Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 6/2023 - Juni 2023 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 6/2023 - Juni 2023

ADRA beteiligt sich an der Hilfe für Binnenvertriebene und Geflüchtete aus der Ukraine. © Foto: ADRA Ukraine

Weltflüchtlingstag 2023: Noch nie so viele Menschen auf der Flucht

Silver Spring, Maryland/USA; Weiterstadt/Deutschland; Bern/Schweiz | 02.07.2023 | APD | Schweiz

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) schliesst sich den Institutionen und Gemeinschaften an, die am 20. Juni den Weltflüchtlingstag begehen. Zuvor begeht die weltweite Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten am 17. Juni den Weltflüchtlingssabbat, um der Millionen Familien, Frauen, Kinder und Einzelpersonen zu gedenken, die gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen.

Schweiz: Kirchen und SIG wollen auf mehr Integrationspolitik setzen
Im diesjährigen Aufruf zum Flüchtlingssonntag und Flüchtlingssabbat vom 16./17. Juni rufen der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG), der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, die Schweizer Bischofskonferenz und die Christkatholische Kirche der Schweiz dazu auf, mehr auf Integrationspolitik zu setzen. Sie schreiben in ihrem Aufruf: «Flüchtlinge werden bei uns ständig mit Forderungen konfrontiert, die Ausdruck unseres Misstrauens sind, möglichst enge, unattraktive Grenzen setzen und die Betroffenen bewegungs- und tatenlos machen.» Der biblische Prophet Jeremia habe die exilierten, im babylonischen Exil lebenden Israeliten aufgefordert: «Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohl geht, so geht's auch euch wohl» (Jeremia 29,7). Die Kirchen und der SIG schreiben dazu: «Er [Jeremia] fordert die Flüchtlinge auf, die Koffer auszupacken und wegzustellen. Die Menschen sollen dort sesshaft werden, wo sie ihre Flucht hin gespült hat.» Damit setze der Prophet auf echte Integrationspolitik. Er übertrage ausgerechnet den Fremden die Verantwortung für das Wohl der Stadt.

110 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht
Noch nie waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Konflikten und Verfolgung wie derzeit. Laut dem Weltflüchtlingsbericht des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) beläuft sich die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen weltweit auf rund 110 Millionen. Diese Zahl umfasst Geflüchtete, Asylsuchende, Binnenvertriebene und andere schutzbedürftige Personen. Ende 2021 waren es noch 89,3 Millionen, Ende 2022 bereits 108,4 Millionen.

Gründe für den Anstieg der Zahlen
Hauptgrund für diesen rasanten Anstieg ist die russische Invasion in der Ukraine, die Millionen Menschen zur Flucht zwang. So verliessen bis Ende 2022 rund 5,68 Millionen Geflüchtete das Land, hinzu kommen 6,3 Millionen Binnenvertriebene. Weitere Fluchtursachen sind gewaltsame Konflikte in vielen Teilen der Welt, Menschenrechtsverletzungen, politische, ethnische und religiöse Verfolgung oder extreme Naturereignisse. 42 Prozent aller Geflüchteten sind Kinder, 69 Prozent fliehen in ein Nachbarland. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lebten Ende 2022 etwa 3,08 Millionen Geflüchtete und Asylsuchende in Deutschland. In der Schweiz lebten Ende Februar 2023 insgesamt 77.027 anerkannte Flüchtlinge. 2012 lebten 28.122 Personen mit diesem Status in der Schweiz. Im 2022 wurden in der Schweiz 24.511 Asylgesuche gestellt.

Statement von Michael Kruger, Präsident ADRA International
„Jede Hilfe ist wichtig für das Leben von Flüchtlingen und anderen Vertriebenen, die ohne das Nötigste wie Nahrung, Unterkunft und Sicherheit ums Überleben kämpfen. Wir dürfen angesichts ihrer Not nicht die Augen verschliessen oder schweigen. Der Weltflüchtlingstag erinnert uns daran, dass wir alle zusammenarbeiten müssen, um die Schwierigkeiten und Widrigkeiten zu beenden, mit denen Millionen von Flüchtlingen und Aufnahmegemeinschaften konfrontiert sind“, so Michael Kruger, Präsident von ADRA International (Silver Spring, Maryland/USA). „ADRA feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Unser weltweites Hilfswerk widmet sich weiterhin der Bereitstellung lebensrettender humanitärer Dienste für Flüchtlinge und Vertriebene, Frauen, Kinder und Familien auf der ganzen Welt. Lassen Sie uns den Weltflüchtlingstag und den Weltflüchtlingssabbat mit Gerechtigkeit, Mitgefühl und Liebe begehen, um eine bessere Zukunft für alle zu erreichen, unabhängig davon, woher sie kommen oder was sie durchgemacht haben, damit alle so leben können, wie Gott es vorgesehen hat.“

Weltflüchtlingstag und Weltflüchtlingssabbat
Im Jahr 2000 riefen die Vereinten Nationen den Weltflüchtlingstag ins Leben, der jedes Jahr am 20. Juni begangen wird, um an den 50. Jahrestag der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 zu erinnern. Die weltweite Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten rief 2016 den Weltflüchtlingssabbat ins Leben, der am Samstag vor dem Weltflüchtlingstag stattfindet, um ihre Glaubensgemeinschaft zu ermutigen, sich aktiv an der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Nöte der Flüchtlinge zu beteiligen.

ADRA setzt sich seit Jahrzehnten für Flüchtlinge und andere von Katastrophen, Konflikten und Krisen betroffene Menschen ein. Das weltweit tätige Hilfswerk unterstützt derzeit vertriebene Familien in über 40 Ländern, darunter Syrien, Ukraine, Brasilien, Kolumbien, Jemen, Bangladesch, Südsudan, Afghanistan und Uganda. Die Programme umfassen Nothilfe in Form von Nahrungsmitteln und Unterkünften, Bildung, Gesundheitsversorgung und Hilfe zur Existenzsicherung. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen in die lokale Gesellschaft, die Förderung des sozialen Zusammenhalts und der Abbau von Spannungen und Konflikten. Informationen unter: www.adra.org | www.adra.de | www.adra.ch.

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Sitzungsleitung der Generalversammlung 2023 der Adventisten in der Deutschschweiz. © Foto: Herbert Bodenmann / APD

Generalversammlung 2023 der Adventisten in der Deutschschweiz

Zürich/Schweiz | 02.07.2023 | APD | Schweiz

Am 25. Juni fand in Zürich-Affoltern, am Sitz der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz, die alle zwei Jahre stattfindende Generalversammlung statt.

Die 136 teilnehmenden Delegierten, davon 47 Frauen, aus allen adventistischen Kirchgemeinden der Deutschschweiz sowie offizielle Delegierte, nahmen die Finanz- und Revisionsberichte sowie die Tätigkeitsberichte folgender Bereiche ab: Beziehung (Bildung, Ehe und Familie, Frauen, Haushalterschaft, Jugend und Kinderdienste); Evangelisation und Verkündigung (Gesundheit, Buchevangelisation, Evangelisation, Hope (Bibel)Kurse, Predigtamt); Gemeindeentwicklung (Gemeindeakademie, Gemeindeleben, Prozess und Gemeindecoaching); Kommunikation (Aussenbeziehungen und Religionsfreiheit, Adventistischer Pressedienst APD Schweiz). Zudem wurden die Statuten der als Verein konstituierten Freikirche geändert und der Status von Gruppen und Gemeinden geregelt. Die Kirche in der Deutschschweiz befindet sich in einem Strategieentwicklungsprozess, der bis 2025 dauern soll.

Ende 2022 betrug das Durchschnittsalter aller 2.583 Adventisten und Adventistinnen in der Deutschschweiz 55,5 Jahre, mit den ungetauften Kindern und Jugendlichen betrug das Durchschnittsalter 46,8 Jahre. In adventistischen Familien aufgewachsene Kinder und Jugendliche werden solange nicht zu den Mitgliedern gezählt, als sie sich nicht durch eine persönliche Entscheidung zur Mündigentaufe entschieden haben.

Adventisten in der Schweiz sind als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV), mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung, die Schweizer Union, mit Sitz in Zürich.

Adventistische Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die Privatschulen A bis Z in Zürich sowie in Reinach/AG, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag Schweiz in Krattigen/BE sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/VD. Im Weiteren unterhalten sie das Hope Bibelstudien-Institut (HBI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) in Zürich sowie das Institut d'Etude de la Bible par Correspondance (IEBC) in Renens.

In Gland/VD befindet sich die Klinik La Lignière, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich. Das Büro befindet sich in Aarau. ADRA Schweiz ist ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und unterhält diverse ADRA Shops (Bern, Biel/Bienne, Bürglen, Heiden, Zürich), die Güter des täglichen Bedarfs an Bedürftige abgeben. Im Ausland arbeitet ADRA Schweiz mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, primär mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten.

Der Adventistische Pressedienst APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien.

Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit (LLG), Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten in der Schweiz sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). Die Adventisten in der Deutschschweiz haben im Dachverband Freikirchen Schweiz den Beobachterstatus. In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen sind sie Mitglieder und in drei weiteren haben sie den Gaststatus.

Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz: www.adventisten.ch
Webseite der Adventisten in der Romandie und im Tessin: www.adventiste.ch

Statistiken zu den Adventisten in der Schweiz:
https://adventisten.ch/kontakt/presse/

Statistiken zu den Adventisten weltweit:
https://www.adventistarchives.org/quick-statistics-on-the-seventh-day-adventist-church

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© Foto: Adventjugend Schweiz

Imagefilm der adventistischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen in der Deutschschweiz

Zürich/Schweiz | 02.07.2023 | APD | Schweiz

Die Leitung der Adventjugend in der Deutschschweiz, welche neben der Kinder-, Teens und Jugendarbeit auch die adventistische Pfadfinderarbeit betreut, hat einen Imagefilm über die adventistischen Pfadis produziert und online gestellt.

«Bei uns gibt’s Sport und Spiel, Spass und Tiefgang, Ausprobieren und Reflektieren. Aber eines garantiert nicht: Langeweile», heisst es auf der Webseite der Pfadfinder und Pfadfinderinnen, und: «Bei uns ist übrigens jeder willkommen, der Abenteuer in der Natur erleben und sie schützen möchte – ganz egal woran er glaubt.»

Mit dem Film wollen die Leitenden einen Einblick in die Pfadfinderarbeit geben und für diese werben. Link zum Kurzfilm: https://youtu.be/CqHmgkZ4GJI

Cachorros
Für drei bis sechsjährige Kinder bieten die adventistischen Pfadis unter dem Namen „Cachorros“ Outdoor-Events an, welche die Kleinen gemeinsam mit den Eltern, Geschwistern oder anderen Verwandten erleben können. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Seilbrücken bauen, Stockbrot grillen, auf dem Feuer kochen, gemeinsam im Wald das Mittag einnehmen, Tiere beobachten, Schnitzeljagden starten, biblische und andere Geschichten hören. Cachorros-Gruppen gibt es in Aarau, Reinach/AG, in der Ostschweiz, im Raum Winterthur-Schaffhausen und in Zürich.
Mehr dazu: https://adventisten.ch/angebote/kinder-jugendliche/pfadfinder/

Informationen zur adventistischen Pfadfinderarbeit:
https://adventisten.ch/2023/05/lerne-unsere-pfadfinderarbeit-kennen/

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Nicolas Walther (Exekutivsekretär), Olivier Rigaud (Präsident), Eric Belloy (Schatzmeister) © Foto: FSRT

Neues Leitungsteam der Adventisten für die Romandie und das Tessin

Renens/Schweiz | 02.07.2023 | APD | Schweiz

Vom 28. bis 29. Mai fand die 65. Delegiertenversammlung der Siebenten-Tags-Adventisten der Romandie und des Tessins (Fédération adventiste de Suisse romande et du Tessin - FSRT) in Lausanne statt. Die 150 Delegierten verabschiedeten die Berichte der verschiedenen Abteilungen und wählten einen neue Kirchenleitung.

Pastor Olivier Rigaud (bisher) wurde für eine zweite Dienstzeit als Präsident gewählt. Der achtjährige Dienst der auf eigenen Wunsch ausscheidenden Schatzmeisterin, Nathalie Wagnon, wurde verdankt. Eric Belloy wurde als neuer Schatzmeister und Nicolas Walther zum neuen Exekutivsekretär gewählt. Raphaël Grin, seinem Vorgänger als Exekutivsekretär, wurde für seinen vierjährigen Dienst gedankt.

Zur adventistischen Kirchenleitung der Romandie und des Tessin gehören rund 2.200 adventistische Christen und Christinnen, die in 25 Kirchgemeinden und Gruppen jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst feiern. Sie werden von knapp 25 Pastoren begleitet.

Schweizer Adventisten sind als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV), mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung, die Schweizer Union, mit Sitz in Zürich.

Adventistische Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die Privatschulen A bis Z in Zürich sowie in Reinach/AG, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag Schweiz in Krattigen/BE sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/VD. Im Weiteren unterhalten sie das Hope Bibelstudien-Institut (HBI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) in Zürich sowie das Institut d'Etude de la Bible par Correspondance (IEBC) in Renens.
In Gland/VD befindet sich die Klinik La Lignière, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich. Das Büro befindet sich in Aarau. ADRA Schweiz ist ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und unterhält diverse ADRA Shops (Bern, Biel/Bienne, Bürglen, Heiden, Zürich), die Güter des täglichen Bedarfs an Bedürftige abgeben. Im Ausland arbeitet ADRA Schweiz mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, primär mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten.

Der Adventistische Pressedienst APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien.

Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit (LLG), Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

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Die fünf russischen Jugendlichen, die nach Mariupol gefahren sind. © Foto: EAD-News

Jugendliche aus Russland feierten Gottesdienst mit Adventisten in Mariupol (Ukraine)

Moskau/Russland | 02.07.2023 | APD | International

Die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung, welche die adventistischen Christen in den Ländern Eurasiens (Euro-Asia Division) betreut, berichtet in den wöchentlichen Informationen (EAD-News), dass fünf Jugendliche aus Russland nach Mariupol gefahren sind, um mit den dort lebenden Adventisten einen Gottesdienst zu feiern und humanitäre Hilfe zu übergeben.

Die Jugendlichen stammen aus Rostow am Don und aus Taganrog. Rostow am Don liegt am Ostufer und Taganrog am Nordufer des Asowschen Meeres, einem Nebenmeer des Schwarzen Meeres. Für die 180 Kilometer nach Mariupol – der im russischen Angriffskrieg weitflächig zerstörten ukrainischen Stadt am Nordufer des Asowschen Meeres - hätten sie viereinhalb Stunden gebraucht, inklusive die Zeit am Kontrollpunkt.

Da die Kirche der Adventisten in Mariupol im Krieg zerstört wurde, versammelten sie sich zum Gottesdienst mit den 30 meist älteren Menschen, die während den Kampfhandlungen in der Stadt geblieben waren, weil sie nirgendwo hingehen konnten, in einem kleinen Haus einer adventistischen Familie. Die Gottesdienstbesucher seien dicht gedrängt in drei sehr kleinen Räumen gesessen. Einer der jungen Erwachsenen aus Russland habe die Predigt gehalten. Er habe laut sprechen müssen, damit ihn auch jene in den anderen Zimmern verstanden hätten, die er gar nicht gesehen habe. Er sagte: „Noch nie zuvor musste ich zu Menschen predigen, die sich vor Granaten und Bombenangriffen in Kellern versteckten, die Morde sahen und die ständige Angst verspürten. Was kann man Menschen predigen, die die Schrecken der Feindseligkeiten überlebt haben?“ Das Fehlen von Mikrophon, Lautsprecher und musikalischer Begleitung sei unwichtig gewesen. Die Menschen hätten sich über die ihnen entgegengebrachte Aufmerksamkeit, die Unterstützung und Hilfe gefreut. Es sei ihnen wichtig gewesen, den Menschen, die den Schmerz des Verlustes erlebt hätten, im Gottesdienst Hoffnung zu vermitteln.

Was sie mit eigenen Augen von der Stadt Mariupol gesehen hätten, habe sie „zurück in die Wirklichkeit der Welt gebracht, in der wir tatsächlich leben“. Es sei ihnen klar geworden, wie wichtig Einheit unter den Menschen sei, schreibt Kirill Koptev, einer der Besucher aus Russland. In Krisensituation verstünden Menschen den Wert der Einheit und man beginne das Privileg einer Kirchenfamilie zu schätzen.

Adventisten in Russland
Laut den statistischen Angaben der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) von 2021 lebten in Russland 39.850 adventistische Christen und Christinnen. Sie unterhalten eine Universität in Zaoksky südlich von Moskau, eine Ausbildungsstätte für Pastoren und Pastorinnen, dreizehn Grundschulen und sechs höhere Schulen sowie einen Verlag.

Adventisten in der Ukraine
Die 43.301 Adventisten in der Ukraine (Stand 2021) wurden verwaltungstechnisch nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine 2022 vorübergehend aus dem Bereich der adventistischen Euro-Asien-Kirchenleitung (ESD) in Moskau ausgegliedert und direkt der Weltkirchenleitung unterstellt. Siehe dazu die APD-Meldung: «Kirchenverwaltung der Adventisten in der Ukraine vorübergehend an Weltkirchenleitung angegliedert».
Siehe dazu die APD-Meldung: https://apd.media/news/archiv/15025.html

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Symbolbild - LGBTQ. © Foto: WOKANDAPIX from Pixabay

Adventistische Kirchenleitung in Uganda distanziert sich vom kürzlich verabschiedeten Strafgesetz gegen nicht-heterosexuelle Praktiken

Kampala/Uganda | 02.07.2023 | APD | International

Die adventistische Kirchenleitung in Uganda (Uganda Union Mission) hat sich in einer offiziellen Erklärung von dem kürzlich in Kraft getretenen Gesetz distanziert, das nicht-heterosexuelle Praktiken mit Gefängnis und in bestimmten Fällen mit der Todesstrafe ahndet. Die Erklärung wurde vom Präsidenten der adventistischen Kirche in Uganda, Moses Maka Ndimukika, unterzeichnet. Trotz der offiziellen Distanzierung der adventistischen Kirchenleitung in Uganda ist offen geblieben, ob Moses Maka Ndimukika, der adventistische Kirchenleiter, persönlich das neue Strafgesetz befürwortet. Dieser nahm im Februar an einem Treffen einer interreligiösen Gruppe von Leitern verschiedener Religionsgemeinschaften teil (u. a. aus der römisch-katholischen Kirche, der Pfingstkirchen und der Muslime), die sich für eine rasche Verabschiedung des neuen Strafgesetzes aussprachen.

Harte Strafen für „homosexuelle Handlungen“
Das Gesetz stellt klar, dass es noch keine Straftat ist, sich als homosexuell zu bezeichnen. Erst „die Beteiligung an homosexuellen Handlungen“ stellt ein Vergehen dar, das mit lebenslanger Haft geahndet werden kann. Entgegen der Forderung des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni hielt das Parlament an dem Passus fest, Fälle von „schwerer Homosexualität“ zu einem Kapitalverbrechen zu erklären, was bedeutet, dass Wiederholungstäter mit dem Tod bestraft werden können. Obwohl die Todesstrafe in der ugandischen Verfassung verankert ist, wurde sie seit vielen Jahren nicht mehr angewendet. Homosexualität wurde in Uganda bereits während der Kolonialzeit unter Strafe gestellt. Es hat jedoch seit der Unabhängigkeit im Jahr 1962 noch nie eine Verurteilung wegen einvernehmlicher gleichgeschlechtlicher Aktivitäten gegeben.

Das neue Gesetz sieht unter anderem bis zu 20 Jahre Haft für die „wissentliche Förderung von Homosexualität“ vor. In der unterzeichneten Version ist eine sechsmonatige Haftstrafe für Personen nicht mehr enthalten, die es versäumen, mutmassliche homosexuelle Handlungen der Polizei melden.

International wurde das Gesetz scharf kritisiert, unter anderem von den USA, der EU und Menschenrechtsgruppen. Es erfreue sich aber in Uganda breiter öffentlicher Unterstützung, so berichten es die Nachrichtenagenturen AFP und dpa.

Erklärung der adventistischen Kirche in Uganda verurteilt Gewalt und Fanatismus
In der aktuellen, von Kirchenleiter Moses Maka Ndimukika unterzeichneten Erklärung der adventistischen Kirche in Uganda wird auf die Haltung der adventistischen Weltkirche zu Ehe und sexuellen Beziehungen verwiesen. Ferner heisst es darin: „Zusammen mit unseren adventistischen Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt verurteilen wir jede Form von Verfolgung, Gewalt und Fanatismus gegen Einzelne oder Gruppen von Menschen.“

Im Hinblick auf die harten Strafen für nicht-heterosexuelle Handlungen formuliert die Erklärung: „Wir streben weder die Inhaftierung noch die Tötung von Personen an, die LGBTQ+-Praktiken ausüben, noch befürworten wir diese. Im Gegenteil, wir glauben, dass jeder Mensch unsere Liebe und unser Mitgefühl verdient als Mensch, für die unser Erlöser sein Leben gab und die er zu einer biblischen Lebensweise und menschlichen Sexualität berufen hat.“

Über die Teilnahme an interreligiösen Treffen
Über die Teilnahme an interreligiösen Treffen heisst es: „Unser Engagement und unsere Interaktion mit anderen Gruppen von Menschen oder Organisationen erfolgt im Rahmen des Auftrags der Kirche und ist daher nicht dazu gedacht, uns anzugleichen, zu unterstützen oder zu verurteilen.“ In einem anderen Abschnitt der Erklärung heisst es dazu: „Es ist wichtig festzuhalten, dass die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Uganda nie zusammengekommen ist, um über das neue Gesetz zur Homosexualität zu beraten, und daher auch keine diesbezüglichen Massnahmen ergriffen hat. Als Einzelperson arbeite ich [Kirchenleiter Moses Maka Ndimukika] in verschiedenen Ausschüssen und Gremien ausserhalb der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit, und diese Gremien fördern oft Projekte und Massnahmen für die ugandische Gesellschaft. Aber auch ich spreche in solchen Fällen nicht für die Kirche, es sei denn, unsere Kirchenvertreter diskutieren und kommen zu Schlussfolgerungen, und ein solcher Prozess hat bei diesem Gesetz nicht stattgefunden.“ Damit ist offen geblieben, ob der adventistische Kirchenleiter persönlich das neue Strafgesetz befürwortet, auch wenn die adventistische Kirche in Uganda es offiziell ablehnt.

Die Erklärung der adventistischen Kirchenleitung in Uganda im Originalwortlaut:
https://uu-adventist.org/human_sexuality.php

Adventisten in Uganda
In Uganda mit seinen 47,3 Millionen Einwohnern leben 464.080 Adventisten in 1.348 örtlichen Kirchgemeinden (Stand Mitte 2022). Die Kirche unterhält eine Universität und sechs weitere Hochschulen, 30 weiterführende Schulen und 195 Grundschulen. Ausserdem unterhält sie drei Krankenhäuser und 21 lokale Gesundheitszentren. Das weltweite adventistische Fernsehnetzwerk Hope Channel und die Hilfsorganisation ADRA sind ebenfalls im Land aktiv. Von 1986 bis 1991 war mit Samson Kisekka ein Siebenten-Tags-Adventist Premierminister des Landes. Laut Wikipedia gehörte Dr. Kisekka zu einer neuen Generation afrikanischer Führungspersönlichkeiten, die sich durch klares Denken, eine ehrliche Einschätzung der afrikanischen Geschichte und eine Vision für eine strahlende Zukunft Afrikas auszeichneten. Er plädierte für einen Führungsstil, der politische, wirtschaftliche und soziale Grenzen überwindet, und schlug eine auf wirtschaftliche Entwicklung ausgerichtete Führungskultur vor. Er versöhnte sich nie mit der kolonialen Bildungspolitik, sondern glaubte an ein Bildungsmodell, das auf die Bedürfnisse der afrikanischen Gesellschaft zugeschnitten ist.

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Vorführung beim Tag der offenen Türe zum 20-jährigen Bestehen der Mamawi Atosketan Native School in Maskwacis, Albert. © Foto: Mishell Raedeke/NAD-News

Grösste indigene Schule der Adventisten in Nordamerika feiert 20-jähriges Bestehen

Columbia, Maryland/USA | 02.07.2023 | APD | International

Beim Tag der offenen Tür zum 20-jährigen Bestehen der Mamawi Atosketan Native School (MANS) in Maskwacis, Alberta, war der Stolz der Eltern auf ihre Kinder, die in farbenfrohen Gewändern traditionelle Schritte vorführten, deutlich zu spüren, berichtet NAD-News, Kommunikationsabteilung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika. Demnach haben die Kinder die Vorführung mit indigenen Trommeln, Tänzen und einem Ukulele-Ensemble begleitet. Sie hätten die Fähigkeiten im Kulturkundeunterricht gelernt, so NAD-News. Die MANS-Schule wird von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Kanada geführt.

Am Event hätten die Schulverantwortlichen auch Lebensmittel und Waren verkauft, um mit dem Erlös das Schülerspeisungsprogramm zu unterstützen.

Gegenwärtig bietet die Mamawi Atosketan Native School mehr als 200 First-Nations-Jugendlichen der vier Nationen von Maskwacis eine kulturell respektvolle und christuszentrierte Lernumgebung vom Kindergarten bis zum 12. Schuljahr. Maskwacis liegt im Zentrum der Provinz Alberta, Kanada, etwa 70 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt Edmonton. Die vier Nationen von Maskwacis sind: Ermineskin Cree Nation, Samson Cree Nation, Louis Bull Tribe, und die Montana First Nation.

Adventisten führen weltweit das grösste protestantische Bildungswesen
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit weltweit rund 22 Millionen Mitgliedern ist in über 200 Ländern tätig und unterhält 9.589 Bildungsinstitutionen: 118 Höhere Schulen und Universitäten, 51 Berufsbildungsinstitutionen, 2.699 Sekundar- sowie 6.721 Primarschulen mit total 2.064.761 Lernenden.
Mehr statistische Informationen (auf Englisch):
https://www.adventistarchives.org/quick-statistics-on-the-seventh-day-adventist-church

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Der bisherige Bischof Patrick Streiff (links) übergibt die Leitung der Konferenz an Bischof Stefan Zürcher. © Foto: Sigmar Friedrich, EMK Schweiz

Methodisten wollen umweltfreundlicher werden

Zürich/Schweiz | 02.07.2023 | APD | International

Die Jährliche Konferenz (Synode) der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz – Frankreich – Nordafrika (EMK) fand vom 14. bis 18. Juni 2023 an der Lenk (BE) statt. Die Delegierten setzten eine Arbeitsgruppe ein, die handfeste Schritte für umweltgerechtere Abläufe in der Kirche vorschlagen soll. Laut der EMK-Medienmitteilung sei ausserdem über das Wesen der Kirchenzugehörigkeit diskutiert worden, und der scheidende Bischof Patrick Streiff habe den Stab an den neuen Bischof Stefan Zürcher übergeben.

Die Delegierten haben am Donnerstagvormittag über Schritte zu mehr «Klimagerechtigkeit» diskutiert. «Gerade als Christen und als Kirche hat man dafür eine besondere Verantwortung», hiess es. Es wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die «konkrete Schritte vorschlagen soll, wie Abläufe und Organisation umweltgerechter verändert werden können».

Räume und Menschen
Die Konferenzdelegierten befassten sich ausführlich mit dem Tagungsmotto «Räume entdecken – eröffnen – gestalten». Damit sind sowohl Kirchenräume als auch «innere Räume» gemeint. Zwar seien Gebäude «doch sehr wichtig», entscheidend sei aber die Frage: Was passiert im Gebäude zwischen den Menschen? Der Austausch dazu fand u.a. in Kleingruppen statt.

Kirchenmitgliedschaft oder Kirchenzugehörigkeit?
Die Delegierten berieten den Zwischenbericht einer vorbereitenden Kommission über das Wesen der Kirchenzugehörigkeit. Hintergrund ist, dass der Begriff der Kirchenmitgliedschaft die vereinsrechtlich-weltliche Perspektive abbildet, während, theologisch betrachtet, Taufe und Kirchenzugehörigkeit nicht trennbar sind. Die Kommission wird die sich allenfalls daraus ergebende Konsequenzen für die Kirche voraussichtlich an der nächsten Konferenz aufzeigen.

Stabsübergabe an den neuen Bischof
Nachdem Stefan Zürcher im November 2022 zum Nachfolger des in den Ruhestand tretenden bisherigen Bischofs Patrick Streiff gewählt worden war, übergab dieser die Leitung der Konferenz an Bischof Stefan Zürcher. Damit hat der neue Bischof offiziell die Amtsgeschäfte auch für die Schweiz übernommen.

Das Gebiet, für das Bischof Stefan Zürcher zuständig ist, umfasst 13 Länder in Süd- und Mitteleuropa sowie Nordafrika. Neben der Schweiz sind das Albanien, Algerien, Belgien, Frankreich, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Rumänien, Serbien, Tschechien, Tunesien und Ungarn.

Ordinationsgottesdienst und Begegnungszeit
Die Konferenz endete am Sonntag, den 18. Juni mit dem Konferenzgottesdienst und der Ordination der neuen Pfarrpersonen sowie einer Begegnungszeit mit Kinder- und Familienprogramm.

An der Jährlichen Konferenz nahmen rund 230 Delegierte – Pfarrpersonen wie Laienmitglieder – aus den Kirchgemeinden der Schweiz, Frankreichs, Belgiens und Nordafrikas teil.

Methodisten
Die EMK ist eine evangelische Freikirche mit rund 8.000 Kirchenzugehörigen in 60 Kirchgemeinden an gegen hundert Standorten in der Schweiz. Sie ist Mitglied der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS) sowie des Verbandes Freikirchen Schweiz (VFG). Die EMK ist Teil der United Methodist Church (UMC) mit weltweit über 12 Millionen Mitgliedern.

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Rhoïnde Doth (Utrecht/NL), neue Bischöfin der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität. © Foto: Brüder-Unität

Herrnhut: Brüder-Unität wählt neue Bischöfin

Herrnhut/Deutschland | 02.07.2023 | APD | International

Die Synode der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität (EBFU), die vom 22. bis zum 25. Juni in Herrnhut/Deutschland zu einer Sondersitzung zusammengekommen ist, hat am 24. Juni, Rhoïnde Doth als neue Bischöfin gewählt.

Laut einer Medienmitteilung der Brüder-Unität kommt mit Rhoïnde Doth erstmals in der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität (EFBU) eine Frau in das Bischofsamt. Die Pfarrerin aus Utrecht habe surinamischen Hintergrund und repräsentiere damit die Mehrheit der Mitglieder der Brüdergemeine in den Niederlanden. Sie stehe vor allem für Frauenarbeit sowie Ökumene. Rhoïnde Doth wurde 1963 geboren, wuchs auf in Curaçao und Suriname und kam 1987 in die Niederlande, wo sie verschiedene theologische Fächer studierte und sich in der Flüchtlingsarbeit engagierte.

Die EFBU vereint Gemeinden und Werke in Albanien, Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland, den Niederlanden, der Schweiz und Schweden mit insgesamt rund 16.000 Mitgliedern. Ausser der neu Gewählten hat die Europäisch-Festländische Brüder-Unität weitere vier Bischöfe.

Das Bischofsamt in der Brüdergemeine ist kein kirchenleitendes Amt. Ein Bischof oder eine Bischöfin der Brüder-Unität hat in erster Linie Verantwortung für die Seelsorge an den Pfarrerinnen und Pfarrern. Die Bischöfe stehen der Direktion (Kirchenleitung) zur Beratung und Begleitung zur Seite. Bischöfe der Brüder-Unität sind insbesondere auch der Fürbitte für die weltweite Brüder-Unität und die Einheit der Kirche verpflichtet.

