Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 4/2022 - APRIL 2022 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 4/2022 - APRIL 2022

Transporter von ADRA Ukraine zur Evakuierung von Menschen aus gefährdeten Regionen. © Foto: ADRA Ukraine

Kirchen leisten wichtigen Beitrag zur Versorgung von Kriegsflüchtlingen

Zürich/Schweiz | 30.04.2022 | APD | Schweiz

„Seit einem Monat herrscht Krieg in der Ukraine und praktisch ebenso lange leisten zahlreiche Organisationen und Privatpersonen auch in der Schweiz einen enormen Beitrag, um Flüchtende zu unterstützen», schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES in einer Medienmitteilung. Die SEA-RES koordiniere mit einer Taskforce die Hilfsaktivitäten der Organisationen und Kirchen in ihrem Netzwerk. Diese hätten im Kriegsgebiet und in den umliegenden Ländern rund 100.000 ukrainische Flüchtlinge unterbringen oder versorgen können. In der Schweiz sind laut SEA bereits 700 Personen in privaten Haushalten untergebracht worden.

Diverse mit der Schweizerischen Evangelischen Allianz verbundene Organisationen seien schon vor Kriegsausbruch in Osteuropa tätig und gut vernetzt gewesen und hätten so umgehend auf die Krisensituation reagieren können. «Nach einem Monat wird das verheerende Ausmass des Kriegs nicht nur in der Ukraine augenscheinlich. Auch in den Ländern, welche die Flüchtenden aufnehmen, sind die Herausforderungen riesig», insbesondere in den Nachbarländern der Ukraine.

Heute sind laut der Allianz 13 Organisationen aus dem Netzwerk der SEA-RES vor Ort tätig. Sie konnten bisher rund 100.000 Personen helfen - sei es durch Unterbringung, Mahlzeiten, Hilfsgüter oder Transporte. Marc Jost, Generalsekretär SEA-RES, betont: «Neben dieser äusserst wichtigen Nothilfe sind unsere Partner auch in der Betreuung und Begleitung der verletzlichsten Menschen tätig. So gibt es besonders kinderfreundliche Angebote und es stehen Fachleute zur Begleitung von traumatisierten Personen zur Verfügung.»
Aktuelle Infos: https://www.fluechtlingen-helfen.ch/krieg-der-ukraine

Parallel dazu haben laut SEA viele lokale Kirchen in der Schweiz damit begonnen, ihre Räumlichkeiten, die unter der Woche teils unbenutzt sind, als Unterkunft für geflüchtete Menschen zu öffnen und anderweitige Unterstützung zu organisieren. Ausgehend von einer Initiative aus der Ostschweiz wird ein Grossteil dieses kirchlichen Engagements nun über die Plattform «kirchen-helfen.ch» koordiniert. Diese vereint und vernetzt bis jetzt rund 90 Kirchen, 650 private Haushalte mit über 2.200 Schlafgelegenheiten. Seit Ausbruch des Kriegs hat das Netzwerk 700 Geflüchteten Unterkunft gegeben und erwartet, dass bis Anfang April 1.000 Menschen vermittelt sein werden. Mitinitiator Paul Bruderer sagt dazu: «Manche Zufluchtsuchende aus der Ukraine kommen mit nur zwei Plastiktüten Gepäck hier an. Ihnen zu begegnen und in die Augen zu schauen, ist herzzerreissend und sollte unser aller Erbarmen wecken! Wir sehen unseren Auftrag darin, diesen Menschen eine sichere Zuflucht vor dem Krieg zu bieten und zu beten, dass sie bald wieder in ihre Heimat zurückkehren dürfen.»
Zur Plattform «kirchen-helfen.ch»: https://kirchen-helfen.ch/

Hand in Hand mit den Behörden
Die von der SEA-RES Anfang März eingesetzte und von ihrem interkulturellen Beauftragten Egzon Shala geleitete Taskforce stelle die Schnittstelle zur Hilfe in der Krisenregion sicher und stimme die Hilfsangebote in der Schweiz aufeinander ab. Zudem stehe sie im engen Kontakt mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM), «das die privaten und kirchlichen Initiativen sehr schätzt und neben der staatlichen Hilfe als unabdingbar zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms erachtet», schreibt die SEA.

Praktische Leitfäden zu Betreuung, Begleitung und privater Unterbringung
Demnach haben die SEA-RES und ihre Partner praktische Leitfäden zu Fragen der Betreuung, Begleitung und privaten Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine erarbeitet. Ihre Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR) bietet Kirchen und Privatpersonen, die geflüchtete Menschen aufnehmen möchten, rechtliche Auskünfte zu Fragen rund um Asyl und Flucht an. Die BIR stehe auch im Kontakt mit der Schweizerischen Flüchtlingshilfe zur Koordination und Absprache, die ihrerseits bisher 1.300 Personen privat untergebracht hat.

Diese und weitere Informationen, Anlaufstellen, Hilfs- und Spendenmöglichkeiten aus dem SEA-Netzwerk im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg werden auf der Plattform «Flüchtlingen helfen» laufend aktualisiert und ergänzt: https://www.fluechtlingen-helfen.ch/krieg-der-ukraine

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Ukrainerin mit ihrem Kind in einem Kindergarten in der Schweiz. © Foto: ADRA Schweiz

ADRA Schweiz hat 64 Personen aus der Ukraine an private Unterkünfte vermittelt

Aarau/Schweiz | 30.04.2022 | APD | Schweiz

Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat Anfang März ein Projekt gestartet, in welchem Flüchtlinge, die sich entweder direkt bei ADRA Schweiz oder bei einer der rund 50 Adventgemeinden in der Schweiz melden, an private Unterkünfte vermittelt werden. «Bis heute haben wir bereits 64 Personen auf diese Art und Weise in privaten Haushalten unterbringen können», erklärt Monika Stirnimann, ADRA-Projektleiterin für die Deutschschweiz.

«Die Menschen sind unendlich dankbar, wenn sie so Anschluss und persönliche Ansprache in Familien finden. Auch die Betreuung und Unterstützung ist damit gewährleistet, was diesen Menschen hilft, sich bei uns zurecht zu finden», sagte Stirnimann.

«Welcome Package» für die ersten Tage von ADRA Schweiz
Für die ersten Tage erhalten die Flüchtlingsfamilien vom Hilfswerk finanzielle Unterstützung, bis die staatliche Hilfe greift. Damit könnten sie sich das Notwendigste zum Leben kaufen. In einer ersten Phase habe ADRA Schweiz damit rund 180 Personen finanziell unterstützen können. Diese Vorgehensweise habe sich bewährt. «Auch für die Gastfamilien ist diese Unterstützung eine finanzielle Entlastung», so die Projektleiterin.

Gastgeber und Gastgeberinnen übernehmen auch Verantwortung
Über längere Zeit eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen, könne auch bedeuten, dass man in diesem Zeitabschnitt mehr oder weniger Verantwortung für diese Menschen trage und ebenso in der eigenen persönlichen Freiheit etwas eingeschränkt werde. Monika Stirnimann gibt zu bedenken: «Bevor man sich entscheidet, jemanden bei sich aufzunehmen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man auch persönlich gefordert wird, sich um diese Menschen zu kümmern und sie vor allem in einer ersten Phase zu begleiten. Zudem sind viele durch die Flucht oder andere Erlebnisse, die durch den Krieg ausgelöst wurden, psychisch belastet. Daher begleitet ADRA Schweiz die Gastfamilien mit Informationen.» Diese enthielten auch Hinweis zu Anlaufstellen für solche Anliegen.

ADRA sucht weitere Unterkunftsmöglichkeiten
Viele der bei ADRA gemeldeten Unterkünfte seien bereits besetzt, schreibt das Hilfswerk. Es sei froh, wenn weitere Unterkunftsmöglichkeiten gemeldet würden, um Geflüchteten so lange ein neues Zuhause geben zu können, bis sie wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten.

Wer eine Wohnung oder einzelne Zimmer zur Verfügung stellen könne, solle sich per E-Mail bei melden: monika.stirnimann@adra.ch oder per Telefon direkt bei ADRA Schweiz: 044 515 03 10.

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Symbolbild – Geflüchtete sind willkommen. © Foto: Ricardo Gomez Angel on Unsplash

Sich zum Flüchtlingssonntag auf den Alltag Geflüchteter einlassen

Zürich/Schweiz | 30.04.2022 | APD | Schweiz

Zum Flüchtlingssonntag vom 19. Juni lanciert die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA-RES) gemeinsam mit anderen Organisationen eine Kampagne, mit der sie auffordert, sich auf den Alltag Geflüchteter einzulassen. Dies könne durch eine Selbsterfahrung gemacht werden, indem man eine gewisse Zeit mit acht Franken im Tag lebe. Das sei das Tagesbudget an Nothilfe für eine Person, die einen negativen Asylentscheid erhalten habe.

UNHCR: Aktuell 84 Milliionen Menschen auf der Flucht
Die Bilder vom Krieg in der Ukraine stünden aktuell im Vordergrund, schreibt die SEA in ihrer Medienmitteilung, wenn es um Flüchtlinge gehe. Weltweit seien laut UNHCR, der UNO-Flüchtlingsorganisation, über 84 Millionen Menschen auf der Flucht. Darin seien die Geflüchteten aus der Ukraine nicht eingerechnet.

Solidarität mit Geflüchteten aus der Ukraine ist beeindruckend
«Die aktuelle Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine ist beeindruckend und verdient Anerkennung. Der Alltag in der Schweiz ist für Geflüchtete dennoch herausfordernd. Sei es wegen fehlenden Alltagstrukturen, mangelnden Kenntnissen der neuen Kultur und Sprache, der Trennung von Angehörigen, die im Herkunftsland ausharren, der Ungewissheit, wie es weitergehen könnte, und nicht zuletzt aus finanzieller Sicht», schreibt die SEA.

Für diese problematischen Lebensumstände will die SEA mit dem Flüchtlingssonntag 2022 sensibilisieren. Sie lädt gemeinsam mit der «Arbeitsgemeinschaft interkulturell» der SEA-RES vor allem die Kirchen zu verschiedenen Aktivitäten ein:

1. Den Flüchtlingsalltag selbst erleben: Tagesbudget von 8.- bis 33.- Franken
Die SEA lädt die Menschen in der Schweiz ein, nicht nur über Flüchtlinge zu sprechen, sondern selbst den Flüchtlingsalltag zu erleben. Sie schlägt dazu vor, für eine frei wählbare Zeitspanne das Alltagsbudget an eine der drei Unterstützungsrichtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe SKOS anzupassen, mit denen Flüchtlinge pro Tag über die Runden kommen müssen: Sozialhilfe (ca. Fr. 33.50), Asylsozialhilfe (ca. Fr. 23.-) oder Nothilfe (ca. Fr. 8.-) – die je nach Kanton variieren. Von dieser Selbsterfahrung könne im Gottesdienst des Flüchtlingssonntags berichtet werden.

Das so eingesparte Geld könne man Projekten zugutekommen lassen, die einerseits in Afghanistan und der Ukraine Nothilfe leisteten oder andererseits in der Schweiz Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen und fördern.

2. Schicksale erleben, mit dem Dokumentarfilm «Gerechtigkeit auf der Flucht»
Der Dokumentarfilm «Gerechtigkeit auf der Flucht» wurde aus Aktualitätsgründen mit Bonusmaterial zu Afghanistan und der Ukraine sowie einem Vertiefungsinput erweitert und zeigt berührende Schicksale und die Alltagsrealität von Menschen auf der Flucht. Der gut 50-minütige Film kann auf Anfrage als Vorpremiere in der Kirche gezeigt werden. Online wird die Premiere am Samstag, 18. Juni 2022 um 21 Uhr auf Youtube zu sehen sein; ab dann ist der Film frei verfügbar.

Mehr zum Flüchtlingssonntag vom 19. Juni:
https://www.each.ch/veranstaltung/fluechtlingssonntag-2022/

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Der baptistische Pastor Christoph Stiba ist Präsident der Vereinigung evangelischer Freikirchen (VEF). © Foto: VEF

Freikirchen in Deutschland mit Erklärung zum Krieg in der Ukraine - „Der Tyrannei Hoffnung und Taten entgegensetzen“

Wustermark/Deutschland | 30.04.2022 | APD | International

Die Mitgliederversammlung der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat in ihrer Online-Sitzung am 12. April eine Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine verabschiedet. Darin verurteilen die Delegierten „den völkerrechtswidrigen Krieg, der mittlerweile seit Wochen tobt und unermessliches Leid hervorgebracht hat“.

„Mit unserer Stellungnahme wollen wir Hoffnungszeichen aufzeigen, die wir in unserer Gesellschaft sehen und die wir als Christinnen und Christen setzen“, so VEF-Präsident Christoph Stiba. So könnten Gebet und Engagement viel bewirken: „Angesichts der neuen russischen Grossoffensive in der Ostukraine beten wir weiter für Frieden. Wir beten für die Kriegstraumatisierten, die in Butscha, Kramatorsk und an vielen anderen Orten Schreckliches erleben mussten. Wir beten für die Ärmsten der Armen in anderen Ländern, die von den wirtschaftlichen Folgen betroffen sind.“

„Für die grosse Solidarität und das gesamtgesellschaftliche Engagement für die Geflüchteten sind wir sehr dankbar“, erklärte Stiba. Dazu heisst es in der Stellungnahme: „Diese Zeichen der Menschlichkeit machen Mut! Wir werden uns hier weiterhin einbringen, um der Tyrannei etwas entgegenzusetzen und Zeichen der Hoffnung zu setzen.“ Ebenso hebt die Stellungnahme unter Bezugnahme auf die friedensethische Orientierungshilfe der VEF aus dem Jahr 2015 das Engagement der Freikirchen für Frieden hervor: „Wir engagieren uns auch in der Friedensarbeit und beteiligen uns an der gesellschaftlichen Debatte darüber, mit welchen Mitteln Frieden geschaffen und gesichert werden kann.“

Link zur friedensethischen Orientierungshilfe:
https://www.vef.de/erklarungen/friedensethik

Link zur Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine:
https://www.vef.de/media/pages/erklarungen/7711eb80ce-1649777564/2022-04-12-vef-zu-ukraine-der-tyrannei-hoffnung-und-taten-entgegensetzen.pdf

Finanzen, Lebensrecht und Vollmitgliedschaft
Die Mitgliederversammlung der VEF, die zweimal im Jahr tagt, befasste sich auch mit den Finanzen der Vereinigung sowie mit den aktuellen ethischen Themen einer geplanten Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen und der Gesetzgebung zum assistierten Suizid. Ferner stellte sich die Apostolische Gemeinschaft vor, die einen Antrag auf Vollmitgliedschaft in der VEF gestellt hat.

Über die VEF
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) wurde 1926 gegründet. Ihr gehören zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, an. Verschiedene Arbeitsgruppen der VEF befassen sich mit Themen wie Evangelisation und missionarischem Gemeindeaufbau, gesellschaftlicher Verantwortung, Rundfunkarbeit, Angeboten für Kinder und Jugendliche oder theologischer Aus- und Weiterbildung.
Weitere Informationen: www.vef.de

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Himmelfahrtskirche im Dorf Lukyanivka vor und nach der Zerstörung. © Foto: Ivan Bykov, https://www.facebook.com/mabinfo/posts/2121721158008819

Russische Invasoren zerstörten alte Holzkirche mit einzigartiger Ikonostase

Lwiw/Ukraine | 30.04.2022 | APD | International

Im Nordwesten von Kiew haben die russischen Besatzer während der Kämpfe vom 24. bis 25. März 2022 die alte Himmelfahrtskirche im Dorf Lukyanivka zerstört. Dies berichtete TRAVEL RBC-Ukraine unter Berufung auf die Facebook-Seite des Architekten und Fotografen Ivan Bykov. RISU ist ein Projekt des Instituts für Religion und Gesellschaft der Ukrainischen Katholischen Universität, die mit der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche verbunden ist und diese Meldung publiziert hat. (https://risu.ua/)

Die Kirche wurde laut Ivan Bykov 1879 erbaut und habe zwei Weltkriege überlebt. Es sei 2020 glücklicherweise möglich gewesen, die Kirche zu vermessen, so Bykov, der Schaden sei aber ein irreparabler Verlust.

"Die Kirche hatte eine einzigartige spätklassizistische Ikonostase und eine grosse barocke Deësis-Ikone aus der Vorgängerkirche - ein Meisterwerk der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Verlust ist absolut schrecklich und irreparabel", - fügte der Priester Andriy Vlasenko hinzu. Die Himmelfahrtskirche wurde von der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche benützt.

«Die Ikonostase ist eine mit Ikonen geschmückte Wand mit drei Türen, die in orthodoxen Kirchenbauten zwischen dem inneren Kirchenschiff und dem Altarraum steht.» (Wikipedia)

Mehr zu Deësis-Ikone: https://de.wikipedia.org/wiki/De%C3%ABsis

Bericht von TRAVEL RBC-Ukraine: https://www.rbc.ua/ukr/travel/poterya-nevospolnima-zahvatchiki-sozhgli-1648375496.html

Facebookseite des Architekten und Fotografen Ivan Bykov:
https://www.facebook.com/mabinfo/posts/2121721158008819

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Auf dem Campus der adventistischen Hochschule in Butscha (fotografiert im Oktober 2008). © Foto: Tor Tjeransen/Adventist Media Exchange (CC BY 4.0)

Adventistische Kirche in der Ukraine organisiert Evakuierungen

Kiew/Ukaine und Lüneburg/Deutschland | 30.04.2022 | APD | International

Der Krieg in der Ukraine stellt auch die Kirchengemeinden im Land vor grosse Herausforderungen. Nachdem viele Menschen in Kirchengebäuden Schutz suchen (siehe APD-Meldung vom 3. April https://apd.media/news/archiv/15013.html), sind adventistische Pastoren vor allem damit beschäftigt, Evakuierungen zu organisieren, um die Menschen aus den Kriegsgebieten in Sicherheit bringen – in den Westen der Ukraine oder in europäische Nachbarländer, so Pavlo Khiminets, Vorsitzender des Arbeitskreises russischsprachiger Adventisten in Deutschland gegenüber dem APD.

Dabei würden die Menschen bei diesen Evakuierungen von Pastorenteams und freiwilligen Helfern begleitet und seelsorgerlich unterstützt.

Erste Todesopfer unter Adventisten
Das Aktionsbündnis „Gemeinsam für Geflüchtete“ in Deutschland, in dem das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. die adventistische Hilfsorganisation ADRA Deutschland und weitere Akteure zusammenarbeiten, informierte mit einem Rundbrief über die aktuelle Situation der adventistischen Kirche in der Ukraine. Dieser stützt sich vorwiegend auf Informationen, die Pavlo Khiminets teilweise direkt vor Ort sammelte. Demnach teilte der Präsident der ukrainischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Stanislav Nosov, am 12. April mit, dass zwei Adventisten in Mariupol durch Granatexplosionen ums Leben gekommen seien, vier weitere würden vermisst. Während der acht Jahre des Krieges sei es das erste Mal gewesen, dass adventistische Kirchenmitglieder in der Ukraine starben. Landesweit seien fünf Gemeindehäuser teilweise und 22 leicht beschädigt worden. In 18 Städten unter russischer Besatzung seien gottesdienstliche Versammlungen verboten.

Von Mykhailo Prodaniuk, einem adventistischen Pastor in Tschernihiw, einer Grossstadt im Norden, die seit Kriegsbeginn unter schwerem Beschuss steht, wurde dieser Bericht übermittelt: „Die Stadt zittert. Wir sind von allen Seiten umzingelt. Alle paar Minuten ertönt Alarm. Raketen vom Typ ‚Grad‘ (das russische Wort für Hagel – Anm. d. Red.) treffen die Stadt. Das kann man sich nicht einmal in einem schrecklichen Traum vorstellen. Am 4. März durchbohrte eine der Granaten mehrere Balken vom Dach des adventistischen Kirchengebäudes und flog über die Mauer, bevor sie explodierte. Die Menschen, die sich im Haus aufhielten, rannten nach draussen und sprachen von einem Wunder, dass das Geschoss nicht sofort explodiert war.“

Adventistische Hochschule in Butscha kaum beschädigt
Laut Pavlo Khiminets, der aus der Ukraine stammt, seien die Gebäude auf dem Campus der adventistischen Hochschule in Butscha kaum beschädigt worden. Zwar habe es Plünderungen gegeben, zum Beispiel seien Computer gestohlen worden, aber die Gebäude seien weitgehend verschont geblieben. Die Mehrzahl der Studierenden und Lehrenden der Hochschule sei jetzt in Czernowitz im Westen der Ukraine untergekommen, wo auch Lehrveranstaltungen stattfänden. Ein Teil der Studierenden und Lehrenden sind bereits zuvor von der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau in Deutschland aufgenommen worden. An der adventistischen Hochschule in Butscha können neben Theologie weitere Fächer wie Soziale Arbeit und Betriebswirtschaft studiert werden.

Adventisten in der Ukraine
Vor dem Krieg gab es in der Ukraine rund 44.000 Siebenten-Tags-Adventisten in 790 Kirchengemeinden. Die Freikirche unterhält dort neben der Hochschule in Butscha 21 Grundschulen, 16 weiterbildende Schulen sowie eine berufsbildende Institution. Alle Bildungsstätten sind gegenwärtig geschlossen. Teilweise findet der Unterricht über das Internet statt. Am 12. April beschloss der Exekutivausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung, die adventistische Kirchenverwaltung in der Ukraine vorübergehend der Weltkirchenleitung.

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Das Gebäude einer der adventistischen Kirchgemeinden in Kiew. © Foto: Andrew McChesney / Adventist Mission

Ukraine: Menschen suchen Schutz und Hoffnung in Kirchen

Silver Spring, Maryland/USA | 30.04.2022 | APD | International

Menschen suchen in den Gebäuden der adventistischen Kirchgemeinden in der Ukraine Schutz vor Angriffen sowie Unterstützung bei den Dingen des täglichen Bedarfs.

Weil immer mehr Menschen in den Gebäuden adventistischer Kirchgemeinden in der Ukraine Schutz suchen, hat Leonid B. Rutkovskiy, ein adventistischer Kirchenleiter, das Büro für die adventistische Mission der Weltkirchenleitung gebeten, Gelder zur Verfügung zu stellen, um diese Menschen zu unterstützen. Das Büro hat für solche Zwecke die Initiative „Hoffnung in der Krise“ gegründet, der auch einen Notfallfonds umfasst. Sie wurde ursprünglich nach den Anschlägen in New York vom 11. September 2001 gegründet. Mit den ersten Geldern wurden Notfallseelsorger und andere Personen entsandt, um die Menschen auf den Strassen von New York psychosozial zu unterstützen. Inzwischen sind die ersten Spendengelder in der Ukraine angekommen.

Wie das Büro für adventistische Mission am Verwaltungssitz der Weltkirchenleitung in Silver Spring/Maryland (USA) berichtet, kommen laut Rutkovskiy seit Beginn des Krieges jede Nacht etwa 50 bis 100 Menschen zu den adventistischen Gemeindehäusern und bitten um Hilfe sowie einen sicheren Ort zum Übernachten.

Adventistische Pastoren und Kirchenmitglieder helfen bei der Evakuierung von Menschen aus den Kampfgebieten. Sie verteilen Lebensmittel, Medikamente und bieten Gottesdienste und Seelsorge an.

„Mehrere“ Kirchengebäude zerstört, Schulen geschlossen
„Alle ukrainischen Pastoren sind bisher in der Ukraine geblieben, und alle arbeiten und tun, was sie können“, so Rutkovskiy.

Die Adventisten haben in der Ukraine rund 43.300 Mitglieder in 784 Kirchgemeinden, wie aus den jüngsten Statistiken des offiziellen Adventistischen Jahrbuchs hervorgeht – mehr als in jedem anderen Land der ehemaligen Sowjetunion. Wie viele Kirchengebäude zerstört sind, ist nicht bekannt, Kirchenleiter vor Ort sprachen von „mehreren“. Die adventistische Kirche unterhält in der Ukraine 20 Schulen und eine Hochschule, die alle geschlossen und versiegelt sind. Die meisten Schulen erteilen ihren Unterricht per Videokonferenz. Die Angehörigen der Hochschule haben an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau/Deutschland Zuflucht gefunden.

„Hoffnung für die Ukraine“ – Initiative der Adventisten und von ADRA Rumänien
Am 18. März berichtete der Nachrichtendienst der adventistischen Weltkirchenleitung, „Adventist News Network“ (ANN), über eine gemeinsame Initiative des adventistischen Medienhauses Hope Channel Ukraine und der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Rumänien, die in den ersten Tagen des Krieges ins Leben gerufen wurde und den Namen „Hoffnung für die Ukraine“ trägt. Diese Initiative evakuiert Menschen aus den Gefahrenzonen und hilft Vertriebenen und Bedürftigen in der Ukraine mit Hygieneartikeln, Lebensmitteln, Wasser, Kleidung, Reinigungsmitteln und Erste-Hilfe-Produkten und betreibt feste Lebensmittelausgabestellen.

Offenheit für spirituelle Fragen
Nach Angaben adventistischer Pastoren in der Ukraine sind die Menschen offener für spirituelle Fragen geworden. Ein Pastor sagte gegenüber dem adventistischen Nachrichtendienst aus Norwegen: „Ich glaube, dass sich der Einfluss der adventistischen Kirche in der Ukraine verdoppelt und verdreifacht hat.“ Der wachsende Einfluss der adventistischen Kirche sei aber auch auf die Gastfreundschaft zurückzuführen, die Adventisten sowohl ihren Nachbarn als auch Fremden in Not entgegenbringen, so die Einschätzung ukrainischer Pastoren.

TV „Hope Channel Ukraine“ sendet weiterhin
Hope Channel Ukraine strahlt jeden Montag bis Freitag um 11.00 und 18.00 Uhr, Samstag um 11.00 Uhr und Sonntag um 18.00 Uhr Live-TV-Programme aus, obwohl statt sechs nur noch zwei Studios arbeitsfähig sind.

„Die Situation in der Ukraine ist nach wie vor schwierig und gefährlich“, teilte ein ukrainischer Kirchenleiter, dessen Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden soll, per E-Mail mit. „Aber wir werden durch die Barmherzigkeit und Gnade Gottes unseren Dienst und die Verkündigung des Evangeliums fortsetzen!“

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Das Empfangskomitee für die Kriegsvertriebenen am Bahnhof von Magdeburg/Deutschland © Foto: ThH Friedensau | Andrea Cramer

Kriegsvertriebene aus Butscha von adventistischer Hochschule in Deutschland aufgenommen

Friedensau/Deutschland | 30.04.2022 | APD | International

Seit März leben in dem kleinen östlich von Magdeburg gelegenen Ort Friedensau Mitarbeiterinnen, Alumni und Studierende der adventistischen Hochschule in Butscha (Bucha), einem Vorort von Kiew, die mit ihren Kindern als Kriegsvertriebene ins deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt gekommen sind. Professor Andreas Bochmann, Prorektor der Theologischen Hochschule Friedensau der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, hatte die ukrainische Bildungseinrichtung vor gut zwei Jahren anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens besucht und hielt den Kontakt zur Rektorin, um nun Fluchtrouten abzustimmen.

Laut Andrea Cramer von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Friedensauer Hochschule galt es zunächst, den zu erwartenden Gästen zumindest ein Bett zur Verfügung stellen zu können. Die Mitarbeitenden der Betriebstechnik, des Gästehauses und zusätzliche Ehrenamtliche hätten die Hauptlast der Vorbereitungsarbeiten und der sich anschliessenden Betreuung getragen. Sie bereiteten binnen weniger Tage eine Art „Notaufnahme“ in Friedensau vor.

Friedensau wuchs vorübergehend von 450 auf 514 Einwohner
Drei grössere, vorübergehend leerstehende Wohnungen wurden mit den nötigsten Möbeln und dem wichtigsten Hausrat aus gespendeten Gegenständen ausgestattet. Inzwischen seien 64 Frauen und Kinder aus der Ukraine als Kriegsvertriebene vorübergehend in Friedensau untergekommen. Damit sei der Ort mit seinen bisher 450 Einwohnern mehr als voll belegt.

Übersiedlung der Geflüchteten in eigene Wohnungen in Möckern
Das Angebot von Friedensau sei Teil eines Hilfsnetzwerkes, zu dem auch die Stadt Möckern gehöre. Einige der Frauen könnten mit ihren Kindern in den nächsten Tagen aus Friedensau nach Möckern in eine eigene Wohnung umziehen und dort versuchen, ein relativ „normales“ Leben zu führen, informierte Andrea Cramer.

Materielle Unterstützung habe Friedensau durch Spenden von Einwohnern, Freunden und ehemaligen Absolventen der Hochschule, aber auch durch die Kleiderkammer Leipzig des Advent-Wohlfahrtswerks (AWW), die Adventgemeinde Waldenburg und von vielen Ehrenamtlichen erhalten.

Seit einigen Tagen würden manche der ukrainischen Gäste das Angebot der Dozentinnen des Deutschkurses der Friedensauer Hochschule nutzen, die gegenwärtig unterrichtsfreie Zeit haben. Sie nehmen an einem spontan für sie organisierten Deutschunterricht teil und könnten in absehbarer Zeit über ein wenig Alltagsdeutsch ihre neue Umgebung kennenlernen.

Ort Friedensau
Friedensau ist ein 1899 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründeter Ort. Auf dem Gelände einer einstigen Wassermühle entstanden in wenigen Jahren eine „Industrie- und Missionsschule“, ein Sanatorium und ein Seniorenheim. Von 1922 bis 2001 war Friedensau eine selbstständige politische Gemeinde. Heute ist die Ortschaft mit ihren 450 Einwohnern Teil der Verwaltungsgemeinschaft Möckern. Zu Friedensau gehören ein Seniorenheim des Advent-Wohlfahrtswerks (AWW) für 122 pflegebedürftige Menschen, ein Zeltplatz für Pfadfindergruppen und grosse Events, eine überdachte Arena mit Platz für bis zu 1.500 Personen, ein Ökohaus und eine Hochschule.

Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend und in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den mehr als 200 Studierenden und Lehrenden vertreten.

Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de und www.friedensau.de.

Adventisten in der Ukraine
Vor dem Krieg gab es in der Ukraine rund 44.000 Siebenten-Tags-Adventisten in 790 Kirchengemeinden. Die Freikirche unterhält in der Ukraine neben der Hochschule in Butscha 21 Grundschulen, 16 weiterbildende Schulen sowie eine berufsbildende Institution. Alle Bildungsstätten sind gegenwärtig geschlossen. Teilweise findet der Unterricht über das Internet statt.

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Adventistisches Krankenhaus in Berlin erneut unter den Besten weltweit © Foto: Krankenhaus Waldfriede

Adventistisches Krankenhaus in Berlin erneut unter den Besten weltweit

Berlin/Deutschland | 30.04.2022 | APD | International

Dem Krankenhaus Waldfriede in Berlin wurde erneut der Titel als eines der weltbesten Krankenhäuser zuerkannt. Im Jahr 2021 wurde das Krankenhaus Waldfriede im Rahmen der von der amerikanischen Newsweek beauftragten Studie „World‘s Best Hospitals“ erstmals ausgezeichnet und gehörte damit zu den 2.000 besten Spitälern der Welt. In diesem Jahr gelang es Waldfriede zum zweiten Mal und konnte sich darüber hinaus in der Liste der deutschen Krankenhäuser sogar um 26 Plätze nach oben verbessern.

Die amerikanische Zeitschrift Newsweek und das renommierte deutsche Online-Portal für Statistik „Statista“ haben zum vierten Mal gemeinsam die besten Krankenhäuser weltweit ermittelt. Am Ende konnte eine Liste der weltweit besten Krankenhäuser und Kliniken erstellt werden. Die in 2022 etwas mehr als 2.200 in dieser Liste genannten Krankenhäuser, die mittlerweile 27 Länder abdecken, darunter die USA, Grossbritannien, Deutschland und Kanada, zeichnen sich durch herausragende Leistungen aus, darunter angesehene Ärzte, erstklassige Pflege und modernste Technologie.

Bernd Quoss - Vorstand des Krankenhauses Waldfriede - zeigte sich sehr erfreut darüber, abermals diese hervorragende internationale Bewertung seiner Einrichtung bekommen zu haben.

Die Herangehensweisen und Methoden der Studien sowie die herangezogenen Daten und Ergebnisse sind online unter https://www.newsweek.com/worlds-best-hospitals-2022 einsehbar und wurden am 11.03.2022 in der internationalen Ausgabe der Zeitschrift Newsweek veröffentlicht (hier die TOP 100 weltweit und die Top 10 national).

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, eine Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum PrimaVita, die Privatklinik Nikolassee und das Desert Flower Center gehören.

Zur Webseite des Krankenhauses Waldfriede: www.krankenhaus-waldfriede.de

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A. Stele, ein Vizepräsident der Weltkirchenleitung der Adventisten, übernimmt Vorsitz des Aufsichtskomitees. © Foto: Brent Hardinge / Adventist Media Exchange (CC BY 4.0)

Kirchenverwaltung der Adventisten in der Ukraine vorübergehend an Weltkirchenleitung angegliedert

Silver Spring, Maryland/USA | 30.04.2022 | APD | International

Auf seiner jährlichen Frühjahrssitzung beschloss der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten am 12. April einstimmig, die Verwaltung der adventistischen Kirche in der Ukraine (den Ukrainischen Verband) vorübergehend direkt der Verwaltung der Weltkirchenleitung mit Sitz in Silver Spring (Maryland/USA) zuzuordnen. Bislang gehörte der Ukrainische Verband zur Euro-Asien-Division (ESD), der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten für die Staaten der ehemaligen Sowjetunion, die ihren Sitz in Moskau hat.

Laut dem Beschluss des Exekutivausschusses tritt die vorübergehende Angliederung des Ukrainischen Verbandes an die Weltkirchenleitung mit sofortiger Wirkung in Kraft und ist das Ergebnis der „aktuellen geopolitischen Lage, welche den Ukrainischen Verband und die Euro-Asien-Division vor administrative und missionarische Herausforderungen stellen“.

Aufsichtskomitee für die adventistische Kirche in der Ukraine
Nach diesem Beschluss des Exekutivausschusses wird ein 21-köpfiges Aufsichtskomitee des Ukrainischen Verbandes unter dem Vorsitz von Artur Stele, einem Vizepräsidenten der der Weltkirchenleitung, die Aktivitäten der adventistischen Kirche in der Ukraine anleiten und begleiten. Darüber hinaus wird die Anbindung des Ukrainischen Verbandes an die Weltkirchenleitung in regelmässigen Abständen überprüft, „um den besten Weg für die organisatorische und missionarische Weiterentwicklung zu bestimmen“, heisst es in dem Beschluss.

„Die Struktur der Kirche muss immer dem Auftrag der Kirche dienen“, sagte Stele, der selbst einen russlanddeutschen Hintergrund hat. „Leider leben wir nicht in einer perfekten Welt. Die derzeitige Situation in der Ukraine erfordert eine Änderung der operativen Struktur, damit der Auftrag der Kirche erfüllt werden kann. Wir haben unseren Leitern in der Ukraine sowie den Leitern der ESD aufmerksam zugehört, und es ist offensichtlich geworden, dass eine Veränderung notwendig ist", fügte er an.

Aufruf zum Gebet für Frieden
Ted Wilson, Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung, rief in diesem Zusammenhang zu verstärktem Gebet auf, „während die Kirche, dem Vorbild Christi folgend, den Menschen in einer sehr herausfordernden Zeit physisch, psychisch, sozial und geistlich dient“.

„Die traumatischen und tragischen Ereignisse, die sich derzeit in der Ukraine ereignen, haben die Welt zutiefst erschüttert“, so Ted Wilson. „Die schreckliche Gewalt und der Verlust von Menschenleben in der Ukraine machen uns traurig und belasten unsere Herzen. Wir beten inständig für ein Ende des Blutvergiessens und dafür, dass in der Ukraine und auch in Russland wieder Frieden einkehrt. Wir sind sehr dankbar für die christliche Liebe und Fürsorge, die so viele Kirchenmitglieder in Osteuropa und in der ganzen Welt angesichts der Tragödie so vieler Menschen auf der Flucht aus ihrer Heimat zeigen.“

Stele: „Wir alle sind Gottes Kinder“
Die ESD wird ihre Arbeit fortsetzen und die Aktivitäten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den übrigen Teilen der Region verwalten.
Artur Stele, wies darauf hin, dass es wichtig sei, sich daran zu erinnern, „dass wir alle Gottes Kinder sind. Wir haben denselben Vater. Wir blicken auf dasselbe Himmelreich … Unsere Leute in der ESD sind Mitglieder derselben Gemeindefamilie. Sie lieben sich, sie sorgen füreinander und wünschen einander nur das Beste.“

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Ein Team des Schulzentrums Marienhöhe holte Flüchtlinge an der ukrainischen Grenze ab. © Foto: Mircea Riesz

Deutschland: Adventistisches Schulzentrum und Kirchenmitglieder beherbergen ukrainische Flüchtlinge

Darmstadt/Deutschland | 30.04.2022 | APD | International

Das adventistische Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt/Deutschland und die dort ansässige adventistische Kirchgemeinde kümmern sich seit Anfang März um Geflüchtete aus der Ukraine.

Bereits am 5. März fuhren Mircea Riesz, Campuspastor am Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt, und sein Team an die rumänisch-ukrainische Grenze. Sie brachten 29 Flüchtlinge und eine Katze nach Deutschland. Der jüngste Passagier war acht Wochen alt. Zwischenzeitlich kommen immer wieder Flüchtlinge an. Mitglieder der Adventgemeinde Darmstadt-Marienhöhe nehmen die Flüchtlinge auf und unterstützen sie bei der Suche nach einer langfristigen Unterkunft. Auch Familien von Schülerinnen und Schülern des Schulzentrums Marienhöhe haben Flüchtlinge bei sich aufgenommen. Es seien weitere Bustouren an die ukrainische Grenze geplant, um Flüchtlingen zu helfen, so Campuspastor Riesz.

Spendenaktion
Am 18. März fand im Rahmen des Schulgottesdienstes des Schulzentrums Marienhöhe eine Spendenaktion für die Flüchtlinge aus der Ukraine statt. Damit soll eine christliche Schule in Lwiw in der Ukraine unterstützt werden, die selbst Flüchtlinge aufnimmt.

Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt
Das 1925 als „Seminar Marienhöhe» gegründete heutige Schulzentrum Marienhöhe hat seit 1950 ein staatlich anerkanntes Gymnasium. 1994 folgte die Realschule und 2010 die Grundschule. Von den 787 Schülerinnen und Schülern besuchen 543 das Gymnasium, 185 die Real- und 59 die Grundschule. 32 Schülerinnen und Schüler leben im hauseigenen Internat. Das als gemeinnützige GmbH geführte Schulzentrum Marienhöhe ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (KdöR) und ist als „Gesundheitsfördernde Schule“ und Schule für den Klimaschutz zertifiziert. Weitere Informationen unter: www.marienhoehe.de.

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Oft werden religiöse Minderheiten für Krisen verantwortlich gemacht. © Foto: Henry Stober/Adventist Media Exchange (CC BY 4.0)

Religiöse Minderheiten in Konflikten besonders gefährdet

Røyse/Norwegen, Bern/Schweiz, Lüneburg/Deutschland | 30.04.2022 | APD | Religionsfreiheit

Hasserfüllte Rhetorik ist ein mächtiges Werkzeug, um für Minderheiten in fragilen Situationen und Umgebungen schädliche Lebensbedingungen zu schaffen. Religiöse Minderheiten werden in mehreren Ländern sowohl von Behörden als auch von Privatpersonen gezielt angegriffen. Dies geht aus dem jüngsten Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Religionsfreiheit hervor.

Die in den letzten Jahren weltweit gestiegene Zahl von Konflikten hat viele Religionsgemeinschaften ihrer grundlegenden Menschenrechte, einschliesslich der Religions- und Glaubensfreiheit, beraubt. Dies wird in dem jüngsten Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Religions- und Weltanschauungsfreiheit dokumentiert. Der 22-seitige Bericht trägt den Titel „Rechte von Personen, die religiösen oder weltanschaulichen Minderheiten angehören, in Konfliktsituationen oder bei unsicherer Lage“.

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 82,4 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben, was mehr als ein Prozent der Weltbevölkerung ausmacht. Diese Situation wird durch die Flüchtlingskrise infolge des Krieges in der Ukraine noch verschärft.

„Nichttraditionelle“ christliche Konfessionen der Spionage verdächtigt
Der Bericht weist darauf hin, dass Hassreden „ein Umfeld fördern können, in dem Diskriminierung nicht nur toleriert, sondern von politischen Führern gebilligt wird“ (S. 5). In Konfliktsituationen werden religiöse Minderheiten oft als „Ausländer“ abgestempelt, wodurch sie der Gewalt ausgesetzt sind. Der Bericht führt mehrere Beispiele für ein solches Verhalten an. Ein Beispiel bezieht sich auf den Krieg in der Ukraine: „In den ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk beschuldigen die Behörden de facto regelmässig ‚nichttraditionelle‘ christliche Konfessionen wie die Mormonen und die Zeugen Jehovas, Spione für die Ukraine und ‚westliche Interessen‘ zu sein.“

Die hasserfüllte Rhetorik findet sich in den sozialen Medien und sogar in den Lehrplänen wieder und „beeinflusst künftige Generationen“. Im Jemen ändern die Führer der von den Houthis kontrollierten Gebiete den Lehrplan, um ihr Verständnis des Islam widerzuspiegeln.

Durch Gewalt, Einschüchterung und diskriminierende Gesetze versuchen Staaten, die Menschenrechte religiöser Minderheiten einzuschränken oder diese Gemeinschaften auszulöschen. „Myanmar begeht quasi einen Völkermord an den Rohingya durch eine systematische Kampagne zur Auslöschung oder Vertreibung ihrer Gemeinschaften aus dem Rakhine-Staat, wobei es weit verbreitete und oft wahllose Gewalt anwendet“ (S. 6). Berichten zufolge wurden im Jahr 2021 in Myanmar innerhalb von zehn Monaten 34 christliche Kirchen und drei islamische religiöse Stätten zerstört.

Zwangsübertritte in die Hauptreligion
Der Bericht enthält eine lange Liste von Menschenrechtsverletzungen, denen religiöse Minderheiten während des Konflikts ausgesetzt sind. Zwangskonversionen sind eine Form von Menschenrechtsverletzungen. Das Ziel von Zwangskonversionen ist es, religiöse Minderheiten dazu zu bringen, ihre Glaubensidentität aufzugeben und sich der Hauptkultur anzugleichen. „Es gibt Hinweise darauf, dass es in Nigeria, Myanmar, Afghanistan, Pakistan und im Sudan zu Zwangskonvertierungen von Minderheiten gekommen ist.“ (S. 7)

Anwendung sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt
Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt ist eine weitere Form der Unterdrückung, die zur Zerstörung von Minderheitengemeinschaften eingesetzt wird. Die erschütternden Geschichten jesidischer Frauen im Irak, die von ISIL-Soldaten sexuell missbraucht und versklavt wurden, sind ein Beispiel dafür. Die Notlage christlicher Frauen in Nordnigeria ist ein weiteres Beispiel.

Konflikte dienen als Vorwand für Menschenrechtsverletzungen
Der UN-Sonderberichterstatter stellt fest, dass „mehrere staatliche Behörden Konflikt- oder Unsicherheitssituationen entweder als politisch bequeme Rechtfertigung für die Nichterfüllung ihrer Menschenrechtsverpflichtungen oder zur Instrumentalisierung der Fragilität bestimmter Gemeinschaften zur Förderung ihrer politischen Ziele angeführt haben“ (S. 9). Es werden die Behandlung der Uiguren in China, der Palästinenser in Israel und die Massnahmen zur Terrorismusbekämpfung in Sri Lanka angeführt.

„Corona-Dschihad“
COVID-19-Beschränkungen wurden in mehreren Fällen zur Rechtfertigung von Einschränkungen der Rechte religiöser oder weltanschaulicher Minderheiten herangezogen. In Sri Lanka, Indien und Myanmar wurden Muslime beschuldigt, das Virus einzuschleppen oder die Infektionsrate zu erhöhen. In einigen Gebieten wurde in den sozialen Medien ein „Corona-Dschihad“ ausgerufen.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Behörden in einigen Ländern aktiv daran gearbeitet haben, dass religiöse Minderheiten keine humanitäre Hilfe erhalten. Der Bericht weist darauf hin, dass die Vertreter der humanitären Hilfe verpflichtet sind, auf die religiösen Überzeugungen der betroffenen Gemeinschaften Rücksicht zu nehmen.

Aufhebung von Anti-Konversionsgesetzen gefordert
Der Bericht des UN-Sonderberichterstatters für Religions- und Glaubensfreiheit schliesst mit einer Liste von Empfehlungen. Die erste von zwölf Empfehlungen an die Staaten lautet, „die Religions- und Glaubensfreiheit von Minderheiten zu fördern und zu schützen, indem Gesetze gegen Konversion und Blasphemie aufgehoben werden ...“ (S. 20).

Die wichtigste Empfehlung für die Vereinten Nationen und die Gebergemeinschaft lautet, „Verallgemeinerungen über den Zusammenhang zwischen Religion und Konflikt zu vermeiden“ (S. 21). Der Bericht enthält eine Empfehlung für Vertreter der Zivilgesellschaft: „Religiöse Leiter und Einflussnehmer sollten ihre Autorität nutzen, um integrative, friedliche und gerechte Konfliktlösungen zu fördern und das Entstehen von Spannungen zu verhindern, insbesondere wenn diese im Namen der Religion oder des Glaubens ausgetragen werden“ (S. 22).

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Auch in Nigeria liegt die Bibel jetzt in einer weiteren Sprache vor. © Foto: UBS/Deutsche Bibelgesellschaft

Die vollständige Bibel jetzt in 719 Sprachen

Stuttgart/Deutschland und Biel/Schweiz | 30.04.2022 | APD | Bibel

Im letzten Jahr konnten Bibel-Übersetzungsprojekte in 90 Sprachen fertiggestellt werden, darunter 48 Sprachen mit einer Erstübersetzung. Das teilte der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) in seiner Statistik zur Bibelübersetzung für 2021 mit. Darunter sind einzelne biblische Bücher, Ausgaben des Neuen Testaments sowie die gesamte Bibel mit Altem und Neuem Testament. Die abgeschlossenen Projekte könnten mit 794 Millionen Menschen weltweit rund zehn Prozent der Weltbevölkerung erreichen.

Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl der abgeschlossenen Übersetzungsprojekte um mehr als 30 Prozent gestiegen. Unter den Sprachen mit einer Erstübersetzung wurden 37 biblische Einzelschriften, acht Neue Testamente und drei vollständige Bibelausgaben fertiggestellt. Darunter befinden sich die erste Bibel in Asturisch, einer Regionalsprache innerhalb Spaniens, die von rund 100.000 Menschen im Norden des Landes gesprochen wird, sowie die Übersetzung auf Santali, einer asiatischen Mundart verwendet von rund 225.000 Personen in Nordwesten Bangladeschs.

Zu den 43 Übersetzungsprojekten in bereits erschlossenen Sprachen gehöre auch die BasisBibel der Deutschen Bibelgesellschaft, die im Januar des vergangenen Jahres erschien.

3.900 Sprachen noch ohne Bibelübersetzung
In 3.524 Sprachen gibt es nun mindestens ein Buch der Bibel und in 1.593 Sprachen das Neue Testament. Damit erreichten die Bibelgesellschaften weltweit knapp 7,6 Milliarden Menschen. Ausgehend von 7.376 Sprachen liege somit in rund 3.900 Sprachen noch keine Übersetzung eines biblischen Buches vor. Zielsetzung des Weltverbands sei es deshalb, bis 2038 die Bibel in weitere 1.200 Sprachen zu übersetzen.

Schweizerische Bibelgesellschaft und die UBS
Die Schweizerische Bibelgesellschaft ist Mitglied des Weltbundes der Bibelgesellschaften, der grössten Übersetzungsagentur der Welt. Der Weltbund zählt 150 Bibelgesellschaften und ist in mehr als 240 Ländern und Territorien aktiv. Aufgaben sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift: Der Weltbund hat drei Viertel der weltweit vollständig übersetzten Bibeln (Altes und Neues Testament) herausgebracht. Dabei gelten folgende Regeln: Es wird immer aus dem Urtext übersetzt. Ausgebildete Muttersprachler sorgen für die bestmögliche Übersetzung. Und es wird immer nur auf Wunsch und Initiative der Empfänger übersetzt. Um ein Buch der Bibel zu übersetzen, braucht es ein paar Monate; für die ganze Bibel braucht eine Übersetzergruppe rund zwölf Jahre.

Weitere Informationen: www.weltbibelhilfe.de/zahlen-und-fakten
Zur Schweizerischen Bibelgesellschaft: www.die-bibel.ch
Zur Deutschen Bibelgesellschaft: www.die-bibel.de

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Bibelstudienheft (2/2022) der Adventisten zum ersten Buch Mose (Genesis). © Covergestaltung: Büro Friedland, Hamburg

Adventisten studieren während drei Monaten das erste Buch Mose

Basel/Schweiz | 30.04.2022 | APD | Bibel

Im Bibelgespräch („Sabbatschule“), dem ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, wird weltweit jeweils während einem Vierteljahr über dasselbe biblische Thema in Gruppen diskutiert. Die Gesprächsteilnehmenden können sich während der Woche mithilfe des entsprechenden Wochenabschnitts im Bibelstudienheft darauf vorbereiten. Im zweiten Viertel 2022 lautet das Thema des Bibelstudienhefts: «Das 1. Buch Mose».

«Das Wort Genesis, das auch als Bezeichnung für das erste Buch Mose verwendet wird, leitet sich vom griechischen Wort genesis ab, das «Entstehung» und «Ursprung» bedeutet und sich auf das erste Wort der hebräischen Bibel bere’shit, «im Anfang», bezieht. Es bildet die historische und theologische Grundlage, auf der die gesamte Heilige Schrift – Altes und Neues Testament – ruht. Seine Bedeutung spiegelt sich auch darin, dass es wohl das in der Bibel am häufigsten zitierte und erwähnte Buch des Kanons ist», heisst es in der Einführung zum Bibelstudienheft.

Der Mensch – kein Zufallsprodukt oder «organisierter Schlamm»
Die Genesis sei wichtig, weil sie mehr als jedes andere literarische Werk erkläre, was der Mensch eigentlich ist: «Kein Zufallsprodukt eines rein materialistischen Universums, kein ‘organisierter Schlamm’», wie es ein Physiker einmal ausgedrückt habe. Die Genesis offenbare «unseren wahren Ursprung als Wesen, die nach Gottes Bild in einer vollkommenen Welt geschaffen wurden», sie erkläre aber auch, weshalb die Welt und damit die Menschen nicht mehr vollkommen seien, so die Einführung. Das Buch enthalte neben bewegenden Geschichten über Liebe, Hass, Streit und Versöhnung auch wichtige Hinweise über ethische Werte sowie über Glaube, Treue und Hoffnung.

Bei Wundern des Lebens nicht nur «wie» fragen, sondern «warum»
Der Nobelpreisträger für Physik, Arthur L. Schawlow (1921-1999), wird im ersten Wochenabschnitt zitiert mit der Aussage: «Wenn wir mit den Wundern des Lebens und des Universums konfrontiert werden, so erscheint es mir, dass man ‘warum’ fragen muss und nicht nur ‘wie’. Die einzig möglichen Antworten sind religiöser Art.»

Die Schöpfungserzählung ist kein naturwissenschaftliches Dokument
Die Schöpfungserzählung beschreibe das schöpfungsmächtige Wirken Gottes, durch das er die Welt ins Dasein rief, heisst es weiter. «Ihre Absicht ist es nicht, die physischen Details der Entstehung der Welt zu erläutern, sondern den Glauben an Gott den Schöpfer aller Dinge zu wecken bzw. zu stärken. Begreift man diese Texte nicht als Bekenntnis, sondern sucht in ihnen nur naturwissenschaftlich nachprüfbare Fakten, behindert das den Blick auf ihre eigentliche Botschaft: Die Schöpfung bildet den Anfang der bleibenden Zuwendung Gottes zu allem Lebendigen.»

Titel einiger Wochenthemen
Einige Titel der Wochenthemen: «Eine heile Welt zerbricht»; «Kain und sein Vermächtnis»; «Nach der Flut»; «Abraham – der Auszug, der Bund, die Verheissung»; «Jakob – der Verdränger und der Kämpfer»; «Joseph – der Meisterträumer».

«die BIBEL. das LEBEN.» - Bibelgespräch zum Wochenthema bei HopeTV
Der adventistische Fernsehsender HopeTV strahlt jede Woche ein Bibelgespräch zum Wochenthema des Bibelstudienhefts aus:
https://www.diebibel-dasleben.de/

Bibelstudienhefte als Grossdruck sowie in diversen Ausgaben und Sprachen
Die «Standardausgabe» ist die ungekürzte, inhaltlich unveränderte Wiedergabe der von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) herausgegebenen amerikanischen «Standard Edition». Davon gibt es eine Fassung für Gesprächsteilnehmende sowie ein etwas ausführlicheres Heft mit zusätzlichem Inhalt für Gesprächsleiter und Gesprächsleiterinnen. Die Adventisten in Deutschland geben ein Studienheft zur Bibel heraus, das die gleichen Themen wie die Standardausgabe behandelt, das aber für den deutschsprachigen Raum und dessen kulturelle Prägung adaptiert wird.

Die verschiedenen Bibelstudienhefte auf Deutsch sowie in anderen Sprachen können bestellt werden beim Advent-Verlag Schweiz:
https://shop.advent-verlag.ch/131-studienhefte-zur-bibel

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Humanitäre Hilfe von ADRA Ukraine in Butscha und Irpin. © Foto: ADRA Ukraine

ADRA in Butscha und Irpin: „Schnelle und wirksame humanitäre Hilfe ist unsere Priorität.“

Kiew/Ukraine und Brüssel/Belgien | 30.04.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Das weltweite Netzwerk der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA stellt dem Hilfswerk ADRA Ukraine Gelder sowie Sachspenden zur Verfügung. Das ukrainische Hilfswerk leistet nach eigenen Angaben weiterhin in den meisten Regionen des Landes humanitäre Hilfe, so auch in den schwer vom Krieg betroffenen Städten Butscha und Irpin.

„Schnelle und wirksame humanitäre Hilfe ist unsere Priorität,“ schreibt das ADRA Regionalbüro für Europa auf seiner Facebookseite: «Wir freuen uns zu sehen, dass unsere ukrainischen Kollegen ADRA-Hilfspakete an die Bewohner von Butscha und Irpin verteilen.»

Evakuierungstransporte für Kinder, Menschen mit Behinderungen und Ältere
In Sjewjerodonezk, nahe Luhansk, waren die Menschen aufgrund der Kämpfe gezwungen in Kellern vor den Angriffen Schutz zu suchen. Fahrern von ADRA Ukraine ist es gelungen, drei Evakuierungstransporte durchzuführen, bei denen rund 120 Bewohner, darunter etwa zehn Kinder, vorwiegend nach Nowomoskowsk evakuiert werden konnten. Die Mehrheit der Evakuierten waren laut ADRA Ukraine ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.

«Im Krieg gibt es keine Gewinner. Es gibt nur Waisen und Witwen...»
«Im Krieg gibt es keine Gewinner. Es gibt nur Waisen und Witwen, Hunger, Leid und Traumata», schreibt ADRA Europa und ruft zum Gebet für den Frieden auf.

21 Landesbüros des ADRA-Netzwerks sind in und um die Ukraine tätig
Aus dem weltweiten ADRA-Netzwerk seien 21 Länderbüros in und um die Ukraine herum aktiv. Besonders aktiv sind die ADRA-Landesbüros der an die Ukraine angrenzenden Staaten: Polen, Slowakei, Rumänien, Moldawie. ADRA Deutschland ist mit eigenem Personal an der Grenze in Polen und Rumänien tätig. In Deutschland hilft ADRA bei Hilfstransporten, organisiert Unterkünfte und leiste finanzielle Soforthilfe.

ADRA Schweiz sucht weitere Unterkunftsmöglichkeiten
ADRA Schweiz hat zwischenzeitlich 64 geflüchteten Personen aus der Ukraine private Unterkünfte in der Schweiz vermittelt. Wer eine Wohnung oder einzelne Zimmer zur Verfügung stellen könne, solle sich per E-Mail bei melden: monika.stirnimann@adra.ch oder per Telefon direkt bei ADRA Schweiz: 044 515 03 10.

Spenden
ADRA Schweiz: PC-Konto: 80-26526-3 / IBAN: CH17 0900 0000 8002 6526 3 /
BIC: POFICHBEXXX. Einfacher geht es über das Internet auf der ADRA Webseite: https://www.adra.ch/mithelfen/spenden/
Facebookseite von ADRA Ukraine: https://www.facebook.com/ADRA.Ukraine

ADRA Schweiz – Zewo zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich. Das Büro befindet sich in Aarau. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde 2017 von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) für weitere fünf Jahre rezertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch. Das weltweite ADRA Netzwerk besteht aus rund 118 regionalen und nationalen Landesbüros. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Mehr zum Hilfswerk: www.adra.ch

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Mitarbeitende und Freiwillige von ADRA Rumänien, die in der Ukrainehilfe engagiert sind. © Foto: ADRA Rumänien

ADRA Rumänien erhält aus Norwegen USD 100.000 für die Ukrainehilfe

Bukarest/Rumänien | 30.04.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat einen Krieg ausgelöst, der verheerende humanitäre Auswirkungen hat. Die Vertreibungen der Bevölkerung innerhalb des Landes als auch in die Nachbarländer sind eine der Folgen. Die Flüchtenden könnten oft nur das Allernötigste mitnehmen, schreibt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Rumänien. In Zusammenarbeit mit ADRA Rumänien und ADRA Ukraine unterstützt der nichtstaatliche Norwegische Flüchtlingsrat die Initiative von ADRA Rumänien "Hoffnung für die Ukraine" mit 92.000 Euro / 94.000 Franken. Das Projekt soll 10.000 ukrainischen Geflüchteten aus den Konfliktgebieten während einem Monat helfen und ihre Grundbedürfnisse abdecken und unter anderem Lebensmittel, Hygieneartikel und an die klimatischen Bedingungen angepasste Kleidung bereitstellen.

Die Flüchtenden müssten oft weite Strecken zu Fuss zurücklegen, da die Verkehrssysteme nur eingeschränkt funktionierten und die Infrastruktur wie Strassen und Brücken oft beschädigt seien, so ADRA.

"Wir wollen schnell sein und eine grosse Zahl von Hilfsbedürftigen erreichen, damit sie sich so wenig wie möglich Sorgen um fehlende Lebensmittel oder Hygieneartikel machen müssen", sagte der Projektleiter von ADRA Rumänien, Bogdan Stănică. "Wir wollen ihre unmittelbaren Bedürfnisse decken, damit sie sich auf ihre Zukunftspläne konzentrieren können."

Der Norwegische Flüchtlingsrat
Der Norwegische Flüchtlingsrat ist eine nichtstaatliche humanitäre Organisation, welche die Rechte von Menschen schützt, die von Vertreibung betroffen sind. Dazu gehören Flüchtlinge und Binnenvertriebene, die aufgrund von Konflikten, Menschenrechtsverletzungen und akuter Gewalt sowie aufgrund des Klimawandels und von Naturkatastrophen gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen.

ADRA Rumänien
Die 1990 gegründete Hilfsorganisation ADRA Rumänien engagiert sich vor allem in Entwicklungsprojekten, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen, unter dem Motto "Gerechtigkeit. Barmherzigkeit. Liebe." Die Organisation setzt sich für eine bessere Zukunft, Werte und Menschenwürde ein. Als anerkannter Sozialdienstleister ist ADRA Rumänien Teil des internationalen ADRA-Netzwerks, der weltweiten humanitären Organisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die in 118 Ländern tätig ist. ADRA hilft Menschen ohne Rücksicht auf rassische, ethnische, politische oder religiöse Unterschiede.

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Die Witwe Phone und ihre Ziegen. © Foto: ADRA Deutschland

Laos: ADRA Deutschland schenkt Oma Phone zwei Ziegen

Weiterstadt/Deutschland | 30.04.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die 58-jährige Witwe Phone hatte einen grossen Traum: Sie wollte Ziegen züchten. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit dem Weben von laotischen Röcken, den sogenannten Sinhs. Doch die Weberei warf nicht genug ab. Phone lebte von der Hand in den Mund und konnte nichts zur Seite legen, um sich ihren Traum zu erfüllen.

„Ich möchte ein glückliches Zuhause haben. Ich möchte, dass es meinen Kindern und Enkelkindern gut geht, dass sie genug zu essen haben und ein gutes Haus“, wünschte sich Phone.

Eines Tages bekam sie unerwartet Besuch von einem Mitarbeiter der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA. Er erzählte ihr von einem Ernährungsprojekt, das in ihrem Distrikt Poukhoud auf dem Hochland von Laos gestartet wurde. Es ging um Landwirtschaft und Tierhaltung. Phone erzählte dem Mitarbeiter, dass sie schon immer mit Tieren arbeiten wollte, am liebsten mit Ziegen. „Ich war überglücklich, als ich in das ADRA-Projekt aufgenommen wurde“, berichtete sie. Kurz darauf bekam sie zwei Ziegen und eine ausführliche Schulung. „Ich lernte, wie man sie richtig füttert, melkt und wie ich Krankheiten verhindern kann. Mein Traum ging in Erfüllung.“

„Von deren Grosszügigkeit überwältigt“
Phone kümmerte sich liebevoll um ihre Ziegen, und wenig später wurden Zicklein geboren. Zwei davon werde sie an ADRA zurückgeben. Diese gehen dann an eine weitere Familie. Die beiden anderen möchte sie verkaufen, um ihre Kinder und Enkelkinder zu unterstützen. „Ich weiss nicht, wie ich ADRA und den Spendern danken soll. Ich bin von deren Grosszügigkeit überwältigt."

Wie Phone nehmen über 900 Familien aus 16 Dörfern des Poukhoud Distriks an dem Projekt von ADRA Deutschland teil. Neben der Tierzucht gehören neue, klimaresistente Anbaumethoden und verbessertes Saatgut zu dem Programm. Speziell alleinerziehende Mütter und Kriegsinvaliden profitieren davon. Das langfristige Projekt begann im November 2018 und endet planmässig im Dezember 2022. Es wurde ermöglicht durch Spenden und Projektpartner sowie die Förderung des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Seit 1987 hat ADRA Deutschland in über 40 Ländern mehr als 3.000 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen unter www.adra.de.

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Im Südsudan und in Äthiopien hat ADRA Projekte mit dem Schwerpunkt auf erneuerbare Energien gestartet. © Fotos: ADRA Deutschland e. V.

Mit erneuerbaren Energien gegen Hunger und Armut

Weiterstadt/Deutschland | 29.04.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Anlässlich des Tages der erneuerbaren Energien, der in diesem Jahr als Aktionswochenende vom 29. April bis 1. Mai stattfindet, verweist die adventistische Hilfsorganisation ADRA Deutschland auf die Bedeutung von nachhaltiger, dezentraler Energieversorgung für die Vermeidung von Hungersnöten und für die Vorbereitung auf die Auswirkungen des Klimawandels.

