Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 12/2023 - Dezember 2023 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 12/2023 - Dezember 2023

Eric Nussbaumer gemeinsam mit Eva Herzog (Ständeratspräsidentin) an der Wahlfeier in Basel. Foto: © Parlamentsdienste / Tim Loosli

Eric Nussbaumer, höchster Schweizer, ist Methodist

Pfäffikon, ZH/Schweiz | 31.12.2023 | APD | Schweiz

Zum Auftakt der Wintersession der Eidgenössischen Räte wurde am 4. Dezember in Bern der SP-Politiker und Methodist Eric Nussbaumer zum Präsidenten des Nationalrats gewählt. Er wurde mit 180 von 192 gültigen Stimmen zum neuen Präsidenten des Nationalrats gewählt und ist damit für ein Jahr höchster Schweizer. Er versuche seine christliche Überzeugung in der Politik glaubwürdig zu praktizieren, heisst es im «dienstags Mail». Die Leute in seiner Umgebung wüssten, dass er sich zum christlichen Glauben bekenne. Einige würden darüber lächeln, andere führten mit ihm auch ernsthafte Diskussionen.

Laut «dienstags Mail» ist Eric Nussbaumer seit 2007 für die SP Mitglied des Nationalrats. Der 63-jährige Politiker hat vor allem in der Energie- und Europapolitik Akzente gesetzt. Auf seiner Webseite bezeichnet er sich selbst als «sozial, grün und wirtschaftlich». Der Nationalrat wählte ihn mit 180 von 192 gültigen Stimmen zum neuen Präsidenten: «Es ist eine wichtige Aufgabe, das Parlament leiten zu dürfen. Ich durfte das schon auf kantonaler Ebene tun. In dem Sinne freue ich mich natürlich auf diese kommende Aufgabe», sagte er im gegenüber Idea. Als Präsident des Nationalrats und der vereinigten Bundesversammlung wird er unter anderem die Bundesratswahlen am 13. Dezember leiten, bei denen ein Nachfolger für Bundesrat Alain Berset gewählt werden soll. Eric Nussbaumer ist Mitglied der Parlamentarischen Gruppe «Christ + Politik».

«Ich bin gerne Christ»
Eric Nussbaumer ist aktives Mitglied der methodistischen Kirche in Liestal. «Ich bin gerne Christ, weil ich aus meiner Glaubensüberzeugung heraus Kraft schöpfe für mein tägliches Leben», sagte er gegenüber der Baselbieter Zeitung bz.

Neugieriger Mensch
Eric Nussbaumer lebt mit seiner Ehefrau Margrit Wälti Nussbaumer in Liestal. Zur Familie gehören drei erwachsene Kinder und sieben Enkelkinder. Geboren ist er 1960 in Mulhouse (F), aufgewachsen im Kanton Zürich und seit 1988 im Kanton Baselland zu Hause. Eric Nussbaumer bezeichnet sich als neugierigen Menschen: «Ich will wissen, wie etwas funktioniert und bei allen Tätigkeiten interessiert mich, wie sie sich auf die Menschen und ihr Zusammenleben auswirken. Diese Neugier bestimmte im Wesentlichen meine berufliche und politische Laufbahn.» Sein Fokus richtet sich auf gesellschaftliche Fragestellungen und die Suche nach sozial verträglichen und praktikablen Lösungen, so «dienstags Mail». In der Freizeit ist er Gelegenheitssportler in den Bereichen Orientierungslauf, Fussball (Captain FC Nationalrat 2012-2022) und Jogging. Im Winter Snowboarden oder Skifahren und zudem singe er auch gerne, heisst es im Bericht.

Bz-Artikel: „Eric Nussbaumers biblischer Kampf gegen Spekulanten“: http://tinyurl.com/ymuvyv7j

idea-Artikel: „Was ist ein richtiger Schweizer, Herr Nussbaumer?“: http://tinyurl.com/3crz37vj

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Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Verladen der 4068 Pakete in den Eisenbahnwagen. Foto: © ADRA CH

ADRA Schweiz hat 4.068 Pakete für moldawische Kinder verschickt

Aarau/Schweiz | 31.12.2023 | APD | Schweiz

Die Adventistische Entwicklungs- und Hilfsorganisation ADRA Schweiz hat im Rahmen der diesjährigen Weihnachtspaket-Aktion “Pack es Päckli” 4068 Pakete per Zug nach Moldawien verschickt. Anfang Januar, anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests, sollen sie in Zusammenarbeit mit ADRA Moldawien an Kinder verteilt werden, die in ärmlichsten Verhältnissen leben.

Grosser Bedarf an Hilfe in Moldawien
Laut ADRA ist der Bedarf an Hilfe in Moldawien, dem drittärmsten Land in Europa, gross. Daher würden nicht nur Weihnachtspakete verteilt, wenn die Familien durch ADRA-Mitarbeitende besucht werden, sondern es würden zusätzlich Kleidung und Lebensmittelpakete abgegeben. Wenn alle Anfragen berücksichtigen würden, die von verschiedenen Sozialstellen bei ADRA Moldawien eingehen, müssten über 30.000 Pakete gepackt und verschickt werden, so ADRA Schweiz.

Dank an Logistikfirma TTS
«Ein ganz besonderer Dank geht auch an unsere Logistikfirma TTS, die uns dieses Jahr den grössten Eisenbahnwaggon zur Verfügung gestellt hat, den wir jemals für diese Aktion hatten», Schreibt ADRA Schweiz auf ihrer Webseite. Dies habe es möglich gemacht, nebst den über 4.000 Paketen auch weitere Kartons mit Spielsachen, warmer Kleidung für Kinder und Erwachsene sowie verschiedene andere Hilfsmittel mit auf den Weg geben zu können.

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich und der Zentrale in Aarau. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: www.glueckskette.ch.
ADRA gewährt Hilfe unabhängig von der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität. Mehr zum Hilfswerk: www.adra.ch

ADRA Netzwerk
Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit rund 120 eigenständigen Landesbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. ADRA Europa umfasst als Netzwerk 29 Büros in 32 europäischen Ländern.

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Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist Vorsitzender der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz. © Foto: Bistum Limburg

Die Schweizer Bischofkonferenz und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz nehmen Stellung zum römischen Dokument „Fiducia supplicans“

Bonn/Deutschland und Freiburg/Schweiz | 31.12.2023 | APD | International

Der Vatikan hat am 18. Dezember das Dokument „Fiducia supplicans über die pastorale Sinngebung von Segnungen“ vom Dikasterium für die Glaubenslehre, als oberste Glaubensbehörde der römisch-katholischen Kirche, veröffentlicht. Dazu haben die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) sowie der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing (Limburg), Stellung genommen.

Mit Genehmigung des Papstes
„Das Dikasterium für die Glaubenslehre hat mit Genehmigung des Papstes die Erklärung „Fiducia supplicans“ veröffentlicht. Dieses Dokument begrüsse ich sehr und bin dankbar für die pastorale Perspektive, die es einnimmt“, so Bischof Bätzing.

Im Dokument werde erstmals ausdrücklich die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erlaubt und festgehalten, dass die Kirche ihr Verständnis von Segnungen erweitert und angereichert habe, so die SBK. Die seelsorgerlichen Ideale von Papst Franziskus seien dafür ausschlaggebend gewesen. „Die Entscheidung entspricht dem Wunsch der Schweizer Bischöfe nach einer offenen Kirche, welche Menschen in unterschiedlichen Beziehungssituationen ernst nimmt, achtet und begleitet“, heisst es im SBK-Statement.

Kirchlicher Segen auch für gleichgeschlechtliche Paare
In „Fiducia supplicans“ werde laut Bischof Bätzing erläutert, dass es dem geweihten Seelsorger grundsätzlich möglich und erlaubt sei, auf den Wunsch von Paaren einzugehen, die um einen Segen für ihre Partnerschaft bitten, auch wenn sie nicht in jeder Hinsicht nach den Normen der Kirche leben. Das bedeute, dass Paaren, die etwa aufgrund einer Scheidung nicht die Möglichkeit zur kirchlichen Trauung haben, und gleichgeschlechtlichen Paaren ein Segen gespendet werden kann. Die Praxis der Kirche kenne eine Vielzahl von Segensformen. Es sei gut, dass nun dieser Schatz für die Vielfalt von Lebensmodellen gehoben wird. Der Text spreche davon, dass Segnungen als „eines der am weitesten verbreiteten und sich ständig weiterentwickelnden Sakramentalien betrachtet werden“ können.

Die Schweizer Bischöfe betonen, dass der Segen ein Geschenk Gottes ist, «das allen Menschen zusteht, die darum bitten. Der Wunsch nach Segnung zeigt, dass die betreffenden Menschen in die heilsbringende Beziehung mit Gott eintreten möchten. Mit dem Schritt, die Segnung von Paaren in diversen Beziehungssituationen möglich zu machen, anerkennt die Kirche diesen Wunsch für alle.»

Klare Abgrenzung zum sakramentalen Segen im Rahmen der kirchlichen Trauung
Das Dikasterium für die Glaubenslehre betone laut Bischof Bätzing dabei die klare Abgrenzung zum sakramentalen Segen im Rahmen der kirchlichen Trauung und schärfe die Notwendigkeit ein, diesen Unterschied keinesfalls zu verwischen. Andererseits aber weise der Text auf die pastorale Bedeutung eines Segens hin, der auf eine persönliche Bitte hin nicht verweigert werden darf.

Es entspreche ohne Zweifel der sorgfältig wahrgenommenen Verantwortung des Dikasteriums für die Glaubenslehre, dass dieser Text grossen Wert auf die genaue Abgrenzung der Segnung von der sakramentalen Ehe und der damit verbundenen dogmatischen Lehre über die Ehe legt, stellte der Bischof fest. Die Ehe, ein dauerhafter und unauflöslicher Bund zwischen einem Mann und einer Frau, der offen ist für Nachkommenschaft, sei nach katholischer Lehre ein Sakrament, das die Ehepartner sich gegenseitig spenden und das durch den Segen der Kirche besiegelt werde.

Nicht dieselben moralischen Bedingungen
Die Bitte von Paaren um einen Segen für sich und ihren Weg miteinander entspreche laut Bätzing einer Segensbitte, wie sie vielfältig in Traditionen der römisch-katholischen Volksfrömmigkeit verankert sei und all diejenigen Lebensbereiche betreffe, die Menschen für sich als besonders wichtig erachten. Die Bitte um einen Segen sei eine demütige Geste gegenüber Gott, in der die Menschen zum Ausdruck bringen, dass sie sich der Güte Gottes anvertrauen. Im Segen werde die Liebe Gottes zugesprochen als Stärkung auf dem Lebensweg. