Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 8/2022 - AUGUST 2022 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 8/2022 - AUGUST 2022

Screenshot der Privatschule A bis Z in Zürich. © Foto: Privatschule A bis Z

Adventisten eröffnen in Reinach/AG die Privatschule A bis Z

Reinach, AG/Schweiz | 31.08.2022 | APD | Schweiz

Am 10. Juni hat der Erziehungsrat des Kantons Aargau dem Schulträger, der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, eine auf drei Jahre befristete Bewilligung zur Führung einer Privatschule erteilt. Die Privatschule A bis Z an der Gigerstrasse 2, in Reinach/AG, ist Teil des Angebots des Familien- und Gemeinschaftszentrums Reinach (FGZ). Der Schulbetrieb startet am 8. August zunächst mit einer ersten und zweiten Primarklasse. Sdas Angebot soll bis 2025/26 auf alle sechs Primarklassen erweitert werden. Die Adventisten führen bereits seit 1954 die Privatschule A bis

Unterricht ohne Hausaufgaben
«Ein reformpädagogisches Konzept und christliche Werte prägen das Schulprofil», sagte Cornelia Dell’mour, Leiterin der Abteilung Bildung der Deutschschweizer Adventisten. «Es gibt einen kompetenzorientierten Unterricht nach dem Lehrplan 21. Gearbeitet wird mit kantonalen Lehrmitteln», so Dell’mour. Kinder sollen demnach individuell in der Entwicklung ihrer intellektuellen, sozialen, emotionalen und physischen Fähigkeiten unterstützt werden, um selbstständig, verantwortungsbewusst und leistungsfähig zu sein. Es ist ein ganzheitlicher Unterricht für Kopf, Herz und Hand geplant, was unter anderem einen Schulgarten, Kochkurse und klassenübergreifende Aufführungen umfasst. Die Schule bietet altersdurchmischtes Lernen und Methodenvielfalt sowie eine Betreuung der Kinder in kleinen Klassen. Sie bietet hingegen keine heilpädagogische Förderung.

Die Kinder in den Primarstufen 1 und 2 haben an den Vormittagen und nur am Donnerstag auch am Nachmittag Unterricht. Am Donnerstag nehmen Kinder und Lehrpersonen das gemeinsam gekochte Mittagessen ein.

Elternmitarbeit als wichtige Voraussetzung
Das Schulkonzept geht davon aus, dass sich die Eltern jede Woche aktiv eine Stunde engagieren in Form von Mithilfe bei der Raumpflege, Betreuungsaufgaben, einem Einsatz im Schulgarten, beim Fahrdienst, bei Projekten etc.

Schulgeld
Pro Kind und Monat (12x/Jahr) fällt ein Schulgeld von 990 Franken an. Ein Familienrabat für das zweite (25 Prozent) oder dritte Kind (50 Prozent) einer Familie ist vorgesehen. Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zahlen ein ermässigtes Schulgeld, da sie mit ihren regelmässigen finanziellen Zuwendungen an die Kirche deren Bildungsanliegen mitfinanzieren.

Mehr Informationen:
Privatschule A bis Z in Reinach:
https://www.privatschule-abisz.ch/reinach/

Privatschule A bis Z in Zürich:
https://www.privatschule-abisz.ch/zuerich/

Adventisten unterhalten weltweit das grösste protestantische Bildungswesen
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält mit 9.419 Bildungsinstituten und 2.023.844 Schülern und Schülerinnen bzw. Studenten und Studentinnen das grösste protestantische Bildungswesen weltweit: 6.623 Primarschulen mit 1.268.405 Kindern, 2.640 Sekundarschulen mit 587.283 Kindern und Jugendlichen, 38 Berufsbildungsinstitutionen mit 7.159 Absolventen, 118 Hochschulen und Universitäten mit 160.997 Studierenden.

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Stabübergabe von Marc Jost (links) zu Vivane Krucker-Baud © Foto: SEA

Wechsel im Generalsekretariat der Schweizerischen Evangelischen Allianz

Zürich/Schweiz | 31.08.2022 | APD | Schweiz

Nach zehn Jahren übergibt Marc Jost sein Amt als Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA am 1. Oktober 2022 an Viviane Krucker-Baud. Die 33-jährige Theologin bildet zusammen mit Andi Bachmann-Roth (bisher) das neue Leitungsduo. Marc Jost bleibt der SEA in der Funktion als Beauftragter Public Affairs weiterhin erhalten.

Laut SEA-Medienmitteilung kommt es in der operativen Leitung der SEA zu einem Wechsel. Nach zehn Jahren als Co-Generalsekretär, die letzten zwei Jahre gemeinsam mit Andi Bachmann-Roth, übergibt Marc Jost sein Amt an Viviane Krucker-Baud

Demnach wird sie ab dem 1. Oktober 2022 mit einem Pensum von 70-Prozent, als erste Generalsekretärin in der Geschichte der Schweizerischen Evangelischen Allianz, mit Andi Bachmann-Roth (60-Prozentanstellung) die Co-Leitung der SEA übernehmen. Als Theologin und Pfarrerin in der evangelisch-reformierten Landeskirche engagierte sie sich bereits mehrere Jahre im Vorstand der SEA-Arbeitsgemeinschaft Landeskirchen-Forum (LKF). Zugleich kenne sie das evangelisch-freikirchliche Umfeld und bringe somit umfassende Kenntnisse der evangelischen Kirchenlandschaft mit.

«Der Auftrag der SEA gehört schon lange zu meinen Herzensanliegen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, welche Kraft es hat, wenn Kirchen trotz verschiedenen Frömmigkeitsstilen zusammenstehen», sagte Viviane-Krucker-Baud.

Neu geschaffene Funktion des Beauftragten «Public Affairs»
Marc Jost investierte sich laut SEA in Vergangenheit in unterschiedlichen Bereichen als Generalsekretär der SEA. Er war demnach beim Aufbau des Hilfswerkverbands Interaction, bei Christian Public Affairs (CPA) und der Weiterentwicklung der Arbeitsgemeinschaft Interkulturell beteiligt. Marc Jost werde nicht völlig vom Parkett der SEA verschwinden, sondern mit einem Pensum von 20-Prozent als Beauftragter Public Affairs angestellt bleiben. Diese Aufgabe umfasse die Vertretung der SEA bei Interaction/StopArmut, bei Christian Public Affairs, im Stiftungsrat Ehrenkodex sowie im Verwaltungsrat von Idea. Hauptberuflich werde Marc Jost künftig als EVP-Nationalrat in der eidgenössischen Politik engagiert sein.

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© Abbildung: IDEA Grafik

Umfrage in Deutschland: Fast jeder Zweite ist für unbeheizte Kirchen

Wetzlar und Erfurt/Deutschland | 31.08.2022 | APD | International

Fast jeder zweite Deutsche (46 Prozent) ist dafür, dass Kirchengebäude bis auf weiteres nicht mehr beheizt werden sollten, um Energie zu sparen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA (Wetzlar). 27 Prozent der Befragten stimmten der Forderung nicht zu. 21 Prozent antworteten mit „Weiss nicht“, sechs Prozent machten keine Angabe.

Jüngere und Mitglieder von Freikirchen sind weniger für kalte Kirchen
Ältere Befragte teilen diese Meinung häufiger als jüngere: Während sich bei den 18- bis 29-Jährigen 37 Prozent dafür aussprachen, waren es bei den über 60-Jährigen 54 Prozent (30- bis 39-Jährige: 43 Prozent, 40- bis 49-Jährige: 42 Prozent, 50- bis 59-Jährige: 45 Prozent). Im Westen findet die Forderung mehr Anklang als im Osten (47 Prozent gegenüber 42 Prozent).

Die Mitglieder von Freikirchen stimmen ihr mit 26 Prozent deutlich seltener zu als landeskirchliche Protestanten (46 Prozent) und Katholiken (39 Prozent). Bei den muslimischen Befragten sind 24 Prozent dafür, bei den Konfessionslosen 58 Prozent.

Bei diesen Zahlen ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Gottesdienst in freikirchlichen Gemeinden häufig länger dauert als in den evangelisch-landekirchlichen oder katholischen Kirchengemeinden. Oft schliesst sich freikirchlichen Gottesdiensten noch ein Kirchenkaffee in den Gemeinderäumen an. So dauern zum Beispiel die Gottesdienste in den Gemeinden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die am Samstag (Sabbat) stattfinden, in der Regel zwei Stunden. Meist findet in der ersten Stunde ein Bibelgespräch in Gruppen statt, in dem über einen Abschnitt aus einem der biblischen Bücher oder ein bibelorientiertes Thema gesprochen wird. Diesem schliesst sich die Predigt an. Hinzu kommen gemeinsam gesungene Lieder und oft auch vorgetragene Musikstücke und ein Kindermoment. Viele adventistische Kirchengemeinden organisieren an manchen Samstagen anschliessend noch ein gemeinsames Mittagessen, zu dem die Gemeindemitglieder Speisen mitbringen (das so genannte Potluck).

Unter den Anhängern der politischen Parteien sind Grünen-Wähler mit 61 Prozent am häufigsten für unbeheizte Kirchen, gefolgt von den Anhängern der SPD (54 Prozent), der Linken (52 Prozent), der CDU/CSU (50 Prozent), der AfD (40 Prozent) und der FDP (39 Prozent).

Für die Erhebung wurden 2.091 Erwachsene im Zeitraum zwischen dem 19. und 22. August befragt.

Über IDEA in Deutschland
Die 1970 gegründete Evangelische Nachrichtenagentur IDEA publiziert Nachrichten und Meinungen aus der christlichen Welt. Sie gibt mit IDEA das auflagenstärkste überregionale christliche Wochenmagazin in Deutschland heraus und informiert an 365 Tagen im Jahr auf idea.de. Ausserdem verantwortet sie einen wochentäglichen Pressedienst, eine Fernsehsendung (IDEA TV) sowie den Podcast IDEALISTEN und die Videoserie KÖNIGSKINDER. Die IDEA-Gruppe umfasst zudem den Kongress Christlicher Führungskräfte (KCF) und die IDEA-Medienagentur zeichensetzen.

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Wichtige Frauen der Adventisten. Oben, v. li.: A. Knight, F. Plummer, R. Temple. Unten: A. McKibbin, M. Sype, M. Boyd Eine Bildlegende mit vollen Namen steht am Ende des Artikels. © Fotos/Collage: Pacific Union College

College-Studierende machen Rolle von Frauen in der Geschichte der Adventisten wieder sichtbar

Angwin, Kalifornien/USA | 31.08.2022 | APD | International

Eine Gruppe von Studenten und Studentinnen des Pacific Union College (PUC) trug dazu bei, die Rolle der Frauen in der Geschichte der Adventisten zu dokumentieren, indem sie neue Forschungsergebnisse bei der Encyclopedia of Seventh-day Adventists einreichte. Dies berichtete die Kommunikationsabteilung der nordamerikanischen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (NAD). Die adventistische Kirche ist Träger des PUC.

Maud Sisley, Alma McKibbin, Ruth Temple, prominente adventistische Frauen und Wegbereiterinnen für Mission, Bildung und Gesundheitsversorgung, waren einst bekannte Namen. Aber ihre Geschichten seien in Vergessenheit geraten – „begraben durch die Zeit und gesellschaftliche Veränderungen im kollektiven Gedächtnis der Kirche“, so die Autorin des Presseberichts, Laura Gang.

Während des Studiums des Kirchenarchivs entdeckte Jim Wibberding, Professor für Praktische Theologie und biblische Studien an der PUC, die Namen von Frauen, von denen er noch nie zuvor gehört hatte. Wibberding war überrascht, zu erfahren, dass so viele Frauen „eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der adventistischen Kirche, wie wir sie heute kennen, gespielt haben“.

Erstellung einer Liste
Wibberding sammelte 50 Namen von Frauen und konzipierte einen College-Kurs, der deren prägende Rolle für die adventistische Kirche näher untersuchen sollte. Zu diesem Zweck lud er 14 weitere adventistische Historiker ein, um daran mitzuwirken. Die Entscheidung, welche Biografien von Frauen näher untersucht werden sollten, erwies sich als schwierig. Denn die Historiker fanden durch eigene Recherche weitere vergessene Frauen, die ebenfalls in die Liste aufgenommen werden könnten.

Das Problem der Unterrepräsentation von Frauen in der Kirchengeschichte ist nicht nur in der adventistischen Kirche zu finden. Frauen wurden auch in der allgemeinen Geschichte in vielen Teilen der Welt vernachlässigt. Inzwischen werden weltweit Anstrengungen unternommen, um diese Lücke zu schliessen.

Vor seiner Klasse von 25 Studierenden erzählten Wibberding und andere Historiker die Lebensgeschichten der Frauen, zeigten Fotos von mehr als 30 bemerkenswerten adventistischen Frauen und erläuterten ihre oft übersehenen Beiträge für die Kirche und ihre Arbeit. Einige Beispiele:

Maud Sisley verliess ihre Heimatstadt Battle Creek (Michigan) und reiste allein in den US-Bundesstaat Ohio, in die Schweiz, nach England, Südafrika, Australien und darüber hinaus, um die christliche Botschaft und die speziellen adventistischen Inhalte zu verkünden. Sie hat damit dazu beigetragen, dass die adventistische Kirche weltweit bekannt geworden ist.

Alma McKibbin schrieb den ersten adventistischen Grundschullehrplan und wurde Dozentin am Pacific Union College.

Flora Plummer war „die Architektin des Bibelgesprächs im Gottesdienst (Sabbatschule), wie wir es heute kennen“, so Jim Wibberding, und jahrzehntelang die einzige Frau im Vorstand der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz).

Ruth Temple war die erste schwarze Frau, die ihren Abschluss an der adventistischen Loma Linda University (Kalifornien) machte. Sie konzentrierte sich anschliessend darauf, den Menschen in einkommensschwachen und unterversorgten Stadtvierteln in Los Angeles eine erschwingliche Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Temple eröffnete die erste medizinische Klinik im Südosten von Los Angeles. Laut dem Historiker Benjamin Baker hat die Rolle, die sie dort spielte, mehr als eine Epidemie ausgerottet, einschliesslich eines Ausbruchs der Pest.

Kulturelle und religiöse Gründe für die Benachteiligung von Frauen
Warum wurden diese Frauen an den Rand gedrängt? Zum Teil „wegen der [Kultur] der Hausfrauentätigkeit und des Aufstiegs des protestantischen Fundamentalismus, der Frauen aus dem kirchlichen Dienst verdrängt hat“, so Michael Campbell, der Direktor für Archive, Forschung und Statistik der adventistischen, nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD). Campbell, ein Historiker, der bis vor Kurzem als Professor für Religion an der Southwestern Adventist University tätig war, erzählte in Wibberdings Klasse die Lebensgeschichten von zwölf Frauen. Als Ergebnis dieser Erfahrung schrieb er ein Thesenpapier über die Hauptthemen, die sich aus seiner Forschung ergeben haben.

Laut Campbell heirateten einige der Frauen, die in den Diensten der Kirche waren, und die Geschichten ihrer Ehemänner wurden glorifiziert, ohne dass der Beitrag ihrer Frauen erwähnt wurde. Ana Stahl wurde der Zugang zum Battle Creek College verweigert, weil sie bereits verheiratet war und ein Kind hatte. Die Evangelistin und Pastorin Minnie Sype wurde von ihrer regionalen Kirchenleitung in den Ruhestand versetzt, weil sie im Alter von 61 Jahren erneut heiratete und „einen Mann hatte, der sich um sie kümmerte“.

Frauen fanden Wege, um geschlechtsspezifische Diskriminierung zu umgehen
Manchmal haben diese Frauen jedoch Wege gefunden, die Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts zu umgehen. Viele von ihnen waren besonders erfolgreich darin, Frauen in anderen Kulturen zu erreichen.

Ellen White setzte sich für Frauen ein
Campbell stellte auch fest, dass die „Grosse Erweckung“ im 19. Jahrhundert in den USA einen Weg für Frauen gebahnt hat, um in einer Leitungsaufgabe tätig zu sein. „[Die Mitbegründerin der adventistischen Kirche] Ellen White war eigentlich Teil einer grösseren Gruppe von Frauen, die ihre Gaben und Fähigkeiten auch zur Unterstützung der Verkündigung und für Leitungsaufgaben zur Verfügung stellten.“ Ellen White selbst habe sich für Frauen und ihren Einsatz für Leitungsaufgaben in der Kirche eingesetzt, so Campbell.

Jim Wibberding ergänzt diesen Befund mit der Beobachtung, dass in den Jahrzehnten nach Ellen Whites Tod „die Adventisten sich von der Gleichstellung der Geschlechter entfernten und die Lebensleistungen der Frauen nicht mehr erzählt wurden.“

Die Forschungsleistung der Studierenden
Die Studierenden in Wibberdings Klasse hatten die Aufgabe, die Lebensgeschichte einer der Frauen auf der Liste zu recherchieren und jeweils eine kurze Biographie für die Enzyklopädie der Siebenten-Tags-Adventisten einzureichen.

Ashley Garner, eine Psychologie- und Englischstudentin, sagte, dass sie diesen Teil des Kurses besonders genossen habe: „Wir hatten die Gelegenheit, die Lebensgeschichte der Frauen nicht nur zu entdecken, sondern auch zum ersten Mal weiterzuerzählen.“ Garner recherchierte und schrieb über Theresa Kennedy. Als Missionarin, Krankenschwester und Dozentin hat Theresa Kennedy die Pflegeabteilungen von drei adventistischen Colleges geleitet. Neben ihrer Berufstätigkeit war sie eine klassische Pianistin.

„Die adventistischen Kirchengemeinden bestanden immer mehrheitlich aus Frauen, von denen viele im Rahmen ihrer Fähigkeiten und ihres Einflusses für den Auftrag der Kirche gearbeitet haben“, so Michael Campbell. „Wir sollten uns ihre Lebensgeschichten ganz bewusst in Erinnerung rufen.“

Zwanzig Studierende in Wibberdings Klasse reichten Artikel in der Online-Enzyklopädie ein und leisteten damit einen bedeutenden Forschungsbeitrag. Durch die Recherche von Primärdokumenten aus der ganzen Welt und die Veröffentlichung der Lebensgeschichten aussergewöhnlicher Frauen waren sie aktiv daran beteiligt, diese Namen wieder in die adventistischen Geschichtsbücher einzutragen.

Bildlegende: Wichtige Frauen in der Geschichte der Adventisten. Obere Reihe, v. li.: Anna Knight, L. Flora Plummer, Ruth Temple. Untere Reihe, v. li.: Alma McKibbin, Minnie Sype, Maud Sisley Boyd.

Zur online- Enzyklopädie der Siebenten-Tags-Adventisten: https://encyclopedia.adventist.org/

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Die Gruppe der Fahrrad-Pilger besuchte wichtige Orte des Täufertums in Deutschland. © Foto: Mennonitischer Geschichtsverein

Auf den Spuren der Täufer in Mitteldeutschland

Bolanden-Weierhof/Deutschland | 31.08.2022 | APD | International

Eine 20-köpfige Gruppe aus Mennoniten und Baptisten hatte sich im August in Mitteldeutschland auf den Weg gemacht, um mehr über die Täufer des 16. Jahrhunderts zu erfahren.

Die Pilgerreise geschah überwiegend mit dem Fahrrad, aber auch zu Fuss oder mit dem Bus. Dabei standen die Biographien unterschiedlicher Täufer und Täuferinnen im Mittelpunkt, welche die Vielfalt des mitteldeutschen Täufertums repräsentieren. Eingeladen hatte der Mennonitische Geschichtsverein, der zusammen mit anderen Akteuren die Erinnerung an die Täuferbewegung der Reformation wachhalten und pflegen will – gerade auch im Hinblick auf die erste Glaubenstaufe in Deutschland, die sich im Jahr 2025 zum 500. Mal jährt.

Gedenkort am Igelsteich
In Eisenach lernte die Gruppe Fritz Erbe kennen, einen Täufer, der zwischen 1533 und 1548 im Storchenturm und auf der Wartburg gefangen gehalten wurde. Der Grund: Er hatte sein Kind nicht zur Taufe gebracht. Nächste Station des Radpilgerwegs war Reinhardsbrunn bei Gotha, wo 1530 sechs Frauen und Männer hingerichtet wurden. Sie waren die ersten Täufer, die unter einer lutherischen Regierung zu Tode kamen. Besonders berührte das Schicksal von Barbara Unger, die nach ihrer Taufe zusammen mit ihrem Mann floh, um sich dem Zugriff der Behörden zu entziehen und dabei ihre vier Kinder zurückliess. Am Spirituellen Zentrum in Reinhardsbrunn empfing Pfarrer Christfried Bölter die Pilger und berichtete von den Plänen, an der Hinrichtungstätte, dem Igelsteich, einen Gedenkort zu schaffen. Die Gruppe wanderte von Reinhardsbrunn zum Igelsteich und legte dort Steine mit den Namen der Hingerichteten nieder.

In Erfurt setzte sich die Radpilgergruppe mit den apokalyptischen und mystischen Strömungen des mitteldeutschen Täufertums auseinander. So hatte in Erfurt 1527 eine Gruppe um den Kürschner Hans Römer versucht, die Herrschaft in der Stadt durch einen gewaltsamen Umsturz an sich zu reissen.

Gedenksteine am Ufer der Saale
Von Erfurt aus unternahm die Gruppe einen Ausflug ins Saaletal. Dort besuchte sie das Karlstadt-Museum in Orlamünde, das an den Reformator Andreas Bodenstein von Karlstadt erinnert. Er gilt als einer der „Väter“ des Täufertums im Saaletal südlich von Jena. Nächste Station war Kleineutersdorf, wo an Hans Peissker erinnert wird, in dessen Mühle täuferische Versammlungen stattfanden. Im November 1535 wurde dort eine 16-köpfige Täufergruppe verhaftet und von Philipp Melanchthon verhört. Die Pilgergruppe liess sich auf der Leuchtenburg die Verliese zeigen, in denen die Täufer gefangen gehalten wurden. Drei Männer aus dieser Gruppe, nämlich Hans Peissker, Jobst Möller und Heinz Kraut, wurden 1536 am Ufer der Saale bei Jena hingerichtet. Auch dort wurden Steine mit den Namen der Hingerichteten zum Gedenken abgelegt. Die Gruppe hofft, dass am Saaleufer bald ein dauerhafter Erinnerungsort geschaffen werden kann.

„Es hat uns sehr bewegt, dass Menschen für ihren Glauben den Tod in Kauf genommen haben“, sagte die Historikerin Dr. Astrid von Schlachta, Vorsitzende des Mennonitischen Geschichtsvereins. Demnächst werde eine Broschüre erscheinen, die über die Biographien der hingerichteten mitteldeutschen Täuferinnen und Täufer informiert. Die Broschüre, die beim Mennonitischen Geschichtsverein (https://www.mennonitischer-geschichtsverein.de/) bestellt werden kann, soll auch Hinweise enthalten, wie die einzelnen Stationen aufgesucht werden können.

Die Täufer
Ihre Geschichte beginnt nicht mit der Gründung einer neuen Kirche. Am Anfang standen vielmehr soziale Bewegungen, die aus dem reformatorischen Aufbruch um 1520 und den Aufständen des „gemeinen Mannes“ um 1525 in der Schweiz, in Ober- und Mitteldeutschland hervorgingen. Diese Bewegungen griffen allgemeinreformatorische Forderungen auf. Etwa, dass die durch die Bibel vermittelte Heilsbotschaft keine Ergänzung durch kirchliche Überlieferungen benötigt (sola scriptura), dass das ewige Leben nicht durch gute Werke, sondern allein dank der Gnade Gottes (sola gratia) erlangt und dass jeder Christ durch die Taufe zum Priester geweiht wird (Priestertum aller Gläubigen).

Die Täufer solidarisierten sich auch mit den Forderungen der aufständischen Bauern nach eigener Pfarrerwahl, kirchlicher Selbstbestimmung der Dorfgemeinden und Erneuerung des gesamten Lebens nach göttlichem Recht. Sie stimmten in die Kritik am katholischen Abendmahlsverständnis ein, sie weigerten sich, ihre Kinder unmittelbar nach der Geburt zur Taufe zu tragen und führten die Erwachsenen- beziehungsweise Glaubens- oder Bekenntnistaufe ein. Die Taufe sollte den Beginn eines neuen Lebens in der Nachfolge Jesu markieren. Damit wurde nicht nur der kirchliche Initiationsritus in Frage gestellt, sondern auch das politische, soziale und kulturelle Grundgefüge des christlichen Abendlandes untergraben, wonach der Landesfürst die Religion seiner Untertanen bestimmte.

Die katholischen und evangelischen Obrigkeiten sahen in den Anhängern dieser Bewegungen „Wiedertäufer“ und verfolgten sie seit 1529 reichsweit (in der Schweiz schon früher), und verhängten gegen sie die Todesstrafe. In zahlreichen Herrschaftsgebieten wurden die Täufer, wie sie später genannt wurden, dann doch geduldet, da sie durch ihren Fleiss zum wirtschaftlichen Aufschwung des Landes beitrugen und deshalb nützliche Untertanen waren. Volle Bürgerrechte konnten sie allerdings erst im 19. Jahrhundert erlangen.

Das Täufertum war keine geschlossene Bewegung. In ihm sammelten sich vielmehr unterschiedlich motivierte, biblisch-reformerische, mystisch-spiritualistisch oder apokalyptisch geprägte, von religiösem Erneuerungswillen erfüllte oder von sozialen Bedürfnissen getriebene Männer und Frauen. Sie verfolgten keine gemeinsame Linie. Gemeinsam war ihnen nur die Praxis der Erwachsenentaufe, doch schon die Begründungen dieser Taufe waren unterschiedlich. Auf sehr unterschiedliche Weisen ging es den Täufern insgesamt um eine Erneuerung der Christenheit unter den Bedingungen wechselnder politischer Situationen.

Die Mennoniten
Die Gemeinden der Mennoniten gingen aus versprengten Gruppen des niederländischen Täufertums hervor, die von dem ehemaligen katholischen Priester Menno Simons aus Westfriesland nach der Niederlage des Täuferreichs in Münster gesammelt und in ihrer Verfolgungsnot seelsorgerlich betreut wurden. So entstanden kleine, abgesonderte und leidensbereite Gemeinden, die sich der Friedfertigkeit verschrieben hatten. Sie entwickelten sich nach dem Toleranzedikt der Utrechter Union von 1572 schnell in den Niederlanden und um 1600 auch in Ostfriesland, am Niederrhein, in Altona, Hamburg, Glückstadt, Friedrichstadt an der Eider, vorher schon in Elbing, Danzig und in ländlichen Gegenden der Weichselniederung zu Gemeinden mit fester Ordnung und eigenen Versammlungshäusern. Im 18. und 19. Jahrhundert wanderten zahlreiche Mennoniten aus Westpreussen nach Russland aus, wo sie an der Wolga und in der Ukraine Kolonien gründeten, die sich selbst verwalteten und denen Religionsfreiheit garantiert worden war. Es entstand ein typisch mennonitisches Kolonisationsmodell, das im 20. Jahrhundert nach der Flucht vieler Mennoniten aus der Sowjetunion in den Chaco von Paraguay übertragen wurde.

Heute gibt es Mennonitengemeinden mit rund 1,4 Millionen Mitgliedern in allen Teilen der Welt, mit der grössten Konzentration in Nordamerika und schnell wachsenden Gemeinden in Afrika und Asien. Auch hier ist das Erscheinungsbild bunt und pluralistisch.

Die Baptisten
Als Baptisten werden Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie bezeichnet, zu deren besonderen Merkmalen die Praxis der Gläubigentaufe gehört sowie die Betonung der Ortsgemeinde, die für ihr Leben und ihre Lehre selbst verantwortlich ist (Kongregationalismus). Wie die Täufer des 16. Jahrhunderts, auf die sich auch die Baptisten zum Teil berufen, setzten sich diese von Anfang an für die Religionsfreiheit ein.

Während die Mennoniten geschichtlich unmittelbar zur Täuferbewegung gehören, entstanden die Baptisten erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der englischen Reformation, zählen aber wie die im 19. Jahrhundert in den USA gegründeten Siebenten-Tags-Adventisten zu dem weiten Spektrum der täuferischen Kirchen.

500 Jahre Täuferbewegung
2025 erinnern Gemeinden und Kirchen, die ihre Entstehung direkt auf die Täuferbewegung der frühen Neuzeit zurückführen oder sich mit ihr verbunden wissen, gemeinsam an die erste täuferische Glaubenstaufe, die Ende Januar 1525 in Zürich stattfand.
Weitere Informationen: www.taeuferbewegung2025.de.

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Delegierte aus den Philippinen beim ASEAN Youth Interfaith Camp. © Nationale Jugendkommission der Philippinen

Interreligiöse Jugendkonferenz der ASEAN-Staaten mit adventistischer Beteiligung

Silang, Cavite/Philippinen | 31.08.2022 | APD | International

Adventistische Jugendliche nahmen als Vertreter der Philippinen an der interreligiösen Jugendkonferenz ASEAN Youth Interfaith Camp 2022 in Jakarta und Semarang (Indonesien) teil. Dabei stellten sie eine Initiative zur Förderung einer gesunden Lebensweise vor.

Die philippinischen Jugendvertreter Angeilyn P. Antivo aus Eastern Visayas und Rowell B. Velonza aus der National Capital Region, beide aktive adventistische Kirchenmitglieder, nahmen vom 7. bis 12. August, gemeinsam mit anderen Jugendlichen der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) am Youth Interfaith Camp (AYIC) 2022 dieser Organisation teil. AYIC ist ein regionales Treffen, das Jugendlichen aus den ASEAN-Staaten mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen eine Plattform für den Dialog und den Aufbau eines Kontaktnetzwerks bieten soll.