Zur Synode in Herrnhut sind 64 wahlberechtigte Personen – davon 51 Laien – aus mehreren europäischen Ländern als Delegierte der Gemeinden, Werke und Arbeitszweige der Brüder-Unität versammelt gewesen. Hinzu kam etwa 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bereits 2024 wird die Synode wieder zu einer regulären Tagung zusammenkommen, die üblicherweise eine ganze Woche lang dauert. Zeit und Ort stehen noch nicht fest, schreibt die EFBU.

Europäisch-Festländische Brüder-Unität (EBFU)
Laut Selbstdarstellung der EFBU entstand die Brüder-Unität Mitte des 15. Jahrhunderts aus der böhmischen (tschechischen) Reformation heraus. Anfang des 18. Jahrhunderts kam es in Herrnhut (Oberlausitz) zur Neugründung unter Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, ausgelöst durch Glaubensflüchtlinge aus Mähren (Tschechien). Bekannt ist die Brüder-Unität unter anderem für die Herausgabe der Losungen (www.losungen.de). Die Europäisch-Festländische Brüder-Unität (EFBU) ist eine der weltweit 29 Unitätsprovinzen der Brüder-Unität (Unitas Fratrum, Moravian Church). Weltweit gibt es in der Brüder-Unität nun 59 Bischöfe, sechs von ihnen sind Frauen – zwei in Grossbritannien, drei in Nordamerika, sowie nun auch in Festlandeuropa.

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Symbolbild. © Foto: Jacqueline Munguía auf Unsplash

Online-Fragebogen zur geistlichen Zufriedenheit

Bremen/Deutschland | 02.07.2023 | APD | International

Das Institut für ganzheitliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität (Bremen) stellt einen kostenlosen Online-Fragebogen mit 30 Aussagen zur persönlichen geistlichen Zufriedenheit zur Verfügung. Anhand der Zustimmung zu den einzelnen Aussagen kann auf Wunsch eine Auswertung erfolgen, die Aufschluss über das eigene geistliche Wohlbefinden gibt.

Die eigene Spiritualität ganzheitlich zu nähren, sei die persönliche Kernaufgabe eines jeden Christen, so Institutsleiter Klaus van Treeck. Die Erfahrungen auf diesem Weg seien vielfältig und individuell. Zugleich gebe es Schnittmengen, die mit anderen geteilt und erlebt werden könnten. Studien hätten gezeigt, dass es drei wesentliche Faktoren gebe, die Auskunft über das geistliche Wohlbefinden geben könnten: „1. ein lebendiges Leben mit Gott im Alltag; 2. häufige und intensive Erlebnisse einer Glaubensfülle verbunden mit Dankbarkeit, Staunen und Ehrfurcht; 3. die Erfahrungen von geistlicher Trockenheit, Glaubensschwere, Glaubensprüfungen und Gottverlassenheit“, so Klaus van Treeck. Diese Faktoren beschreibt er ausführlich in seinem Artikel „Dankbarkeit und ehrfürchtiges Staunen“ in der Juni-Ausgabe der Kirchenzeitschrift „Adventisten heute“ (online unter https://advent-verlag.de/zeitschriften/adventisten-heute/geistliches-wohlbefinden-aheu-6/23 zu lesen).

Auswertung des Online-Fragebogens
Eine PDF-Datei mit einer persönlichen Auswertung zu drei wesentlichen Bereichen des geistlichen Wohlbefindens kann sofort eingesehen und heruntergeladen werden. Die Beantwortung der 30 Aussagen dauert ca. 8-10 Minuten. Die Auswertung kann als Grundlage für eine persönliche Auseinandersetzung mit der eigenen Spiritualität dienen. Es finden sich dort auch Anregungen für das Gespräch mit anderen Christen in kleinen Gruppen. Der Fragebogen zur geistlichen Zufriedenheit ist unter dieser Internetadresse zu finden: www.kraftvoll-leben.info/spirituelles-wohlbefinden/

Über das Institut für geistliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität
Das Institut für geistliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität ist ein An-Institut der Theologischen Hochschule Friedensau, die von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird. Hochschule und Institut kooperieren auf dem Forschungsgebiet „Ganzheitliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität im geistlichen und diakonischen Dienst“. Zu den Forschungsinhalten und Tätigkeitsfeldern des Institutes gehören die Themen: Steigerung der Resilienz, Stress- und Burnout-Prävention, Aufstellung individueller Förderkonzepte, optimale Personalentwicklung und Coaching von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im kirchlichen Kontext sowie die Förderung ihrer Kompetenzentwicklung. Geleitet wird das Institut von den Pastoren Klaus van Treeck (Theol.-Diplom A) und Lorethy Starck (Diplom-Theologe, M.sc. Psychologie), die auch in der lokalen Gemeindearbeit tätig sind.

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© Grafik: SD-Studies.de

Online-Umfrage unter Adventisten in Deutschland über Einstellungen zur sexuellen Orientierung und Identität

Hannover und Ostfildern/Deutschland | 02.07.2023 | APD | International

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat in Kooperation mit dem Institut für ganzheitliches Wohlbefinden, Resilienz und Spiritualität (Bremen) eine Online-Umfrage gestartet. Darin werden die Einstellungen von adventistischen Kirchenmitgliedern und Kirchenbesuchern zu den Themen sexuelle Orientierung und Identität abgefragt.

Die anonyme Umfrage enthält 13 Aussagen zum Thema, zu denen die persönliche Einschätzung angekreuzt werden kann (von „trifft voll zu“ bis „trifft gar nicht zu“). Beispielhaft seien zwei der der 13 Aussagen genannt: „In meiner Gemeinde sind Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Geschlechtsidentität bzw. sexueller Orientierung herzlich willkommen“; „Ich bin mir sicher, dass sowohl das Alte Testament und das Neue Testament jegliche gleichgeschlechtliche Partnerschaften verbietet“.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland veranstaltet vom 17. bis 19. November in Kassel ein Symposium, bei dem das Thema Homosexualität und LGBTQ+ aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird. Dort werden auch die Ergebnisse der Umfrage vorgestellt.

Die Online-Umfrage nimmt etwa sieben Minuten Zeit in Anspruch und ist unter folgendem Link verfügbar: https://sd-studies.de/

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Die Präsidenten Adventisten in Deutschland, W. Dullinger (li.) und J. Naether (re.). Vanessa Schulz (Mi.), Kommunikation. © Foto: Jens Mohr/APD

Adventistische Institutionen auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag

Nürnberg/Deutschland | 02.07.2023 | APD | International

Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg informierten die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und mit ihr verbundene Institutionen über ihre Arbeit: die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, Hope TV Deutsch, sowie die Theologische Hochschule Friedensau.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist eine der grössten religiösen Veranstaltungen in Deutschland. In den fünf Tagen, vom 7. bis 11. Juni, hatten nach Angaben der Veranstalter rund 70.000 Menschen mit einem Ticket am Kirchentagsprogramm teilgenommen, beim Abend der Begegnung am Mittwoch waren rund 130.000 Menschen in der Nürnberger Innenstadt unterwegs.

„Es waren intensive Tage mit vielen positiven Begegnungen. Es war eine Freude, dass wir als Vertreter unserer Freikirche bei diesem Ereignis mit dabei sein konnten“, so Johannes Naether und Werner Dullinger, Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord/Ost- bzw. Süd-Deutschland. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ging aus der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts hervor. Gegenwärtig zählt sie über 22 Millionen Mitglieder in mehr als 200 Ländern der Erde. In Deutschland sind rund 34.000 Mitglieder in 542 Gemeinden organisiert. Ihre einzige Glaubensgrundlage ist die Bibel.
Weitere Informationen unter www.adventisten.de.

Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Hilfsorganisation, die gemäss ihrem Motto „Gerechtigkeit, Mitgefühl, Liebe“ in unterschiedlichen Bereichen für Bedürftige arbeitet. ADRA Deutschland wurde 1987 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und gehört zu einem weltweiten Netzwerk mit über 120 nationalen ADRA-Büros.
Weitere Informationen unter www.adra.de.

Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten.
Weitere Informationen unter www.thh-friedensau.de.

Hope TV Deutsch
Zum Medienzentrum Hope Media Europe mit Sitz in Alsbach-Hähnlein gehört auch der christliche Fernsehsender Hope TV Deutsch. Er ist Teil der internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA gegründet wurde und aus rund 50 nationalen Sendern besteht. Die Sendungen von Hope TV Deutsch sind zu empfangen über Satellit, Kabel Unitymedia und Internet.
Weitere Informationen unter www.hopetv.de.

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© Logos: DHG; DGAV

Medizinische Fachgesellschaften in Deutschland zeichnen adventistisches Krankenhaus in Berlin aus

Berlin/Deutschland | 02.07.2023 | APD | International

Nach den wiederholten Platzierungen des Krankenhauses Waldfriede (Berlin-Zehlendorf) in den Rankings des US-Nachrichtenmagazins Newsweek und des F.A.Z-Instituts (siehe APD-Meldung vom 12. Mai) haben nun medizinische Fachgesellschaften zwei chirurgische Abteilungen des Krankenhauses ausgezeichnet. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Krankenhauses hervor.

Die Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie erhielt das Siegel für qualitätsgesicherte Hernienchirurgie von der Deutschen Hernien Gesellschaft (DHG), während das Zentrum für endokrine Chirurgie von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) als Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie ausgezeichnet wurde.

Expertise in der Hernienchirurgie
Die Verleihung dieser Auszeichnungen bestätige das Engagement und die herausragende Leistung der beiden Chirurgieabteilungen bei der Bereitstellung qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung und chirurgischer Eingriffe, heisst es in der Pressemitteilung des Krankenhauses. Die Deutsche Hernien Gesellschaft (DHG) ist eine renommierte medizinische Fachgesellschaft, die sich der Förderung der Behandlung von Hernien (Lücken oder Brüche an der Bauchwand, durch die Organe oder das Bauchfell hervortreten, z. B. ein Leistenbruch) verschrieben hat. Das Siegel für qualitätsgesicherte Hernienchirurgie wird nur an Abteilungen vergeben, die strenge Qualitätsstandards erfüllen und über ein hohes Mass an Expertise in der Hernienchirurgie verfügen.

Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- Nebenschilddrüsenchirurgie
Die Auszeichnung des Zentrums für endokrine Chirurgie als Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) sei ein Beweis für das Fachwissen und die Erfahrung des Teams in der Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüsen, so die Pressemitteilung. Das Zentrum zeichne sich durch modernste Technologien, innovative chirurgische Ansätze und eine multidisziplinäre Herangehensweise aus, um den Patienten eine individuell angepasste Behandlung zu bieten.

Die Auszeichnungen der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie des Zentrums für endokrine Chirurgie seien ein Beweis für das Engagement dieser medizinischen Einrichtungen für Qualität, Sicherheit und Patientenzufriedenheit. Die Anerkennung durch die Deutschen Hernien Gesellschaft (DHG) und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) unterstreiche die führende Rolle, die diese Abteilungen in ihren jeweiligen Fachgebieten einnehmen, heisst es weiter.

Ansporn und Freude
Das Krankenhaus Waldfriede versteht diese Auszeichnungen als ein Ansporn für die Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie das Zentrum für endokrine Chirurgie, weiterhin herausragende Ergebnisse zu erzielen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung zu leisten.

„Insgesamt sind diese Auszeichnungen ein Grund zur Freude und zur Feier für das gesamte medizinische und pflegerische Team. Sie sind ein Zeugnis für die aussergewöhnliche Leistung und das Engagement der Chirurgen und des medizinischen/pflegerischen Personals, die täglich ihr Bestes geben, um den Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten“, so Bernd Quoss, Vorstand des Krankenhauses.

Krankenhaus Waldfriede
Das freigemeinnützige Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Es wurde nach gesetzlichen Qualitätsparametern mehrfach zertifiziert und hat mit seiner medizinischen und pflegerischen Qualität bereits eine Vielzahl an Auszeichnungen erhalten. Pro Jahr werden hier etwa 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt. Der Träger ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit rund 900 medizinische Einrichtungen unterhält. Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, im Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V. (DEKV) und Kooperationspartner des adventistischen Krankenhausverbundes Advent Health in den USA.

Das Krankenhaus ist Teil des Gesundheitsnetzwerks Waldfriede zu dem auch eine Tagesklinik, eine Sozialstation, eine Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, eine Servicegesellschaft, ein Seniorenhaus, das Gesundheitszentrum „PrimaVita“, die Privatklinik Nikolassee und das „Desert Flower Center“ gehören. Das Netzwerk Waldfriede ist der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der grössten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Informationen: www.krankenhaus-waldfriede.de

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Lehrpersonal aus Bogenhofen, darunter Dekan Dr. Martin Pröbstle (1. v. re.) und Johannes Kovar (2. v. li.). © Foto: Seminar Schloss Bogenhofen

Seminar und Hochschule der Adventisten arbeiten bei Abschlussprüfungen von biblischen Sprachen eng zusammen

Friedensau/Deutschland | 02.07.2023 | APD | International

Zum Ende des Studienjahres 2022/2023 konnten die Abschlussprüfungen in den biblischen Sprachen Griechisch und Hebräisch für Theologie-Studierende am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen wieder vor Ort in St. Peter am Hart (Österreich) abgelegt werden. Die mündlichen Prüfungen fanden im Juni unter der Leitung von Dr. theol. Wernfried Rieckmann von der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau/Deutschland (ThHF) statt.

Die Zusammenarbeit bei Sprachprüfungen zwischen Friedensau und Bogenhofen läuft seit 13 Jahren und beruht auf einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Theologischen Hochschule Friedensau und dem Seminar Schloss Bogenhofen, so Andrea Cramer von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ThHF. Durch ihre staatliche Anerkennung sei die Hochschule in der Lage, entsprechend staatlich anerkannte Bildungsabschlüsse zu erteilen.

Hervorragende Zusammenarbeit
Ausserdem könnten durch die Zusammenarbeit der beiden adventistischen Bildungseinrichtungen einheitliche Standards und Bewertungskriterien für die Sprachprüfungen festgelegt werden, was zu einer höheren Vergleichbarkeit der Ergebnisse führe. Darüber hinaus würden die Kosten für die Durchführung der Prüfungen durch eine gemeinsame Nutzung von Ressourcen reduziert. Dr. Martin Pröbstle, Dekan des Theologischen Seminars in Bogenhofen, betonte: „Die Zusammenarbeit funktioniert seit Jahren hervorragend und dokumentiert die ausgesprochen kollegiale Zusammenarbeit beider Bildungseinrichtungen. Sie war und ist gewinnbringend für beide Seiten.“

Dr. theol. Wernfried Rieckmann ist seit 32 Jahren an der Theologischen Hochschule Friedensau als Dozent für Biblische Sprachen und Altes Testament tätig. Viele Jahrgänge der Theologie-Absolventinnen und -Absolventen haben bei ihm Hebräisch und Griechisch erlernt.

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend und in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten. Informationen: www.thh-friedensau.de.

Seminar Schloss Bogenhofen
Das Seminar Schloss Bogenhofen wurde 1949 von der österreichischen und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz gegründet und liegt in Oberösterreich, nahe der deutschen Grenze. Zur Institution gehören ein Oberstufenrealgymnasium mit einem Musik- und einem Kunst-Werken-Zweig, ein Theologisches Seminar, eine School of Education (Grundschullehrer-Ausbildung) und eine Sprachschule (Deutsch als Fremdsprache). Am Seminar Schloss Bogenhofen werden derzeit etwa 140 Schülerinnen und Studenten ausgebildet, ein Teil von ihnen kommt unter anderem aus Deutschland. Informationen: www.bogenhofen.at.

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Pastor Zoran Lukic als Hohepriester vor dem Modell der begehbaren Stiftshütte. © Foto: APD / Steve Kamatis

Adventisten präsentieren Wüstenheiligtum beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

Nürnberg/Deutschland | 02.07.2023 | APD | International

Zum Auftakt des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2023 beteiligten sich die Nürnberger Kirchgemeinden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am „Abend der Begegnung“ mit einer begehbaren Nachbildung der alttestamentlichen Stiftshütte. Das Modell war eins von vielen Aktionen und Infoständen, die sich am Vorabend des Kirchentages in der Nürnberger Fussgängerzone präsentierten.

Eine begehbare Stiftshütte nachgebaut
Die Adventgemeinden Nürnberg (örtliche Kirchengemeinden der Adventisten) haben zum Start des Kirchentages am „Abend der Begegnung“ in der Fussgängerzone am Josephsplatz das Zeltheiligtum des Alten Testaments als begehbares Modell aufgebaut. In einer zehnminütigen Führung wurden die Gegenstände und Funktionen dieser im verkleinerten Massstab dargestellten Stiftshütte erläutert. Anschliessend wurden die Teilnehmer von den Pfadfindern mit Fladenbrot und „Manna“ (Popcorn) bewirtet. Nach Aussage einer der Organisatoren sollte ein ganzheitliches Erlebnis voller Symbolik vermittelt werden.

Das Zeltheiligtum war halb so gross wie das Original. Die Gegenstände waren in Originalgrösse nachgebildet. Das Zelt war, wie im Alten Testament beschrieben, mit violetten und dunkelroten Tüchern bespannt. Pastor Zoran Lukic von der Adventgemeinde Nürnberg-Marienberg zeigte sich im Gewand des Hohenpriesters, auch Efod genannt. Die Brusttasche mit den Lossteinen Urim und Tummin durfte nicht fehlen. Auch Nachbildungen des Brandopferaltars und des Waschbeckens im Vorhof waren zu sehen. Im Innern des Zeltes standen der siebenarmige Leuchter, ein Tisch mit den zwölf sogenannten Schaubroten und ein Räucheraltar. Im letzten Teil des Zeltes stand die Bundeslade mit der Deckplatte. Viele Baumeister, Näherinnen, Statisten, Pfadfinder und die Pastoren der umliegenden Adventgemeinden waren beteiligt.

Mit dem Wüstenheiligtum neue Perspektiven eröffnen
„Mit dieser Darstellung des Heiligtums wollten wir den Besuchern zu einer neuen Perspektive über das alttestamentliche Heiligtum verhelfen“, so Pastor Matthias Griesshammer aus Erlangen und Mitinitiator dieser Präsentation. „Wir wollten ermutigen, neu über den Bezug zu Jesus Christus besonders in den Symbolen des Heiligtums nachzudenken.“ Für Siebenten-Tags-Adventisten lassen sich aus dem alten biblischen Heiligtum und seinen Gottesdiensten tiefgreifende Lehren für Christen ziehen. Adventisten glauben, dass diese alttestamentlichen Gottesdienste ein Abbild dessen sind, wie Christus die Menschheit erlöst.

Vier Ausstellungsstände der Adventisten beim Markt der Möglichkeiten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist mit weiteren Angeboten auf dem Kirchentag vertreten. Das europäische Medienzentrum der Adventisten, Hope Media Europe, informiert in Halle 1 - F24 über seine Angebote, die Theologische Hochschule Friedensau in Halle 4 - B57 und die Hilfsorganisation ADRA in Halle 1 - A45 über ihre Projekte in der Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Mitarbeitende der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten stehen am kircheneigenen Stand in Halle 9 - B11 für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

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© Logo: KEK / CEC

16. Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen tagte in Estland unter dem Motto: "Unter Gottes Segen – Zukunft gestalten"

Tallinn/Estland | 02.07.2023 | APD | Ökumene

Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) hielt vom 14. bis 20. Juni ihre 16. Vollversammlung im estnischen Tallinn ab. Die KEK ist eine Gemeinschaft von 114 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und altkatholischen Kirchen aus ganz Europa. Die letzte Vollversammlung fand 2018 in Novi Sad (Serbien) statt.

Gastgeber der Vollversammlung sind die KEK-Mitgliedskirchen in Estland, die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche und die Orthodoxe Kirche Estlands.

Alle fünf Jahre trifft sich die Vollversammlung, um Entscheidungen über die Zukunft der KEK zu treffen. Vertreter der KEK-Mitgliedskirchen wählten am 19. Juni die neuen Vorstandsmitglieder, welche die Arbeit der KEK für die nächsten fünf Jahre leiten werden.

Die Vollversammlung ist vor allem ein bedeutsamer Moment des Gebets, der Gemeinschaft und der Reflexion für das Leben und Zeugnis der Kirchen in Europa. Mit dem Tagungsthema "Unter Gottes Segen – Zukunft gestalten" will die KEK in ökumenischem Geist Beiträge zur Zukunft Europas erarbeiten und anbieten. Gemeinsam wollen die KEK-Mitgliedskirchen die Stimme des christlichen Glaubens in den europäischen Gesellschaften hervorheben, indem sie sich auch an politische Entscheidungsträger wenden.

"In einer Zeit, in der der übermässige Verbrauch von Ressourcen die Existenz des Planeten bedroht, in der die Kluft zwischen Arm und Reich immer grösser wird und übertriebene nationale Gefühle die Aufmerksamkeit derer schwächen, die in anderen Teilen der Welt Hilfe benötigen, ist es das, was Europa braucht. Deshalb rufen die europäischen Kirchen in dieser Zeit zum Handeln und zu Mut auf: ‘Unter Gottes Segen – die Zukunft gestalten’", so Pastor Anders Gadegaard, Vorstandsmitglied der KEK von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Dänemark und Vorsitzender des Planungsausschusses der KEK-Vollversammlung.

Belarussische Oppositionsführerin: Menschen, die Gott mehr respektieren als politische Führer, sind für Diktaturen äusserst gefährlich
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja sprach in einer Rede am 15. Juni über die Rolle der Christen im gewaltfreien Widerstand. "Religionsgemeinschaften, Kirchen und einzelne Christen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung des Friedens in der Gesellschaft, der Aufrechterhaltung der Hoffnung unter der Tyrannei und dem Beitrag zum demokratischen Wandel. Menschen, deren Glaube sie lehrt, nicht zu töten, zu stehlen oder falsches Zeugnis abzulegen, die Gott mehr respektieren als politische Führer und die aus ihrem Glauben moralische Stärke schöpfen, sind für Diktaturen äusserst gefährlich und in demokratischen Ländern äusserst notwendig", sagte Tichanowskaja.

Neben zahlreichen Gästen, Beratern und Beobachter der KEK-Vollversammlung nimmt für die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Krõõt Lõbus, Pastorin der Estnischen Union der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten teil.

Konferenz Europäischer Kirchen
Zur Konferenz Europäischer Kirchen gehören 114 orthodoxe, protestantische, anglikanische und altkatholische Kirchen aus ganz Europa. Ausserdem stehen über 40 Nationale Kirchen und Organisationen mit der KEK in Partnerschaft. Die KEK (englisch: CEC) wurde 1959 nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um sich für Heilung und Frieden einzusetzen. Gemeinsam mit ihren ökumenischen Partnern vertritt die KEK in Europa über 380 Millionen europäische Bürgerinnen und Bürger. Seit 2015 hat sie ihren Sitz in Brüssel und ein weiteres Büro in Strassburg. Bis 2014 war ihr Sitz im Ökumenischen Zentrum in Genf.

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Bartholomaios I., Ökumenischer Patriarch und geistliches Oberhaupt der Weltorthodoxie © Foto: Albin Hillert/CEC

Patriarch von Konstantinopel stellt Fragen zur Zukunft der Ökumene in Europa

Tallinn/Estland | 02.07.2023 | APD | Ökumene

Der Ökumenische Patriarch und geistliches Oberhaupt der Weltorthodoxie, Bartholomaios I. nimmt als einer von vier Hauptreferenten an der 16. Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) teil, die noch bis zum 20. Juni im estnischen Tallinn tagt. Laut CBS KULTUR INFO hielt Bartholomaios I. an der 16. Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen in Tallinn eine Grundsatzrede

Darin stellte der Patriarch von Konstantinopel am 18. Juni einige herausfordernde Fragen zur Zukunft der Ökumene in Europa. "Der Zweck unserer heutigen Anwesenheit ist es, den ökumenischen Geist unter unseren verschiedenen Kirchen, Gemeinschaften und Konfessionen zu feiern und zu bekräftigen, indem wir respektvoll auf die lange Geschichte der ökumenischen Beziehungen in Europa und in der ganzen Welt zurückblicken und gleichzeitig nach vorne auf die immensen Herausforderungen schauen, die vor uns auf dem Kontinent und in der ganzen Welt liegen", sagte er.

"Wie wir wissen, hat die ökumenische Bewegung nach den verheerenden Folgen der beiden Weltkriege im letzten Jahrhundert an Dynamik gewonnen." Aber diese ökumenische Bewegung gedieh in einem ganz anderen Europa als dem, das wir heute kennen und in dem wir leben", stellte Bartholomaios I. fest. "Natürlich leben wir heute in einem ganz anderen Europa, in dem sich die Landschaft der Religionszugehörigkeit verändert hat", betonte er. "Als christliche Kirchen können wir nicht mehr davon ausgehen, dass sich die Europäer mit den nationalen Kirchen oder überhaupt mit einer bestimmten Form des Glaubens identifizieren werden.

Der Ökumenische Patriarch beschrieb ein Europa, in dem sich die religiöse Landschaft dramatisch verändert hat. "Heute mag die Teilnahme an den Gottesdiensten in den Kathedralkirchen der Grossstädte ausreichend sein, aber die Teilnahme an den Gottesdiensten in den Vororten kleinerer Städte ist schwach", sagte er. "Dort wird die Religiosität als Minderheit wahrgenommen".

Anschliessend erörterte er den Zweck oder das Ziel der ökumenischen Bewegung in einem solchen Europa. "Welche Rolle oder Verantwortung spielt die Religion in einem solchen Europa?", fragte er und beschrieb eine zerstörerische "neue Ökumene", die im Wesentlichen eine Kraft der Spaltung und Zerstörung sei. "Wir sehen die Folgen dieser spaltenden und zerstörerischen Mentalität ganz deutlich im derzeitigem brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine und in der Rechtfertigung dieses Krieges durch die Russisch-Orthodoxe Kirche als Rettung der Ukraine vor der angeblichen Verführung durch einen gottlosen, säkularen und liberalen Westen", beklagte der Patriarch.

Heute habe die Rhetorik, der so genannten "Kulturkriege", jede Möglichkeit des Dialogs ernsthaft gefährdet und den Kern der Ökumene beschädigt, stellte er fest.

"Als christliche Gemeinschaften müssen wir uns zunächst ein Gefühl der Demut zu eigen machen und akzeptieren, dass auch wir für diesen Rückgang der Ökumene verantwortlich sind", sagte er. "In unserer ökumenischen Bewegung - in der Unterschiede anerkannt und respektiert werden, in der unterschiedliche Stimmen artikuliert und gehört werden - müssen wir immer wieder die Frage diskutieren, was wir unter einem christlichen Europa innerhalb einer demokratischen Europäischen Union verstehen."

Der Ökumenische Patriarch dachte über die Möglichkeit nach, dass ein christliches Europa die Offenheit und den Respekt widerspiegelt, die wir in ökumenischen Kreisen voneinander erwarten.

"Kann ein christliches Europa es zulassen, dass alle Stimmen gehört werden, auch die, die Meinungsverschiedenheiten und Unglauben zum Ausdruck bringen?", fragte er. "Hier können wir erkennen, dass unsere Unterschiede unsere Einheit nicht untergraben können. Auch hier können wir an das glauben, was durch gegenseitigen Respekt und soziale Gerechtigkeit möglich ist."

Patriarch Bartholomaios I.
Patriarch Bartholomaios I. (83), mit bürgerlichem Namen Dimitrios Archondonis, ist geistliches Oberhaupt der Weltorthodoxie und ein weltweit angesehener Gesprächspartner sowie einer der wichtigsten religiösen Impulsgeber unserer Zeit.

Geboren wurde er am 29. Februar 1940 als Dimitrios Archondonis auf der türkischen Insel Imbros. Er studierte an der später von den türkischen Behörden geschlossenen Hochschule und Priesterseminar von Chalki und erhielt bei seiner Diakonenweihe den Namen des Apostels Bartholomaios I.. Zu weiteren Studien ging er an die Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, ans Ökumenische Institut Bossey (Schweiz) und nach München. Als langjähriger Sekretär von Patriarch Demetrios (1972-1991) konnte er wichtige Erfahrungen für sein künftiges Amt sammeln. 1990 wurde der promovierte Kirchenrechtler, der sieben Sprachen fliessend spricht, Metropolit von Chalcedon und damit ranghöchster Metropolit der Heiligen Synode; ein Jahr später wurde er zum 270. Nachfolger des Apostels Andreas und Ökumenischen Patriarchen gewählt.

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Erzbischof Nikitas von Thyateira und Grossbritannien. © Foto: Albin Hillert/CEC

Neues Präsidium für die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK)

Tallinn/Estland | 02.07.2023 | APD | Ökumene

Die Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) wählte am 19. Juni in Tallinn (Estland) eine neue Leitung, wie CBS KULTUR INFO berichtete.

Der griechisch-orthodoxe Erzbischof Nikitas von Thyateira und Grossbritannien wurde zum Präsidenten gewählt. Er folgt Pfarrer Christian Krieger von der Reformierten Evangelischen Kirche von Elsass und Lothringen.

Zu Vizepräsidenten wurden die anglikanische Bischöfin von Huntingdon, Dagmar Winter (Kirche von England), und Pfarrer Frank Kopania von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt. Kopania ist Leiter der Abteilung Auslandsarbeit der EKD. Sie lösen die bisherigen Amtsträger, die anglikanische Geistliche Guli Francis-Dehqani von der Kirche von England und Metropolit Cleopas von Schweden und ganz Skandinavien ab.

Erzbischof Nikitas ist Koordinator der Task Force des Ökumenischen Patriarchats gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei und war Vorsitzender des Jugendausschusses des Patriarchats sowie Mitvorsitzender und Mitglied des Lenkungsausschusses der interreligiösen Elijah-Stiftung. Derzeit ist er Ko-Vorsitzender des Europäischen Katholisch-Orthodoxen Forums.

Für Erzbischof Nikitas bedeutet das Amt des KEK-Präsidenten, Hirte einer Herde zu sein. "Als Präsident einer Organisation befasst man sich mit Fakten und Zahlen, aber der Präsident der KEK muss auch mit den Seelen der Menschen arbeiten - und das gibt mir die Möglichkeit, die KEK auf eine andere Weise kennen zu lernen", sagte er. "Das Wichtigste ist, dass ich Brücken und Beziehungen aufbauen möchte".

Die sechstägige Kirchenkonferenz im estnischen Tallinn geht am 20. Juni zu Ende.

Konferenz Europäischer Kirchen
Zur Konferenz Europäischer Kirchen gehören 114 orthodoxe, protestantische, anglikanische und altkatholische Kirchen aus ganz Europa. Ausserdem stehen über 40 Nationale Kirchen und Organisationen mit der KEK in Partnerschaft. Die KEK (englisch: CEC) wurde 1959 nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um sich für Heilung und Frieden einzusetzen. Gemeinsam mit ihren ökumenischen Partnern vertritt die KEK in Europa über 380 Millionen europäische Bürgerinnen und Bürger. Seit 2015 hat sie ihren Sitz in Brüssel und ein weiteres Büro in Strassburg. Bis 2014 war ihr Sitz im Ökumenischen Zentrum in Genf.

