmoderne Terrain vor und nutzt die Systemtheorie und die kritische Theorie als Reiseführer. Die Ansichten sind jedoch wenig erbaulich. Die spätmoderne Öffentlichkeit sei reizbar, bedroht und zunehmend debattenuntauglich. Es sei Zeit, die perfiden kommunikativen Mechanismen zu durschauen, ihnen sachlich entgegenzutreten und echte Meinungsfreiheit wieder zu ermöglichen. Nur so liesse sich unsere Demokratie langfristig noch retten.

Zum Inhalt
Auf 288 Seiten legt der Autor seinen Standpunkt mit ausführlichen Verweisen in fünf Kapiteln dar. Logisch nachvollziehbar führt er in das Thema ein und definiert anschliessend den Begriff „Öffentlichkeit“, die sich auf zwei Arten darstellt. Nachdem die Arena betreten wurde, werden die Feinde ausgemacht und mit treffsicheren Beispielen entlarvt. Besonders interessant ist jedoch der letzte Teil des Buches, in dem sich Stegemann dem Anthropozän widmet. Die aktuell drohende ökologische Katastrophe würden die Menschen nur gemeinsam bewältigen können, statt sich persönlichen Befindlichkeiten als Handlungsmaxime zu setzen und mit psychologischen, sowie politischen Tricksereien Eigeninteressen durchzusetzen versuchen.

Gerade der kommunikative Methodenkasten, den Stegemann sehr akkurat darstellt, ist eine Stärke des Buches. Beispielreich und clever beobachtet deckt er Fehlentwicklungen in der Identitätspolitik, der Political Correctness, des Populismus, des Framings, der Angst- und Intimkommunikation und der Cancel Cultur auf und zeigt die daraus resultierenden Sackgassen auf. Allerdings muss man nicht seinem theoretischen Überbau zustimmen. So ist an Stegemanns fulminanten Gesellschaftskritik sein eigener linksorientierter Standpunkt unbedingt erwähnenswert. Das erklärt seine kritische Haltung dem Neoliberalismus gegenüber. Auch der Relativismus und die Postmoderne bekommen grundsätzlich ihr Fett weg.

Ganz anderer Art ist der Schluss des Buches. Hier räsoniert der Autor über die Transzendenz und führt religiöse Begrifflichkeiten ein. So nennt er die „nietzeanische Gottestötung“, die allgemeine Säkularisation der westlichen Welt und beschreibt die „postsäkulare Suche nach einer ökologischen Transzendenz“ im Anthropozän „ohne Gott und ohne Ritual“. Der Publizist spricht die Absurdität des postmodernen Glaubens an und hofft auf einen „Akt göttlicher Gnade, der die Transzendenz ins Jetzt der Menschen holt“. Denn allein „Gott [vermag] uns noch zu retten“. Sollte er dies jedoch nicht tun, sollen Demut, eine suchende Haltung und eine ökologische Politik die Menschheit retten, denn „[d]ie Lage ist … nicht nur ernst, … sie ist auch tragisch“.

Zum Punkt
Abstrakt, theoriegeladen und düster ausgeleuchtet gerinnen Stegemanns Beobachtungen der Spätmoderne zu einer äusserst kritischen Observation des Zeitgeschehens. Scharfsinnig schlägt Stegemann eine Schneise in die neue Unübersichtlichkeit der öffentlichen Debattenkultur und ist sich für eindeutige Klassifikationen nicht zu schade. Der verwendete Theoriemix wirkt dabei jedoch etwas willkürlich. Nach den scharfen Beobachtungen wird die Schwäche des kritischen Standpunktes sichtbar, denn die Lösungsvorschläge sind wie immer sehr vage gehalten. Was bleibt dem Lesenden da anderes übrig, als kritisch zu bleiben und sich seiner wohlüberlegten Meinung zwar sicher zu sein, sie jedoch nur unter Vorbehalt zu äussern?
Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden:
https://www.apd.info/wp-content/uploads/2021/04/Rezension-Bernd-Stegemann-Die-O%CC%88ffentlichkeit-und-ihre-Feinde.pdf

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Symbolbild © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Die Dreieinigkeit in Bibel und Adventgeschichte“

Wien/Österreich | 31.05.2021 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: „Die Dreieinigkeit in Bibel und Adventgeschichte – Schriften für die Gemeinde“, René Gehring, Top Life – Wegweiser Verlag, Wien; (1. Januar 2021), 168 Seiten (14,5 x 21,5 cm), Gebundene Ausgabe 17,90 € / CHF 21,90; ISBN-10: 3903002631, ISBN-13: 978-3-903002-63-0

In der Beschreibung bzw. Auflistung dessen, was Siebenten-Tags-Adventisten glauben, steht die Dreieinigkeit (Trinität) gleich an zweiter Stelle in ihren Glaubensüberzeugungen. Die ersten beiden Zeilen der Ausführung, die von den „drei in Einheit verbunden, von Ewigkeit her“ sprechen, stehen seit einiger Zeit bei manchen Adventisten so sehr in der Kritik, dass ganze Gemeinden darunter leiden - so beschreibt der Autor seinen Anlass für die Herausgabe dieses Buches. René Gehring ist nach einigen Jahren des pastoralen Dienstes seit 2017 Direktor des Seminars Schloss Bogenhofen, dem adventistischen Bildungszentrum in Österreich für Pastorinnen und Pastoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Lehramt und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Adventgemeinden.