Gesundheitsinitiative vorgestellt
Während der Veranstaltung hatten Antivo und Velonza die Gelegenheit, die Initiative SADFREE (Smoking, Alcohol, and Drugs Free) vorzustellen. Die SADFREE-Initiative ist eine Bewegung, die vom Jugendverantwortlichen der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in der Region Südostasien (SSD), Ron Genebago, gegründet wurde. Laut Genebago zielt die Bewegung darauf ab, junge Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Tabak- und Alkoholkonsums sowie des Konsums illegaler Drogen zu bewahren. Beispielsweise wird Rauchern auf öffentlichen Plätzen angeboten, ihre Zigaretten gegen Obst und Nüsse einzutauschen.

Antivo und Velonza beendeten ihren Vortrag mit einem Appell an die Jugenddelegierten: „Wir laden euch ein, aktiv zu werden und euren Leuten zu helfen, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben“, sagten sie. Es wird erwartet, dass das Programm nach der Veranstaltung ähnliche Initiativen auf Ortsebene hervorbringt, so die Verantwortlichen.

Über das ASEAN Youth Interfaith Camp
Das ASEAN Youth Interfaith Camp wurde mit einer Zeremonie im Sari Pan Pacific Hotel in Jakarta offiziell eröffnet. Sie wurde von Asrorun Niam Sholeh, dem Verantwortlichen für Jugendentwicklung im indonesischen Ministerium für Jugend und Sport, geleitet. 30 junge Menschen aus sieben ASEAN-Mitgliedsländern nahmen an der AYIC 2022 teil. Sie vertraten die Philippinen, Indonesien, Kambodscha, Myanmar, Singapur, Thailand und Vietnam.

Das ASEAN Youth Interfaith Camp wird vom indonesischen Ministerium für Jugend und Sport in Zusammenarbeit mit der Nationalen Jugendkommission der Philippinen organisiert. Der Verband südostasiatischer Staaten (ASEAN) wurde 1967 gegründet und ist inzwischen auf zehn Mitgliedstaaten (Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam) angewachsen.

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Neueste Broschüren der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland mit Zahlen © DBK/EKD

Zahl der Kirchenaustritte in Deutschland 2021 massiv gestiegen

Hannover und Berlin/Deutschland | 31.08.2022 | APD | International

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leben in Deutschland 83,2 Millionen Einwohner. Davon waren 2021 laut kirchlicher Statistik rund 21,6 Millionen Mitglieder der Römisch-katholischen Kirche und 19,7 Millionen gehörten einer der 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Die beiden grossen Kirchen stellen mit 26 beziehungsweise 23,7 Prozent nur noch 49,7 Prozent der Gesamtbevölkerung, gegenüber 51 Prozent im Jahr zuvor. Im letzten Jahr verliessen 277.417 Personen die EKD (2020: 219.270) und 359.205 Mitglieder die Römisch-katholische Kirche (2020: 221.390).

Werden die rund 294.000 Mitglieder der evangelischen Freikirchen und die 592.000 anderer christlicher Kirchen und Gemeinschaften sowie die mehr als 2,5 Millionen der orthodoxen Kirchen hinzugezählt, so gehörten 2021 noch 53,7 Prozent einer christlichen Kirche an. 46,3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind entweder konfessionslos oder andersgläubig. Hierzu zählen beispielsweise die Angehörigen der beiden monotheistischen Religionen neben dem Christentum: die Muslime (zwischen 5,3 und 5,6 Millionen) und die Mitglieder der jüdischen Gemeinden (91.839).

Tiefgreifende Krise der katholischen Kirche in Deutschland
„Die Statistik des Jahres 2021 zeigt die tiefgreifende Krise, in der wir uns als katholische Kirche in Deutschland befinden. Es ist nichts schönzureden, und ich bin zutiefst erschüttert über die extrem hohe Zahl von Kirchenaustritten“, schreibt der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Dr. Georg Bätzing, im Vorwort der Arbeitshilfe Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2021/2022. „Und wir müssen die Erkenntnis hinzulegen, dass mittlerweile nicht nur die Menschen austreten, die zu ihrer Pfarrei schon über einen längeren Zeitraum wenig oder sogar keinen Kontakt hatten, sondern immer mehr Menschen gehen diesen Schritt, die bisher in den Pfarreien sehr engagiert waren.“

Vertrautes mit neuer Kommunikation verbinden
Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, betont in seinem Vorwort in der Broschüre Gezählt 2021 – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben: „Wie uns erste Auswertungen in diesem Heft zeigen, haben die Kirchengemeinden sehr schnell auf die Beschränkungen für Gottesdienste durch die Corona-Schutzregeln reagiert. In neuen digitalen Angeboten der Verkündigung kam eine ungeheure Kreativität zum Ausdruck. … Unsere Gottesdienste sind durch die digitalen Formate facettenreicher geworden. … Es wird also ein spannender Weg sein, wie wir in Zukunft diese neuen Formen mit Präsenzgottesdiensten verbinden können, wie wir Vertrautes mit neuer Kommunikation und digitalen Prozessen verbinden können.“

Weitere Informationen
Die EKD stellt zum Download ihre Statistik-Broschüre „Gezählt 2021 – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“, unter https://www.ekd.de/broschuere-zahlen-und-fakten-zum-kirchlichen-leben-44383.htm zur Verfügung.

Die DBK verweist auf ihr Arbeitsheft „Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2021/2022“, das als pdf-Datei heruntergeladen werden kann: https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/arbeitshilfen/katholische-kirche-deutschland-zahlen-fakten-2021-22-bonn-2022.

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Symbolbild - Frachtschiff. © Foto: Thanasis Papazacharias auf Pixabay

„Schiff der Hoffnung“ – Die Welthungerhilfe begrüsst den ersten Getreideexport aus Odessa

Bonn und Berlin/Deutschland | 31.08.2022 | APD | International

Am 1. August hat ein erstes Schiff, das laut einer von den Vereinten Nationen geleiteten internationalen Koordinationsgruppe mit 26.000 Tonnen Mais beladen ist, den Hafen von Odessa/Ukraine Richtung Libanon verlassen. Die Welthungerhilfe, eine der grössten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland, hat den ersten Getreideexport per Schiff, nach Beginn des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine, begrüsst und in einer Medienmitteilung geschrieben, dass dies ein «Schiff der Hoffnung» werden könnte.

Verbreitetes Aufatmen
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, äusserte sich erfreut über diese Nachricht. Ein Sprecher des Deutschen Aussenministeriums bezeichnete das Geschehen als «Hoffnungsschimmer». Auch Russland und die Ukraine äusserten sich positiv über diese Entwicklung, wie tagesschau.de berichtet.

Fehlende Lagerkapazitäten in Beirut
Laut Welthungerhilfe werde der Mais im Libanon dringend erwartet. Da im Hafen von Beirut aber Lagerkapazitäten fehlen, werde der Mais voraussichtlich an verschiedene Mühlen geliefert, um ihn dann direkt als Beimischung für die lokale Brotproduktion zu verwenden.

Positives Zeichen gegen den Hunger als Waffe
«Dieses Schiff ist ein positives Zeichen, wenn dies der Anfang von weiteren Exporten wird und damit die Blockade aufgelöst und Hunger nicht länger als Waffe eingesetzt werden kann», schreibt die Welthungerhilfe.

Zudem sei es wichtig, dass die Silos in der Ukraine geleert werden könnten, um Platz für die nächste Ernte zu schaffen.

Welthungerhilfe
Laut Selbstdarstellung der Welthungerhilfe wird die Organisation «in diesem Jahr 60 Jahre alt. Sie ist eine der grössten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 10.895 Auslandsprojekte in rund 70 Ländern mit 4,46 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.»

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Poster des europäischen Jugendkongresses der Adventjugend in Lahti/Finnland mit dem Motto: «plug in». © Poster: TED & EUD

Europäischer Jugendkongress der Adventisten in Lahti (Finnland)

Zürich/Schweiz | 31.08.2022 | APD | International

Vom 2. bis 6. August organisierten die Jugendabteilungen der beiden teilkontinentalen Kirchenleitungen der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa einen Jugendkongress in Lathi/Finnland.

Der Adventist Youth Congress (AYC) stand unter dem Motto «plug in». Die Organisatoren wollten den Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit dem Kongress eine Möglichkeit bieten, «sich mit Gott zu verbinden und mit ihren Freunden auftanken zu können».

«AYC ist der perfekte Ort, um mit anderen jungen Christen in Kontakt zu treten, unseren Glauben gemeinsam zu feiern und zu teilen, auf unserem persönlichen spirituellen Weg gestärkt und motiviert zu werden und herausgefordert zu werden, in unseren Gemeinden und unserer Umgebung etwas zu bewirken», schrieben die Veranstalter.

An den Programmen konnte man auch online teilnehmen und die Jugendlichen hatten die Möglichkeit eine Kongress-App herunterzuladen. Untergebracht waren die Teilnehmenden in Schulen der Stadt und schliefen in den mitgebrachten Schlafsäcken. Die Mahlzeiten wurden gemeinsam eingenommen. Sie hatten auch täglich die Möglichkeit, sich in der «Sauna village» (Saunadorf) fit zu halten.

Das Programm beinhaltete Veranstaltungen im Plenum morgens und abends, Workshops, Gebetsgruppen, Kleingruppen, eine Schnitzeljagd. Am 5. August fand ein Sponsorenlauf der Jugendlichen im Hafen von Lahti für das Hilfswerk ADRA Finnland statt. Damit wurde ein Projekt unterstützt, das dazu beiträgt, die Ausgrenzung von Jugendlichen in Finnland zu vermindern.

