Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 1/2022 - JANUAR 2022 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 1/2022 - JANUAR 2022

Tabakwerbung animiert laut wissenschaftlichen Untersuchungen Jugendliche zum Rauchen. © Bild: Initiativkomitee «Kinder ohne Tabak»

Tabakwerbung trägt entscheidend zum Rauchen der Jugendlichen bei

Lausanne/Schweiz | 31.01.2022 | APD | Schweiz

Sucht Schweiz, nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich, hält in einer Medienmitteilung zur Tabakinitiative fest, dass laut wissenschaftlicher Evidenz die Werbung entscheidend dazu beiträt, dass in der Schweiz Jugendliche «sehr viele Tabak- und Nikotinprodukte» konsumieren. «Die Tabakwerbung muss deshalb strenger reguliert werden.» Über die Volksinitiative «Kinder ohne Tabak» wird in der Schweiz am 13. Februar abgestimmt. Sie fordert, dass Kinder und Jugendliche vor Tabakwerbung geschützt werden müssen.

Hoher Tabak- und Nikotinkonsum unter den Jugendlichen in der Schweiz
Gemäss Sucht Schweiz ist der Tabak- und Nikotinkonsum unter den Jugendlichen in der Schweiz ist immer noch hoch: Eine aktuelle Untersuchung der Lungenliga Aargau aus dem Jahr 2021 zeige, dass etwa ein Drittel der SchülerInnen an Gymnasien und Berufsschulen mindestens wöchentlich rauchen oder vapen. Laut der Studie «Health Behaviour in School-aged Children» (HBSC) gaben 16.3 Prozent der 15-jährigen Buben im Jahr 2018 und 13.1 Prozent der gleichaltrigen Mädchen in der Schweiz an, gelegentlich oder regelmässig zu rauchen. Fast ein Drittel davon gar täglich.

Tabakwerbung hat «eindeutigen Einfluss» auf Konsum der Jugendlichen
Die Forschungsliteratur zeige fast einhellig, dass Tabakwerbung einen Einfluss auf Jugendliche ausübe, schreibt Sucht Schweiz: Jugendliche, die der Tabakwerbung stärker ausgesetzt seien, würden später eher mit dem Rauchen anfangen. Zudem könne die Werbeexposition an den Verkaufsstellen einen Einfluss haben, dies gelte auch für E-Zigaretten.

Tabakwerbung hat einen klaren Einfluss auf die Raucherquote
In Frankreich sei die Raucherquote traditionell viel höher als in der Schweiz gewesen. Das 1991 erlassene umfassende Werbe- und Sponsoringverbot habe einen «spektakulären Effekt» gehabt: Nach der Einführung des Gesetzes seien die Verkäufe innert sechs Jahren plötzlich um 14 Prozent gesunken.

Adventisten fordern schon lange ein Verbot jeglicher Tabakwerbung
«Zigarettenrauchen ist die grösste vermeidbare Todesursache in der Welt», heisst es in einer Erklärung der adventistischen Weltkirchenleitung von 1995 zu «Rauchen und Tabak». Seit mehr als einem Jahrhundert warnt die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ihre Jugend und die Öffentlichkeit vor dem süchtig machenden und gesundheitsschädigenden Charakter des Tabakkonsums.

Eines der zentralen ethischen Konzepte sei, dass Vorbeugen besser ist als Heilen. «Obwohl jahrzehntelange Forschung unwiderlegbare Beweise für die Gefahren des Zigarettenrauchens geliefert hat, floriert die Tabakindustrie immer noch, oft mit stillschweigender oder offener Unterstützung der Regierung.»

«Wir sind der Meinung, dass die Ethik der Prävention in jedem Land ein einheitliches Verbot jeglicher Tabakwerbung, strengere Gesetze zum Verbot des Rauchens an öffentlichen Orten, die keine Wohnräume sind, eine aggressivere und systematischere Aufklärung der Öffentlichkeit und wesentlich höhere Steuern auf Zigaretten erfordert. Diese Massnahmen würden jedes Jahr Millionen von Menschenleben retten.»

Zur Medienmitteilung von Sucht Schweiz mit den Quellenangaben zu den angeführten Studien: https://tinyurl.com/ytzdzrw6

Zur Erklärung der adventistischen Weltkirchenleitung von 1995 zu «Rauchen und Tabak». (auf Englisch)
https://www.adventist.org/official-statements/smoking-and-tobacco/

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Symbolbild - Gesprächssituation. © Foto: Priscilla Du Preez/Unsplash

Schweizerische Evangelische Allianz zu „Konversionstherapien“

Zürich/Schweiz | 31.01.2022 | APD | Schweiz

Sowohl in der Bundespolitik als auch in mehreren Kantonen sind derzeit Vorstösse hängig, die ein Verbot von sogenannten «Konversionstherapien» für Menschen mit homosexueller Orientierung fordern. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) spricht sich in einer Medienmitteilung gegen solche Therapien aus, die nicht den fachlichen therapeutischen Richtlinien entsprechen. Zugleich lehnt sie aber ein Verbot von «Konversionstherapien» ab. Sie befürchtet, dass, abgesehen vom nicht ausgewiesenen Regulierungsbedarf, von einem Verbot auch legitime und hilfreiche Angebote betroffen wären.

Mit «Konversionstherapien» sind laut SEA Verfahren gemeint, deren ausdrückliches Ziel darin besteht, die sexuelle Orientierung einer Person zu verändern. Die Schweizerische Evangelische Allianz distanziert sich von solchen Praktiken. «Es gab diesbezüglich in der Vergangenheit leidvolle Fehler, die wir bedauern. Die Wissenschaft ist sich heute weitgehend einig, dass die sexuelle Orientierung einem zielgerichteten Einwirken nicht zugänglich ist. Zudem ist Homosexualität nicht als Krankheit zu betrachten, die es zu therapieren gilt», heisst es in der SEA-Medienmitteilung.

Recht auf Selbstbestimmung respektieren
Gleichwohl gibt es Menschen, so die SEA, die ihre homo- oder bisexuelle Orientierung konflikthaft erleben und deshalb fachliche Begleitung suchen. Manche fänden eine teils fluide sexuelle Orientierung zwischen den Polen von Homo- und Heterosexualität vor. Viele Jugendliche erlebten im Verlauf ihrer Entwicklung eine vorübergehende homoerotische Phase. Bei vielen kläre sich die Identität, während andere suchend bleiben würden, schreibt die Allianz.

In Kirchen und christlichen Organisationen fänden Menschen, die dies wünschten, Unterstützung durch kirchliche und pastorale Beratung sowie Seelsorge, Bildungsangebote und Gesprächsgruppen. Das Ziel dieser Angebote sei die ergebnisoffene begleitete Reflexion über die eigene sexuelle Identität, um einen individuell stimmigen Weg für eine ganzheitliche Lebensgestaltung zu finden.

Gründe die gegen ein Verbot von «Konversionstherapien» sprechen
Ein Verbot von «Konversionstherapien» drohe jedoch auch diese hilfreichen Angebote unter Generalverdacht zu stellen und damit Menschen mit einem legitimen Bedürfnis von wertvollen Hilfestellungen abzuhalten, schreibt die SEA. «Ihr Recht auf Selbstbestimmung ist zu respektieren. Das heisst in diesem Fall: ihre Freiheit, eine ihren religiösen Überzeugungen entsprechende Begleitung in Fragen der sexuellen Identität und Praxis zu suchen. Deshalb wird sich die SEA-RES in der politischen Diskussion gegen ein Verbot von «Konversionstherapien» einsetzen.»

Gegen ein Verbot spricht laut der Allianz im Weiteren die Tatsache, dass kein Bedarf für eine zusätzliche Regulierung bestehe. Zum einen könne davon ausgegangen werden, dass bestehende Normen wie die berufsethischen Richtlinien der nationalen Psychotherapeuten- und Psychologenverbände oder das Bundesgesetz über die Psychologieberufe ausreichten, um Fehlverhalten zu sanktionieren. Darauf weise auch der Bundesrat in seiner ablehnenden Stellungnahme zu einem Verbot hin. Zum anderen seien der SEA keine aktuellen Fälle von «Konversionstherapien» in der Schweiz gemeldet worden. Vor diesem Hintergrund unterstütze die SEA das Postulat 21.4474 von Nationalrat Erich von Siebenthal, zunächst mehr Klarheit bezüglich der Definition von «Konversionstherapien» und des Ausmasses solcher Praktiken in der Schweiz sowie der aktuellen Rechtslage zu schaffen. Diese Fragen zu klären, sei eine notwendige Voraussetzung, bevor allenfalls neue Massnahmen in Erwägung gezogen werden sollten.

Präventiv statt reaktiv
«Die Schweizerische Evangelische Allianz setzt sich dafür ein, dass christliche Seelsorge und Begleitung von homosexuell empfindenden Menschen keine unrealistischen und überhöhten Erwartungen fördert, die eigenen professionellen Grenzen und Mandate wahrt, stets den Willen der begleiteten Person achtet, ihre Würde respektiert und ihre physische wie mentale Gesundheit schützt», heisst es in der Medienmitteilung. Deshalb engagiere sie sich auch an vorderster Front in der Schaffung eines Netzwerks «Gemeinsam gegen Grenzverletzung» für einen professionelleren Umgang mit Grenzverletzungen. Zudem biete sie mit ihrer Clearing-Stelle ein Instrument an, um Vorkommnisse aufzudecken, aufzuarbeiten und solche für die Zukunft möglichst auszuschliessen.

