Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 10/2023 - Oktober 2023 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 10/2023 - Oktober 2023

Interview mit den Teamleitern: (.l) Nathalie Beck, Erich Stirnimann, Matthias Sailer, Monika Stirnimann. © Foto: ADRA Schweiz

ADRA Schweiz feiert 30 Jahre Freiwilligenwoche

Aarau/Schweiz | 31.10.2023 | APD | Schweiz

Am 1. Oktober hat ADRA Schweiz zusammen mit etwa 60 Freiwilligen, die in den vergangenen Jahren im Einsatz waren, in Zürich mit einem abwechslungsreichen Programm das 30jährige Jubiläum der ADRA Freiwilligenwoche gefeiert.

Michel-Andre Kanor, Geschäftsführer von ADRA Schweiz, eröffnete die Feier, zu 30 Jahre Freiwilligenwoche. Anschliessend folgte eine kurze Ansprache des Präsidenten von ADRA Schweiz, Stephan Sigg. Ein Film über die letzten 20 Jahre, der 30 Jahre, in denen Freiwilligenwochen durchgeführt wurden, gab einen Einblick in die vielfältigen Einsätze. Von den ersten zehn Jahren sei kein digitales Bildmaterial vorhanden, sagte Monika Stirnimann, Projektleiterin der Freiwilligenwoche.

Nach zwei Interview-Runden mit Begünstigten und den Teamleitern der Einsatzwochen wurden beim Mittagessen Erlebnisse aus den Freiwilligenwochen ausgetauscht. “Dieser Anlass hat viele Erinnerungen geweckt und Freundschaften, die während diesen Einsätzen entstanden sind, wurden aufgefrischt”, so Monika Stirnimann. Und für viele Teilnehmer stehe jetzt bereits fest: “Beim nächsten Einsatz sind wir wieder dabei!”

Zum Film «30 Jahre Freiwilligenwoche»:
https://www.youtube.com/watch?v=M8OETLodYGg

Zum Projekt Freiwilligenwoche von ADRA Schweiz:
https://adractive.ch/freiwilligenwoche-3/

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich und der Zentrale in Aarau. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch.
Das ADRA Netzwerk besteht weltweit aus rund 130 nationalen Landesbüros. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Mehr zum Hilfswerk: www.adra.ch

ADRA International
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

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© Foto: e-crow/Adventist Review

Adventistische Weltkirchenleitung ruft nach Eskalation im Nahen Osten zum Gebet auf

Silver Spring, Maryland/USA | 31.10.2023 | APD | International

Die weltweite Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ruft angesichts der zutiefst beunruhigenden Ereignisse, die aufgrund des Angriffs der Terrororganisation Hamas aufgetreten sind, eindringlich zum Gebet auf. Dies geht aus einer Meldung von ANN (Adventist News Network), des Pressedienstes der adventistischen Weltkirchenleitung, hervor.

„Bezeichnenderweise brach der Konflikt am Sabbat aus - einem Tag, der traditionell sowohl von Juden als auch von Adventisten als Zeit des Friedens und der Anbetung begangen wird“, so die ANN-Meldung. Berichten zufolge hat die Hamas einen verheerenden Angriff zu Lande, zu Wasser und in der Luft durchgeführt, bei dem mehr als 3.000 Raketen abgefeuert worden seien und ein Teil nach Israel eingedrungen sei. Auf beiden Seiten gab es tragische Verluste an Menschenleben und Verletzten. „Wir erkennen den Schmerz und das Leid all derer an, die von diesem Konflikt betroffen sind“, heisst es in der ANN-Meldung.

Für ein Ende der Gewalt und sichere Zufluchtsorte
In diesen turbulenten Zeiten empfiehlt die adventistische Kirche, für folgende Anliegen zu beten: für eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und dafür, dass Gott Wege für diplomatische Gespräche eröffnet, um ein schnelles Ende der Gewalt herbeizuführen und weitere Verluste an unschuldigen Menschen zu verhindern. „Wir beten für Gottes Schutz und für sichere Zufluchtsorte in diesen gefährlichen Zeiten.“

Botschafter der Liebe Christi
Auch wenn Adventisten gemäss biblischer Aussagen glauben, dass es vor der Wiederkunft Christi zu Kriegen und Konflikten kommen wird, „schmälert dies nicht unseren Wunsch nach Frieden oder unsere Verpflichtung, Botschafter der Liebe Christi in einer Welt zu sein, die beides dringend braucht. Wir laden die weltweite adventistische Gemeinschaft ein, sich im Gebet und in der Absicht zu vereinen und darauf zu vertrauen, dass Gott auf wunderbare Weise wirken wird,“ heisst es laut ANN im Gebetsaufruf.

Adventisten in Israel
Die adventistische Kirche ist in Israel mit 15 örtlichen Kirchgemeinden und 839 Mitgliedern vertreten. Zurzeit sei keine von ihnen direkt von dem aktuellen Konflikt betroffen, so ANN. Die eskalierende Gewalt stelle eine Herausforderung dar, sowohl was die Sicherheit als auch was die Frage nach geistlicher und humanitärer Unterstützung der Menschen betreffe.

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Logo der DMFK – Deutsches mennonitisches Friedenskomittee. © dmfk.de

Stellungnahme des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees zum Nahostkonflikt

Bammental/Deutschland | 31.10.2023 | APD | International

In einer Stellungnahme reagieren der Vorstand und die Mitarbeiter des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees (DMFK) in Bammental bei Heidelberg auf die neuerliche Gewalt in Israel und Gaza.

In der Erklärung heisst es unter anderem: „Das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee bedauert sehr die schreckliche Gewalt der Hamas gegen die jüdische Bevölkerung in der Nähe des Gazastreifens. Wir verurteilen die Angriffe gegen Zivilisten und Militärs zugleich. Wir beklagen ebenfalls die Bomben gegen Zivilisten in Gaza und die Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland durch Siedler und israelische Armee.“

Gewalt und Gleichgültigkeit bringen keinen Frieden
Den Verfassern des Statements sei bewusst, dass die Angriffe der Hamas das Trauma von Juden weltweit erwecken und dass israelische Angriffe die Gefühle von Hilfslosigkeit und Hass unter Arabern und Muslimen weltweit verstärken. Gewalt befreie deshalb nicht und bringe keinen Frieden.

In der Stellungnahme wird auch die Gleichgültigkeit und Untätigkeit des Globalen Nordens im Vorfeld des aktuellen Konflikts beklagt: „Wir bedauern, dass die Weltöffentlichkeit die Menschen im Gazastreifen nicht unterstützte, als sie friedlich für Menschenrechte demonstrierten.“ Vor fünf Jahren hätten die Frauen in Gaza gross angelegte friedliche Demonstrationen für Menschenrechte organisiert. Zehntausende von Menschen seien bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste verletzt worden. Der globale Süden habe die Proteste unterstützt, der globale Norden dagegen ignoriert. Die aktuellen Kriegsverbrechen der Hamas zeigten, wie gefährlich es wäre, wenn die Passivität der reichen Welt der armen Welt keine Alternativen biete.

Blick in die Vergangenheit
Der Text stellt einen Bezug zwischen den aktuellen Geschehnissen und den jahrzehntelangen Gründen der Feindseligkeiten her. Die jetzige Krise habe ihre Wurzeln im Antisemitismus des Westens: in der Schoah, dem Völkermord an den Juden im christlichen Europa, und in der damit verbundenen Ablehnung jüdischer Flüchtlinge durch die christlichen Länder, wie Amerika. Zu den anderen langjährigen Ursachen gehörten der europäische Kolonialismus im Nahen Osten und der radikale Islam, der durch den Verkauf fossiler Brennstoffe finanziert werde. „Der geschichtliche Vorlauf und die aktuellen Geschehnisse führen zum Schluss, dass wir im Globalen Norden eine Verantwortung tragen.“ Sie sei zugleich die Gelegenheit, Frieden zu stiften.

Die Stellungnahme schliesst mit einer Liste von sechs Bereichen, in denen das DMFK sich aktiv für Frieden in Israel und Palästina einsetzen möchte. Das Statement ist zu finden unter https://www.dmfk.de/dmfk-statement-zur-gewalt-in-israel-palaestina.

Mennoniten
Das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee (DMFK) ist eine Sammlung von Menschen aus der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden (AMG), die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Das DMFK unterhält ein Büro in Bammental bei Heidelberg. In der AMG sind in Deutschland drei mennonitische Verbände mit insgesamt 54 Gemeinden und rund 5.000 Mitgliedern zusammengeschlossen.

Mennoniten sind eine evangelische Freikirche. Hervorgegangen aus der Täuferbewegung der Reformation im 16. Jahrhundert sind sie heute bekannt als eine der „historischen Friedenskirchen“. Mennoniten begreifen den Glauben als ein Geschenk der Gnade Gottes. Aufgrund dieser liebenden Zuwendung Gottes ist ihnen die gewaltfreie Nachfolge Jesu entscheidendes Merkmal christlichen Bekennens und Handelns.

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© Logo: VENRO

VENRO: Humanitäre Hilfe für Menschen im Gaza-Streifen muss möglich bleiben

Berlin/Deutschland | 31.10.2023 | APD | International

Zur Diskussion um humanitäre Hilfe für die Menschen im Gaza-Streifen nimmt auch Mathias Mogge, Vorstandsvorsitzender des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) in Deutschland, Stellung. Er warnt vor einer humanitären Katastrophe.

„VENRO ist schockiert über den Gewaltausbruch im Nahen Osten. Mit Sorge sehen wir, dass der Konflikt zusehends eskaliert“, betont Mogge. Neben zahlreichen Toten auf beiden Seiten drohe eine weitere humanitäre Katastrophe.

Am 7. Oktober hat die palästinensische Terrororganisation Hamas vom Gazastreifen aus einen massiven Raketenangriff auf Israel gestartet und mehrere Massaker an der Zivilbevölkerung verübt. Die israelische Armee antwortete mit Luftangriffen und bereitet sich laut Medienberichten auf den Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen vor.

Humanitäre Hilfe nicht von politischen Interessen abhängig machen
Die Versorgung der palästinensischen Bevölkerung mit Hilfsgütern müsse trotz der militärischen Eskalation des Nahostkonflikts weiter möglich bleiben und finanziert werden, fordert Mathias Mogge. Unter der anhaltenden Gewalt leide am meisten die Zivilbevölkerung. Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen seien auf Unterstützung und Schutz angewiesen. Gerade in Kriegen und Krisen wäre es die humanitäre Plicht aller Beteiligten, die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten.

Humanitäre Hilfe basiere auf den Prinzipien Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. Sie muss sich allein nach dem Bedarf richten, nicht nach politischen oder militärischen Interessen, gab der VENRO-Vorstandsvorsitzende zu bedenken. „Wir fordern daher alle Seiten auf, den Zugang zur notleidenden Bevölkerung sicherzustellen und humanitäre Helferinnen und Helfer nicht zum Ziel von Angriffen zu machen. Auch muss es geschützte Räume für die Bevölkerung und die Möglichkeit geben, das Kampfgebiet zu verlassen.“

VENRO
VENRO (www.venro.org) ist der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (NRO) in Deutschland. Ihm gehören rund 140 deutsche NRO an, die in der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Humanitären Hilfe sowie der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland ist Gründungsmitglied von VENRO. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Das deutsche Büro mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Informationen: www.adra.de.

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Studierende und Lehrende sind erfreut über die erfolgreichen Studienabschlüsse. © Foto: Stefan Deutsch – ThH-Friedensau

Deutschland: Adventistische Hochschule verleiht akademische Grade und eröffnet neues Studienjahr

Friedensau/Deutschland | 31.10.2023 | APD | International

Am 15. Oktober 2023 wurden 36 Absolventinnen und Absolventen verschiedener Studiengänge der Theologischen Hochschule Friedensau ihre Bachelor- und Master-Urkunden übergeben. Am Tag zuvor, am 14. Oktober, wurde das Studienjahr mit einem Festgottesdienst eröffnet.

Am 15. Oktober 2023 fand an der Theologischen Hochschule Friedensau die feierliche Übergabe der Bachelor- und Masterurkunden statt. 36 Absolventinnen und Absolventen erhielten ihre Urkunden aus den Händen der beiden Dekane der Hochschule, Dr. Alexander Schulze für den Fachbereich Theologie und Prof. Dr. Thomas Spiegler für den Fachbereich Christliches Sozialwesen. Das berichtet Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Hochschule Friedensau, in einer Pressemitteilung. Die Festansprache hielt Georg Remmert, Geschäftsführer der Seniorenheime des Advent-Wohlfahrtswerkes in Friedensau und Berlin-Steglitz. Er gab den Absolventinnen und Absolventen einen „Werkzeugkasten“ an erworbenen Kompetenzen mit auf den Weg, der sie befähige, sich künftig aus der Mitte der Gesellschaft heraus für ihre Mitmenschen zu engagieren. Darin verwirkliche sich die Maxime: „Denn das ganze Gesetz wird erfüllt, wenn ihr das eine Gebot haltet: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘ (Paulus im Galaterbrief 5,14)“, so Gerhard Remmert.

Die Graduierten
Sechs Studierende schlossen ihr deutsch- beziehungsweise englischsprachiges Masterstudium ab: als M.A. Theologie oder Master of Theological Studies. 30 Studierende graduierten im Bereich Sozialwesen, als Bachelor Soziale Arbeit (eine Absolventin), Master of Arts Counseling (vier Absolventen) und Master of Arts International Social Sciences (25 Absolventinnen und Absolventen).
Zehn Studierende konnten an der Graduierungsfeier nicht teilnehmen, weil sie bereits an ihren Einsatzstellen in Ghana, Myanmar, der Schweiz und Deutschland tätig seien, heisst es in der Pressemitteilung.

Auszeichnung besonderer Leistungen
Im Rahmen der Preisverleihung überreichte Prof. Thomas Spiegler den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an Moyosoreoluwa Olamide Agbojo (Master International Social Sciences).

Aus den Händen von Renate Dost, der Schriftführerin des Fördervereins Freundeskreis Friedensau International e.V. (FFF), nahm Daniel Kwaku Agyenim-Boateng, Student im Masterprogramm Development Studies, den Preis des Fördervereins für besonderes Engagement im Fachbereich Christliches Sozialwesen entgegen. Daniel Kwaku Agyenim-Boateng engagiert sich unter anderem im Leitungsteam des Studierendenzentrums und bei der Organisation und Ausgestaltung der Woche der Kulturen.

Gruss- und Dankesworte
Als offizieller Vertreter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sprach Gennadi Giesbrecht, Präsident der adventistischen Landeskörperschaft in Nordrhein-Westfalen, ein Grusswort. Er wünschte den Absolventinnen und Absolventen einen Einsatzort, an dem sie Gutes tun, den Menschen dienen und dabei den Frieden Jesu weitergeben können.

Für die Hochschule Friedensau betonte Dr. Johannes Hartlapp, Dozent für Kirchengeschichte, die Bedeutung des lebenslangen Lernens. Er zitierte Dag Hammarskjöld: „Es gibt keinen, von dem du nicht lernen kannst“. Und: „Vor dem Gott, der in allem spricht, bist du immer ABC-Schütze“ (aus: Zeichen am Weg).

Dankesworte des ehemaligen Studierendensprechers Daniel Sinda sowie kurze Ansprachen der Studierenden von Harpreet Kaur (M.A. International Social Sciences) und Gabriel Agbojo (Master of Theological Studies) folgten. Nach einem Sendungsgebet von Studierendenseelsorger Dittmar Dost verabschiedete Hochschulrektor Prof. Dr. Roland Fischer die Absolventinnen und Absolventen und verknüpfte dies mit dem Wunsch, dass sie der Hochschule Friedensau weiterhin verbunden bleiben mögen.

Gäste der Graduierungsfeier
An der Graduierungsfeier nahmen Gäste aus der Regional- und Kommunalpolitik teil: Dr. Steffen Burchhardt, Landrat des Landkreises Jerichower Land, in dem Friedensau liegt; Doreen Krüger, Bürgermeisterin der Stadt Möckern, zu der Friedensau gehört; Philipp Stark, Bürgermeister von Burg, der Kreisstadt des Jerichower Landes; der Rektor der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben, Thorsten Führing, der Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Johannes Naether und weitere Personen.

Der Veranstaltungsmitschnitt auf YouTube:
www.youtube.com/watch?v=myCSAg9NXZ0

Gottesdienst zur Eröffnung des Studienjahres
Am Samstag, den 14. Oktober 2023 fand in der Friedensauer Kapelle ein Gottesdienst zur Eröffnung des Studienjahres 2023/24 statt. Darin wurden die neuen Studierenden begrüsst und die Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Die Predigt hielt der Rektor der Hochschule, Prof. Roland Fischer, zum Thema „Wissen und Weisheit“, so Andrea Cramer in einer weiteren Pressemitteilung. Er bezog sich dabei auf Apostelgeschichte 18 und die Biographie des Apollos, für den seine hohe Bildung kein Selbstzweck war, sondern die er für seine Mitmenschen, die Gesellschaft und die Gemeinden einsetzte.

Die Hochschule konnte laut Pressemitteilung 37 Studienanfänger begrüssen: in den Studiengängen Theologie (Bachelor), in den englischsprachigen Masterstudiengängen Pastoral Ministry und Theological Studies, im Masterstudiengang Counseling (Ehe-, Familien- und Lebensberatung), im Masterstudiengang Musiktherapie und im Masterstudiengang Development Studies (Vollzeit, Teilzeit oder online). Die neuen Studierenden kommen aus Deutschland und zwölf weiteren Ländern. Knapp die Hälfte von ihnen sind internationale Studierende aus Burundi, Ghana, Israel, Kenia, Kongo, Kroatien, Mexiko, Myanmar, Niger, Österreich, Slowakei, Uganda.

Zeitgleich begann eine Gruppe von zehn Teilnehmern des 1year4jesus-Freiwilligenprogramms des adventistischen Jugendverbandes (Adventjugend) ihre Ausbildung in Friedensau.

Theologische Hochschule und Ort Friedensau
Der Ort Friedensau wurde 1899 gegründet und feiert 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit – belegt werden. Studieninteressierte können sich zu Schnuppertagen anmelden und das Leben im Hörsaal und auf dem Campus kennenlernen. Informationen: www.thh-friedensau.de

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Unterzeichnung des Memorandums zur Zusammenarbeit. © ThHF

Enge Zusammenarbeit der Friedensauer Hochschule mit Hochschule in Tansania

Friedensau/Deutschland | 31.10.2023 | APD | International

Die adventistische Theologische Hochschule Friedensau (ThHF) bei Magdeburg/Deutschland schloss am 27. September 2023 eine Kooperationsvereinbarung mit dem Institut für Soziale Arbeit (ISW) in Daressalam/Tansania ab. Von tansanischer Seite unterschrieb das Memorandum of Understanding Dr. Joyce Elzear Nyoni, Rektorin des Instituts für Soziale Arbeit, im Beisein von Professorin Dr. Ulrike Schultz, Prodekanin und Studiengangsleiterin für Development Studies am Fachbereich Christliches Sozialwesen der ThHF. Der Rektor der Theologischen Hochschule Friedensau, Professor Dr. Roland E. Fischer, hatte das Dokument bereits in Friedensau unterzeichnet.

In der Vereinbarung geben beide Hochschulen ihre Absicht bekannt, künftig eng im Bereich Forschung, Studierendenaustausch und Curricula-Entwicklung zusammenzuarbeiten, informierte Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Hochschule Friedensau, in einer Medienmitteilung. Damit werde die internationale Ausbildung der Studierenden unterstützt. Für den neuen englischsprachigen Bachelor­Studiengang an der ThHF „International Social Work“ erhalte das Memorandum eine besondere Bedeutung. Die Studierenden dieses Studiengangs, der ab Wintersemester 2024 an der THF angeboten werde, könnten ein Auslandssemester in Daressalam absolvieren. Weitere Informationen zu „International Social Work“ siehe hier: https://www.thh-friedensau.de/christliches-sozialwesen/bachelor-of-arts-international-social-work/

Friedensau
Der Ort Friedensau wurde 1899 gegründet und feiert 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn Bachelor- (B.A.) und Master- (M.A.) Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit – belegt werden. Informationen: https://www.thh-friedensau.de.

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Cover des Neuen Testaments auf Baseldeutsch - «ÌM BEBBI SI BÌÌBLE – S Nöie Teschdamänt uf Baaseldütsch» © Cover: Bibelgesellschaften BL und BS

„S Nöie Teschdamänt uf Baaseldütsch“ - Das Neue Testament auf Baseldeutsch

Basel/Schweiz | 31.10.2023 | APD | Bibel

Unter dem Titel - «ÌM BEBBI SI BÌÌBLE – S Nöie Teschdamänt uf Baaseldütsch» kommt am 28. Oktober am Stand der Bibelgesellschaften Baselland und Basel am Petersplatz, anlässlich der Herbstmesse in Basel, das Neue Testament auf Baseldeutsch heraus. „S Nöie Teschdamänt uf Baaseldütsch“ kostet zehn Franken und wird auch in Basler Buchhandlungen erhältlich sein, wie Jürg Meier, Präsident der Basler Bibelgesellschaft in der Promotionsanzeige, schreibt.

Demnach war das Neue Testament am 1. Januar 2023 weltweit in 1.632 Sprachen und Dialekten verfügbar. Mit dem „Nöie Teschdamänt uf Baaseldütsch“ komme nun die 1.633 Sprache dazu. Laut Meier werde damit die Vision der Schweizer Bibelgesellschaft erfüllt: «Die biblischen Texte stehen jedem Menschen, der das möchte, in der Sprache seines Herzens zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung.»

Neben dem ganzen Text des Neuen Testaments beinhalte ÌM BEBBI SI BÌÌBLE noch folgende «Leckerbissen»:

«Dr rooti Faade» - Der rote Faden
In diesem Artikel wird laut Maier die Frage beantwortet, welcher «rote Faden» die Bibel von der ersten Seite des Alten Testaments bis zur letzten Seite des Neuen Testaments durchziehe.

«D Frauen ìm Nöie Teschdamänt» - Die Frauen im Neuen Testament
Ein weiterer Artikel geht der Frage nach, ob die Frauen im Neuen Testament wirklich stark unterdrückt gewesen seien: „Wurde ihnen das Lehren und das Predigen von Paulus wirklich verboten?“ Dem sei nicht so gewesen, schreibt Meier, vielmehr „hat Paulus die Frauen den Männern viel radikaler gleichgestellt, als die meisten von uns denken“.

Hundertsiebzig Anmerkungen zu einzelnen, schwer verständlichen Bibelstellen und ein paar Hinweise zur verwendeten Literatur runden das Werk ab, schreibt der Präsident der Basler Bibelgesellschaft.

Das Buch hat ein A5-Format und umfasst 524 Seiten. Der Text ist zweispaltig. Dank ausserordentlich günstigen Druckbedingungen und der ehrenamtlichen Arbeit von Jürg Meier für die Übertragung in den Baseldeutschen Dialekt, die Gesamtgestaltung und das Layout, könne das Buch für Fr. 10.- verkauft werden.

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Symbolbild – Todesstrafe. © Grafik OpenClipart-Vectors from Pixabay

Welttag gegen die Todesstrafe - laut IGFM verhängt nach China der Iran die meisten Todesurteile

Frankfurt am Main/Deutschland | 31.10.2023 | APD | Menschenrechte

Frankfurt am Main/Deutschland | 09.10.2023 | APD | Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) weist anlässlich des Welttages gegen die Todesstrafe vom 10. Oktober darauf hin, dass die Islamische Republik Iran in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mindestens 354 Menschen hingerichtet hat - zwei davon öffentlich. Unter den Getöteten waren sechs Frauen.

Die Verhängung von Todesurteilen ist laut IGFM ein Mittel, Angst in der Gesellschaft zu schüren. Viele Todesurteile beruhen auf unter Folter erzwungenen Geständnissen. Die Verhängung der Todesstrafe erfolgt für die Betroffenen ohne Rechtsbeistand. Die Islamische Republik Iran verhängt die Todesstrafe gemäss dem im Land gültigen islamischen Strafgesetzbuch. Die Hadd-Strafe ist nach islamischen Recht eine in der Scharia festgelegte Strafe, die weder reduziert noch erlassen werden kann.

„Frau-Leben-Freiheit“- Proteste 2022
Nach Ausbruch der Protestbewegung anlässlich des Todes der iranischen Jugendlichen Jina-Mahsa Amini im September 2022 setzt der Iran die Todesstrafe verstärkt ein. Das Regime hat im Zusammenhang mit den „Frau, Leben, Freiheit“-Protesten gegen mindestens 25 Demonstranten Todesurteile verhängt. Bisher wurden sieben Todesurteile gegen Demonstranten wegen „Moharebeh“ (Kriegsführung) und „Korruption auf Erden“ vollstreckt.

Namen hingerichteter Demonstranten
Mohammad Mahdi Karmi und Mohammad Hosseini (wegen Korruption auf Erden), Majid Reza Rahnavard (wegen angeblichem Angriff und Tötung eines Polizeibeamten), Mohsen Shekari, Majid Kazemi, Saeed Yaqoubi und Saleh Mirhashmi (wegen Moharebeh - „Kriegsführung gegen Gott und seinen Propheten“ - Wikipedia).

Doppelstaatsbürger besonders gefährdet
Doppelstaatsbürger, denen Spionage oder terroristische Aktivitäten vorgeworfen wurden, galten der iranischen Justiz regelmässig als „Mohareb“ oder „Korrupte auf Erden“. Der britisch-iranische Staatsbürger Alireza Akbari wurde im Januar 2023 wegen „Korruption auf Erden und der umfassenden Verletzung der inneren und äusseren Sicherheit des Landes durch die Weitergabe von Informationen“ zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ebenso wurde das Todesurteil am schwedisch-iranischen Doppelstaatsbürger Habib Chaab im Mai 2023 wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten vollstreckt.

Todesstrafe droht derzeit Jamshid Sharmahd und Dr. Ahmadreza Jalali. Jamshid Sharmahd, der sich seit 2020 in Einzelhaft befindet, wurde im April 2023 wegen „Korruption auf Erden“ zum Tode verurteilt. Der Deutsch-Iraner wurde von Agenten der Islamischen Republik aus Dubai entführt und wegen angeblicher Beteiligung an einer umstrittenen Explosion angeklagt. Dr. Ahmadreza Jalali ist Arzt und Forscher mit iranisch-schwedischer Staatsangehörigkeit, der im Mai 2016 verhaftet wurde und im Jahr 2022 wegen „Korruption auf Erden“ und „Kollaboration mit einer feindlichen Regierung“ zum Tode verurteilt wurde. Beide Fälle hat der Richter Abolghasem Salavati "verhandelt".

"Todesrichter" Abolghasem Salavati ist laut IGFM eine Marionette des Geheimdienstministeriums
Das Regime habe wichtigste Fälle in der Regel von diesem Richter entscheiden lassen, da er laut IGFM sehr eng mit dem Geheimdienst zusammenarbeite. Salavati sei einer der berüchtigtsten Richter in der 44-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Er hat 30 Todesurteile und Haftstrafen von insgesamt 1.500 Jahren verhängt. Sowohl den ersten hingerichteten Demonstranten der Proteste von 2022, Mohsen Shekari, verurteilte er als auch den zuvor in Frankreich lebenden Medienaktivisten Ruhollah Zam. Dieser wurde aus dem Irak entführt und im Iran hingerichtet. Salavati liess ebenso den britisch-iranischen Staatsbürger Alireza Akbari wegen angeblicher Spionage hinrichten. Die Urteile von Salavati, der als „Todesrichter“ bekannt ist, werden in Schauprozessen gefällt - ohne Rechtsbeistand auf Grundlage erzwungener Geständnisse unter dem Einfluss von Vernehmungsbeamten des Geheimdienstministeriums und der Revolutionsgarden. „Das ist ein weiteres Merkmal für die fehlende Unabhängigkeit der Richter und der Justiz im Iran“, betont die IGFM.

Weitere Informationen von IGFM zur Menschenrechtslage im Iran:
https://www.igfm.de/iran

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ADRA verteilt u.a. Hygienepakete an Familien in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Slowenien. © Foto: ADRA Slowenien

ADRA-Nothilfe in Slowenien geht weiter

Weiterstadt/Deutschland | 31.10.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 4. August wurde Slowenien von heftigen Regenfällen heimgesucht, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führten. Zeitweise standen 85 Prozent des Landes unter Wasser. Das Büro der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in Slowenien ist seitdem im Einsatz und unterstützt Familien mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Hygienepaketen. Fast 6.000 ADRA-Freiwillige haben bei den Aufräumarbeiten geholfen und sind zum Teil noch immer im Einsatz.

Nachdem die überschwemmten Häuser von den Helferinnen und Helfern gereinigt wurden, gehe die Hilfe weiter. ADRA plant, 200 Haushalte mit Trocknern auszustatten. Da diese Geräte viel Strom verbrauchen, sollen die Familien mit einem Zuschuss zur Stromrechnung unterstützt werden. Weiteren 200 Familien werde bei der Renovierung ihrer Häuser geholfen.

Die Hilfe in Slowenien komme laut ADRA Deutschland vor allem alleinstehenden älteren Menschen in ländlichen Gebieten und Familien mit mehreren Kindern zugute. Ausserdem würden Menschen unterstützt, die durch die Flutkatastrophe obdachlos geworden seien sowie Betroffene, die ihren Arbeitsplatz verloren haben und nun arbeitslos seien.

Mit dem Spendenstichwort „Hochwasser in Slowenien“ können Familien beim Wiederaufbau direkt unterstützen werden:
https://adra.de/spenden/?utm_source=nl&utm_medium=mail

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das deutsche Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. Das ADRA-Büro in der Schweiz befindet sich in Aarau.

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Thomas Petracek (li.), ADRA Europa, im Gespräch mit Elidon Bardhi, ADRA Norwegen, bei Erörterung der humanitären Herausforderung © Foto: Tor Tjeransen/Adventist Media Exchange (CC BY 4.0)

ADRA Europa stockt Hilfe für die Ukraine auf

Das europäische Netzwerk der Hilfsorganisation ADRA bereitet sich darauf vor, eine noch grössere Rolle bei der Bereitstellung von humanitärer Hilfe in der Ukraine zu übernehmen. Dies geht aus einem hochrangigen Treffen hervor, das von der European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations (ECHO) organisiert wurde und am 26. September in Oslo stattfand. Bei dem Treffen wurde die Koordinierung der humanitären Massnahmen zur Bewältigung der Krise in der Ukraine erörtert.

ADRA Ukraine leistet vor allem in der Ostukraine umfangreiche Hilfe für die Opfer des aktuellen Krieges. Thomas Petracek, Leiter der Abteilung Programme und Nothilfe bei ADRA Europa, geht davon aus, dass diese Aktivitäten in den kommenden Monaten deutlich ausgeweitet werden.

Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse für ADRA, nachdem Petracek am 26. September am dritten Treffen wichtiger Verantwortlicher für humanitäre Hilfe in der Ukraine im Osloer Rathaus teilgenommen hat. Das Treffen wurde von der Generaldirektion für Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (GD ECHO) organisiert. Gastgeber war das norwegische Aussenministerium.

Humanitärer Bedarf in der Ukraine
Das Treffen fand auf den Tag genau ein Jahr nach dem ersten Treffen dieser Reihe in Brüssel statt. Damals kamen Vertreter der ukrainischen Regierung, der EU-Mitgliedstaaten, der wichtigsten Geber, wichtiger Unterorganisationen der Vereinten Nationen, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, der Weltbank und der von der EU finanzierten humanitären Organisationen zusammen. Ziel war es, eine nachhaltige, wirksame, effiziente und umfassende Reaktion auf den Hilfsbedarf in der Ukraine zu gewährleisten, die sowohl humanitäre Hilfe als auch Entwicklungshilfe umfasst. An dem Treffen in Oslo nahmen noch mehr Organisationen teil als am ersten Treffen.

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung einer nachhaltigen Finanzierung der humanitären Hilfe, der Partnerschaft mit lokalen Akteuren, der Minenräumung und des Gleichgewichts zwischen humanitärer Hilfe und Wiederaufbau. „Als grösster Geber humanitärer Hilfe in der Ukraine hat die EU die wichtigsten Akteure der humanitären Hilfe eingeladen, um die dringendsten Bedürfnisse der ukrainischen Bevölkerung zu erörtern“, erklärte Lenarčič in einem Presseartikel, der am Tag des Treffens auf der ECHO-Website veröffentlicht wurde.

Zum Abschluss des hochrangigen Treffens in Oslo erklärte der Vertreter von ADRA Europa, dass seine Organisation mit der Europäischen Union, den Mitgliedstaaten und den Vereinten Nationen bei der Umsetzung der humanitären Hilfe und der Entwicklungshilfe in der Ukraine zusammenarbeiten werde.

Die Arbeit von ADRA in der Ukraine
Die Hilfe von ADRA in der Ukraine beläuft sich derzeit auf gut 17 Millionen Euro und wird von verschiedenen staatlichen Stellen unterstützt. Beim Treffen in Oslo wurde deutlich, dass die internationale Gemeinschaft ihre Hilfe für die Ukraine aufstocken wird. ADRA wird dabei eine wichtige Rolle spielen und Mittel für solche Hilfsprojekte beantragen, für deren Umsetzung ADRA Ukraine besonders geeignet ist. „ADRA wird sich höchstwahrscheinlich auf drei bis vier Gebiete in der Nähe der Frontlinie konzentrieren, mit Schwerpunkt auf Gesundheit und Bildung, aber auch auf den Wiederaufbau“, sagte Petracek nach dem Treffen.

Er wies darauf hin, dass lokale Nichtregierungsorganisationen eine immer wichtigere Rolle bei der Umsetzung der Hilfe spielen würden. ADRA Ukraine sei als nationale Nichtregierungsorganisation gut geeignet, diese Rolle zu übernehmen. ADRA Ukraine beschäftigt derzeit etwa 300 Angestellte und Hunderte von Freiwilligen.

Die Geberbüros von ADRA Europa, wie ADRA Tschechien, ADRA Dänemark, ADRA Deutschland und ADRA Slowakei, stehen derzeit im Dialog mit ihren Regierungen und werden von diesen voraussichtlich Mittel für Hilfsprojekte in der Ukraine erhalten.

Um EU-Mittel über die Generaldirektion für Katastrophenschutz und Humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (DG ECHO) zu erhalten, müssen die ADRA-Büros zertifiziert werden. ADRA Tschechien, ADRA Dänemark und ADRA Deutschland sind bereits zertifiziert. ADRA Norwegen steht kurz vor der Zertifizierung.

Diese Meldung ist eine übersetzte und redigierte Fassung eines Artikels, der auf der Website der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Norwegen veröffentlicht wurde (Link zur Originalfassung).

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

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ADRA-Lebensmittelhilfe in Afghanistan. © Foto: ADRA Afghanistan

Erdbeben in Afghanistan – ADRA bereitet Hilfe vor

Weiterstadt/Deutschland | 31.10.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Nach dem schweren Erdbeben vom 7. Oktober 2023 organisiert die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA die ersten Hilfsmassnahmen für die Betroffenen in Afghanistan. An jenem Tag wurde die Provinz Herat im Westen des Landes von einem Erdbeben der Stärke 6,3 auf der Richterskala erschüttert. Nachbeben waren bis zum 8. Oktober zu spüren. Ersten Berichten zufolge sind über 2.400 Menschen gestorben und mehr als 9.000 schwer verletzt. Viele Dörfer sind zerstört. Tausende Familien in den Ortschaften Zindajan, Injil, Gulran, Kohsan und Khushk sind auf Hilfeleistungen angewiesen.

ADRA ist vor Ort und analysiert die Bedürfnisse der Menschen, um effektiv zu reagieren. Gemeinsam mit dem weltweiten ADRA-Netzwerk werden die ersten Hilfsmassnahmen geplant.

Die Not breitet sich aus
Die Katastrophe trifft eine Bevölkerung, die durch den jahrzehntelangen Bürgerkrieg ohnehin geschwächt ist. Es fehlt im Land an Lebensmitteln und finanziellen Mitteln, um die Bedürfnisse der Bevölkerung angemessen zu decken. Seit vielen Jahren bestimmen Hunger und Armut, Gewalt und Unsicherheit den Alltag der Bevölkerung. Die Preissteigerungen für wichtige Nahrungsmittel infolge des Ukraine-Krieges haben die Lage zusätzlich erschwert. Nach der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 sind weniger internationale Gelder für humanitäre Hilfe nach Afghanistan gegangen. ADRA ist jedoch mit einem Büro vor Ort und steht den Menschen zur Seite.

ADRA-Aktivitäten seit 25 Jahren in Afghanistan
ADRA arbeitet seit 25 Jahren gemeinsam mit den Menschen in Afghanistan. Während der kältesten Wintermonate versorgte ADRA Familien in den Provinzen Herat und Bamyan mit Heizmaterial und Geldleistungen in Form von Bargeld für Lebensmittel. Dadurch sollte nicht nur die materielle Grundlage vieler notleidender Menschen verbessert, sondern auch bereits verlorene Hoffnungen wieder geweckt werden. Nach Naturkatastrophen wie nach dem Erdbeben in der Provinz Paktika im Jahr 2022 leistete ADRA Nothilfe und verteilte Lebensmittel an betroffene Familien.

Unter dem Spendenstichwort „Erdbeben Afghanistan“ kann die Nothilfe für betroffene Familien bei ADRA Deutschland finanziell unterstützt werden: https://adra.de/spenden/

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das deutsche Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt.

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Kinder schleppen Wasserkanister. © Bild: ADRA Deutschland

16. Oktober - Welternährungstag: Handeln gegen Hunger

Weiterstadt/Deutschland | 31.10.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Laut dem Welternährungsbericht der Vereinten Nationen leiden rund 783 Millionen Menschen an Hunger, darunter 148 Millionen Kinder. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der hungernden Bevölkerung weltweit um 1,3 Prozentpunkte auf rund 9,2 Prozent gestiegen. Zum Welternährungstag vom 16. Oktober ruft ADRA Deutschland zum Handeln und zum Spenden auf. Das Hilfswerk leistet in Ostafrika Nothilfe und führt nachhaltige Ernährungsprogramme durch.

Laut ADRA ist die Situation auf dem afrikanischen Kontinent besonders schlimm. Die Zahl der Hungernden habe zugenommen. Um die Not zu lindern, ist ADRA unter anderem mit Projekten zur Ernährungssicherung und Einkommensförderung sowie zur nachhaltigen Landwirtschaft aktiv.