Mehr Informationen (auf Englisch): https://aycongress.org/

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Poster der 11. ÖRK-Vollversammlung mit dem Thema: «Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt» © Poster: ÖRK

EKS repräsentiert den Schweizer Protestantismus an der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen

Bern/Schweiz | 31.08.2022 | APD | Ökumene

„Mit Swissness und reformierter Dynamik» repräsentiere die EKS den Schweizer Protestantismus am weltweit bedeutendsten Treffen der Ökumene, heisst es in einer EKS-Medienmitteilung. Die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) steht unter dem Motto: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ und findet vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe/Deutschland statt. Die Vollversammlung sei «ein Ereignis von weltweiter Ausstrahlung», so die EKS. Als Gründungsmitglied des ÖRK ist die EKS vor Ort vertreten und mache sich für Dialog und Versöhnung stark.

«Die ÖRK-Vollversammlung ist ein Ereignis mit enormer Ausstrahlung, das auch den ökumenischen Kurs für die nächsten Jahre bestimmt. Als ökumenisch ausgerichtete Kirche wollen wir dieses Treffen nutzen, um von unseren Glaubensgeschwistern zu lernen und neue Impulse mit in die Schweiz zu nehmen. Ich freue mich auf zahlreiche wertvolle Begegnungen, aber auch auf einen durchaus kritischen Dialog», sagt Rita Famos, Präsidentin der EKS, im Vorfeld der Vollversammlung.

Zur elften Vollversammlung des ÖRK werden in Karlsruhe über 4000 Vertreterinnen und Vertreter aus 352 Kirchen weltweit erwartet. Seit 50 Jahren ist es die erste ÖRK-Vollversammlung, die auf europäischem Boden stattfindet.

Dem ÖRK gehören insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Christinnen und Christen an. Zum Ökumenischen Rat der Kirchen, auch Weltkirchenrat genannt, gehören derzeit 352 Kirchen und kirchliche Gemeinschaft aus 120 Ländern. Sie repräsentieren weltweit rund 580 Millionen Christen. Viele der kleineren Kirchen der evangelikalen und pfingstlichen Traditionen sind keine Mitglieder des ÖRK. Auch christliche Weltgemeinschaften, wie die römisch-katholische Kirche, die Siebenten-Tags-Adventisten und die Heilsarmee (sie trat 1978 aus), gehören ebenfalls nicht dem Ökumenischen Rat der Kirchen an, unterhalten aber Kontakte.

Adventistische Vertretung an der Vollversammlung
Ganoune Diop, Direktor der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Weltkirchenleitung, wird auf Einladung des ÖRK während der gesamten Vollversammlung in Karlsruhe anwesend sein. Im Programmteil "Ökumenische Gespräche" wird er drei Präsentationen vortragen. Zudem wurde Diop zur Mitarbeit im Ausschuss eingeladen, der die zukünftigen Gespräche zwischen den Kirchen plant.

Ökumene des Herzens
Als Motto der Vollversammlung hat der ÖRK eine Botschaft der Versöhnung gewählt. «Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt». Es ist ein grundlegender Aufruf an die Kirchen, mit allen Menschen guten Willens unermüdlich für gerechten Frieden und Versöhnung zu arbeiten. Gerade in Zeiten der Unsicherheit, der Klimakrise und der Bedrohung durch Kriege und Pandemie. Die Vollversammlung legt als höchstes Gremium des ÖRK die Hauptthemen der ökumenischen Arbeit für die nächsten acht Jahre fest.

Die Evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz EKS sendet eine neunköpfige Delegation nach Karlsruhe, darunter auch Pfarrer Serge Fornerod, Leiter Aussenbeziehungen der EKS und Vertreter der EKS im Zentralausschuss des ÖRK.

Schweizer Reformierte zeigen ihre Geschichte und Zukunft im SwissHub
An der Versammlung wird die EKS in einer Netzwerkzone mit dem SwissHub präsent sein. Einerseits ist er Treffpunkt und Welcome Desk für Partner und Reisegruppen aus den Schweizer Kirchen (ca. 230 Teilnehmende). Andererseits eröffne der SwissHub einen modernen und informativen Blick auf die Werte, Figuren und Errungenschaften der Schweizer Reformierten, schreibt die EKS.

Info
Die 11. Vollversammlung des ÖRK wird auf gemeinsame Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL) und der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz in Karlsruhe (Deutschland) stattfinden.

Zum SwissHub: https://www.wolkenalphabet.ch/index-en.html

Webseite der EKS mit umfangreichen Infos und Einblicken:
www.evref.ch/swisshub

Zur ÖRK-Webseite der Vollversammlung:
https://archived.oikoumene.org/de/about-us/organizational-structure/assembly/assembly-theme-1.html

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Symbolbild - Gewalt stoppen. © Foto: Tumisu/Pixabay

„Gewalt gegen Gläubige weiter auf dem Vormarsch“

Frankfurt am Main/Deutschland | 31.08.2022 | APD | Religionsfreiheit

Die Vereinten Nationen begehen den 22. August 2022 als Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung. Die Religions- und Weltanschauungsfreiheit gehört zu den Menschenrechten, die in der Charta der Vereinten Nationen und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert sind. Dieses Recht wird nach Auffassung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in zahlreichen Staaten systematisch gebrochen.

„Die Gewalt gegen Gläubige ist weltweit auf dem Vormarsch. Täter werden nicht verfolgt und die Opfer werden von den Staaten nicht geschützt. Zum Teil sind die Opfer von glaubensbedingter und antireligiöser Verfolgung systematischer staatlicher und juristischer Unterdrückung ausgesetzt“, kritisiert Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

Totalitäre Staaten betrachten Gläubige als Gefahr
Laut IGFM betrachteten totalitär regierte Staaten wie China, Nordkorea, Vietnam, Laos oder Kuba, Gläubige, die sich einer staatlichen Anleitung und Registrierung widersetzten, als Gefahr für die Machthaber. Sie würden mit juristischen, geheimdienstlichen, polizeilichen und erzieherischen Massnahmen drangsaliert. Oft ende die Unterdrückung und Gleichschaltungspolitik für die Opfer in sozialer Isolation, Gefängnissen, Psychokliniken oder Zwangsarbeitslagern.

Islamische Staaten und das hinduistisch geprägte Indien drangsalieren Minderheiten
In islamischen Staaten wie Ägypten, Iran, Saudi-Arabien, Pakistan, der Türkei oder in dem zu 80 Prozent hinduistischen Indien gehen gemäss IGFM die Menschenrechtsverletzungen zuerst von religiösen Mehrheiten aus und richten sich gegen Minderheiten.

Gewalt gegen Gläubige im Iran und in Pakistan
Die IGFM weist gezielt auf Gewalt gegen Gläubige in Iran und Pakistan hin:
In der Islamischen Republik Iran werden Andersgläubige, vor allem Bahá’í, konvertierte Christen und Sufis, Opfer von Gewalthandlungen sowohl durch fanatische Anhänger der schiitischen Staatsreligion, als auch durch staatliche und halbstaatliche Verfolger. Die grösste religiöse Minderheit, die Bahá’í, wurde in den letzten 44 Jahren kontinuierlich wegen ihres Glaubens verfolgt. Seit Anfang Juni wurden mehr als 100 Bahá’í im gesamten Iran festgenommen, inhaftiert oder mussten Hausdurchsuchungen und Geschäftsschliessungen über sich ergehen lassen.

Angehörige der Bahá’í-Gemeinde im Fokus der iranischen Regierung
Weiter berichtet die Menschenrechtsorganisation: Allein im Juni wurden 26 Bahá’í vom Revolutionsgericht in Shiraz zu insgesamt 85 Jahren Haft und 24 Jahren innerstaatlicher Verbannung verurteilt, was bereits auf eine Verschärfung der systematischen Kampagne der iranischen Regierung gegen die grösste nicht-muslimische religiöse Minderheit des Landes hindeutete. Dieser Eindruck bestätigt sich wenige Wochen später. So fanden am 31. Juli 52 Razzien statt, bei denen 13 Bahá’í verhaftet wurden, darunter drei Mitglieder des ehemaligen Führungsgremiums der iranischen Bahá’í-Gemeinde (sog. Yaran), die bis 2017 bereits zehn Jahre in Willkürhaft verbracht hatten. Mindestens einer von ihnen, Herr Afif Naemi, wird in Isolationshaft im Evin-Gefängnis gehalten, aus dem immer wieder von Folter und menschenunwürdigen Haftbedingungen berichtet wird. Bereits bei seiner zehnjährigen Haft wurde ihm die notwendige medizinische Behandlung verwehrt.

Religiös motivierte Menschenrechtsverletzungen gegen Mädchen und junge Frauen
Religiös motivierte Gewaltanwendungen durch Entführungen, Missbrauch und Zwangsislamisierung von nichtmuslimischen Mädchen und jungen Frauen seien beständige Menschenrechtsverletzungen vor allem in Ägypten, Nordnigeria und Pakistan. Die Regierungen seien demnach nicht an einer Strafverfolgung der Täter interessiert und blockierten zum Teil die Initiativen von betroffenen Angehörigen. In vielen Fällen würden die Eltern oder Verwandte der Opfer kriminalisiert, wenn sie Aufklärung forderten oder Täter identifizierten.

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Mitarbeitende und Freiwillige von ADRA Polen laden Hilfsgüter in einen Lastwagen. © Foto: ADRA Polen

ADRA Polen bietet Geflüchteten Unterkunft, Evakuierung sowie finanzielle und psychologische Unterstützung

Seit Beginn des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine haben mehr als vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine die polnisch-ukrainische Grenze überquert. Hundertausende sind laut ukrainischem Grenzschutz auch bereits wieder in die Ukraine zurückgekehrt. Die Situation, die Erwartungen und die Bedürfnisse der nach Polen Geflüchteten änderten sich allmählich und es tauchten neue Probleme auf, sagen Verantwortlichen der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Polen. Die Hilfsorganisation unterstützt die Flüchtlinge aus der Ukraine seit Kriegsbeginn, wie EUD News berichtet.

Psychische Belastungen
Demnach berichteten die Flüchtlinge von psychischen Belastungen, wie Schuldgefühlen, Sinnlosigkeit, Aggression, Unsicherheit und dem Bedürfnis, ihre Kinder mit ihren eigenen begrenzten Mitteln unterstützen zu können.