Postulat von Nationalrat Erich von Siebenthal: «Überprüfung der Verbreitung von "Konversionstherapien" in der Schweiz und der Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung.»
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20214474

Zur Clearing-Stelle der SEA: https://www.each.ch/wer-wir-sind/clearing-stelle/

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«Perspektive 3D – Das dritte Drittel des Lebens mündig und glaubensstark gestalten». © Logo & Slogan: SEA

Veränderte Ansprüche von Menschen über 55 Jahren und die Kirchen

Zürich/Schweiz | 31.01.2022 | APD | Schweiz

Jede fünfte Person in der Schweiz ist über 65 Jahre alt, in zehn Jahren wird es bereits ein Viertel der Bevölkerung sein. Verantwortliche von lokalen und regionalen kirchlichen Seniorenangeboten sind mit diesem massiven demografischen Wandel konfrontiert. Eine Spurgruppe der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA liefert wichtige Erkenntnisse als Basis für die neue Arbeitsgemeinschaft «Perspektive 3D» der SEA.

Im Sommer 2021 haben laut SEA 155 Personen an einer Online-Befragung teilgenommen. Die meisten haben in ihrer Kirche eine leitende Funktion im Bereich der Seniorenarbeit. Fast die Hälfte der Teilnehmenden sind Pfarrpersonen und Pastoren, jede fünfte Person arbeitet freiwillig mit. Viele der Befragten engagieren sich in Seniorennachmittagen (72,3 Prozent), Besuchsdienst (63,2 Prozent) oder in der Seelsorge (56,1 Prozent).

55+ ticken sehr unterschiedlich und wollen beteiligt werden
In der Studie komme zum Ausdruck, was die Forschung schon lange bestätige: Die Situation und Bedürfnisse von Menschen ab 55 Jahren seien vielfältiger geworden. Bis 75 seien die meisten Menschen ziemlich gesund und freiheitsliebend. Deshalb hätten sie an der klassischen Seniorenarbeit mehrheitlich kaum Interesse. Dies habe aber Konsequenzen für die kirchliche Arbeit mit der Altersgruppe 55+.

Seniorenarbeit von «Input – Kaffee – Kuchen» wird als «Abstellgleis» verstanden
Gemäss den Befragten engagieren sich über zwei Drittel der 55+-Generation freiwillig in der Kirche. Der gängige Dreiklang klassischer Seniorenarbeit von «Input – Kaffee – Kuchen» werde als «Abstellgleis» verstanden.

Dualismus von Glaubens- und anderen Lebensfragen
Im Rahmen ihrer 55+-Angebote sagen 67 Prozent der Befragten, dass Glaubensthemen einem Bedürfnis der Teilnehmenden entsprächen.

Zudem bestehe offensichtlich eine gewisse Polarität zwischen Glaubens-und anderen Lebensfragen. Gehe es um Beziehungen, Demenz, Palliative Care, Sterbehilfe, Sterbevorsorge, Wohnsituation usw., bestehe ein gewisses Interesse für diese Themen. Ein Teil der Befragten wünsche sich genau zu diesen Themen mehr Informationen, andere wiesen darauf hin, dass bereits diverse säkulare Anbieter zu diesen Themen Hilfe bereitstellen würden und sich deshalb säkulare Bildungsfragen in der Kirche eher erübrigten.

Aus der Forschung ist laut SEA bekannt, dass die Klärung von Fragen rund um das Älterwerden ab 55 Jahren relevant wird. 55 Prozent der Befragten seien denn auch sehr an einer Ideen- und Ressourcen-Plattform zum Thema «Perspektiven für Menschen im dritten Drittel des Lebens» interessiert. 54 Prozent wünschten sich ein Netzwerk und Austausch zum Thema.

Wunsch nach Vernetzung führt zu einer Bewegung für mündiges Älterwerden
Deshalb habe die SEA die Arbeitsgemeinschaft «Perspektive 3D – Das dritte Drittel des Lebens mündig und glaubensstark gestalten» lanciert. Am 28. Oktober wird in Bern ein «Perspektive 3D-Tag» durchgeführt, der zur Inspiration und Vernetzung aller über 55-Jährigen beitragen soll, die Freude am Gestalten von neuen Wegen im dritten Drittel des Lebens haben. Längerfristig sollen konkrete Hilfen für ein gesundes und mündiges Älterwerden bereitgestellt werden indem sich Menschen über 55 vernetzen und Ressourcen verfügbar machen.

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Prof. Dr. Ioan Sauca, geschäftsführender Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen. © Foto: Albin Hillert/ÖRK

Geschäftsführender Generalsekretär des ÖRK ruft zum Frieden für das ukrainische Volk auf

Genf/Schweiz | 31.01.2022 | APD | International

Der geschäftsführende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, hat am 25. Januar im Namen der ÖRK-Mitgliedskirchen weltweit nachdrücklich zum Frieden für das ukrainische Volk aufgerufen.

Prof. Dr. Ioan Sauca gehört der Rumänischen Orthodoxen Kirche an und ist seit 1998 Professor für Missiologie und ökumenische Theologie am Ökumenischen Institut in Bossey/VD und seit 2001 Direktor des Instituts. Im Juni 2020 wurde er zum geschäftsführenden Generalsekretär des ÖRK ernannt.

Die Erklärung zum Frieden in der Ukraine im Wortlaut
„Der Ökumenische Rat der Kirchen und seine Mitgliedskirchen weltweit rufen nachdrücklich zum Frieden für das ukrainische Volk auf. Angesichts der ständig neuen Nachrichten über die wahnwitzige Eskalation von Kriegsvorbereitungen plädieren wir für eine andere, nicht auf dem geopolitischen Wettbewerb beruhende Logik, denn diese Logik nimmt unweigerlich den Tod und das Leid in Kauf, die jeder bewaffnete Konflikt für die Kinder, Frauen und Männer der Ukraine nach sich zieht. Wir beten für die Einsicht des Herzens und des Verstandes, für Deeskalation und für einen Dialog anstelle von Drohungen. Gottes Volk – und die Mitglieder der ökumenischen Gemeinschaft – finden sich auf beiden Seiten der derzeitigen Konfrontationslinien. Aber unser Gott ist ein Gott des Friedens und nicht des Krieges und des Blutvergießens. Die Möglichkeiten, Frieden zu schaffen, mögen die Augen derjenigen nicht sehen, die sich jetzt auf dem Weg zum Krieg befinden. Wir beten, dass ihnen die Augen noch geöffnet werden und dass der Frieden doch noch erhalten wird.“

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© Grafik: IDEA

Mehrheit der Deutschen hat kein Verständnis für Corona-Proteste

Wetzlar/Deutschland | 31.01.2022 | APD | International

Die Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) hat kein Verständnis für Menschen, die gegen die Corona-Massnahmen der Bundesregierung demonstrieren. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). Jeder Dritte (35 Prozent) kann die Demonstranten dagegen grundsätzlich verstehen. Neun Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen, vier Prozent machten keine Angabe. In den alten Bundesländern ist die grundsätzliche Ablehnung der Corona-Proteste mit 53 Prozent ausgeprägter als in den neuen (46 Prozent).

Je älter, desto höher die Ablehnung der Corona-Proteste
Das Unverständnis ist bei den über 60-Jährigen mit 68 Prozent deutlich grösser als in den anderen Altersgruppen (18- bis 29-Jährige: 45 Prozent, 30- bis 39-Jährige: 43 Prozent, 40- bis 49-Jährige: 42 Prozent, 50- bis 59-Jährige: 48 Prozent).

Zustimmung zu Corona-Perotesten bei AfD-Anhängern am grössten
Bei den politischen Parteien zeigt sich ein grosser Unterschied zwischen der AfD und den anderen politischen Lagern: 75 Prozent der AfD-Anhänger können die Demonstranten verstehen (kein Verständnis: 18 Prozent). Während sich bei den FDP-Wählern Verständnis und Unverständnis in etwa die Waage halten (43 zu 40 Prozent), überwiegt in den anderen Lagern die Ablehnung. Am deutlichsten zeigt sie sich bei den Parteigängern der Grünen (kein Verständnis: 70 Prozent; Verständnis: 24 Prozent), gefolgt von denen der SPD (kein Verständnis: 68 Prozent; Verständnis: 23 Prozent), der CDU/CSU (kein Verständnis: 67 Prozent; Verständnis: 24 Prozent) und der Linken (kein Verständnis: 55 Prozent, Verständnis: 32 Prozent).

Freikirchler haben eher Verständnis - landeskirchliche Protestanten eher nicht
Unter den Angehörigen der Konfessionen stehen vor allem die landeskirchlichen Protestanten den Demonstrationen kritisch gegenüber: 68 Prozent haben kein Verständnis für die Teilnehmer. Bei den Katholiken sind es 55 Prozent. Ein völlig anderes Bild ergibt sich bei Mitgliedern von Freikirchen: 49 Prozent von ihnen haben grundsätzlich Verständnis für die Proteste, 35 Prozent haben das nicht.

IDEA
Die 1970 gegründete Evangelische Nachrichtenagentur IDEA publiziert Nachrichten und Meinungen aus der christlichen Welt. Sie gibt mit IDEA das auflagenstärkste überregionale christliche Wochenmagazin in Deutschland heraus. Neben dem IDEA PRESSEDIENST ist sie im Internet (www.idea.de) und im Fernsehen tätig.

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Vertreter der Weltkirchenleitung mit den Delegierten an der Sondersitzung in Silver Spring. © Bild: Denis Peniche/ANN

Delegierte billigen Verfassungsänderung an Sondersitzung der adventistischen Weltkirchenleitung

Silver Spring, Maryland/USA | 31.01.2022 | APD | International

Die Delegierten einer Sondersitzung der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), die am 18. Januar am Hauptsitz der Kirche in Silver Spring/USA stattfand, stimmten für die Aufnahme eines neuen Abschnitts in der Verfassung der Weltkirchenleitung. Mit diesem einstimmig gefassten Beschluss wird den Delegierten ermöglicht, die zukünftig an der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) teilnehmen wollen, im Falle unvorhergesehener und unvermeidbarer Umstände, auf digitalem Wege abstimmen zu können.

Die Abstimmung über die Änderung der Verfassung würde es den Delegierten ermöglichen, an der kommenden Generalversammlung vom 6. bis 11. Juni 2022 teilzunehmen, auch wenn sie aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie nicht nach St. Louis, Missouri/USA reisen könnten, so die Kirchenleitung. Die geplante Sitzung von 2022 wurde um zwei Jahre, vom regulären Datum im Jahr 2020 auf dieses Datum, verschoben.

Aufgrund der derzeitigen COVID-19-Reisebeschränkungen wurden die Delegierten für die Sondersitzung vom 18. Januar hauptsächlich aus Personen ausgewählt, die derzeit am Hauptsitz der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) in Silver Spring arbeiten. Sie wurden von den 13 teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) vorgeschlagen und daraufhin vom Exekutivausschuss der Generalkonferenz am 16. September 2021 gewählt.

Der Untersekretär der adventistischen Weltkirchenleitung, Hensley Moorooven, hatte bei einer Sitzung des Exekutivausschusses der Weltkirchenleitung am 13. April 2021 einige der Faktoren erläutert, die bei der Vorlage dieses Vorschlags zu berücksichtigen seien, schreibt Adventist News Network (ANN):
So schreibe die Verfassung der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) vor, dass die Sitzungen der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) sowie alle Abstimmungen unter der Voraussetzung der persönlichen Anwesenheit sowie vor Ort stattfinden müssten. Darüber hinaus besagt Artikel V, Abschnitt 1 der Verfassung, dass die Verschiebung einer Weltsynode "nicht mehr als zwei Jahre" über einen regulär angesetzten Termin hinausgehen darf. Die Möglichkeit einer weiteren Verschiebung aufgrund der anhaltenden weltweiten Auswirkungen der Pandemie würde dazu führen, dass die Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) nicht mehr im Einklang mit ihrem Leitdokument stehen würde. Moorooven erläuterte, dass Änderungen an der Verfassung und den Statuten der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) nur von den Delegierten auf einer regulären oder ausserordentlichen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) vorgenommen werden können. Alles in allem, so Moorooven, halte sich der Vorschlag der Kirchenleitung im Rahmen der entsprechenden Bestimmungen der Verfassung und der Geschäftsordnung der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), so ANN.

Erton Köhler, Exekutivsekretär der adventistischen Weltkirchenleitung, sagte zur Abstimmung, dass diese gezeigt habe, dass die adventistische Kirche verstanden habe, in welcher Zeit sie lebe. "Ich habe bei den Delegierten ein klares Interesse daran gesehen, unsere Strukturen und Prozesse anzupassen, Veränderungen vorzunehmen, die der Kirche helfen können, ihre Abläufe zu rationalisieren", so Köhler.

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Vom Feuer verschonte Sauerstofftanks vor dem Avista Adventist Hospital, Louisville, Colorado. © Bild: Avista Adventist Hospital

Feuer in Colorado: Avista Adventist Hospital entging knapp dem Grossbrand

Louisville, Colorado/USA | 31.01.2022 | APD | International

Am Mittag des 30. Dezember hat ein verheerender Grossbrand in Boulder County, im US-Bundesstaat Colorado, eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und ganze Quartiere abgebrannt. Nach Medienberichten werden immer noch zwei Personen vermisst. Knapp 1.000 Häuser seien zerstört worden. Das Avista Adventist Hospital, das in Lousiville, nordwestlich der Hauptstadt Denver liegt, ist nach eigenen Angaben äusserst knapp vom Feuer verschont geblieben. Das Krankenhaus wurde evakuiert und bleibt aufgrund der umfangreichen Rauchschäden auf absehbare Zeit geschlossen.

Die Flammen seien bis auf eineinhalb Meter an die hochentzündlichen Sauerstofftanks an der Westseite des Gebäudes herangekommen, aber das Personal habe die Flammen mit Wasserschläuchen bekämpft und verhinderte so, dass es zu einer katastrophalen Explosion gekommen sei, schreibt das Spital. Das Krankenhaus ist derzeit ohne Erdgas und auf Dieselgeneratoren angewiesen, um die Kessel- und Heizungssysteme aufrechtzuerhalten. Der Rauch und die Rauchrückstände haben die Filter der Klimaanlage des ganzen Krankenhauskomplexes beeinträchtigt sowie eine Schmutzschicht hinterlassen, sodass das Spital bis auf absehbare Zeit geschlossen bleibt.

"Die starken Winde trieben das Feuer direkt auf unser Krankenhaus auf der Nordseite zu. Dass wir Stunden später zurückkehrten und keine nennenswerten Schäden vorfanden, ist wirklich ein Wunder", sagte Isaac Sendros, Geschäftsführer des Avista Adventist Hospital. "Wir sind den Ersthelfern, die seit dem Ausbruch des Feuers in unserer Gemeinde unermüdlich im Einsatz waren, unendlich dankbar und dankbar für ihren Einsatz. Avista wird ein Licht in der Dunkelheit sein, während wir unsere Freunde, Nachbarn und die Kommune bei den Instandsetzungsarbeiten unterstützen.

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Avista Adventist Hospital in Louisville, Colorado/USA © Bild: Avista Adventist Hospital, Facebook Account

USA: Avista Adventist Hospital nach Beeinträchtigungen durch Russ von Grossbrand wieder eröffnet

Louisville, Colorado/USA | 31.01.2022 | APD | International

Das Avista Adventist Hospital in Louisville, das nach eigenen Angaben äusserst knapp dem Marshall-Brand in Boulder County/Colorado am 30. Dezember entgangen war, wurde am 18. Januar wieder eröffnet.

Das Krankenhaus wurde kurzfristig während dem Grossbrand evakuiert und blieb aufgrund umfangreicher Rauch- und Russschäden geschlossen. Nun wurden alle Dienstleistungen wieder aufgenommen, einschliesslich der Notaufnahme, die 24 Stunden am Tag geöffnet ist. Die Rauch- und Russschäden, die Inneren entstanden waren, seien umfassend gereinigt und die Räume desinfiziert worden. Die Luft und das Wasser des Krankenhauses seien ausgiebig getestet worden, um die Qualität sicherzustellen, und «sind in einem ausgezeichneten Zustand», heisst es auf der Webseite des Krankenhauses.

«Viele unserer Matratzen wurden ersetzt; sie hatten Rauchschäden. Alle unsere Vorräte - alles wurde erneuert. Das ganze Büropapier, das in der Abteilung war, ist entsorgt», sagte Caroline Fraser, Leiterin der Notaufnahme in einem Interview mit «9NEWS».

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Die Allianzgebetswoche 2022 befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Sabbats. © Abbildung: Schweizerische Evangelische Allianz

Adventisten offerieren zusätzliches Material zum Thema «Sabbat» der Allianzgebetswoche

Ostfildern und Hannover/Deutschland | 31.01.2022 | APD | Ökumene

Unter dem Thema „Der Sabbat: Leben nach Gottes Rhythmus“ findet vom 9. bis 16. Januar 2022 in der Schweiz und weltweit die 176. Gebetswoche der Evangelischen Allianz statt. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten feiert seit ihrer Kirchengründung 1863 den biblischen Ruhetag (Sabbat) am Samstag und kann auf eine lange praktische Erfahrung und theologische Reflexion dieser Thematik zurückblicken. Das Thema der Allianzgebetswoche (AGW) hat die adventistische Freikirchenleitung in Deutschland veranlasst, einige ergänzende Materialien dafür bereitzustellen.

Zur AGW gibt es ein Vorbereitungsheft, das für jeden Tag einen der folgenden Aspekte des Sabbats anhand von Bibeltexten thematisiert: Identität, Versorgung, Ruhe, Barmherzigkeit, Erinnerung, Freude, Grosszügigkeit und Hoffnung. Als vorbereitende Lektüre wird der Artikel „Sabbat – Gottes verschmähtes Geschenk?“ aus der christlichen Zeitschrift „Aufatmen“, (Ausgabe 3/2021), empfohlen, die im Bundes-Verlag, Witten, erscheint. Er kann unter https://www.allianzgebetswoche.de/fileadmin/user_upload/Dr.Schaeffer_Sabbat__AUFATMEN_3-2021.pdf kostenlos heruntergeladen werden. Autor ist Dr. Raffael Schäffer (Bensheim), ein Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Das gesamte AGW-Material kann auf der Website www.allianzgebetswoche.de bestellt oder heruntergeladen werden.

Ergänzende Aspekte im Zusatzmaterial
Das zusätzliche Material der Adventisten stammt aus ihren Publikationen der letzten Jahre und umfasst u. a. folgende Aspekte: „Im Leben angekommen – wie wir den Segen des Sabbats wirklich erleben können“; „Der Sabbat – ein Urlaubstag mit Jesus“; „1700 Jahre Sonntagsgesetz – wie aus dem Sabbat der Sonntag wurde“; „Die Kirchenväter und der Sonntag“.
Die einzelnen Themen des Materials können als pdf-Dateien auf www.adventisten.de (rechte Randspalte) heruntergeladen werden.

Schweizerische Evangelische Allianz
Die Schweizerische Evangelische Allianz /SEA) ist ein Verband evangelischer Gemeinden aus Landes- und Freikirchen, christlicher Organisationen und Einzelpersonen. Ziele der Arbeit sind die Förderung der Einheit und der Zusammenarbeit evangelischer Christen, evangelische Öffentlichkeitsarbeit und die Unterstützung von Gemeinden und Christen bei der Verkündigung des Evangeliums. Die Arbeit der Evangelischen Allianz in der Schweiz ist in zwei unabhängige landessprachliche Verbände gegliedert: die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) für die Deutschschweiz und das Réseau Evangélique Suisse (RES) für die Romandie. Zusammen bilden die beiden Verbände einen nationalen Dachverband (SEA.RES)

Der SEA gehören etwa 640 lokale landeskirchliche und freikirchliche Gemeinden, über 230 christliche Organisationen und etwa 1.000 eingetragene Einzelpersonen an. Nach eigenen Schätzungen gehören insgesamt etwa 250.000 Personen zu ihrer Basis. Der SEA sind ausserdem 14 Arbeitsgemeinschaften angegliedert.

Die SEA ist Mitglied der weltweiten Evangelischen Allianz, die mit 600 Millionen. Mitgliedern in 129 Ländern international die grösste kirchliche Vereinigung nach der Katholischen Kirche ist. Die Evangelische Allianz wurde 1846 als weltweiter Verbund in London gegründet. Damit ist sie die am längsten bestehende gemeindeübergreifende Verbindung evangelischer Christen.
kirchliche Vereinigung nach der Römisch-katholischen Kirche ist.

Siebenten-Tags-Adventisten
Die protestantische Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist weltweit in 213 Ländern und Territorien tätig und hat rund 22 Millionen Mitglieder. In Deutschland gibt es rund 35.000, in Österreich knapp 4.300 und in der Schweiz über 4.700 erwachsen getaufte adventistische Christen. Die Adventisten unterhalten weltweit mit über 8.800 Grundschulen, höheren Schulen und Universitäten das global grösste protestantische Bildungswerk. Darüber hinaus unterhalten sie weltweit zahlreiche Krankenhäuser, Pflegeheime und weitere soziale Einrichtungen. Ihr Hilfswerk ADRA kümmert sich in 130 Ländern um humanitäre und soziale Bedürfnisse der Menschen.

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Erleichterter Wechsel der Mitgliedschaft zwischen drei evangelischen Kirchen in Bayern. © Logos: ErK, EmK, ELK-Bayern

Bei Übertritt zwischen drei evangelischen Kirchen in Bayern kein Kirchenaustritt beim Standesamt mehr erforderlich

Frankfurt am Main/Deutschland | 31.01.2022 | APD | Ökumene

Seit dem 1. Januar ist es für Mitglieder evangelischer Kirchen in Bayern einfacher, in eine andere evangelische Kirche zu wechseln. Drei evangelische Kirchen in Bayern haben eine entsprechende Vereinbarung miteinander geschlossen, die seit Jahresbeginn in Kraft ist. Damit ist der Übertritt zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-reformierten Kirche in Bayern und der Evangelisch-methodistischen Kirche erleichtert worden.

Will ein Kirchenmitglied in eine andere der drei evangelischen Kirchen wechseln, genügt eine schriftliche Erklärung beim zuständigen Pfarramt oder Pastorat der neuen Kirche. Ein Kirchenaustritt beim Standesamt und ein anschliessender Kircheneintritt bei der anderen Kirche sind nicht mehr nötig. Diese vereinfachte Form des Übertritts ist gemäss dem staatlichen bayerischen Kirchensteuergesetz unter Kirchen möglich, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind. Voraussetzung sei nur eine Vereinbarung unter den Kirchen.

Die beteiligten Kirchen
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat 2,3 Millionen Mitglieder in 1.540 Kirchengemeinden. Die Evangelisch-reformierte Kirche zählt bundesweit 165.000 Mitglieder, davon in Bayern 8.500 in zehn Gemeinden, und zur Evangelisch-methodistischen Kirche gehören in Deutschland rund 46.000 Kirchenglieder und Kirchenangehörige, davon in Bayern 2.700 in 23 Gemeinden. Die drei Kirchen gehören zur Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), bis 2003 „Leuenberger Kirchengemeinschaft“ genannt. Das bedeutet, dass sie grundlegende Überzeugungen teilen, miteinander Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft pflegen, sowie ihre Amtsträger gegenseitig anerkennen. Aufgrund der inhaltlichen Nähe der drei Kirchen lag es nahe, den einfachen Kirchenübertritt in Bayern einzuführen, so Klaus Ulrich Ruof (Frankfurt/Main), Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche.

Leuenberger Kirchengemeinschaft
Wegen des Abendmahlsstreits der Reformatoren Martin Luther und Huldrych Zwingli gab es über 400 Jahre keine Abendmahlsgemeinschaft zwischen Lutheranern und Reformierten. Nach zwischenkirchlichen Lehrgesprächen erklärten 1973 im Tagungshaus Leuenberg bei Basel Vertreter lutherischer und reformierter Kirchen in Europa mit der „Leuenberger Konkordie“, dass Kirchen unterschiedlich sein dürfen, da sie auf dem Evangelium als gemeinsamer Basis beruhen. Deshalb ist es ihnen möglich, gemeinsam Gottesdienst und Abendmahl zu feiern sowie die Taufe und Ordination der anderen Mitgliedskirchen der Leuenberger Kirchengemeinschaft, die sich seit 2003 Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) nennt, anzuerkennen. Die methodistischen Kirchen Europas traten 1997 auf der Grundlage einer „Gemeinsamen Erklärung zur Kirchengemeinschaft“ bei.

Zur GEKE gehören gegenwärtig 94 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über 30 Ländern Europas und Südamerikas an. Sie vertritt damit insgesamt rund 50 Millionen Protestanten. Seither darf beispielsweise ein lutherischer Pfarrer auf einer reformierten Kanzel predigen und in der Gemeinde das Abendmahl austeilen oder eine reformierte Pfarrerin eine lutherische oder unierte Kirchengemeinde in Deutschland leiten.

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Almaty, Millionenstadt im Südosten von Kasachstan. © Foto: Ilana246/pixabay

Kasachstan: Neues Religionsgesetz versetzt Christen in Sorge

Kelkheim/Deutschland | 31.01.2022 | APD | Religion + Staat

Am 29. Dezember, nur wenige Tage vor der Auflösung der Regierung, hat der kasachische Präsident Tokayev eine Änderungsvorlage des bestehenden Religionsgesetzes unterzeichnet. Sollte es wie geplant am 9. Januar in Kraft treten, so wären religiöse Zusammenkünfte ausserhalb staatlich anerkannter Versammlungsorte künftig deutlich erschwert. Angesichts der aktuellen Krise im Land ist dies jedoch noch ungewiss. Die geplante Verschärfung bedrohe besonders kleinere Gemeinschaften, schreiben Open Doors, christliches Hilfswerk, und Forum 18, christliche Menschenrechtsorganisation in Norwegen. Nicht registrierte Hauskirchen können sich demnach schon seit 2011 nur noch heimlich treffen.

Hohe Hürden für Gottesdienste ausserhalb offizieller Kirchengebäude
Während die Welt die Proteste auf den Strassen beobachtet hat und auf den Einmarsch ausländischer Truppen unter russischer Führung achtet, sind Christen und andere religiöse Minderheiten im Land von anderer Seite bedroht, so Open Doors. Die geplante Verschärfung der existierenden Religionsgesetze sehe eine Genehmigungspflicht für jede Art von Veranstaltung mit religiösem Charakter ausserhalb dafür registrierter Räumlichkeiten vor. Konkret bedeute dies, dass mindestens zehn Arbeitstage im Voraus eine Genehmigung für derartige Veranstaltungen bei den örtlichen Verwaltungen einzuholen sowie genaue und ausführliche Angaben zu der geplanten Veranstaltung zu machen seien. Dazu gehörten: das Datum, die Anfangs- und Endzeit, die Art, wie Teilnehmer anreisen, die Verwendung von Lautsprechern und die Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge sowie deren Fahrtroute.

Die Umsetzung dieser sehr detaillierten Auflagen würde Veranstalter vor enorme Hürden stellen. Problematisch sei dies besonders für religiöse Gemeinschaften, die über kein eigenes Kirchengebäude verfügten, sondern sich in privaten Räumen treffen würden. Es werde auch befürchtet, dass ebenso Gottesdienste registrierter Gruppen in gemieteten Räumlichkeiten unter die neue Regelung fallen könnten. Nach Einschätzung eines für die Region zuständigen Mitarbeiters von Open Doors sind von den geplanten Verschärfungen vor allem die zahlreichen nicht registrierten Hauskirchen betroffen. Obwohl sie aufgrund der 2011 eingeführten Religionsgesetze bereits jetzt als illegale Gruppierungen gelten, würden die geplanten Neuerungen ihre Lage weiter verschärfen.

Seit Jahren vermehrt Überwachung, Razzien und Festnahmen
Die Religionsgesetze haben seit ihrem Inkrafttreten zu empfindlichen Einschränkungen der Religionsfreiheit in Kasachstan geführt schreiben Open Doors und Forum 18. Seitdem komme es verstärkt zur Überwachung von Veranstaltungen, Razzien und Festnahmen von Christen. Zahlreiche christliche Gemeinden würden sich deshalb bereits jetzt heimlich treffen.

Kasachstan, mit 18,77 Millionen Bewohnern beherbergt mit 4,85 Millionen Christen von allen Ländern Zentralasiens die grösste Anzahl von Christen. Die meisten von ihnen gehören zur russischen Minderheit im Norden des Landes und sind Teil der Russisch-Orthodoxen Kirche. Diese ist als registrierte Gemeinschaft von den Einschränkungen der Religionsfreiheit bislang weniger stark betroffen. Der Grossteil der übrigen Bevölkerung Kasachstans sind Muslime, die allerdings in der Regel lediglich islamischen Traditionen folgen und sich nicht strikt an alle muslimischen Lehren halten.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2021 steht Kasachstan an 41. Stelle der Länder, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Zum Weltverfolgungsindex 2021:
https://www.opendoors.de/christenverfolgung/weltverfolgungsindex/laenderprofile/kasachstan?pk_campaign=NA&pk_kwd=20220107

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Olympische Ringe. © Foto: DavidRockDesign/pixabay

Olympische Spiele: Vergabe an Menschenrechts-Standards binden

St. Pölten/Österreich | 31.01.2022 | APD | Menschenrechte

Wie Kathpress, österreichische Nachrichtenagentur, berichtet, kritisierte die Diözesansportgemeinschaft Österreichs (DSGÖ) die Situation von Uiguren und von Christen in China.

Österreichs Kirchensportler von der DSGÖ freuten sich auf die am 4. Februar beginnenden Olympischen Winterspiele in Peking - aber nur bedingt. Denn die Corona-Pandemie würde zu Spielen "in einer Blase" führen, wofür man natürlich aufgrund von Gesundheitsaspekten Verständnis habe. Schwerer wiege das Problem, dass China ein Überwachungsstaat sei und vielfach Menschenrechtsverletzungen begehen würde. Darauf haben die beiden DSGÖ-Vorsitzenden Pepi Frank und Sepp Eppensteiner am 30. Januar aufmerksam gemacht.

Menschenrechtliche Gesichtspunkte in Vergabekriterien einbeziehen
Daher sollten derartige Grossveranstaltungen - auch die Fussball-WM - nicht mehr nur nach wirtschaftlichen Standards und Professionalität der Ausrichtung vergeben werden, sondern auch nach menschenrechtlichen Gesichtspunkten.

Uiguren und Christen sind in der Religionsausübung stark eingeschränkt
Besondere Sorge bereite die Situation der Uiguren, in Hongkong oder der Christen, die ihre Religion nur im Verborgenen leben dürfen, so Frank und Eppensteiner im Blick auf China. Ein weiteres Manko sei, dass es bei diesen Olympischen Spielen kaum zur Völkerverständigung im grösseren Ausmaß kommen könne. Das widerspreche dem Anspruch der Spiele, durch Begegnungen den Frieden unter Menschen zu stärken.

Dennoch hoffe die DSGÖ-Spitze auf interessante Wettbewerbe, die die Welt für zwei Wochen angesichts der vielen Krisen aufhellt. "Und die Diözesansportgemeinschaft wünscht den Athletinnen und Athleten viel Erfolg und trotz aller Einschränkungen schöne Erfahrungen und Begegnungen", so Frank und Eppensteiner unisono.

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Afghanistan liegt neu auf dem ersten Rang im Weltverfolgungsindex. © Grafik: Open Doors Schweiz

Neuer Weltverfolgungsindex: Christen in Afghanistan härter verfolgt als in Nordkorea

Romanel/Schweiz und Kelkheim/Deutschland | 31.01.2022 | APD | Religionsfreiheit

Das christliche Hilfswerk Open Doors hat eine aktualisierte Fassung ihres jährlichen Weltverfolgungsindex veröffentlicht. Er umfasst den Berichtszeitraum 1.10.2020 bis 30.09.2021. Demnach sind Christen in 76 Ländern intensiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Das betreffe weltweit mehr als 360 Millionen Menschen. Allein in den 50 Ländern der Rangliste würden mehr als 312 Millionen der dort lebenden 737 Millionen Christen unter sehr hoher bis extremer Verfolgung leiden.

Afghanistan vor Nordkorea auf Rang 1
Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan habe Islamisten in aller Welt Auftrieb für ihre Umsturzpläne verliehen. Christen in Afghanistan seien ehemalige Muslime und würden deshalb von den Taliban gezielt gesucht und zumeist ermordet. Viele seien deshalb geflohen oder versuchen das Land zu verlassen. Das Land führt zum ersten Mal den Weltverfolgungsindex an und löst damit Nordkorea ab, das diese Position seit 20 Jahren innehatte. Dort sei die Lage der Christen unter Kim Jong Un weiterhin katastrophal: Zehntausende leisteten in den Straflagern Zwangsarbeit, oft bis zum Tod. Die Verhaftungen hätten sogar zugenommen. Die Ränge 3 bis 10 auf dem Weltverfolgungsindex belegen Somalia, Libyen, Jemen, Eritrea, Nigeria, Pakistan, Iran und Indien.

Chinas Modell der Religionskontrolle macht Schule
Die kommunistische Regierung Chinas (Rang 17) habe mit der zentralisierten Kontrolle aller Religionen ein Negativ-Modell etabliert, so Open Doors. Xi Jinping festige sein System von „Ein Land, ein Volk, eine Religion“. Abweichler würden verhaftet, darunter auch weit über 1.000 Christen, oftmals Pastoren. Der Zugang zur Bibel und zu Bibel-Apps sei weitgehend blockiert. Kirchliche Aktivitäten würden streng überwacht, auch Online-Treffen, sofern sie überhaupt möglich seien. Kommunistische Staaten wie Vietnam (Rang 19) und Kuba (Rang 37) hätten das chinesische Modell übernommen.

Bitte um mehr Unterstützung und Gebet
Nigeria (Rang 7) und Indien (Rang 10) wertet Open Doors als „besonders besorgniserregende“ Länder, da Christen dort extremer Verfolgung ausgesetzt seien. Allein in Nigeria sei dokumentiert worden, dass 4.650 Christen wegen ihres Glaubens ermordet worden seien. Darüber hinaus hätten die Angriffe auf Christen in Subsahara-Afrika durch extremistische religiöse und politische Gruppen stark zugenommen, Millionen seien auf der Flucht. Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, sagt: „Die enorme Zahl von geschätzt mindestens 360 Millionen Christen, die unter hoher bis extremer Verfolgung und Diskriminierung leiden, wurde von der Politik bislang kaum thematisiert. Deshalb bitten wir zuerst alle Christen, sich noch stärker für ihre verfolgten Glaubensgeschwister einzusetzen und für sie zu beten.“

Jährlicher Weltverfolgungsindex zeigt Dynamik von Christenverfolgung
Seit 1955 setzt sich das christliche Hilfswerk Open Doors mit umfangreichen Hilfsprojekten für verfolgte Christen aller Konfessionen ein, heute in über 60 Ländern. Nach eigenen Angaben sei der Weltverfolgungsindex die weltweit einzige Erhebung, für die verfolgte Christen anhand einer differenzierten und von Experten kontinuierlich weiterentwickelten Methodik jährlich direkt befragt würden. Damit solle ihre Situation möglichst genau erklärt und die Dynamik der Verfolgung verdeutlicht werden.

Dazu sammelt die Forschungsabteilung von Open Doors Daten aus fünf Lebensbereichen: Privatleben, Familienleben, gesellschaftliches Leben, Leben im Staat und kirchliches Leben. Hinzu kommt die Kategorie „Gewaltsame Übergriffe“. Das Ausmass der Übergriffe wird für alle Bereiche in ein Punktesystem übertragen, um die unterschiedlichen Triebkräfte der Verfolgung in diesen Bereichen vergleichen zu können. Verfolgung definiert Open Doors als „jegliche Art von erlebter Anfeindung aufgrund der Identifikation einer Person mit Christus. Dies kann feindselige Haltungen, Worte und Handlungen gegenüber Christen umfassen.“
Weitere Informationen unter: https://www.opendoors.ch/index

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Bibelstudienheft (1/2022) der Adventisten zum Hebräerbrief. © Covergestaltung: Büro Friedland, Hamburg

Die Adventisten studieren ein Vierteljahr lang den Hebräerbrief

Basel/Schweiz | 31.01.2022 | APD | Bibel

Im Bibelgespräch („Sabbatschule“), dem ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, wird weltweit jeweils während einem Vierteljahr über dasselbe biblische Thema in Gruppen diskutiert. Die Gesprächsteilnehmenden können sich während der Woche mithilfe des entsprechenden Wochenabschnitts im Bibelstudienheft darauf vorbereiten. Im ersten Viertel 2022 lautet das Thema des Bibelstudienhefts: «Der Brief an die Hebräer».

«Das Porträt Jesu, das die Breite und Länge sowie die Höhe und Tiefe der Liebe Gottes zu uns einfängt, ist das Thema in diesem Studienheft», heisst es in der Einführung. Und als Grundgedanke zur ersten Betrachtung steht: «Das Lehrschreiben an die Hebräer will mutlos gewordene Nachfolger Jesu im Glauben stärken und ihre Zuversicht in Bezug auf Gottes Verheissungen erneuern.»

Laut der Einführung zum Bibelstudienheft würden sich in der Person Jesu drei Dimensionen der Erlösungsgeschichte überschneiden: (1) Die persönliche Dimension: Jesus als Urheber und Vollender des Glaubens. (2) Die gemeinsame Dimension: Das Volk Gottes, das unterwegs ist in das von Gott verheissene Land. (3) Die universale Dimension: Jesus als neuer Adam, in dem sich Gottes Absicht für die Menschheit erfüllt.

Titel einiger Wochenthemen
Einige Titel der Wochenthemen: «Die Botschaft des Hebräerbriefs»; «Jesus – der Sohn»; «Jesus – der treue Bruder»; «Jesus – der Ruhespender»; «Jesus – der Anker unserer Seele»; «Jesus – der Mittler des neuen Bundes»; «Ermutigende Vorbilder».

«die BIBEL. das LEBEN.» - Bibelgespräch zum Wochenthema bei HopeTV
Der adventistische Fernsehsender HopeTV strahlt jede Woche ein Bibelgespräch zum Wochenthema des Bibelstudienhefts aus:
https://www.diebibel-dasleben.de/

Bibelstudienhefte als Grossdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen
Die «Standardausgabe» ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen «Standard Edition». Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen. Die Adventisten in Deutschland geben ein Studienheft zur Bibel heraus, das die gleichen Themen wie die Standardausgabe behandelt, das aber für den deutschsprachigen Raum und dessen kulturelle Prägung adaptiert wird.