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Wechsel – Symbolbild. © Foto: Chris Lawton auf Unsplash

Glaubenswechsel als Herausforderung im Asylverfahren

Bern/Schweiz | 02.07.2023 | APD | Religion + Staat

Immer wieder vollziehen Menschen im Verlauf ihres Lebens einen Glaubenswechsel. Während solche Konversionsprozesse in der Schweiz durch die Glaubens- und Gewissensfreiheit geschützt sind, bringen sich damit Menschen in anderen Ländern in ernsthafte Gefahr. Wer sich mit Konversion im Zusammenhang von Asylverfahren beschäftigt, stösst unweigerlich auf komplexe Fragestellungen – ob aus Sicht der Betroffenen, der Kirchen oder des Rechtsstaats. Mit der Studie «Religiöse Konversion. Theologische und rechtsethische Überlegungen zur Konversionsprüfung im Asylverfahren» legt die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS ein Grundlagenpapier vor, das diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven vertieft nachgeht.

Verfolgung aus religiösen Gründen zähle zu den ältesten Fluchtursachen der Menschheitsgeschichte, heisst es in der EKS-Medienmitteilung. Mit den grossen Flüchtlingsströmen 2015 sei die Religion im Kontext von Flucht und Asyl auch in der Schweiz verstärkt ins öffentliche und kirchliche Bewusstsein gerückt. Kirchen und Kirchgemeinden würden Geflüchtete in vielfältiger Weise begleiten und unterstützen, in der Schweiz Fuss zu fassen. Dadurch kämen sie mit Menschen in Berührung, in deren Leben ein Religionswechsel zur Frage und unter Umständen auch zur Antwort wurde.

Was ist religiöse Konversion?
Die EKS fragt in diesem Zusammenhang: «Was verstehen wir aus christlicher und kirchlicher Sicht unter Konversion und wie begegnen wir Geflüchteten, die sich für den christlichen Glauben interessieren oder sich sogar eine Taufe wünschen? Was müssen Behörden und Gerichte bei der Beurteilung der religiösen Konversion als Fluchtursache oder nachgelagerten Asylgrund beachten?»

Mit der Studie «Religiöse Konversion. Theologische und rechtsethische Überlegungen zur Konversionsprüfung im Asylverfahren» legt die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS ein Grundlagenpapier vor, das diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven vertieft nachgeht. Laut EKS richtet sich das Dokument an ein inner- und ausserkirchliches Lesepublikum, das in seinem Alltag, seiner beruflichen und fachlichen Praxis mit dem Thema befasst ist. Zudem biete der Text Anknüpfungspunkte für das Gespräch zwischen kirchlichen und religiösen Gruppen und Organisationen einerseits und den staatlichen Behörden andererseits. Die Studie diene der EKS als Ausgangspunkt für die weitere umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema.

Zur EKS-Studie: «Religiöse Konversion. Theologische und rechtsethische Überlegungen zur Konversionsprüfung im Asylverfahren». Die Studie kann als PDF heruntergeladen werden.
https://www.evref.ch/wp-content/uploads/2023/06/EKS_Publikation_Religioese-Konversion.pdf

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ADRA Österreich bietet fünf Sommercamps für Kinder aus der Ukraine an, die vom Krieg besonders betroffen sind. © Foto: ADRA Österreich

ADRA ermöglicht 150 ukrainischen Kindern einen glücklichen Sommer in Österreich

Wien/Österreich | 02.07.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich bietet insgesamt 150 Kindern die Möglichkeit, zwei Wochen bei einem Sommercamp Natur und Freizeit zu geniessen und die Belastungen des Krieges hinter sich zu lassen. In fünf Camps an schönen Plätzen in den Bundesländern Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg sollen die Kinder von qualifizierten Helferinnen und Helfern im Juli und August betreut werden.

Wie ADRA-Geschäftsleiter Marcel Wagner mitteilte, finden die Sommercamps am Klopeinersee (Kärnten), am Wolfgangsee (Salzburg), in Selker (Oberösterreich) und in Schwarzenberg (Vorarlberg) statt. Vorgesehen seien Aktivitäten in der Natur, wie Baden, Klettern, Bauen von Seilbrücken und Höhlenwanderungen, sowie der Aufbau von Gemeinschaft durch Spiele, Geschichten am Lagerfeuer, gemeinsames Basteln und Singen. Eine psychologische Betreuung stehe im Mittelpunkt.

Teilnehmen könnten Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren aus Gebieten, die vom Krieg in der Ukraine besonders betroffen seien. Die Auswahl der Kinder erfolge durch ADRA Ukraine unter Berücksichtigung von sozialen und psychologischen Kriterien. Das Sommercamp ist ein Gemeinschaftsprojekt von ADRA Österreich und ADRA Ukraine.

Weitere Informationen: https://adra.at/mission/oesterreich/osterreich-sommer-camp-fur-kinder-aus-der-ukraine/

ADRA Österreich
ADRA Österreich ist eine registrierte und vom Staat unabhängige Hilfsorganisation und besteht seit 1992. Sie ist Teil von ADRA International, einer weltweit tätigen humanitären Organisation, die von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen wird. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 120 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

ADRA Österreich führte nach der Gründung zunächst Hilfsprojekte vorwiegend in Südosteuropa und Afrika durch. Nach der Tsunami-Katastrophe 2004 kamen verstärkt Aktivitäten in Asien (Sri Lanka und Indien) hinzu. Seither hat sich das Programm von ADRA Österreich ständig erweitert und die Projekte unterstützen Menschen auf den meisten Kontinenten.

Mehr Informationen zu ADRA Österreich: https://adra.at/

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Biogasanlage im Bau. Gesamthöhe 2 Meter. © Foto: Marcel Wagner/ADRA Österreich

Fidschi: ADRA bringt mit Biogasanlagen Energie in vom Hurrikan zerstörte Haushalte

Wien/Österreich | 02.07.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

2016 zerstörte ein Hurrikan die Insel Koro, eine der Hauptinseln von Fidschi. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich leistet seit damals Wiederaufbauhilfe, die sich vor allem auf alternative Agrarmethoden und klimaneutrale Energiegewinnung konzentriert. Im Mai 2023 besuchte Marcel Wagner, Geschäftsleiter von ADRA Österreich, für eine Projektkontrolle die Insel und leitete ein Team hinsichtlich des Baus einer autonomen Biogas-Anlage an.

Einfache Bauweise
Wie ADRA Österreich schreibt, sei die Bauweise einer Biogas-Anlage denkbar einfach. Mit einem Volumen von 6 qm wird der Zylinder für die Gärstoffe aus Ziegelsteinen in einer ca. 1,5 tiefen Grube errichtet. Nach Fertigstellung des Zylinders wird Erde um den Zylinder eingefüllt, um durch das Erdreich ausreichende Stabilisierung gegen den im Innenbereich entstehenden Druck zu bilden. Dieser ist mit 1/2 bar relativ gering und entsteht durch natürliche Vergärung von menschlichen und tierischen Fäkalien. Da die Anlieferung von Beton auf die im Pazifik gelegene Insel – sie ist ca. 2.000 km von Australien entfernt – sehr teuer ist, wird ein alternatives Gemisch aus lokal vorhandenen Ressourcen verwendet. Neben den Ziegelsteinen werden lediglich Gummischläuche benötigt, durch die das Gas in die Haushalte verteilt wird. Die Gesamtkosten für eine Anlage belaufen sich auf ca. 2.500 Euro/Franken. Diese Investition rechne sich aber innerhalb weniger Jahre, da die importierten Gasflaschen überaus teuer seien.

Bildergalerie zum Bau einer Haushalt-Biogasanlage:
https://adra.at/fiji-biogasanlage-bringt-energie-in-zerstorte-haushalte/

Energie für drei Haushalte
Diese Biogas-Kleinanlage produziere laut ADRA Österreich ausreichend Gas für ca. drei Haushalte und könne einfach und durch die Mitarbeit der Bewohner errichtet werden. Sie ermögliche den Familien, von den recht hohen Gaspreisen unabhängig zu werden.

Finanzierung durch lokale Sparvereine
Trotzdem sei es für sie nicht leicht, für die Baukosten aufzukommen. Dies gelinge über die auf den Fidschi-Inseln etablierten Sparvereine: Der Zusammenschluss von vielen kleinen privaten Sparern erlaube es, dass Geldmittel für die Errichtung von Anlagen zur Verfügung gestellt werden könnten. Voraussetzung sei allerdings, dass die Familien aus der Gasanlage auch tatsächlich ein Einkommen erzielten, damit sie den Sparvereinen das Kapital zurückzahlen könnten. «Der Aufbau von Imbissstuben, Bäckereien oder gasbetrieben Kühlzonen stellen mögliche Geschäftsmodelle dar», schreibt ADRA Österreich.

Know-how-Transfer
ADRA Österreich leiste damit Hilfe zur Selbsthilfe. Dazu ist es wichtig, dass Wissen innerhalb der Bevölkerung weitergeben wird und die Menschen lernen, vom vermittelten Know-how direkt zu profitieren. Auf der Insel Koro erfolge der Wissenstransfer durch die Zusammenarbeit mit der dort ansässigen Hochschule.

ADRA achte darauf, dass Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen könnten, das von Nachhaltigkeit und Autonomie geprägt sei.

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© Foto: ADRA Schweiz

30 Jahre Freiwilligenwochen von ADRA Schweiz für Bergbauern

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hilft seit 30 Jahren mit Freiwilligenwochen vor allem Bergbauern in der ganzen Schweiz. Pro Jahr führt die Hilfsorganisation eine bis drei Freiwilligenwochen durch. Frauen und Männer arbeiten als Fachleute oder Hilfskräfte mit und setzen ihre Arbeitskraft «für eine gute Sache ein», schreibt ADRA.

Es gebe auch in der Schweiz Einzelpersonen und Familien, die Hilfe benötigten. Das Schicksal könne trotz Versicherungen hart zuschlagen und in solchen Fällen seien auch in der Schweiz Menschen dankbar für Unterstützung, so ADRA.

Zusammenarbeit mit Schweizerischer Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete
ADRA arbeitet in Partnerschaft mit dem Verein „Bergversetzer“, der ehemaligen Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB). Der Verein kenne die Bedürfnisse der Bauern in den Bergebieten gut und analysiere die wirtschaftliche sowie finanzielle Situation potentieller Begünstigter eines Freiwilligeneinsatzes.

Zwei Freiwilligenwochen 2023 im Osernonetal
Dieses Jahr sind zwei Freiwilligenwochen im Osernonetal, westlich des Maggiatals, im Tessin, geplant, vom 6. bis 11. und 13. bis 18. August. Mit diesem Einsatz, der etwas anders ist als üblich, soll der Bevölkerung im ganzen Tal geholfen werden, schreibt ADRA. Es ist geplant, neue Treppen und Geländer sowie eine neue Aussichtsplattform an einer historischen Brücke zu bauen. Damit soll der Ort für den Tourismus attraktiver und gleichzeitig sollen Arbeitsplätze vor allem für Jugendliche im Tal erhalten bleiben.