Staatliche Hilfen sind im Juli für Geflüchtete ausgelaufen
Der Juli 2022 sei für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein besonders schwieriger Monat gewesen, erläutert ADRA Polen, da die staatlichen Hilfen ausgelaufen seien und die Touristensaison begonnen habe. Umfassende und spezialisierte Unterstützung sei notwendig, um ihnen zu helfen, sich vom Kriegstrauma zu erholen, sich auf dem Arbeitsmarkt zurechtzufinden und sich in die polnische Gesellschaft zu integrieren, so die ADRA-Leiter. ADRA helfe den Geflüchteten, in Polen ein neues Leben zu beginnen. Ukrainer aus zerstörten Gebieten suchten sich in Polen einzurichten. Jene aus der Westukraine strebten eher eine baldige Rückkehr in ihr Land an, sagte Renata Karolewska, Regionalkoordinatorin bei ADRA Polen

ADRA Polen unterhält knapp 50 Unterkünfte für Geflüchtete
Das Hilfswerk stehe den vom Krieg betroffenen Ukrainern und Ukrainerinnen durch humanitäre Transporte, Evakuierungen, Bargeldhilfe, Flüchtlingsunterkünfte und psychologische Betreuung bei. Zudem unterhalte ADRA Polen im Land fast 50 Unterkünfte für Geflüchtete, in denen bereits mehr als 2.000 Personen untergebracht worden seien.

Integration in den polnischen Arbeitsmarkt
«Derzeit bewerben sich Menschen, die an einem langfristigen Aufenthalt interessiert sind, in unseren Zentren», berichtet Elżbieta Krzynówek, eine regionale Koordinatorin von ADRA Polen. «Sie haben vor, eine dauerhafte, legale Arbeit zu finden und sechs Monate, ein Jahr oder länger in unserem Land zu bleiben, während ihre Kinder Bildungseinrichtungen besuchen. Die Unterkünfte, die wir in den Notunterkünften anbieten, sollen ihnen helfen, Arbeit und eine zukünftige Wohnung zu finden. Letztendlich wollen sie eine Wohnung mieten», so Krzynówek.

Unterstützung durch ukrainische Psychologen
Die Befriedigung der Grundbedürfnisse schaffe Raum für die Behandlung anderer Probleme, erklärt die in der Ukraine geborene Psychotherapeutin Roksana Korulczyk, eine von vier ukrainischen Psychologen, die im Rahmen einer Initiative von ADRA Polen ukrainische Flüchtlinge psychologisch und informativ betreuen. Viele suchten nach Sicherheit und einem Sinn im Leben, so Korulczyk, es gebe aber auch Zurückhaltung bei der Inanspruchnahme von Hilfe.

ADRA Polen richtet Integrationszentren für Ausländer ein
Das Hilfswerk richte Orte umfassender Hilfe mit fachkundiger Unterstützung auf dem Gebiet der Psychologie, der Rechtsberatung, des Erlernens der polnischen Sprache und sogar mit entspannenden Massagen ein. Solche Zentren werden u. a. in Warschau, Lublin und Kattowitz eingerichtet. In einer späteren Phase plant ADRA, weitere Zentren in anderen Teilen des Landes zu eröffnen.

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Vitali Klitschko, Bürgermeister der Stadt Kiew (li.), nimmt die beiden Feuerwehrfahrzeuge von ADRA Deutschland e.V. in Empfang. Foto: © ADRA Deutschland e. V.

ADRA Deutschland liefert zwei Feuerwehrfahrzeuge in die Ukraine

Weiterstadt/Deutschland | 31.08.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 29. Juli nahm Vitali Klitschko, Bürgermeister der Stadt Kiew, zwei Feuerwehrfahrzeuge von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland e.V. in Empfang. Die Fahrzeuge sind Teil der Ukraine-Nothilfe, die ADRA zusammen mit der „Aktion Deutschland Hilft“ seit Kriegsbeginn umsetzt.

Mitte Juli reiste Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands von ADRA Deutschland e.V., nach Polen, um zwei Feuerwehrfahrzeuge zu übernehmen. Die Löschfahrzeuge sind mit speziellen Löschschaum-Vorrichtungen versehen, die zur Bekämpfung von Bränden der Brandklassen A (Feststoffe) und B (Flüssigkeiten oder flüssig werdende Stoffe) genutzt werden können.

„In Kiew wird die zivile Infrastruktur angegriffen. Dabei kommt es auch zu Bränden von Treibstofflagern und leicht entflammbaren Chemikalien. Zum Löschen dieser Brände benötigt die Kiewer Feuerwehr spezielle Löschfahrzeuge, die mit Löschschaum ausgestattet sind. Wir konnten zwei Fahrzeuge in Polen besorgen und an Dr. Bogdan Balasynovych, Vertreter der Stadt Kiew, übergeben. Dabei hat uns Tobias Kurzmaier, Vorsitzender des Aktionskreises für Wirtschaft, Politik und Wissenschaft e.V., als Berater und Kontaktvermittler fantastisch unterstützt. Die Fahrzeuge sind mittlerweile vom Bürgermeister der Stadt Kiew, Vitali Klitschko, in Empfang genommen worden“, informierte Christian Molke.

Videobotschaft des Bürgermeisters Klitschko
In einem Video bedankte sich Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei ADRA. „Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe und die modernen Feuerwehrlöschfahrzeuge. Eure Unterstützung ist sehr wichtig für unsere Sicherheit. Hoffentlich ist bald das Ende des Kriegs erreicht“, so der Bürgermeister.

„Unser Dank gilt der „Aktion Deutschland Hilft“, die gemeinsam mit ADRA die Finanzierung sichergestellt hat. Wir sind froh und dankbar, einen substanziellen Beitrag zur Brandbekämpfung leisten zu können. Die Feuerwehrfahrzeuge werden Leben retten“, sagte Christian Molke

Bereits im Juni konnte ADRA Deutschland zwei mobile Computertomographen anschaffen und an die Stadt Kiew übergeben. Die beiden Geräte sind in einem kommunalen Krankenhaus und einer Kinderklinik im Einsatz (siehe Meldung: https://apd.media/news/archiv/15122.html).

ADRA Deutschland e. V.
ADRA Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Landesbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und führt Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe durch. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Weitere Informationen: www.adra.de

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Übergabe der beiden Fahrzeuge an ADRA Ukraine. © Foto: ADRA Schweiz

ADRA Schweiz übergibt ADRA Ukraine zwei Kleintransporter

Im Rahmen eines humanitären Projektes, an welchem ADRA Schweiz massgeblich beteiligt ist, und welches in Zusammenarbeit mit ADRA Ukraine realisiert wird, wurden am 20. August zwei Kleintransporter von ADRA-Freiwilligen aus der Schweiz in die Ukraine gefahren und dort an die Verantwortlichen übergeben.

ADRA Ukraine hat um Transportfahrzeuge gebeten, die dringend gebraucht werden, um Hygienekits, Wasserflaschen sowie Freizeit-, Kinder- und Jugendkits in die Durchgangszentren für Binnenflüchtlinge innerhalb des Landes zu transportieren. Durch die Fahrzeugspende einer Schweizer Firma, die ADRA Schweiz zwei Kleintransporter für dieses Projekt angeboten hat, konnte dieser Anfrage entsprochen werden.

Eine lange Fahrt
Sechs junge Männer haben sich bei ADRA Schweiz als Freiwillige zur Verfügung
Gestellt. Sie sind mit den beiden Kleinbussen sowie einem Begleitfahrzeug nach einer knapp zweitägigen Fahrt in der Ukraine angekommen. Die Fahrzeuge wurden am ukrainischen Zoll deklariert und Mitarbeitern von ADRA Ukraine übergeben.

Motivation zu helfen
„ADRA Ukraine ist froh, dass sie diese Fahrzeuge aus der Schweiz erhalten haben. Und für uns war diese Fahrzeugüberführung eine Möglichkeit, den Menschen in der Ukraine direkt zu helfen und einen kleinen Beitrag für etwas Gutes zu leisten. Daher haben wir uns auch alle ganz spontan bereit erklärt, ADRA Schweiz in diesem Projekt zu unterstützen,“ sagte einer der Fahrer.

ADRA Schweiz – Partnerhilfswerk der Glückskette
ADRA Schweiz ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Landesbüros und weltweit etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. ADRA Schweiz ist die Nachfolgeorganisation des 1942, im Zweiten Weltkrieg, gegründeten Adventwohlfahrtswerks, das hauptsächlich innerhalb der Schweiz tätig war. Das Schweizer Büro mit elf Mitarbeitenden befindet sich in Aarau, der Sitz ist in Zürich. Das Hilfswerk ist ein im Handelsregister eingetragener Verein. Er geniesst Steuerfreiheit und wurde 2017 von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) für weitere fünf Jahre rezertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRAs Slogan lautet: “Die Welt verändern – Justice. Compassion. Love.”

Bei der Projektfindung und -durchführung auf internationaler Ebene, arbeitet das Hilfswerk vorwiegend mit den ADRA Partnerorganisationen vor Ort zusammen. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Mehr zum Hilfswerk: www.adra.ch

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ADRA unterstützt die Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten in den Nachbarländern. © Foto: ADRA Deutschland e. V.

Sechs Monate Krieg in der Ukraine – ADRA hilft weiterhin

Weiterstadt und Berlin/Deutschland | 31.08.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 kümmert sich die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland um die Menschen aus der Ukraine im Land selbst, in den Nachbarländern und in Deutschland. Nach Angaben des Weltflüchtlingswerks der Vereinten Nationen sind zwei Drittel der ukrainischen Bevölkerung auf der Flucht – sowohl innerhalb des Landes als auch in andere Länder. Um den Vertriebenen umfassenden Schutz und Unterstützung zukommen lassen zu können, hat sich ADRA Deutschland e.V. mit 21 weiteren ADRA-Länderbüros vernetzt.

„Die russische Invasion verursacht seit einem halben Jahr Leid und Not. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, ihren Hinterbliebenen und den vielen Millionen Menschen, die durch den Krieg ihre Heimat verloren haben. Wir hoffen von ganzem Herzen, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer schnellstmöglich wieder ein friedliches und selbstbestimmtes Leben führen können“, sagt Christian Molke, Vorsitzender des Vorstands von ADRA Deutschland e.V. laut einer ADRA-Pressemitteilung.

Hilfe in der Ukraine
Sofort nach Kriegsbeginn habe das internationale ADRA-Netzwerk seine Kräfte gebündelt und habe damit in kürzester Zeit Personal und Hilfsgüter wie Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs bereitgestellt. Ungeachtet des persönlichen Risikos würden die ADRA-Beschäftigten in der Ukraine lebenswichtige Güter verteilen, Unterkünfte organisieren, Wohnungen und Häuser reparieren. Für ältere und kranke Menschen würden Sozialtransporte organisiert und Menschen aus Konfliktgebieten in die Westukraine sowie an die ukrainische Grenze evakuiert. Auch biete ADRA psychosoziale Unterstützung und Bargeldhilfen an. Entlang der ukrainischen Grenze würden Geflüchtete mit dem Notwendigsten versorgt und Unterkünfte vermittelt.

Hilfe für Geflüchtete in Deutschland
Auch in Deutschland sei ADRA für Geflüchtete aktiv, so Molke weiter. „Wir haben in kürzester Zeit eine Aufnahmeeinrichtung in Kirchhundem (NRW, Landkreis Olpe) eingerichtet, in der 120 Geflüchtete aufgenommen werden konnten. Für rund 1.000 weitere Vertriebene konnten private Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden.“ Für Geflüchtete biete ADRA eine 24-Stunden-Hotline an, um erste Hilfestellung zu geben und psychosoziale Unterstützung zu vermitteln. Für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer wurde ebenfalls eine Hotline sowie spezielle Schulungen angeboten, so Molke. „Das alles wäre nicht möglich ohne die vielen Freiwilligen, Spenderinnen und Spender sowie unsere Partner. Wir danken allen von ganzem Herzen“, so Molke weiter.

Vorbereitungen für den Winter laufen an
Die Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, konnten nur das Nötigste mitnehmen. Es fehlt ihnen unter anderem warme Kleidung. Die Menschen in der Ukraine blicken mit Sorge auf den Winter mit Tiefstwerten von minus 20 Grad. ADRA helfe bei der Reparatur beschädigter Häuser und baue 70 leerstehende Gebäude zu winterfesten Notunterkünften um. Zusätzlich würden Mietzuschüsse in Aussicht gestellt, damit Menschen in warmen Unterkünften bleiben könnten. Wenn das nicht möglich sei, biete ADRA Evakuierungen in selbstbetriebene Unterkünfte in den Nachbarländern an. Für ihre Arbeit sei ADRA weiterhin auf Spenden angewiesen.

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. ADRA Deutschland e.V. ist Mitbegründer von VENRO, Aktion Deutschland Hilft und Gemeinsam für Afrika. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. Weitere Informationen unter www.adra.de.

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Familie in Somalia auf der Suche nach Nahrung und Wasser. © Foto: ADRA Somalia

ADRA Schweiz realisiert mit der UN-Organisation OCHA ein Wasserprojekt in Somalia

Zürich/Schweiz | 31.08.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz realisiert gemeinsam mit OCHA, dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, vom August bis Oktober 2022 ein Wasserprojekt, von dem 14.000 Menschen in Somalia profitieren werden. Nachfolgeprojekte sind bereits in Planung.

Mangel an Nahrungsmitteln wegen dem Krieg in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine habe gravierende Auswirkungen in Ostafrika, schreibt das Hilfswerk. Offiziellen Schätzungen zufolge sterbe dort alle 48 Sekunden ein Mensch an den Folgen von Hunger und Unterernährung.

«Bisher lieferten die Ukraine und Russland rund 90 Prozent des Getreides der Region Ostafrika – nun hat der Konflikt die Preise für Lebensmittel, Treibstoff und Düngemittel in die Höhe getrieben, während die Weizenlieferungen zurückgingen», so ADRA. Vor dem Konflikt habe die Ukraine etwa 6 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Erzeugnisse in die Region geliefert – derzeit würden aufgrund der Blockade der Schwarzmeerhäfen nur 15 Prozent der Produkte exportiert.

Flucht – um zu überleben
Laut den Vereinten Nationen sind in Somalia drei aufeinander folgende Regenzeiten ausgefallen, weshalb nun fast 90 Prozent des Landes zusätzlich von Dürre betroffen ist. So sind bereits jetzt knapp 755.000 Menschen innerhalb des Landes geflohen – auf der Suche nach Wasser und Nahrung, um zu überleben.

Das Wasserprojekt von ADRA Schweiz
Die Verwaltungsregion Bakool ist in Somalia eine der am stärksten von der Dürre betroffenen Gegenden. Mit der Unterstützung von ADRA Schweiz werden dort rund 14.000 Menschen – darunter auch viele Binnenflüchtlinge – ab sofort mit Wasser versorgt. Es wird mittels Lastwagen in die Region transportiert. In den nächsten drei Monaten werden auf diese Weise rund 7,7 Millionen Kubikmeter gereinigtes Wasser verteilt. Zusätzlich werden in den Siedlungen der Binnenflüchtlinge dieser Region 40 Latrinen gebaut, um für rund 1.200 Menschen bessere hygienische Bedingungen zu schaffen und damit drohende Krankheiten zu verhindern. ADRA Schweiz beteiligt sich finanziell ebenfalls am Bau von vier Brunnen.

Stellenwert von Hygiene
Um den Menschen in der Region die Wichtigkeit von Hygiene und sauberem Wasser nahezubringen, werden 20 Personen entsprechend ausgebildet. Sie sollen anschliessend andere informieren und ihr Wissen an Gross und Klein weitergeben. Zusätzlich werden an besonders gefährdete Familien rund 2.000 Hygienekits abgegeben, so ADRA Schweiz.

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Landesbüros und weltweit etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. ADRA Schweiz ist die Nachfolgeorganisation des 1942, im Zweiten Weltkrieg, gegründeten Adventwohlfahrtswerks, das hauptsächlich innerhalb der Schweiz tätig war. Das Schweizer Büro mit elf Mitarbeitenden befindet sich in Aarau, der Sitz ist in Zürich. Das Hilfswerk ist ein im Handelsregister eingetragener Verein. Er geniesst Steuerfreiheit und wurde 2017 von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) für weitere fünf Jahre rezertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRAs Slogan lautet: “Die Welt verändern – Justice. Compassion. Love.”

ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Mehr zum Hilfswerk: www.adra.ch

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Klimafreundliche Wassergewinnung auf Bauernhöfen durch eine spezielle Teichtechnik. © ADRA Kenia

ADRA macht auf Hungersnot am Horn von Afrika aufmerksam

Silver Spring, Maryland/USA | 31.08.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfsorganisation ADRA stockt ihre Nothilfe auf, um Regionen am Horn von Afrika, in denen Hungersnot herrscht, mit Nahrungsmitteln und Wasser zu versorgen. Betroffen sind u.a. Kenia, Somalia, Äthiopien und Uganda.

Das Horn von Afrika ist von den sich verschlechternden sozioökonomischen Bedingungen und den durch den Ukraine-Krieg verursachten Unterbrechungen des Welthandels schwer getroffen worden. Die Ukraine und Russland lieferten 90 Prozent des Getreides der Region, und der Krieg hat die Preise für Nahrungsmittel, Treibstoff und Düngemittel in die Höhe getrieben, während die Weizenlieferungen zurückgingen. Vor dem Krieg lieferte die Ukraine jährlich etwa sechs Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Erzeugnisse in die Region, derzeit werden nur etwa 15 Prozent der Produkte exportiert. Hinzu kommt, dass nach Angaben der Vereinten Nationen Afrika eine der schlimmsten Dürreperioden seit mehr als 40 Jahren erlebt. Berichten zufolge leiden fast 20 Millionen Afrikaner und 49 Millionen Menschen in anderen Regionen der Welt unter extremer Ernährungsunsicherheit und zunehmender Unterernährung.

Appell an die Politik
„Jeden Tag hungern Millionen von Frauen, Kindern und Einzelpersonen in Afrika und mehr als 40 anderen Ländern. Als globaler humanitärer Arm der adventistischen Kirche setzt sich ADRA für Programme zur Bekämpfung des Hungers und zur Wiederherstellung der Würde von benachteiligten Familien und Gemeinschaften ein“, sagt Michael Kruger, Präsident von ADRA International. „Wir schliessen uns anderen gemeinnützigen Organisationen sowie privaten und öffentlichen Einrichtungen an, um auf die lebensbedrohliche Hungerkrise aufmerksam zu machen. Wir ermutigen die führenden Politiker der Welt, Lösungen zu finden, um Nahrungsmittelexporte zu ermöglichen und klimabedingte Notlagen zu verhindern, die zu Ernährungsunsicherheit und Wasserknappheit führen.“

ADRA International ist weltweit tätig, um Millionen von Menschen zu helfen, die von der Nahrungsmittelkrise betroffen sind. In Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Partnern vor Ort werden Projekte zur Ernährungssicherheit entwickelt, um Hungersnöte zu verhindern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterextremen zu stärken. Die Projekte umfassen:

• Dürreresistente Anbaumethoden
• Saatgut, Vorräte und andere Ressourcen
• Schulspeisungsprogramme, um Kinder zu ernähren und sie in der Schule zu halten
• Gärten für Haushalte und Dorfgemeinschaften
• Investitionen in Bäuerinnen und Genossenschaftsgruppen
• Ernährungserziehung für Mütter und Kinder im frühen Kindesalter
• Fortbildungen für Landwirte zur Verbesserung von Anbaumethoden und Vermarktung

Notfallmanagement
In Afrika hat die weltweit tätige humanitäre Organisation Pläne für das Notfallmanagement aufgestellt, um in einigen der ärmsten Regionen Nahrungsmittelnotstationen und wichtige Dienstleistungen wie Gesundheit und Ernährung, Viehfütterung, tierärztliche Dienste sowie Wasser-, Sanitär- und Hygienedienstleistungen bereitzustellen. ADRA hilft vorrangig in Gebieten, in denen die Malaria zunimmt und Hunderttausende von Kindern und stillenden Frauen akut unterernährt sind und sofort behandelt werden müssen, darunter sind Nordkenia, Zentralsomalia und Karamoja in Uganda.

„Familien ergreifen verzweifelte Massnahmen, um zu überleben, und Tausende verlassen ihre Häuser auf der Suche nach Lebensmitteln, Trinkwasser und Weideflächen. Das erhöht das Risiko von Konflikten zwischen Eingesessenen und Zugewanderten und setzt Frauen und Kinder geschlechtsspezifischer Gewalt, sexueller Ausbeutung und Missbrauch aus“, sagt Mario Oliveira, Direktor für Notfallmanagement bei ADRA International. „Alle ADRA-Büros in der Region setzen sich aktiv mit der kritischen Situation auf nationaler und lokaler Ebene auseinander, um Familien zu schützen. Wir sind seit mehr als 30 Jahren in der Region präsent und haben bereits mehrere Programme zur Ernährungssicherung gestartet, darunter Bargeldhilfe und Projekte zur Bekämpfung der Dürre, um den Bedürftigen zu helfen.“

Weitere Herausforderungen: Überschwemmungen, Corona-Pandemie, Heuschreckenschwärme
Viele von der Dürre betroffene Gemeinden haben zudem mit den Auswirkungen anderer Schwierigkeiten wie Überschwemmungen, Heuschreckenausbrüchen und den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Lebensgrundlagen und Einkommensquellen zu kämpfen. Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten führt der Hunger bei rund acht Millionen afrikanischen Kindern zu akuter Unterernährung und schränkt den Zugang zur Bildung ein. Allein in Äthiopien sind mehr als 2.000 Schulen geschlossen worden.

„Fast zwei Millionen Kinder gehen nicht zur Schule, fast die Hälfte von ihnen sind Mädchen. ADRA hat daher Schulspeisungsprogramme eingerichtet, um die Schulabbrecherquote zu senken und die Ernährung zu verbessern. Um die Ausbreitung von durch Wasser übertragene Krankheiten unter Schülern und Familien zu verhindern, hat ADRA in mehreren Dörfern Wassertankstellen für Hygiene und sanitäre Einrichtungen eingerichtet. Darüber hinaus hat ADRA Gesundheitsprogramme und -einrichtungen für vertriebene Familien und betroffene Gemeinden geschaffen, landwirtschaftliche Initiativen gestartet, um den Zugang zu Nahrungsmitteln zu verbessern, und arbeitet weiterhin mit zuverlässigen Partnern und lokalen Behörden zusammen, um neue Lösungen für das Problem zu finden“, sagt Peter Delhove, Geschäftsführer von ADRA Afrika. „ADRA ist seinen Bündnispartnern, Spendern und kirchlichen Freiwilligen für ihre wichtige und kontinuierliche Unterstützung dankbar, die es uns ermöglicht, unseren Auftrag zu erfüllen, Nahrungsmittelknappheit zu verhindern und Leben zu retten.“

ADRA International
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das deutsche ADRA-Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt (www.adra.de).

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Titelbild des Jahresberichts 2021 von ADRA Schweiz. © Cover: ADRA Schweiz

Das Hilfswerk ADRA Schweiz publiziert den Jahresbericht 2021

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat den Jahresbericht 2021 unter dem Thema «Mensch im Fokus» publiziert. Demnach wurden 2021 weltweit 29 Projekte in 16 Ländern realisiert, davon fünf in der Schweiz. Insgesamt wurden damit rund 254.000 Personen unterstützt. Die Hilfsorganisation hat gesamthaft 5,3 Millionen Franken ausgegeben, was 87 Prozent der Gelder entspricht. Dreizehn Prozent sind demnach für administrative Kosten und das Marketing aufgewendet worden.

Neue ADRA Shops in Bern und Zürich
Im Frühling 2021 hat der ADRA Shop in Zürich Oerlikon seine Türen geöffnet. Es werden in Form eines Second-Hand-Shops, der von acht ehrenamtlichen Helfern betrieben wird, Kleidung, Schuhe, Taschen, Spielsachen, Haushalts- sowie Dekoartikel zu kleinen Preisen abgegeben. Der Shop ist öffentlich. Menschen, die einen Nachweis einer Sozialhilfestelle vorlegen können, erhalten die Kleidung kostenlos.

Im Oktober 2021 wurden im neuen ADRA Shop Bern erstmals haltbare Lebensmittel an Menschen mit kleinem Budget abgegeben. Viele ehrenamtliche Helfer würden im Shop mitarbeiten. Bis Ende des Jahres wurden auf diese Weise wöchentlich etwa 100 Personen mit Lebensmitteln versorgt.

Weiterhin grosse Solidarität
Bereits 2020 habe die Hilfsorganisation im Zusammenhang mit der Corona-Krise eine grosse Welle der Solidarität verzeichnen können, die auch im vergangenen Jahr angehalten habe, heisst es in der Medienmitteilung. Laut Jahresbericht erhält ADRA Schweiz 76 Prozent der Gelder von Institutionen, 22 Prozent von privaten Spenderinnen und Spendern und zwei Prozent trägt die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz bei.

Wirkungsstudie Indonesien
Der Jahresbericht enthält eine Wirkungsstudie über den Wiederaufbau in Indonesien nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe von 2018. ADRA Schweiz sei dort noch immer aktiv und helfe auch «vier Jahre nach der Katastrophe mit gezielten und effizienten Projekten», die der Bevölkerung zum einen Soforthilfe durch Arbeitsmassnahmen und zum anderen Zukunftsperspektiven in der Landwirtschaft geben würden.

Zum Jahresbericht 2021:
https://www.adra.ch/wp-content/uploads/2022/07/Jahresbericht-2021-web.pdf

ADRA Schweiz – Zewo zertifiziert und Partnerhilfswerk der Glückskette
ADRA Schweiz ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Landesbüros und weltweit etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. ADRA Schweiz ist die Nachfolgeorganisation des 1942, im Zweiten Weltkrieg, gegründeten Adventwohlfahrtswerks, das hauptsächlich innerhalb der Schweiz tätig war. Das Büro von ADRA Schweiz - mit elf Mitarbeitenden - befindet sich in Aarau, der Sitz ist in Zürich. Das Hilfswerk ist ein im Handelsregister eingetragener Verein. Er geniesst Steuerfreiheit und wurde 2017 von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) für weitere fünf Jahre rezertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch.

Bei der Projektfindung und -durchführung auf internationaler Ebene, arbeitet das Hilfswerk vorwiegend mit den ADRA Partnerorganisationen vor Ort zusammen. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. ADRAs Slogan lautet: “Die Welt verändern – Justice. Compassion. Love.”

Mehr zum Hilfswerk: www.adra.ch

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Aktuell ist die Hungerkrise in Ostafrika ein Schwerpunkt der ADRA-Katastrophenhilfe. Foto: © ADRA Deutschland e. V.

ADRA Deutschland seit über 35 Jahren aktiv in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe

Weiterstadt/Deutschland | 31.08.2022 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Seit über 35 Jahren ist die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland mit Projekten in vielen Ländern tätig.

Diese Art der Hilfe unterstützt Menschen, die sich aufgrund von Krisen, Konflikten oder Naturkatastrophen in einer akuten Notlage befinden und sie aus eigener Kraft nicht bewältigen können. ADRA möchte den Betroffenen ermöglichen, ein Leben in Würde und Sicherheit zu führen. In Krisen- und Konfliktgebieten seien die Helfenden oftmals unter hohem persönlichem Risiko tätig.

Hilfe in Deutschland, der Ukraine und in Syrien
Aktuell beteilige sich ADRA Deutschland im eigenen Land nach den Aufräumarbeiten im Ahrtal am Wiederaufbau und unterstütze dort 80 soziale Einrichtungen logistisch und finanziell. Auch finanziere ADRA Transporte von Geflüchteten innerhalb und ausserhalb der Ukraine und versorge In den Nachbarländern Flüchtlinge in Notunterkünften. In Syrien helfe ADRA in den Bereichen Gesundheit, Wasser und Bildung. Mit sauberem Trinkwasser, Hygieneartikeln und Sanitäranlagen schütze das Hilfswerk etwa 100.000 Menschen im Norden des Landes. Dazu kämen Notunterkünfte sowie Schulunterricht für rund 1.800 Kinder.

Hunger in Ostafrika
Wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen mitteilt, drohe in Ostafrika aufgrund einer langanhaltenden Dürre eine Hungersnot. Etwa 82 Millionen Menschen könnten sich nicht mehr satt essen. Deshalb habe ADRA Deutschland dort auch Projekte der Entwicklungszusammenarbeit ins Leben gerufen, um langfristig und nachhaltig gegen den Hunger vorzugehen. In Äthiopien, Somalia, Madagaskar und dem Südsudan setze sich das Hilfswerk für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ein, sich besser gegen Dürren wappnen zu können, die Ernten zu sichern und den Kindern positive Chancen für die Zukunft zu ermöglichen (siehe auch Meldung https://www.apd.info/2022/08/16/adra-macht-auf-hungersnot-am-horn-von-afrika-aufmerksam/)

91 Prozent der Spenden an ADRA fliessen in die Projektarbeit
Zur Finanzierung der humanitären Arbeit sei ADRA auch weiterhin auf Spenden angewiesen: ADRA Deutschland e.V. | IBAN: DE87 6602 0500 0007 7040 00. Von den Spenden würden laut ADRA 91 Prozent in die Projektarbeit fliessen. Lediglich neun Prozent seien für die Verwaltung, inklusive Marketing, vorgesehen.

ADRA Deutschland
ADRA Deutschland ist Teil eines weltweiten Netzwerks mit 118 eigenständigen Länderbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. ADRA Deutschland e.V. ist Mitbegründer von VENRO, Aktion Deutschland Hilft und Gemeinsam für Afrika. ADRA steht für Adventist Development and Relief Agency. Weitere Informationen unter www.adra.de.

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