Die verschiedenen Bibelstudienhefte auf Deutsch sowie in anderen Sprachen können bestellt werden beim Advent-Verlag Schweiz:
https://shop.advent-verlag.ch/131-studienhefte-zur-bibel

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Pflegesituation in einem der AdventHealth-Krankenhäuser. © Bild: AdventHealth

AdventHealth-Spitäler unter den Top 5 Prozent bei Qualität und Sicherheit im Gesundheitswesen der USA

Altamonte Springs, Florida/USA | 31.01.2022 | APD | Gesundheit & Ethik

Die „Leapfrog Group“, eine nationale Aufsichtsbehörde für Krankenhausqualität und -sicherheit in den USA, hat ihren „Top Hospital Award 2021“ veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eine wettbewerbsorientierte Auszeichnung, die strenge Kriterien zur Bewertung von Krankenhaussicherheit und -qualität anwendet. Im Jahr 2021 erfüllten weniger als 5 Prozent der von „Leapfrog“ bewerteten Krankenhäuser in den USA die strengen Standards für die Ernennung zum Top-Krankenhaus; 14 davon sind Krankenhäuser von AdventHealth. AdventHealth ist Teil des adventistischen Gesundheitssystems in den USA.

Die Auszeichnung wird nur an Krankenhäuser vergeben, welche die hohen Standards der Top Hospital Award-Methodik erfüllen, die Qualitäten wie die Vermeidung von medizinischen Fehlern, die Qualität der Mutterschaftsversorgung, Infektionsraten und mehr berücksichtigt.

Von den landesweit 149 Krankenhäusern, die als Top-Krankenhäuser ausgezeichnet wurden, machen die Krankenhäuser von AdventHealth fast ein Zehntel der Liste aus.

Krankenhäuser, die die Auszeichnung "Top Hospitals" erhalten, müssen auch die Leapfrog-Sicherheitsnote "A" erreicht haben, was im Jahr 2021 mehr als zwei Dutzend AdventHealth-Krankenhäuser geschafft haben. Bei dieser zusätzlichen Bewertung wird die Leistung im Zusammenhang mit der Vermeidung von medizinischen Fehlern, Verletzungen, Unfällen, Infektionen und anderen potenziellen Schäden für die betreuten Patienten analysiert. Das Bewertungssystem stützt sich auf 22 öffentlich zugängliche Daten, die sich auf die Sicherheit von Krankenhäusern beziehen, und bewertet mehr als 2.900 Akutkrankenhäuser im ganzen Land zwei Mal pro Jahr.

"Dieses Jahr hat viele Herausforderungen mit sich gebracht, da die Pandemie operative und strategische Veränderungen verursacht hat, die unsere Teams im ganzen Land auf die Probe gestellt haben. Dennoch ist unser Engagement für unsere Patienten ungebrochen, da wir uns um eine qualitativ hochwertige Versorgung in einer sicheren Umgebung bemühen, um den Menschen zu helfen, sich umfassen wohl zu fühlen", sagte William Scharf, MD, Executive Clinical Director of Quality and Safety bei AdventHealth. "Unser Servicestandard 'Keep Me Safe' ist ein wichtiger Teil unserer Teamkultur und leitet die Investitionen, die wir tätigen, um unsere Mitarbeiter zu befähigen, diese Erfahrung für jeden Menschen zu jeder Zeit zu bieten", so William Scharf in einem Bericht von AdventHealth auf deren Webseite:

Advent-Health
AdventHealth ist eine glaubensbasierte, gemeinnützige Organisation, die 1973 gegründet wurde und Teil des adventistischen Gesundheitssystems in den USA ist. AdventHealth sieht ihren Auftrag darin, dem Heilungsdienst Jesu Christi nachzukommen. Die Organisation will diesen - nach eigenen Angaben - in „ganzheitlicher, hervorragender, vernetzter und erschwinglicher Weise“ umsetzen und dabei die Werte wie „hervorragende Qualität der Dienstleistungen, Wohlbefinden der Bevölkerung, hohe ethische Standards, Verantwortungsbewusstsein und Einbezug der Patienten“ verwirklichen. Der Hauptsitz von AdventHealth liegt in Altamonte Springs, Florida/USA.

AdventHealth umfasst mehr als 1.200 Pflegeeinrichtungen und 50 Krankenhäuser in neun US-Staaten: Colorado, Florida, Georgia, Kansas, Kentucky, Illinois, North Carolina, Texas und Wisconsin. Das Versorgungsangebot umfasst Notfallzentren, häusliche Krankenpflege und Hospizdienste, Arztpraxen und qualifizierte Pflegeeinrichtungen. AdventHealth beschäftigt mehr als 80.000 Mitarbeitende. Sie versorgen jährlich mehr als 5,5 Millionen Patienten und generieren rund 12,5 Milliarden US-Dollar an Betriebseinnahmen.

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„Aufgeben ist keine Option – Alles wird gut!“ – Impressionen aus dem Flutgebiet in Odendorf Swisttal, Deutschland. © Foto: ADRA-Deutschland e. V.

ADRA Deutschland hilft den Hochwassergeschädigten mit acht Millionen Euro

Weiterstadt/Deutschland | 31.01.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland rief am 16. Juli 2021, zwei Tage nach der Flutkatastrophe im Ahrtal in Rheinland-Pfalz, zu Spenden auf. Dank der grossen Hilfsbereitschaft konnte ADRA bis zum 31. Dezember insgesamt 2.024 Projekte im Flutgebiet unterstützen. Ende 2021 betrugen die Gesamtausgaben für Hochwassergeschädigte rund acht Millionen Euro (8,3 Millionen Franken). Die Hilfe wird finanziert durch Privatspenden und Spenden aus dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft (ADH), bei dem ADRA Gründungs- und Bündnismitglied

Vier Grossprojekte
Unter den geförderten Vorhaben sind laut dem ADRA-Positionspapier „Erkenntnisse aus der Fluthilfe 2021“ vom Januar 2022 auch vier grössere Projekte. Der Verein für Katastrophenhilfe und Wiederaufbau Die AHRche e. V. erhält eine Fördersumme von 215.000 Euro (223.000 Franken) für die Begegnungsstätte „Dorfplatz“ in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Für den Kindergarten in Swisttal-Heimerzheim mit Räumlichkeiten für bis zu 100 Kinder stehen für Konzepterstellung, Aufbau- und Sanierungsmassnahmen 280.000 Euro (291.000 Franken) bereit. Das „Haus der offenen Tür“ in Sinzig, eine Anlaufstelle für Kinder- und Jugendbetreuung, wird mit 211.600 Euro (220.000 Franken) gefördert. 630.000 Euro (654.000 Franken) erhält die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V. für eine Wohnstätte für Menschen mit Behinderung in Sinzig. Bezuschusst werden die Konzepterstellung, Umbau- und Sanierungsmassnahmen sowie der Wiederaufbau der Wohnstätte für 36 Menschen mit Behinderung.

Soforthilfe für gemeinnützige Einrichtungen
Als Gründungs- und Bündnismitglied der Aktion Deutschland Hilft (ADH) könne ADRA von einer starken Gemeinschaft profitieren. Stärken zu nutzen bedeute, sich seiner eigenen zu besinnen, aber auch sich Partnern anzuschliessen. In Katastrophen wie dieser sei die Zusammenarbeit Vieler unverzichtbar. Da die Aktivitäten sehr vielfältig waren und grosse Flächen abgedeckt werden mussten, habe es innerhalb des Engagements verschiedene Schwerpunktsetzungen gegeben. ADRA konzentrierte sich laut Positionspapier auf die soziale Infrastruktur mit dem Schwerpunkt der Kinder- und Jugendhilfe. Geförderte Einrichtungen waren vor allem Elterninitiativen, an Schulen angeschlossene Fördervereine und Kindergärten. Insgesamt erhielten 79 Einrichtungen für Soforthilfemassnahmen jeweils bis zu 30.000 Euro (31.000 Franken).

Soforthilfe für über 1.700 Haushalte
Im Vergleich zu anderen im Inland tätigen Katastrophenorganisationen hat ADRA weniger flächendeckende Strukturen. Deshalb war eine detaillierte Bedarfsanalyse vor Ort von einzelnen Haushalten nicht möglich. Das konnte jedoch die AWO Rheinland e. V. leisten, sodass ADRA diese Organisation mit 2,8 Millionen Euro (2,9 Millionen Franken) Bargeldhilfe unterstützte, die 1.755 Haushalten zugutekamen. Das kleine ADRA-Team konzentrierte sich auf die schnelle, unbürokratische Sichtung der Anträge und auf Besuche vor Ort. Obwohl ADRA als Organisation kein Büro im Flutgebiet hatte, gab es mehrmals die Woche Reisen von mindestens zwei Angestellten in das Gebiet, um die Lage vor Ort gründlich beurteilen zu können.

Landwirtschaftliche Kleinbetriebe
Durch die Flutkatastrophe sind auch viele landwirtschaftliche Kleinbetriebe betroffen. ADRA entschied sich daher gemeinsam mit LandsAid und der Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes Soforthilfe zu leisten. Es erfolgte unbürokratisch eine Auszahlung von 15.000 Euro (15.500 Franken) pro Betrieb. Insgesamt wurden für die Beseitigung von Schäden durch die Flutkatastrophe und zur schnellen Existenzsicherung rund eine Millionen Euro (1,03 Millionen Franken) für 66 Betriebe bereitgestellt. Durch die Prüfung der Schorlemer Stiftung sei sichergestellt worden, dass eine Doppelfinanzierung vermieden wurde. Die Antragsstellung erfolgte über die regionalen Bauernverbände, die Auszahlung durch die Stiftung, sodass in der Partnerschaft wirksame Synergien geschaffen wurden. Anträge wurden von Mitte August bis Ende September angenommen.