Hunger habe viele Ursachen, schreibt ADRA: Bewaffnete Konflikte, Klimawandel und Armut. Zum Welternährungstag will ADRA Deutschland Wege aus der Hungerkrise aufzeigen. So könne zum Beispiel eine Ziege nachhaltig helfen. Sie gebe nicht nur Milch für die Kinder, sondern liefere auch wertvollen Dünger, der dabei helfe, die Ernteerträge zu steigern. Durch die Weitergabe der Zicklein wird auch anderen Familien geholfen. Mit 25 Euro könne man diese Hilfe ermöglichen, schreibt das Hilfswerk.

Spenden an ADRA Deutschland: https://adra.de/spenden/

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ADRA-Freiwillige entladen Säcke mit Brennstoffbriketts. (re.) Stromgenerator für Notunterkunft in Butscha. © Bilder: ADRA Ukraine

ADRA Ukraine bereitet Flüchtlingsunterkünfte auf den Winter vor

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine bereitet verschiedene Notunterkünfte für Binnenvertriebe im Land mit der Lieferung von vorerst 97 Tonnen Brennstoffbriketts auf den Winter vor. Eine Flüchtlingsunterkunft in Butscha hat auch einen einem Stromgenerator erhalten.

Fünf Flüchtlingsunterkünfte erhalten total 97 Tonnen Brennstoffbriketts
Die fünf Notunterkünfte für Binnenvertriebene hätten bei ADRA Ukraine um Unterstützung für die Winterzeit nachgefragt. Das Heim in Kamianka, Region Tscherkassy, hat 32 Tonnen Brennstoff erhalten, eine Unterkunft für Sehbehinderte in einem ehemaligen Unternehmen in Dnipro 12 Tonnen und 20 Tonnen sind an die Notunterkunft einer Wohltätigkeitsstiftung gegangen. In der Region von Lwiw, im Westen des Landes, sollen die Notunterkunft in Drohobych 3 Tonnen und jene in Barvinok, in Novyi Rozdil, 30 Tonnen Brennstoff erhalten. Mit diesen Brennstofflieferungen sollen die Menschen nicht mehr der Kälte ausgesetzt sein, wie dies im letzten Winter durch die vielen Angriffe der russischen Armee auf die Energieinfrastruktur der Fall war.

Butscha: Binnenvertriebene in Containersiedlung werden dank Generator mit Wärme und Strom versorgt
Im vergangenen Winter kam es laut ADRA Ukraine in einer Containersiedlung in Butcha, in der rund 200 Binnenvertriebene untergebracht sind, aufgrund von Angriffen auf kritische Infrastrukturen häufig zu Stromausfällen. Bei den meisten Bewohnern handle es sich um ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, darunter auch bettlägerige Personen. Um eine kontinuierliche Stromversorgung zu gewährleisten und Unterbrechungen bei der Wärme- und Stromversorgung zu vermeiden, stellte ADRA Ukraine der Containersiedlung einen leistungsstarken Dieselgenerator mit einer Kapazität von 220 kW zur Verfügung.

Winterhilfe aus Deutschland
ADRA Ukraine leistet diese Winterhilfe mit der Unterstützung des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland, der Aktion Deutschland Hilft und ADRA Deutschland. Sie wollten die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in der Ukraine auf die bevorstehende Winterperiode vorbereiten, schreibt ADRA Ukraine.

Spenden an ADRA Deutschland: https://adra.de/spenden/

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ADRA Mitarbeiter planen die Durchführung des Nothilfeprojekts in Armenien. © Bild: ADRA Österreich

Nothilfeprojekt von ADRA in Armenien für Vertriebene aus Bergkarabach

Wien/Österreich | 31.10.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Nach Ansicht der Vereinten Nationen und des Europarates ist das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Bergkarabach (Nagorny Karabach) Teil des Staatsgebietes Aserbaidschans. Am 19. September 2023 griff Aserbaidschan Bergkarabach entlang der Grenze zwischen den beiden Gebieten mit Raketen, Artillerie und Luftschlägen an. Nach anhaltenden Angriffen einigten sich die Parteien auf einen vorübergehenden Waffenstillstand. Russische Friedenstruppen wurden zur Evakuierung und Versorgung der betroffenen Menschen aus Bergkarabach eingesetzt. Trotzdem sind derzeit mehr als 100.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben und stehen vor einer ungewissen Zukunft. Viele von ihnen seien bereits zweimal vertrieben worden, schreibt ADRA Österreich, da sie bereits im Krieg um Bergkarabach im Jahr 2020 ihre Häuser verloren hatten.

«Die Not ist unermesslich, und die betroffenen Menschen haben sowohl physisch als auch psychisch schwer gelitten. Die Regierung von Armenien kann nur etwa 40.000 Menschen aufnehmen, was bedeutet, dass die verbleibenden Vertriebenen dringend auf Unterstützung angewiesen sind». Das schreibt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich in ihrem Spendenaufruf zum Nothilfeprojekt, das die Hilfsorganisation gemeinsam mit ADRA Armenien seit dem 1. Oktober durchführt und das bis Mitte November dauern soll.

Das Nothilfeprojekt konzentriert sich auf die Bereiche Ernährungssicherheit, Unterkunft und Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH). Das Projekt wird in einer ersten Phase 300 Haushalte erreichen, wobei die durchschnittliche Haushaltsgrösse bei fünf Personen liegt. Insgesamt werden damit rund 1.500 Einzelpersonen von diesem Nothilfeprojekt profitieren. Die Auswahlkriterien für die Begünstigten seien angesichts der allgemeinen Notlage breit gefasst. In einer späteren Phase sollen vorrangig bedürftige Gruppen gezielt angesprochen werden. ADRA plant die Verteilung von 400 Lebensmittelkits.

Spenden an ADRA Österreich:
https://adra.at/spenden-alle-projekte/?adra-oesterreich-2023/prompt

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ADRA Mitarbeiter plant Verteilung der Nothilfe mit Betroffenen des Erdbebens. © Bild: ADRA Afghanistan

Nothilfe von ADRA nach schweren Erdbeben in Afghanistan

Weiterstadt/Deutschland | 31.10.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Nach den verheerenden Erdbeben in Afghanistan vor zwei Wochen wurde die Region Herat erneut von einem schweren Beben erschüttert. Rund 1,6 Millionen Menschen sind davon betroffen.

„Die Menschen in Afghanistan leiden weitgehend unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit. Wo die Medien kaum berichten können, fliessen auch kaum Spenden. Für unsere Nothilfe sind wir aber auf Spenden angewiesen, um den Menschen helfen zu können. Wir appellieren an unsere Spenderinnen und Spender, die Familien in Afghanistan nicht zu vergessen“, so Christian Molke, geschäftsführender Vorstand der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland e.V.

ADRA hilft mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln
Seit 25 Jahren arbeitet ADRA in Afghanistan in einem gefährlichen und komplizierten Umfeld, berichtet Christian Molke. ADRA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter seien bereits in der Erdbebenregion Herat eingetroffen und helfen, wo sie können. ADRA verteile Lebensmittelpakete sowie Hilfsgüter wie Hygieneartikel und Decken an die Erdbebenopfer.

Die Katastrophe treffe eine Bevölkerung, die bereits durch den jahrzehntelangen Bürgerkrieg geschwächt ist. In Afghanistan herrschten Lebensmittelknappheit, Armut, Hunger und Gewalt. Die bevorstehende kalte Jahreszeit verschärfe die Situation zusätzlich.

Unter dem Spendenstichwort „Erdbeben Afghanistan“ kann die Nothilfe für betroffene Familien finanziell unterstützt werden: https://adra.de/spenden/

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das deutsche ADRA-Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt.

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ADRA hilft 380 Familien in der Ostukraine, ihre Häuser winterfest zu machen. © Foto: ADRA Ukraine

Ukraine: Helferinnen von ADRA sterben bei russischem Raketenangriff – Winterhilfe startet

Weiterstadt/Deutschland | 31.10.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 5. Oktober sind im Dorf Groza, im Osten der Ukraine, zwei freiwillige Helferinnen von ADRA Ukraine bei einem russischen Raketenangriff ums Leben gekommen. Nach ukrainischen Angaben wurden dabei mindestens 59 Menschen getötet. Laut Wikipedia war dies der opferreichste Angriff in der Oblast Charkiw seit Kriegsbeginn sowie der bis dahin tödlichste des Jahres 2023 in der gesamten Ukraine. - Zum zweiten Mal in Folge hilft ADRA den Menschen in der Ukraine, den Winter zu überstehen. In der Ostukraine leistet ADRA Wiederaufbau- und Nahrungsmittelhilfe für 380 Familien. Im Westen unterstützt ADRA die Schule „Lebendiges Wort“, die Kindern und ihnen Eltern auch psychologische Hilfe anbietet. Trotz aller Gefahren geht die Hilfe weiter, schreibt ADRA Deutschland in einer Medienmitteilung.

Trauer und Schmerz
„Unsere Gebete und Gedanken sind bei den Hinterbliebenen des Raketenangriffs vom 5. Oktober auf das Dorf Groza in der Region Charkiw. Unter den Toten sind auch Ljudmila und ihre Mutter, die als Freiwillige bei der Verteilung von Lebensmittelpaketen geholfen haben. Das gesamte ADRA-Team teilt den Schmerz über diese Tragödie und spricht den Verwandten und Freunden von Ljudmila, ihrer Mutter und allen, die an diesem Tag im Dorf Groza gestorben sind, sein tiefstes Beileid aus“, so Christian Molke, geschäftsführender Vorstand von ADRA Deutschland e.V.

Winterhilfe in der Ostukraine gestartet
In der Ostukraine konzentriert sich die Winterhilfe von ADRA auf die kürzlich zurückeroberten Gebiete. Dort hilft ADRA 380 Familien, ihre beschädigten Häuser winterfest zu machen. Für kleinere Reparaturen stellt ADRA Bargeld zur Verfügung. Bei grösseren Schäden beauftragt ADRA regionale Baufirmen, die die Häuser so reparieren, dass die Menschen die kalte Jahreszeit überstehen können. Auch Familien, die zwar ein sicheres Dach über dem Kopf haben, aber im Krieg alles verloren haben, erhalten Hilfe in Form von Lebensmitteln, kleinen Öfen, Heizmaterial, Taschenlampen, Thermosflaschen, Batterien, warmen Decken und Matratzen. Dieses Projekt wird unterstützt von Aktion Deutschland Hilft e.V.

Unterstützung für Schule in Lwiw
In der westukrainischen Stadt Lwiw unterstützt ADRA die Schule Zhyve Slovo (zu Deutsch „Lebendiges Wort“). Hier wird 380 Familien geholfen. Sie erhalten Lebensmittel und Hygieneartikel, um wieder zu Kräften zu kommen. Gespräche mit Fachleuten und Freizeitaktivitäten helfen den Kindern, ihre schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten. Ausserdem erhalten die Kinder Nachhilfeunterricht, um ihnen die Rückkehr in die Schule zu erleichtern. Die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Marienhöhe in Darmstadt unterstützen ADRA bei diesem Projekt.

Winterhilfe von ADRA in der Ukraine für rund 825.000 Euro
Die Winterhilfe von ADRA in der Ukraine hat ein Gesamtvolumen von rund 825.000 Euro. Zur Finanzierung der humanitären Arbeit in der Ukraine ist ADRA auf Spenden angewiesen. Unter dem Spendenstichwort: «Nothilfe Ukraine» kann die Nothilfe für betroffene Familien finanziell unterstützt werden: https://adra.de/spenden/

Nothilfe von ADRA in der Ukraine
Seit Februar 2022 arbeitet ADRA mit lokalen und internationalen Partnern zusammen, um das Leid der Zivilbevölkerung in der Ukraine zu lindern. In verschiedenen Projekten wird daran gearbeitet, die dringendsten Nöte zu lindern und Menschenleben zu retten. ADRA-Mitarbeitende sind in der ganzen Ukraine präsent und leisten Nothilfe, wo immer es der Zugang und die Sicherheit erlauben. Übersicht der Ukraine-Projekte und weitere Projekte von ADRA Deutschland: https://adra.de/projekte

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das deutsche ADRA-Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt.

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René Walter moderiert „Das Bibelquiz“ bei Hope TV. © Foto: Hope Media Europe

Neue Quizshow zur Bibel bei Hope TV

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 31.10.2023 | APD | Medien

Der christliche Fernsehsender Hope TV präsentiert die neue Sendereihe „Das Bibelquiz“. Dabei geht es um eine innovative und unterhaltsame Quizshow, die seit dem 7. Oktober 2023, immer samstags um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird.

Laut PR-Redakteurin Judith Olsen möchte mit der neuen Sendereihe Hope TV eine fundierte Bibelkenntnis als Basis für einen lebendigen und begeisterten Glauben fördern. Im hektischen Alltag könne es oft eine Herausforderung sein, die Bibel regelmässig und mit Begeisterung zu lesen. Das spielerische Format „Das Bibelquiz“ soll zeigen, dass Bibellesen durchaus Spass macht.

Der Gewinner reist nach Israel
Jede Staffel hat sieben Sendungen, so Olsen. In sechs Sendungen treten wöchentlich jeweils zwei Kandidaten gegeneinander an und sammeln in mehreren Spielrunden Punkte. Bei besonderen Staffeln, wie etwa für Paare oder Grosseltern mit Enkelkind, treten vier Kandidaten gegeneinander an. In der siebten Sendung, dem grossen Finale, messen sich die beiden Kandidaten mit den meisten Punkten aus den sechs vorangegangenen Sendungen. Der Gewinner darf sich über eine Reise für zwei Personen nach Israel, das Land der Bibel, freuen.

Bibelquiz auch für Hauskreise und Jugendgruppen
Doch nicht nur die Kandidaten in der Sendung sind gefordert, auch die Zuschauerinnen und Zuschauer zu Hause werden zum Mitraten und Nachlesen motiviert. „Gemeinsam mit unseren Zuschauern wollen wir jede Woche neue Schätze im Wort Gottes entdecken“, erklärt Pastor und Moderator René Walter, der mit Charme und Humor durch die Sendung führt. „Das Bibelquiz“ eigne sich damit sehr gut als Programm für Hauskreise, Jugendgruppen oder für einen gemütlichen Fernsehabend mit Familie und Freunden.

Wer als Quizkandidat in der Sendung mitmachen und sein Bibelwissen unter Beweis stellen möchte, kann sich bewerben auf: www.dasbibelquiz.tv Aktuell suche Hope TV (Ehe-)Paare, die gemeinsam in „Das Bibelquiz" antreten und ihr Bibelwissen testen wollen.

Weitere Informationen zur Sendereihe sowie alle Folgen zum Streamen sind verfügbar auf: www.dasbibelquiz.tv

Über Hope TV
Hope TV ist der Fernsehsender des Medienzentrums Hope Media Europe e.V. in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt. Es handelt sich um einen religiösen, christlichen Special-Interest-Fernsehsender mit den Schwerpunkten Information, Lebenshilfe, Kultur und Musik. Die Hauptthemen sind: Glaube, Familie, Bildung, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt.

Der TV-Sender gehört zur internationalen Senderfamilie „Hope Channel“, die 2003 von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA gegründet wurde und aus 67 nationalen Sendern weltweit besteht. Die Vision von Hope TV ist, Menschen neue Perspektiven für ein erfülltes, glückliches und hoffnungsvolles Leben zu eröffnen, persönliches Wachstum zu fördern und christliche Werte zu vermitteln. Dabei lädt Hope TV Menschen ein, die Bibel und den christlichen Glauben kennenzulernen, und begleitet sie dabei, unabhängig von Nationalität, Kultur, Sprache, Geschlecht oder Glaubensüberzeugung.

Hope TV in der Schweiz
In der Schweiz können die Sendungen von Hope TV auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden sowie im Internet über www.hopetv.de.

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Herbert Blomstedt mit dem Gewandhausorchester Leipzig. © Foto: Amrei-Marie, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Opus Klassik-Auszeichnung für Dirigent Herbert Blomstedt

Berlin/Deutschland | 31.10.2023 | APD | Personen

Am 8. Oktober wurden bei einer Gala-Veranstaltung im Berliner Konzerthaus die Opus-Klassik-Preise an Künstler der klassischen Musik verliehen. Unter den Preisträgern war auch der 96-jährige Dirigent Herbert Blomstedt, der den Preis für sein Lebenswerk erhielt. Die Gala wurde vom ZDF übertragen und ist noch bis zum 11. November in der ZDF-Mediathek abrufbar.

Wegen einer Erkrankung konnte Herbert Blomstedt den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Die Moderatorin der Preisverleihung, Désirée Nosbusch, wünschte ihm im Namen der Anwesenden eine gute Genesung.

Weitere Preisträger des diesjährigen Opus Klassik sind u.a. Anne-Sophie Mutter, die in diesem Jahr ihren sechzigsten Geburtstag feierte, der isländische Pianist Víkingur Ólafsson sowie Akkordeonist Martynas Levickis. Der Gewinner in der Kategorie „Sänger des Jahres“ ist Jakub Józef Orliński. Asmik Grigorian wurde als „Sängerin des Jahres“ ausgezeichnet. Auch diverse Nachwuchstalente waren unter den Preisträgern.

Seit 70 Jahren Dirigent renommierter Orchester
Herbert Blomstedt ist mit 96 Jahren der älteste, international auftretende Dirigent und seine tiefe Hingabe zur klassischen Musik gilt als unermüdlich. „Ohne die geistige Energie des Dirigenten verliert die Musik an Seele“, sagte er erst im vergangenen Jahr dem Norddeutschen Rundfunk (NDR).

Seit gut 70 Jahren Jahren steht Blomstedt mit den renommiertesten Orchestern der Welt auf der Bühne und wurde durch seine Interpretation von Werken von Beethoven, Brahms und Bruckner zu einem der angesehensten Dirigenten unserer Zeit. Im Februar 1954 debütierte Blomstedt als Dirigent mit den Stockholmer Philharmonikern. Später leitete er als Chefdirigent bedeutende skandinavische Orchester wie das Oslo Philharmonic Orchestra sowie das Dänische und Schwedische Radiosinfonieorchester, letzteres bis 1983. Von 1975 bis 1985 war er Chefdirigent der Staatskapelle Dresden. In den folgenden zehn Jahren war er Musikdirektor des San Francisco Symphony Orchestra. Von 1996 bis 1998 war er Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters in Hamburg. Von 1998 bis 2005 leitete er das Gewandhausorchester Leipzig.

Zweifacher Träger des Bundesverdienstkreuzes
Dabei liegt dem gläubigen Christen (er ist Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten) nicht nur die Musik selbst am Herzen, sondern auch die Pflege internationaler kultureller Beziehungen. Herbert Blomstedt wurde zweimal mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Jahr 2003 erhielt er das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und am 10. November 2022 das Grosse Verdienstkreuz mit Stern für sein Lebenswerk. Mit dem Opus Klassik folgte eine weitere Anerkennung seines Lebenswerks.

Auch in diesem Jahr dirigierte Herbert Blomstedt etliche Konzerte in Deutschland, u. a. in Hamburg, Dresden, Leipzig, Köln, Bamberg und das Abschlusskonzert des Rheingau Musik Festivals mit dem Leipziger Gewandhausorchester im Kloster Eberbach bei Eltville am 2. September.

Die Gala zur Preisverleihung des Opus Klassik in der ZDF-Mediathek:
www.zdf.de/kultur/opus-klassik/opus-klassik-2023-100.html

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Bernd Müller, Ph.D., leitet das Historische Archiv der Adventisten in Europa mit Sitz in Friedensau. © Foto: ThHF

Neuer Leiter des Historischen Archivs der Adventisten in Europa

Friedensau/Deutschland | 31.10.2023 | APD | Personen

Bernd Müller, Ph.D., ist neuer Leiter des Historischen Archivs der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa. Das Archiv ist der adventistischen Theologischen Hochschule in Friedensau bei Magdeburg angegliedert und hat dort seinen Sitz.

Bernd Müller, 1981 in Kronstadt/Rumänien geboren, hat das Abitur 1999 am adventistischen Oberstufenrealgymnasium Schloss Bogenhofen in St. Peter am Hart in Oberösterreich abgelegt und anschliessend am Theologischen Seminar in Bogenhofen die ersten Einblicke in die Theologie (2000 bis 2002) erhalten. An der Universität Erlangen (2002 bis 2003) lernte er biblisches Hebräisch und schloss mit dem Hebraicum ab, so Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Theologischen Hochschule Friedensau in einer Pressemitteilung.

Theologe und Pädagoge
Es folgte ein Wechsel an die Universität Wien, wo er auf Lehramt Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung/Deutsch studierte (2003 bis 2005) und den ersten Studienteil abschloss. Seiner theologischen und pädagogischen Leidenschaft folgend, setzte er 2005 am Seminar Schloss Bogenhofen sein Theologiestudium fort und schloss es 2007 als Bachelor in Theologie (B.Th.) ab. Anschliessend folgte die Weiterführung seines Lehramtsstudiums an der Universität in Wien von 2007 bis 2012 und einem Magister-Abschluss „mit Auszeichnung“. Bernd Müller nahm ein PhD-Studium Advanced Theological Studies auf und schrieb seine Dissertation zum Thema „Verständnis von Bildung und Erziehung im Kontext adventistischer Bildungseinrichtungen in Österreich“.

Seit 2006 war er im Schuldienst tätig: als Geschichtslehrer in Bogenhofen (2006 bis 2007), als Lehrer und Erzieher an der De-La-Salle-Schule im Wiener Stadtteil Strebersdorf sowie an der adventistischen Privatschule „Arche Noah“ in Wien (2008 bis 2011). Nach erfolgreichem Abschluss als Pastoralassistent im Bezirk Gleisdorf, Fürstenfeld und Oberwart (Österreich), wurde er 2012 als Leiter der Sprachschule (bis 2014) sowie als Lehrer am Oberstufenrealgymnasium (bis 2018) an das Seminar Schloss Bogenhofen gerufen. Von 2016 bis 2022 bekleidete er das Amt des Abteilungsleiters für Erziehung und Bildung der Österreichischen Union der Siebenten-Tags-Adventisten. 2018 folgte die Ordination als Pastor und 2020 die Übernahme der seelsorgerlichen Betreuung der Adventgemeinden in Wiener Neustadt, Mödling und Baden. In der Zeit als Abteilungsleiter wirkte er an wichtigen Entscheidungen mit, so am Dokument „Adventistisches Verständnis von Erziehung und Bildung (education)“.

Auf diese Vielfalt im Bildungsweg angesprochen bekennt Bernd Müller: „In meiner akademischen Laufbahn bin ich meinen Leidenschaften der Theologie und dem Unterrichten gefolgt und habe auch in der Praxis in beiden Bereichen als Pastor und Lehrer Erfahrung sammeln können.“

Seine Tätigkeit als Leiter des Historischen Archivs wird ihn neben der Erforschung der adventistischen Geschichte in Europa in die Weite der Digitalisierung der Bestände führen. Damit möchte er Adventgeschichte zum einen breiter zugänglich machen und zum anderen die adventistische Identität stärken. Bernd Müller ist mit Victoria verheiratet, das Paar hat drei Kinder.

Das Archiv
Das Historische Archiv der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa verfügt über rund 3.500 archivierte Akten, die sich aus Originaldokumenten oder aus Fotokopien von Dokumenten sowie aus Film- und Fotomaterial zusammensetzen. In seiner Sammlung dokumentiert das Archiv schwerpunktmässig Geschichte und Mission der Adventisten in Mittel-, Südost- und Osteuropa, im Nahen Osten, in Nord-, Zentral- und Ostafrika sowie in einigen Ländern des Fernen Ostens.

Schenkungen und Nachlässe aller Art, die Dokumente in Form von Briefen, Tagebüchern, Chroniken und Fotos beinhalten, werden dankbar angenommen. Informationen und Kontakt: https://www.thh-friedensau.de/forschung/theologie-christliches-sozialwesen/historisches-archiv/

Der Vorgänger
Bernd Müller ist Nachfolger von Daniel Heinz (Ph.D.), der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Heinz leitete 26 Jahre lang das Historische Archiv der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa. Er unterrichtete an der Friedensauer Hochschule die Geschichte der Adventisten (Adventgeschichte) und veröffentlichte mehrere Dokumentationen über die Freikirche, speziell in Bezug zu anderen Denominationen und dem Verhältnis zu den Juden im Nationalsozialismus.

Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können zehn Bachelor (B.A.)- und Master (M.A.)-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Rund 40 Nationen sind unter den Studierenden und Lehrenden vertreten.
Informationen: www.thh-friedensau.de

Online-Enzyklopädie der Siebenten-Tags-Adventisten
Am 1. Juli 2020 haben die Siebenten-Tags-Adventisten ihre neue, online zugängliche Enzyklopädie publiziert. Die kostenlos zugängliche Webseite wird fortlaufend aktualisiert. Das globale Kirchenprojekt der «Encyclopedia of Seventh-day Adventists» ESDA wurde auf Englisch verfasst. Das kirchliche Online-Nachschlagewerk soll rund 10.000 Artikel, Kurzbiographien mit begleitenden Fotos, Medien und Originaldokumenten enthalten und Einblicke in die Geschichte und das Leben der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf der ganzen Welt ermöglichen.
Zur Webseite der Enzyklopädie: Encyclopedia.Adventist.org

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Die neue Weltunordnung. Wie sich der Westen selbst zerstört“

Ostfildern/Deutschland | 31.10.2023 | APD | Buchrezensionen

Peter R. Neumann: Die neue Weltunordnung. Wie sich der Westen selbst zerstört. Rowohlt Verlag Berlin; 2. Edition (13. September 2022), 336 Seiten, Gebundene Ausgabe: 24,00 €, 37.90 CHF, Kindle: 19,99 €, ISBN-10: 3737101418, ISBN-13: ‎ 978-3737101417

Ostfildern/Deutschland | 01.10.2023 | APD │ Die Ordnung der Welt ist ins Wanken geraten. Statt einer liberalen Weltordnung ist eine neue Weltunordnung zu beobachten. Das schreibt der in London lehrende Politikwissenschaftler Peter R. Neumann in seinem jüngsten Buch. Neumanns These: Die Vorherrschaft des Westens und damit der liberalen Moderne ist in den letzten 30 Jahren durch dessen Selbstüberschätzung und Naivität verloren gegangen. Klimakrise, Populismus und der Aufstieg Chinas beschleunigen diesen Prozess. Die liberal-optimistischen Werte, die zum Fall des Kommunismus beitrugen, wenden sich nun gegen den Westen selbst und offenbaren Schwächen im Finanzsystem und in der Verteidigungsstrategie. Er plädiert für eine Moderne, die ehrlicher, pragmatischer und inklusiver auftritt und auf den doktrinären und aufdringlichen Export von Freiheitsvorstellungen vorerst verzichtet.

Zum Buch
Das Buch umfasst über 330 Seiten und enthält neben einer Einleitung einen Anhang mit Register. In vier Teilen wird das Zeitgeschehen chronologisch dargestellt. Der erste Teil trägt den Titel „Optimismus“ und kommentiert die Zeit zwischen 1990 und 2000 mit dem „ewigen Frieden“, dem Technooptimismus und dem neuen Terrorismus. Der zweite Teil trägt den Titel „Hybris“ und stellt die Zeit von 2002 bis 2010 dar. 9/11 als Weckruf, der gute Krieg im Osten und die Exzesse der Märkte stehen im Mittelpunkt. Im dritten Teil von 2011 bis 2015 folgt die Ernüchterung. Der arabische Frühling kühlt schnell ab, Frankreich versandet in Libyen, in Syrien zeichnet sich eine Katastrophe ab und die „ostpolitischen Tagträume“ der Deutschen müssen der Realität weichen. Der vierte Teil zeichnet ein Bild der Krise von 2016 bis heute. Europa erlebt die Euro- und die Flüchtlingskrise, Grossbritannien steigt aus, in den USA regiert ein Populist und China erschafft eine autoritäre Moderne. Ganz zu schweigen vom sich immer weiter verschärfenden Klimanotstand.

Es ist kein rein aussenpolitisch orientiertes Buch, sondern eine Mischung aus Innen- und Aussenpolitik, denn beides ist für Neumann untrennbar miteinander verbunden. Und Neumann räumt mit der Illusion einer „Wiedergeburt der Freiheit“ in der östlichen Hemisphäre auf. Es gebe keinen objektiven Anlass, die „naiven, oft völlig unrealistischen Ideen westlicher Politikeliten“ (S. 272) weiter zu befeuern und die Überlegenheit des eigenen Systems zu beschwören, sondern es sei höchste Zeit, die antiliberalen Kräfte zu erkennen und ernst zu nehmen. Es sei an der Zeit, weltpolitisch ehrlicher, pragmatischer und inklusiver zu handeln und sich die eigene Eigennützigkeit einzugestehen. Eine „turbokapitalistische Schocktherapie“ (S. 278) helfe anderen Ländern ebenso wenig wie halbherziges entwicklungspolitisches Engagement. Trotz allem hält der Professor aus London die liberale Moderne für die attraktivste Ideologie (S. 280).