Zwei beispielhafte Projekte
Beispielhaft dafür ist ein neues Projekt im Südsudan, bei dem es um den Ausbau von erneuerbaren Energien geht. Aus der Nutzung von Biogas und Solaranlagen wird dabei nachhaltig Strom erzeugt. Brunnen werden erschlossen, um die Versorgung der Menschen und der Landwirtschaft zu verbessern. Mit neuen, klimaangepassten Anbaumethoden und Saatgut wird der Hunger bekämpft. Das Projekt unterstützt 2.200 bäuerliche Familien direkt. Von den Massnahmen profitieren indirekt noch viel mehr Menschen der Region.

Ein anderes Beispiel dafür ist ein Projekt in Äthiopien. Durch den Bürgerkrieg im Norden des Landes sind viele Menschen auf der Flucht und leben in Flüchtlingslagern. Für 500 Geflüchtete und Einheimische bietet ADRA eine berufliche Ausbildung für Solarenergie sowie in der Holz- und Metallverarbeitung und ermöglicht ihnen dadurch neue berufliche Perspektiven.

Eine Projektliste von ADRA Deutschland gibt es unter:
https://adra.de/publikationen/?utm_source=nl&utm_medium=mail&utm_campaign=04-26
Spenden sind über ein Spendenformular möglich:
https://adra.de/spendenformular/?utm_source=nl&utm_medium=mail&utm_campaign=04-26

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Seit 1987 hat ADRA Deutschland in über 40 Ländern mehr als 3.000 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen unter www.adra.de.

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Sebastian Pfeiffer, Pastoralassistent der adventistischen Kirchgemeinden in Bern und Burgdorf. © Foto: privat

Neuer Pastoralassistent für die Adventgemeinden in Bern und Burgdorf

Zürich/Schweiz | 30.04.2022 | APD | Personen

Anfang April begann Sebastian Pfeiffer (33) als Pastoralassistent der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bezirk Bern seine Tätigkeit und damit den praktischen Teil seiner Ausbildung. Zum Bezirk Bern gehören die Gemeinden Bern und Burgdorf. Im Gebäude der Adventgemeinde Bern feiert auch eine südamerikanische Migrationsgemeinde ihre Gottesdienste. Die Gruppe Bärau im Emmental, gehört administrativ ebenso zur Adventgemeinde Bern.

Sebastian Pfeiffer arbeitet mit dem Bezirkspastor und Mentor Ivan Fernandes zusammen. Gemeinsam betreuen sie die adventistische Kirchgemeinde in Bern, mit 253 Mitgliedern, sowie die Gemeinde in Burgdorf mit 30 Mitgliedern. Bezüglich der Mitgliederzahlen ist festzuhalten, dass man bei den Adventisten durch eine Glaubenstaufe oder - sofern man sich früher bei einer anderen Kirche als Erwachsener hat taufen lassen – durch ein Glaubensbekenntnis, Kirchenmitglied werden kann. Kinder und Jugendliche adventistischer Eltern werden deshalb nicht als Mitglieder gezählt.

«Ich habe mich nach der theologischen Ausbildung nicht als hauptberuflicher Pastor, sondern als Laienglied viele Jahre in der Jugendarbeit engagiert und war Mitinitiator des jährlich stattfindenden zweiwöchigen Surfcamps, bei dem Sport und Glaube praktisch und authentisch erlebt werden können. Nun freue ich mich, dass ich mich hauptberuflich einbringen und Menschen auf diese Weise dienen kann. Ich wünsche, dass es mir gelingt, möglichst allen, denen ich begegne, die bedingungslose Annahme und Geborgenheit durch Jesus Christus zu vermitteln und dass die Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach der zweijährigen Pandemiezeit, Erfüllung findet», sagte Pfeiffer gegenüber dem APD.

Er werde in den drei adventistischen Kirchgemeinden nebst den üblichen pastoralen Tätigkeiten in der Seelsorge und beim Predigen auch individuellen Religions- oder Bibelunterricht erteilen, sagte Sebastian Pfeiffer. Im Weiteren werde er seine Arbeit vorwiegend auf die lokalen Teens und Jugendlichen fokussieren, sowie sich in der Adwaarbeit (Pfadfinder) engagieren.

Werdegang
Der gebürtige Deutsche ist in Dresden aufgewachsen und hat dort die Schule besucht. Er engagierte sich bereits früh in der adventistischen Jugendarbeit in Gottesdiensten, Veranstaltungen und Lagern. Nach der Berufsmatura, mit Schwerpunkt Wirtschaft und Technik, studierte er von 2010 bis 2014 Theologie am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen, in Oberösterreich und schloss mit einem Bachelor in Theology (B.Th.) ab. Das Seminar ist eine Bildungseinrichtung, die von den Adventisten in Österreich und der Deutschschweiz gemeinsam getragen wird. Der Wahlschweizer liess sich 2014 in Basel nieder und übernahm dort ehrenamtlich die Jugendarbeit und predigte in dieser Zeit in diversen Adventgemeinden.

Hauptberuflich war Sebastian Pfeiffer seit 2014 unter anderem im mittleren Management im Bereich E-Commerce & Supply Chain verschiedener grosser Detailhändler der Schweiz tätig. Parallel dazu begann er Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Wilhelm Büchner in Darmstadt zu studieren. Den Abschluss will er noch 2022 als Bachelor in Engineering (B.Eng.) erreichen. Dies ist auch der Grund weshalb er vorläufig mit einem Pensum von 60 Prozent als Pastoralassistent mitarbeitet. Die zweijährige Zeit als Pastoralassistent ist der praktische Teil der Ausbildung adventistischer Pastoren und Pastorinnen.

Sebastian Pfeiffer ist ledig und unternimmt gerne etwas gemeinsam mit Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen, liebt Automechanik, Musik und Volleyball.

Berufliche Perspektive adventistischer Theologen und Theologinnen
Nach positivem Abschluss der zweijährigen Zeit als Pastoralassistenten erhalten adventistische Pastoren und Pastorinnen meist einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nach weiteren zwei bis drei Jahren werden Pastoren ordiniert (ordained Minister), was in der adventistischen Kirche eine Einsegnung für eine weltweite pastorale Tätigkeit bedeutet. Pastorinnen werden segnend beauftragt (commissioned Minister), was einer vollständigen Beauftragung als Pastorin innerhalb der zuständigen regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) entspricht. Gemäss einem Beschluss vom Dezember 2015 der Kirchenleitung in der Deutschschweiz sind gesegnete Pastorinnen ihren ordinierten Kollegen bezüglich Kompetenzen und Pflichten, mit Ausnahme minimer Differenzen, gleichgestellt. Pastorinnen können demnach Gemeinden leiten, Hochzeiten, Beerdigungen, das Abendmahl und Taufen durchführen und werden auch lohnmässig wie die ordinierten Pastoren eingestuft.

Webseiten adventistischer Kirchgemeinden und Gruppen im Bezirk Bern:
Adventgemeinde Bern: https://bern.adventisten.ch/
Adventistische Grupo Latino, Bern: https://bern.adventisten.ch/grupo-latino/
Adventgemeinde Burgdorf: https://burgdorf.adventisten.ch/

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind seit 1984 Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sechs kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus. Die Adventisten sind Mitglied im Verein «Christian Public Affairs» CPA, der 2019 von verschiedenen Kirchen und christlichen Organisationen gegründet wurde, um auf der Basis christlicher Werte die Gesellschaft und Politik in der Schweiz konstruktiv mitzugestalten. Die Adventisten in der Deutschschweiz sind auch im Beobachterstatus des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz, «VFG - Freikirchen Schweiz».

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Adventgemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei «Vereinigungen» aufgeteilt: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung «Schweizer Union».

Ende Dezember 2021 lebten 4.751 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten und Adventistinnen in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 57 Kirchgemeinden und zwei Gruppen. Weltweit sind knapp 22 Millionen Menschen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Mehr Informationen über die Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/wer-sind-wir/

Statistische Angaben zu den Adventisten weltweit (auf Englisch):
https://www.adventistarchives.org/quick-statistics-on-the-seventh-day-adventist-church

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Hope TV sucht Kandidatinnen und Kandidaten für Bibel-Quizshow

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 30.04.2022 | APD | Medien

Der christliche Fernsehsender Hope TV sucht Kandidatinnen und Kandidaten für eine neue TV-Rateshow zur Bibel.

Gesucht werden Personen, die ein gutes Bibelwissen aufweisen und dieses in der Quizsendung unter Beweis stellen möchten. Als Hauptpreis lockt im Finale der Quizshow eine Reise für zwei Personen nach Israel, dem Land der Bibel. Bis Ende April 2022 können sich Erwachsene ab 18 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf der Website www.dasbibelquiz.tv bewerben.

Hope TV
Der Sender Hope TV wird von Hope Media Europe betrieben und gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA gegründet wurde und aus mittlerweile über 60 nationalen Sendern besteht.

Hope TV in der Schweiz
Hope TV kann unter anderem über Satellit und im Internet über www.hopetv.de empfangen werden. In der Schweiz können die Sendungen von Hope TV auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden.

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