Effektive Mikroorganismen
Durch die Flutkatastrophe wurden auch Gift- und Schadstoffe angeschwemmt, die sich in den Häusern und Gärten absetzten. ADRA stellte deshalb effektive Mikroorganismen (EM) zur Bekämpfung von Geruch und Schimmel bereit. Im Monat September wurden 38.520 Liter und 686 Drucksprühgeräte in 20 Ausgabestellen im Flutgebiet kostenlos an Betroffene verteilt. In Schulungen wurde über die richtige Anwendung und Dosierung der flüssigen EM informiert. Bei EM handelt es sich um eine Mischung verschiedener mikroskopisch kleiner Lebewesen. Auf verunreinigte Flächen aufgetragen neutralisieren sie gesundheitsschädliche Fäulnis- und Geruchsbakterien. Die EM kommen ohne Chemie aus und sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Effektive Mikroorganismen wurden schon in der Vergangenheit bei den Hochwassern an Oder und Elbe erfolgreich eingesetzt.

ADRA soteria gGmbH für Inlandseinsätze gegründet
„Katastrophenschutz muss schneller, transparenter, zugänglicher gestaltet werden“, betont ADRA Deutschland in seinem Positionspapier. Daher habe das international tätige Hilfswerk erste Entscheidungen gefällt, um in Zukunft noch effektiver auf Krisen einzugehen. Mit der Gründung der ADRA soteria gGmbH, eine Einrichtung ausschliesslich für Einsätze im Inland, die schon in der jetzigen Flutkatastrophe aktiv sei, sei eine Grundlage für schnelles Reagieren in Zukunft geschaffen worden. ADRA soteria habe massgeblich den Aufbau von Containerdörfern und die Verteilung von Flutküchen im Ahrtal unterstützt.

Das ADRA-Positionspapier kann im Internet heruntergeladen werden unter https://adra.de/wp-content/uploads/2022/01/LessonsLearned_Fluthilfe_14.01..pdf

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt, wenige Fahrstunden vom Flutgebiet entfernt. Weitere Informationen unter www.adra.de.

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Drei Mauern mit „Päckli“, die im Raum Zürich zusammengekommen sind. © Bild: ADRA Schweiz

ADRA Schweiz hat 3.871 Weihnachtspakete nach Moldawien geschickt

Ende November 2021 sind 3.871 Weihnachtspakete der Adventistischen Entwicklung- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz für benachteiligte Kinder per Zug nach Moldawien verschickt worden. An der Weihnachtsaktion „Pack es Päckli“ beteiligten sich Kinder und Eltern, ADRA-Ortsgruppen sowie adventistische Kirchgemeinden in der ganzen Schweiz.

«Mit 3.871 Paketen haben wir den bisherigen Rekord von 3.330 Paketen deutlich übertroffen», schreibt Monika Stirnimann, Leiterin der Päckli-Aktion bei ADRA Schweiz. «Allen Helfern, die dazu beigetragen haben, dass wir dieses Jahr über 500 Kinder mehr beschenken dürfen, sagen wir an dieser Stelle ein ganz grosses Dankeschön!»

Päckli für Waisenkinder, behinderte Kinder, verarmte Familien
Die Pakete aus der Schweiz werden laut ADRA seit 2009 von der Partnerorganisation ADRA Moldawien in der Hauptstadt Stadt Chisinau sowie im ganzen Land verteilt. Kinder in Waisenheimen, behinderte Kinder, verarmte Familien sowie ein Frauengefängnis werden die Weihnachtspakete erhalten. Wer ein Paket wolle, müsse sich über Sozialämter, Schulen, Vereine oder das Netzwerk von ADRA Moldawien beim Hilfswerk melden, das dann die Selektion vornehme. Moldawien ist eines der ärmsten Länder Europas und liegt zwischen Rumänien und der Ukraine.

Orthodoxe Christen feiern Weihnachten am 6. und 7. Januar. Auf der Homepage von ADRA Schweiz (www.adra.ch) sowie auf der Facebookseite (https://www.facebook.com/ADRA.Schweiz/) wird nach der Verteilung darüber berichtet.

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Bei der „Aktion Kinder helfen Kindern“ spenden Kinder aus Deutschland u. a. eigene Spielsachen bedürftigen Kindern in Osteuropa. © Foto: ADRA Deutschland e. V.

Fast 30.000 Pakete von ADRA Deutschland für „Aktion Kinder helfen Kindern!“

Weiterstadt/Deutschland | 31.01.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Auch im zweiten Jahr der Coronavirus-Pandemie fand die „Aktion Kinder helfen Kindern!“ der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland statt. Dabei wurden kurz vor Weihnachten 29.709 Pakete aus Deutschland nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Litauen, Montenegro, Nord-Mazedonien und Serbien verschickt, wo sie bedürftigen Kindern eine Freude bereitet haben.

2700 Pakete mehr als letztes Jahr
420 Aktionsgruppen in ganz Deutschland haben Pakete gesammelt, gepackt und verschickt. „Ihnen und den fleissigen Helferinnen und Helfern gilt unser ganzer Dank. Mit ihrem Einsatz schenken sie Hoffnung und Zuversicht.“, sagt Michael Weller, Leiter der „Aktion Kinder helfen Kindern“. Die 29.709 verschickten Pakete sind ein Zuwachs von über 2.700 Paketen gegenüber dem vorangegangenen Jahr, nachdem es 2019 – vor der Pandemie – 35.513 Pakete waren.

„Es ist uns auch in diesem Jahr wieder gelungen, trotz der Corona-Massnahmen fast alle Zielländer zu erreichen. Wir freuen uns über jedes Paket, denn jedes Paket steht für ein Kinderlachen“, so Michael Weller abschliessend. Weitere Informationen gibt es unter https://kinder-helfen-kindern.org/

ADRA Schweiz hat 3.871 Pakete für benachteiligte Kinder nach Moldawien verschickt: https://www.apd.media/news/archiv/14858.html

ADRA Deutschland e. V.
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungsorganisation. ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. ADRA Deutschland ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen ADRA-Büros und Gründungsmitglied der „Aktion Deutschland Hilft“. Weitere Informationen zu ADRA Deutschland: www.adra.de


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Freiwillige helfen bei einer Überschwemmung im Norden Brasiliens. © Bild: ADRA Südamerika

ADRA hat Ausbildungskurse für 5.000 freiwillige Helfer in Notsituationen gestartet

Silver Spring, Maryland/USA | 31.01.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) in Südamerika hat am 17. November 2021 einen kostenlosen Schulungskurs gestartet, um Menschen, die als Freiwillige an bei Nothilfeeinsätzen teilnehmen, eine umfassende Ausbildung zu bieten. Dies berichtet «Adventist Review», Kirchenmagazin der Adventisten in Nordamerika.

"Wenn eine Katastrophe über uns hereinbricht und unsere humanitäre Organisation aufgefordert wird, zu reagieren, gibt es eine Reihe von Verfahren, die wir befolgen müssen, um unsere Hilfe zu ermöglichen und wirksam zu machen", sagte Eric Leichner, ADRA-Notfallmanager für Südamerika. "Da wir von den Freiwilligen erwarten, dass sie diese Verfahren befolgen, hat die Hilfsorganisation ADRA beschlossen, ihre Mitarbeitenden und Freiwilligen zu schulen, damit sie für den Einsatz bei Ereignissen bereit sind, die als umfassende Notsituationen eingestuft werden können."

«Freiwillige sind von unschätzbarem Wert»
In den vergangenen Jahren seien diese Schulungen hauptsächlich von den Notfallkoordinatoren der Länder durchgeführt worden, erklärte Leichner. "Dabei haben wir eine wichtige Gruppe von Menschen übersehen", räumte er ein und verwies auf die fast 3.000 Freiwilligen, die ADRA bereits jetzt in den acht südamerikanischen Ländern der Kirchenregion hat. "Die Freiwilligen sind von unschätzbarem Wert für uns", fügte Leichner hinzu. "Sie helfen uns bei der Zusammenstellung von Lebensmittelkörben sowie Hygienekits und unterstützen uns bei der Verteilung an die Bedürftigen. Die Freiwilligen besuchen die betroffenen Gebiete, sprechen mit den Opfern, um sich über ihre Bedürfnisse zu informieren, und bieten psychosoziale Unterstützung an. Wir fanden es wichtig, dass sie die Verfahren kennen, die die Agentur in solchen Fällen anwendet".

Freiwillige mit wesentlichen Aspekten der Katastrophenhilfe bekannt machen
Bei der Schulung geht es darum, die Freiwilligen mit den wesentlichen Aspekten vertraut zu machen, die für die humanitäre Hilfe auf der ganzen Welt gelten, und herauszufinden, welche Rolle ADRA in diesem Zusammenhang spielt. "Es handelt sich um einen Kurs für Menschen, die bereits als ADRA-Freiwillige tätig sind, aber auch für Menschen, die in Zukunft zu unserem Team gehören möchten", sagte Silvia Tapia, Kommunikationsdirektorin von ADRA Südamerika. "Wir hoffen, dass in den kommenden Monaten mindestens 5.000 Menschen die erste Schulung absolvieren."

Es wird erwartet, dass der Schulungskurs zwei weitere Kurse umfasst, die später im Jahr 2022 beginnen sollen, so die ADRA-Leiter.

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Eingang zum Gemeinschaftszentrum im Rohbau und nach der Fertigstellung. © Bilder: ADRA Mauretanien

ADRA baut in Mauretanien ein Gemeinschaftszentrum mit 34.000 Plastikflaschen

Nouakchott/Mauretanien | 31.01.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Mauretanien feierte im November 2021 die Errichtung eines dreistöckigen Gemeinschaftszentrums in der Gemeinde El Mina in Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, wie ADRA International jetzt berichtete. Das dreistöckige Gemeinschaftszentrum wurde mit 34.000 Plastikflaschen gebaut, die mit Sand gefüllt wurden und die nun anstelle von Backsteinen die Mauern des Gebäudes bilden. Diese Initiative entspringe dem Anliegen von ADRA, die Umwelt zu schützen und einen innovativen Weg zum Recycling von Plastikabfällen zu beschreiten, so ADRA Mauretanien.