Zum Punkt
Das Buch erkennt im Westen mit seiner Ideologie den Hauptakteur im Weltgeschehen und sieht dementsprechend die Verantwortung für viele weltpolitische Fehlentwicklungen etwas einseitig verteilt. Andere Staaten werden eher als „Reakteure“ auf die westliche Dominanz gesehen. Dabei stellt Neumann klar: Der Westen ist keine Himmelsrichtung, sondern eine Idee. Und diese Idee ist richtig, aber falsch beworben. In der Analyse der Fakten ist Neumann eindeutig als politischer Realist zu erkennen. Realisten in der internationalen Politik sind interessengeleitet und lehnen Idealismus ab. Seine Schlussfolgerungen sprechen aber dagegen, sich in Zukunft von westlichen Idealen zu verabschieden. Vielmehr geht es Neumann um die Reflexion der eigenen Rolle und um die Nachhaltigkeit politischer Entscheidungen in der Realpolitik. Das klingt zunächst aufgeklärt und soweit einleuchtend.

Die Analyse des Buches ist selbstkritisch, schonungslos und stimmt nachdenklich: Der unumkehrbare Prozess der Befreiung von politischer Unfreiheit und Unterdrückung durch aufgeklärtes, liberal-demokratisches Denken und Handeln, der den internationalen Aufschwung erst ermöglichte, scheint sich nun gegen den Westen selbst zu wenden und ihn zu zerstören. Es scheint paradox: Die liberale Moderne wird vom Autor als totalitär und absolut in ihrer Selbstbewertung wahrgenommen. Neumanns Lösung einer neuen liberalen Identitätsfindung, einschliesslich einer inklusiven Neuinterpretation westlicher Werte, klingt zwar folgerichtig, aber doch etwas zu idealistisch, um realpolitisch wirklich tragfähig zu sein. Vielleicht ist der pragmatische Weg, den der Politikwissenschaftler Carlo Masala in seinem ähnlich klingenden Buch Weltunordnung (6. Aufl. 2022, Beck Verlag) vorschlägt, weltpolitisch eher gangbar: nämlich mehr Realismus statt reflektiertem Idealismus.

Claudia Mohr

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Wie die Welt wirklich funktioniert. Die fossilen Grundlagen unserer Zivilisation und die Zukunft der Menschheit“

Ostfildern/Deutschland | 31.10.2023 | APD | Buchrezensionen

Vaclav Smil: Wie die Welt wirklich funktioniert. Die fossilen Grundlagen unserer Zivilisation und die Zukunft der Menschheit, Verlag C.H. Beck, München; 2023, 392 Seiten, Gebundene Ausgabe: 28,00 €, 34,90 CHF, Kindle: 21,99 €, ISBN-10: 3406800556, ISBN-13: ‎ 978-3406800559

Unsere Welt besteht aus Zement, Stahl, Ammoniak und Plastik - zumindest in ihrem zivilisatorischen Fundament. Ohne dieses Fundament würden keine Datenströme fliessen und der Charme der Künstlichen Intelligenz (KI) wäre nutzlos. Mit dieser These versetzt der renommierte tschechisch-kanadische Wissenschaftler und Energieexperte Vaclav Smil der Hoffnung auf eine schnelle Energiewende einen herben Dämpfer. Mit nüchterner Attitüde trägt der emeritierte Professor detaillierte Fakten zum Thema zusammen, die, mit Zahlen untermauert, erst einmal wirken. Punkt. Und bei diesem Punkt bleibt Smil dann auch stehen.

„Die schiere Massivität und technische Eingewurzeltheit kohlenstoffabhängiger Prozesse und Aktivitäten machen es zu einem Ding der Unmöglichkeit“ (S. 272), schnelle globale Dekarbonisierung zu erwarten. Unser System bewegt momentan mehr als zehn Milliarden Tonnen fossilen Kohlenstoff und leistet eine Energieumwandlung von mehr als 17 Terawatt (S. 273). Smil etikettiert das Träumen von technischen Superlösungen, die dem Menschen versprechen, ihren komfortablen Lebensstil unter gleichen Bedingungen beibehalten zu können, als Wunschdenken. Grüne Hymnen auf ein „globales Nirwana“ zu singen und dabei ausschliesslich auf erneuerbare Energien zu setzen, hält der Energieexperte für bestenfalls naiv.

Zum Inhalt
Das Buch besteht aus sieben Kapiteln und ist mit Register fast 400 Seiten stark. Eine Einleitung, ein Anhang mit ausführlichen Anmerkungen und ein Register zeugen von gründlicher Recherchearbeit. Smil geht von einem Verständnisdefizit des modernen Menschen in Sachen Energie aus, das schon fast als Ignoranz bezeichnet werden kann. Verstädterung und Mechanisierung seien schuld daran, dass bei vielen Menschen heute die unbewusste Mischung von Realität und Fiktion zu „kultischen visionären Ausgeburten“ führt und dass „das Mantra grüner Lösungen“ völlig losgelöst vom Faktischen gebetet wird. Deswegen möchte das Buch den Laien informieren: über die Nahrungsmittelproduktion, die fossilen Grundlagen, die Globalisierung, die Risiken, die Umwelt und die Zukunft.

Die Nutzung fossiler Energieträger bildet die energetische Grundlage der modernen Zivilisation. Für den Laien ist es erschreckend klar: Ohne die Nutzung fossiler Energieträger ist der heutige Lebensstil der entwickelten Welt nicht aufrecht zu erhalten. Hinzu kommt, dass der Rest der Welt einen enormen Nachholbedarf an Wohlstandskonsum hat. Müssten wir die Forderung nach einer radikalen Dekarbonisierung umsetzen, würden wir sofort auf den Entwicklungsstand von etwa 1880 zurückfallen, als noch 80 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft arbeiteten und man sich mit Pferdekutschen fortbewegte. Der wirtschaftliche Schock wäre nicht zu verkraften. Hinzu käme das weitere Bevölkerungswachstum, das noch mehr Energie verbrauchen würde.

Die Rettung der Welt wäre möglich durch ein Zusammenwirken von kontinuierlichen Effizienzsteigerungen, besser konzipierten Systemen und massvollem Konsumverhalten (S. 276). Aber machen wir uns nichts vor: Wirksame Massnahmen gegen Emissionen sind teuer, langfristig und würden erst mit einer Verzögerung von Jahren wirken. Dazu bescheinigt Smil uns eine „zuverlässige Vorliebe dafür, dem Motto „nach uns die Sintflut“ zu frönen. Wir messen dem jetzt einen höheren Wert zu als dem Später… So rückt der virtuelle Zeitpunkt der angestrebten Wende… immer weiter in die Zukunft“ (S. 310).

Der Autor ist sich nicht sicher, ob wir dem Anspruch der optimalen Zukunftsgestaltung dieser Welt im Hinblick auf die Energienutzung künftig gerecht werden oder nicht. Doch „mit solchen fundamentalen Ungewissheiten leben [zu] müssen, bleibt eine der Wesenheiten des Menschseins“ (S. 316). So versuchen wir uns weltpolitisch immer wieder mit kleinteiligen Vereinbarungen zu trösten und feiern lokale Ansätze als globale Weltrettung, während China weiterhin klammheimlich und illegal mitten im Wald unter katastrophalen Bedingungen die schweren Seltenen Erden abbaut, die alle Welt so dringend für ihre Windräder und Elektroautos braucht. Tatsache ist: Es gibt derzeit keine verbindlichen Selbstverpflichtungen der Weltgemeinschaft zur globalen Dekarbonisierung (S. 311).

Zum Punkt
Das vorliegende Buch ist „die Summe meiner Lebensarbeit… und leidenschaftliches Plädoyer dafür, extreme Anschauungen hinter sich zu lassen“ (S.20). Es ist durchaus interdisziplinär zu verstehen. Dazu stützt sich der Experte auf jahrzehntelange eigene Forschung zum Thema und auf Grundlagenforschung anderer Wissenschaftler. So wimmelt es in den Seiten von Zahlen, ohne die sich die Welt der Energie nicht verstehen lässt. Dieser Umstand macht im Anhang ein Exkurs zu Grössenordnungen nötig. Smil ist bei der Darstellung der Fakten weder optimistisch noch pessimistisch, sondern nüchtern und sachlich. Er wirbt für ein Augenmass, das jedoch ohne Gewissheiten in die Zukunft blicken muss.

Die Probleme sind vielfältig: Abholzung der Tropenwälder, Verlust der Artenvielfalt, fortschreitende Bodenerosion und globale Erwärmung. Das Problem der Treibhausgasemissionen ist bekannt, aber noch nicht gebannt. Tatsächlich werden wir nicht ohne Opfer aus dieser Situation herauskommen, die Frage ist nur, wer wird sie bringen - wir oder die kommenden Generationen? Smil macht tatsächlich einen Punkt, aus dem die Politik auch mit viel Gerede und ehrgeizigen Programmen kein Komma machen kann. Bei so vielen überzeugenden Zahlen fällt es tatsächlich schwer, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Auch wird man nach der Lektüre etwas leiser die „grüne Hymne der Erneuerbaren“ als Ausweg aus der Klimakrise singen.

Das Buch ist trotz seiner Komplexität und Vielschichtigkeit auch für Laien gut verständlich. Es liest sich wie ein realer Krimi, in dem heute lebende Menschen mitspielen und dessen Ausgang offen ist. Wieder einmal geht die Welt, wie wir sie kennen, unter. Die Rettung ist derzeit nur schemenhaft zu erkennen. Klar ist nur, dass wir ein technisches Innovationswunder brauchen, um auch in Zukunft so viel Energie zu erzeugen, wie wir brauchen, ohne unseren Planeten zu ersticken. Bisher ist es der Menschheit immer wieder gelungen, sich neu zu erfinden und weiter zu wachsen. Solange uns diese dringend notwendige Erfindung nicht gelingt, werden wir weiter am Abgrund tanzen. Nur sind wir nicht mehr naiv und unaufgeklärt, sondern dank Smil gut informiert.

Claudia Mohr

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