Neben den exegetischen Bearbeitungen der entsprechenden Bibeltexte im Alten und Neuen Testament spielen die Aussagen von Ellen G. White, Mitbegründerin der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, die bestimmende Rolle in den Kapiteln eins bis drei des klar strukturierten Buches. Kapitel vier legt die Entwicklung der Dreieinigkeitslehre in der Geschichte der Freikirche dar. Kapitel fünf behandelt die acht am meisten verbreiteten kritischen Fragen. Ergebnisse und Konsequenzen runden das Buch ab. Die Bibliografie ist überschaubar. Für interessierte Laien ist das Werk gut lesbar, erfordert allerdings eine reichliche Portion Konzentration.

Verstand und Sprache des Menschen können Natur der Gottheit nicht fassen
Bemerkenswert der Hinweis in der Einleitung: Ellen White wies darauf hin, dass der menschliche Verstand begrenzt und deswegen nicht in der Lage sei, die Natur der Gottheit umfassend zu erklären und die menschliche Sprache nicht imstande, sie komplett zu erklären. Was offenbart ist, solle wahrgenommen und reflektiert werden, die Grenze zur Spekulation dürfe nicht überschritten werden.

Der dreieinige Gott im Schrifttum von Ellen G. White
Das Kapitel über den „dreieinigen Gott im Schrifttum Ellen G. Whites“ ist das umfangreichste Segment. Mit grosser Gründlichkeit hat der Autor nicht nur Texte von Ellen White verarbeitet, sondern auch scans von Originalmanuskripten und originalen Schreibmaschinenseiten in den laufenden Text mit aufgenommen, was die Lektüre ausgesprochen spannend macht. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darstellung von Entwicklungsphasen in der Trinitätslehre von Anfang des Bestehens der Freikirche an. Ebenso ein Vergleich mit Entwicklungen anderer einzelner Lehren bzw. Glaubenspunkten. Der Hinweis, dass in der Literatur von Ellen White keine strukturierte Darstellung der Dreieinigkeitslehre vorliegt, sondern eher Einzelhinweise und Erklärungen, verstreut in ihrem Gesamtwerk, hilft praktisch, falschen Erwartungen an ihre Literatur gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Entwicklung der Trinitätslehre bei den Adventisten
Mit fünf Epochen beschreibt René Gehring im nachfolgenden, vierten Kapitel, wie die Trinitätslehre im Laufe von ungefähr 100 Jahren zu dem Platz im Gefüge der Glaubensinhalte kam, so wie sie gegenwärtig beschrieben wird: Ein fester Inhalt in der Beschreibung dessen, was Adventisten glauben. „Die Dreieinigkeitslehre war lange kein zentrales Thema, andere theologische Aspekte waren in den ersten Jahrzehnten nach 1844 wichtiger“ (S. 104).

Behandlung kritischer Fragen zur Dreieinigkeitslehre
Für manche Leserinnen und Leser könnte Kapitel 5 mit der Behandlung kritischer Fragen zur Dreieinigkeitslehre besonders interessant sein. Acht hauptsächliche Fragen geht er gründlich, aber dennoch kurz und übersichtlich an. Es fällt auf, dass er dabei nur ganz selten Zitate von Ellen White verwendet, Schwerpunkt ist der Textbefund des Neuen Testaments, bzw. bei einer der Fragen Texte aus der frühen Kirchengeschichte. Es bleibt der Eindruck, dass in diesem Kapitel die Trinitätslehre sachlich, fast emotionsfrei, dabei recht engagiert, verteidigt wird.

Rückwirkung der Trinitätslehre auf Lebens- und Glaubenspraxis der Gläubigen
Das Buch gibt schliesslich den Blick frei auf die Lebens- und Glaubenspraxis der Gläubigen und der Gemeinde. René Gehring behandelt die Rückwirkung auf den glaubenden Menschen selbst und benennt die Dreieinigkeit, wie sie von der Bibel beschrieben ist, auch als Muster für die eigenen Lebens- und Verhaltensformen: Vollkommene Einheit, Harmonie, Liebe, gegenseitige Ehrerbietung. Dies gilt auch für das Leben als Gemeinde und Kirche. Damit ist das Buch nicht bloss eines für Theologen und theologisch Interessierte, sondern eine „Schrift für die Gemeinde“. Die Theorie der Trinität ist das Eine, die nützliche Auswirkung das Andere: Praktische Auswirkung im persönlichen Leben, praktische Auswirkung auf das Gemeindeleben.
Helmut Wagner

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| 31.05.2021 | APD | Impressum

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