Demnach sind die Flaschen von jungen Menschen der Kommune in Schulen und bei Botschaften in der Hauptstadt gesammelt worden. Einige Flaschen wurden gekauft, weil sie zu einem kostbaren Gut geworden waren. Die Kosten für das Projekt beliefen sich auf 107.000 Franken (103.000 Euro).

Zentrum zur Förderung von Gesundheit, Sprach- und Computerkenntnissen
Dr. André Saenz, Direktor von ADRA Mauretanien, erläuterte die Ziele, die mit dem Zentrum erreicht werden sollen: «Förderung der Gesundheit der Bevölkerung, das Erlernen von Computerkenntnissen sowie der Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch und die Einrichtung eines Mehrzweck-Auditoriums für Bildungsveranstaltungen zum Nutzen der jungen Menschen.» Das Zentrum wird laut dem Bericht auch medizinische Geräte für die gesundheitliche Grundversorgung, Geräte für ein Multimediazentrum und zum Erlernen von Fremdsprachen, Näh- und Stickarbeiten sowie eine Bibliothek beherbergen.

ADRA in Mauretanien unterstützt in der Region verschiedene Gemeinschaftsprojekte und Bildungsinitiativen, die vor allem Menschen am Rand der Gesellschaft helfen, darunter jungen Mädchen, älteren Erwachsenen und Menschen mit Behinderungen.

Mehr zu den ADRA-Projekten für die Bevölkerung in Mauretanien:
https://adramauritanie.org/

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Dorfbewohner von Nuku’alofa besichtigen die Zerstörungen welche der Vulkanausbruch verursachte. © Foto: Konsulat des Königreichs Tonga

ADRA hilft nach Vulkanausbruch in Tonga

Wahroonga, NSW/Australien | 31.01.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 15. Januar brach ein unterirdischer Vulkan in der Nähe des Inselstaates Tonga im Südpazifik aus und löste einen Tsunami sowie eine erhebliche Ascheverschmutzung aus. Schätzungen zufolge hatte der Ausbruch eine Kraft, die der von 1.000 Hiroshima-Atombomben entspricht. Die Kommunikation mit dem Rest der Welt war aufgrund der Zerstörung des Unterwasserkabels unterbrochen. Laut der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Australien konnte das Hilfswerk seitdem die Verbindung zu Partnern vor Ort wiederherstellen und erste Hilfsgüter ausliefern.

Laut ADRA sind über 80 Prozent der Bevölkerung auf Tonga von den Auswirkungen des Vulkanausbruchs betroffen. Die grösste Sorge sei der Mangel an sauberem Trinkwasser und Nahrungsmitteln, die mit vulkanischer Asche kontaminiert oder vom Tsunami weggespült wurden. Mindestens zwei Inseln der 170 Inseln im Königreich seien evakuiert worden.

Das Adventistische Entwicklungs- und Hilfswerk (ADRA) Fidschi mobilisiert in Zusammenarbeit mit der adventistischen Kirchenleitung auf Fidschi ebenfalls Hilfe in Form von Lebensmittel-Kits, darunter 520 Plastikbehälter mit nahrhaften Biskuits und WASH-Kits, die Wasserkanister und diverse Hygieneartikel enthalten.

ADRA Australien arbeitet mit der adventistischen Kirchenleitung auf Tonga zusammen. Das Hilfswerk unterstützt bedürftige Familien mit Bargeld, damit sie ihre dringendsten Bedürfnisse befriedigen können, sei es der Zugang zu sauberem Wasser, Unterkunft oder Nahrung. Spenden an ADRA würden auch für langfristige Wiederaufbaubemühungen sowie landwirtschaftliche Hilfe verwendet, schreibt ADRA Australien.

Laut Adventist Yearbook gibt es auf Tonga, mit 100.000 Einwohnern, 16 adventistische Kirchgemeinden und 3.878 Kirchenmitglieder.
https://www.adventistyearbook.org/entity?EntityID=13291

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Stephan Münch, neuer Pastor der adventistischen Kirchgemeinden in Basel und Reigoldswil. © Foto: privat

Neuer Pastor für die Adventgemeinden beider Basel

Zürich/Schweiz | 31.01.2022 | APD | Personen

Nach fünf Jahren Theologiestudium hat Stephan Münch (32) Anfang 2020 seine Arbeit bei der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Innerschweiz begonnen. Er arbeitete während zwei Jahren als Pastoralassistent in den adventistischen Kirchgemeinden in der Zentralschweiz, in Baar, Brunnen und Luzern. Damit absolvierte er den praktischen Teil seiner Ausbildung als adventistischer Pastor. Ab Januar ist er gemeinsam mit Pastor Hannes Weisse für die Gemeinde in Basel sowie jene in Reigoldswil/BL zuständig.

Die adventistische Kirchgemeinde in Basel hat 242 Mitglieder, zu der auch die Gruppe «Le Qlt» gehört, die jeden Samstag im Gemeindehaus Stephanus, der evangelisch-reformierten Kirche, ihren Gottesdienst feiert sowie eine Migrationsgemeinde von portugiesisch- und spanischsprachigen Migranten. Zur adventistischen Kirchgemeinde in Reigoldswil gehören 81 Mitglieder. Bei den Adventisten wird man durch die Mündigen- bzw. Glaubenstaufe Kirchenmitglied. Kinder und Jugendliche adventistischer Eltern werden nicht als Mitglieder gezählt.

«Ich habe mich schon immer gern in der Pfadfinder- und Jugendarbeit, sowie im Gemeindeleben im Allgemeinen eingebracht. Es fasziniert mich, wie Menschen sich verändern, wenn sie mit Jesus und Gottes Wort in Berührung kommen. Nun kann ich das, was ich am liebsten mache, jeden Tag tun», sagte Münch gegenüber dem APD.

Er werde in den drei adventistischen Kirchgemeinden nebst den üblichen pastoralen Tätigkeiten in der Seelsorge und beim Predigen auch individuellen Religions- oder Bibelunterricht erteilen, sagte Stephan Münch. Er sehe im Weiteren einen Schwerpunkt in der Unterstützung der Jugendarbeit, indem er sich vor allem lokal, wie auch in der gesamten Deutschschweiz, in der Adwaarbeit (Pfadfinder) sowie für Teens und Jugendliche engagiere.

Werdegang
Der gebürtige Deutsche ist im Bundesland Baden-Württemberg aufgewachsen und hat dort die Schulen besucht. Nach dem Abitur absolvierte er von 2007 bis 2009 die Fachschule für Sozialpädagogik in Freudenstadt, verbrachte anschliessend ein Jahr an der Josia-Missionschule in Isny/Allgäu, schloss 2012 als Technischer Assistent der Bautechnik und Statik das Technische Berufskolleg ab und studierte von 2014 bis 2019 Theologie am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen, in Oberösterreich. Das Seminar ist eine Bildungseinrichtung, die von den Adventisten in Österreich und der Deutschschweiz gemeinsam getragen wird. Stephan Münch schloss mit einem Bachelor in Theology (B.Th.) ab. Die anschliessende zweijährige Zeit als Pastoralassistent ist der praktische Teil der Ausbildung adventistischer Pastoren und Pastorinnen.

Stephan Münch ist verheiratet mit Tamar. Er liebt das Handwerken, Reisen, Kochen, Geocachen und beobachtet gerne Vögel.

Berufliche Perspektive adventistischer Theologen und Theologinnen
Nach positivem Abschluss der zweijährigen Zeit als Pastoralassistenten erhalten adventistische Pastoren und Pastorinnen meist einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nach weiteren zwei bis drei Jahren werden Pastoren ordiniert (ordained Minister), was in der adventistischen Kirche eine Einsegnung für eine weltweite pastorale Tätigkeit bedeutet. Pastorinnen werden segnend beauftragt (commissioned Minister), was einer vollständigen Beauftragung als Pastorin innerhalb der zuständigen regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) entspricht. Gemäss einem Beschluss vom Dezember 2015 der Kirchenleitung in der Deutschschweiz sind gesegnete Pastorinnen ihren ordinierten Kollegen bezüglich Kompetenzen und Pflichten, mit Ausnahme minimer Differenzen, gleichgestellt. Pastorinnen können demnach Gemeinden leiten, Hochzeiten, Beerdigungen, das Abendmahl und Taufen durchführen und werden auch lohnmässig wie die ordinierten Pastoren eingestuft.

Webseiten der adventistischen Kirchgemeinden im Bezirk beider Basel:
Adventgemeinde Basel: https://basel.adventisten.ch/
Adventistische Gruppe «Le Qlt»: https://leqlt.adventisten.ch/
Adventgemeinde Reigoldswil: https://reigoldswil.adventisten.ch/

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind seit 1984 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sechs kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus. Die Adventisten sind Mitglied im Verein «Christian Public Affairs» CPA, der 2019 von verschiedenen Kirchen und christlichen Organisationen gegründet wurde, um auf der Basis christlicher Werte die Gesellschaft und Politik in der Schweiz konstruktiv mitzugestalten. Die Adventisten in der Deutschschweiz sind auch im Beobachterstatus des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz, «VFG - Freikirchen Schweiz».

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Adventgemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei «Vereinigungen» aufgeteilt: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung «Schweizer Union».

Ende Dezember 2020 lebten 4.769 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten und Adventistinnen in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 57 Kirchgemeinden und vier Gruppen. Weltweit sind über 21 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Mehr Informationen über die Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/adventisten/

Statistische Angaben zu den Adventisten weltweit (auf Englisch):
https://www.adventistarchives.org/quick-statistics-on-the-seventh-day-adventist-church

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