«Für Kost und Logis ist während der Woche gesorgt», die Helfenden bringen Zeit, Können, Wille und Humor mit, so ADRA.

Anmeldeschluss
Anmeldung bis 9. Juli: https://www.adra.ch/mithelfen/freiwilligenwoche/

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich und der Zentrale in Aarau. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch.
Das ADRA Netzwerk besteht weltweit aus rund 120 nationalen Landesbüros. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.
Mehr zu ADRA Schweiz: www.adra.ch

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ADRA Deutschland fördert Bildungsprojekte in zahlreichen Ländern wie hier in Somalia. © Foto: ADRA Somalia

Bildung ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung

Weiterstadt/Deutschland | 02.07.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Bildung schaffe Voraussetzungen, damit sich die soziale, wirtschaftliche und politische Situation eines Landes verbessern kann. Mit der Schulbildung der Kinder werde der Grundstein gelegt, so ADRA Deutschland in der neuesten Ausgabe ihrer Publikation „ADRA heute“, die der Juniausgabe der Kirchenzeitschrift Adventisten heute beigefügt ist.

„Was bei uns in Deutschland selbstverständlich ist, nämlich dass alle Mädchen und Jungen einen kostenlosen Schulplatz erhalten, sieht weltweit betrachtet ganz anders aus.“ Besonders Mädchen seien stark benachteiligt. Eltern in Armut könnten oft das Schulgeld nicht aufbringen und liessen ihre Kinder mitarbeiten, um das Haushaltseinkommen zu erhöhen. Kinder, die nicht regelmässig eine Schule besuchen könnten, hätten weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt, heisst es in „ADRA heute“.

Die umfassenden Auswirkungen von Bildung
Bildung sei der Schlüssel, um diese Kette zu durchbrechen. Mit einem Schulabschluss und einer anschliessenden Ausbildung könne eigenes Einkommen erwirtschaftet werden. Ebenso werde durch Wissen die Mündigkeit der Bürger gestärkt, die sich für ihre Rechte einsetzen und Strategien zur Verhinderung von Konflikten und Gewalt entwickeln könnten. Bildung vermittle auch Wissen über gesunde Ernährung und Gesundheit und unterstütze dadurch Präventionsmassnahmen gegen Krankheiten und Kindersterblichkeit. Durch Wissen über Zusammenhänge von Natur und Wetter könne Umweltkatastrophen besser entgegengewirkt, der Lebensraum der Menschen verbessert und die Umwelt nachhaltig geschützt werden. Denn das „Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln“, wird der englische Soziologe Herbert Spencer zitiert. ADRA bringe derzeit in Äthiopien, Somalia, Myanmar, Thailand, im Libanon, auf den Philippinen und in der Ukraine Kinder in die Schulen und verhelfe ihnen so zu einem guten Start ins Leben.

In einem Interview äussert sich Dawit Mehari, Referent für internationale Zusammenarbeit bei ADRA Deutschland, über die Bildungssituation in einigen Weltregionen. Studien hätten gezeigt, dass gerade an afrikanischen Schulen die Qualität der Bildung darunter leidet, dass es zu wenige Schulen oder in den Klassenzimmern zu wenige Sitzplätze gebe, die Unterrichtsmaterialien nicht geeignet seien oder es an sauberem Wasser oder sanitären Anlagen fehle. Ausserdem gebe es zu wenige Lehrkräfte, die oft auch unzureichend ausgebildet oder unterbezahlt seien. Ein weiterer Punkt sei das Bildungssystem.

In den meisten afrikanischen Ländern konzentriere man sich auf zwei Lernbereiche: Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften. Dabei gehe es lediglich um die Vermittlung von Wissen und das Bestehen von Prüfungen, um eine höhere Ausbildung zu erhalten. „Dieses System bereitet die Schülerinnen und Schüler nicht auf kritisches Denken oder Handeln vor“, so Dawit Mehari. „Wenn Kinder nie eine Schule besucht haben, können sie ihr eigentliches geistiges Potenzial nicht ausschöpfen. Es fällt ihnen auch schwerer als anderen, Probleme zu lösen. Zudem haben sie Mühe damit, zum Beispiel Menschenrechte zu respektieren und sich für das Wohlergehen von anderen Menschen einzusetzen. Höhere Gewaltbereitschaft ist auch ein Problem. Personen, die keine Bildung erhalten haben, können schwerlich aus den ihnen bekannten Alltagsmustern ausbrechen und schwieriger zwischen guten und schlechten Lebensweisen unterscheiden. Grundsätzlich würde ich sagen, dass es Menschen ohne Bildung sehr schwer haben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, so Dawit Mehari weiter.

Wie ADRA vor Ort arbeitet
Die Arbeitsweise von ADRA gegen den Bildungsmangel beschreibt Mehari so: „Es wird mit den Menschen vor Ort gearbeitet, um Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung aufzubauen oder Lehrmaterial zur Unterstützung des gesamten Bildungssystems bereitgestellt. Zuerst wird immer geschaut, was am dringendsten benötigt wird. Dafür analysieren wir das jeweilige Bildungssystem zum Beispiel danach, wie einfach Menschen Zugang zu Bildung haben und wie die Qualität ist.“ In vielen Ländern sei ADRA mittlerweile sehr gut mit anderen Organisationen vernetzt und könne daher effektiv an Bildungsprojekten arbeiten.

Die ADRA-Projekte unterstützen junge Menschen in der Schul- sowie auch in der Berufs- und Erwachsenenbildung. Besonderer Fokus werde dabei auf Mädchen und Frauen aus den ärmsten Familien gelegt, so Dawit Mehari. „Wir sind davon überzeugt, dass ein höheres Bildungsniveau bei Mädchen und Frauen nicht nur ihre Chancen auf eine Arbeit erhöht, sondern sich auch auf die Versorgung der Familie positiv auswirkt.“

Die Publikation „ADRA heute“ kann als Teil der Juniausgabe der Kirchenzeitschrift „Adventisten heute“ unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://advent-verlag.de/media/pdf/8a/39/50/AH_2023-06.pdf

Für ADRA-Bildungsprojekte kann gezielt über das Online-Spendenformular https://adra.de/spenden/ gespendet werden, Stichwort: Bildung

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Deutschland e. V. mit Sitz in Weiterstadt bei Darmstadt wurde 1987 gegründet und hat rund 50 Angestellte. Informationen: www.adra.de.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Der Mensch und die Macht: Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert“

Ostfildern/Deutschland | 02.07.2023 | APD | Buchrezensionen

Ian Kershaw: „Der Mensch und die Macht: Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert“, Deutsche Verlags-Anstalt, München; 2022, 592 Seiten. Gebunden: 36,00 €, 40,70 CHF, Kindle: 26,99 €, Multimedia-CD: 24,06 €, ISBN-10: 3421048932, ISBN-13: ‎ 978-3421048936

Wie stehen Mensch und Macht in Beziehung zueinander? Dieser Frage geht der britische Star-Historiker Ian Kershaw in seinem neuesten Buch nach. In zwölf Portraits beschreibt er die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts anhand von ausgesuchten politischen Persönlichkeiten wie Lenin, Hitler, Stalin, Mussolini. Dabei stellt er Diktatoren und Demokraten vor, wie Churchill, Charles de Gaulle, Thatcher und Kohl. So unterschiedlich die politischen Hinterlassenschaften der vorgestellten Personen sind, so haben sie eines gemeinsam: den unbedingten Willen zur Macht und die Gunst der Stunde. Historische Gegebenheiten, Krisen oder Entwicklungen treffen auf den maximalen Gestaltungswillen einzelner Staatsmänner (und -frauen), die es verstehen, die politischen Strukturen geschickt zu nutzen und Europa ihren Stempel aufzudrücken: als Erbauer oder Zerstörer.

Zum Buch
Auf fast 600 Seiten analysiert Kershaw zwölf Geschichtsmacher zu ihrer Zeit. Einleitung, Schlussbetrachtungen, Danksagungen und Anmerkungen rahmen das Werk ein. Die Kapitel gliedern sich in Biographie und Analyse. Dabei stützt sich der Autor nicht auf eigene Forschungen (ausser bei Hitler), sondern greift auf vorhandene Literatur zurück. Neu sind also nicht unbedingt die historischen Fakten, sondern die Darstellung der Wechselwirkung von historischem Wandel und der jeweiligen Führungspersönlichkeit. Kershaw konstatiert jedoch: „Es gibt keine mathematische Formel für die relative Gewichtung der persönlichen und unpersönlichen Faktoren, die eine historische Veränderung bewirkt haben“ (S. 33).

Statt theoretisch und philosophisch sich dem Thema der politischen Grösse zu nähern, nimmt der Historiker den direkten Weg und taucht in die Zeitgeschichte ein, indem er die historische Wirkung, die Nachwirkung und konkrete Hinterlassenschaft darstellt. Dabei richtet er sein Augenmerk nicht auf das jeweilige Charisma der politischen Führer, sondern vor allem auf die historischen Umstände. Denn zeitliche Bedingungen haben eine unmittelbare Auswirkung auf bestimmte favorisierte Persönlichkeitstypen, denn Diktaturen folgen anderen Prinzipien als prosperierende pluralistische Gesellschaften. Auch die Quellen der Macht werden von den jeweiligen historischen Umständen bestimmt und zeigen sich in ideologischer, ökonomischer, militärischer oder politischer Macht.

Zum Punkt
Das Buch liest sich trotz seiner Länge flüssig und eignet sich auch für Laien, die mehr über die europäische Geschichte erfahren wollen. Im Vordergrund steht jedoch die wissenschaftliche Fragestellung und deren gründliche und differenzierte Analyse. Wer hier neue, interessante historische Details erwartet, muss sich an anderer Stelle bedienen. Klarheit in der geschichtlichen Darstellung und historische Tiefenschärfe zeichnen die Darstellung aus. Auch wenn die Fragestellung nicht eindeutig beantwortet werden kann, so wird doch deutlich, dass sich bei allen Unterschieden persönliche Merkmale ausmachen lassen, die allen zwölf Politikern gemeinsam sind. Alle waren zielstrebig, charakterstark und voller Erfolgswillen, der auch als eine gewisse Egozentrik gedeutet werden kann. Sie waren „Getriebene“ mit der Mission, das Schicksal zu gestalten. Moral spielte eine untergeordnete Rolle, eher die Hoffnung auf nationale Grösse, die jedoch stets der Zeitlichkeit unterworfen ist.
Claudia Mohr

Die Rezension kann als Dokument heruntergeladen werden: https://www.apd.info/wp-content/uploads/2023/05/Rezension-Kershaw-Der-Mensch-und-die-Macht.pdf

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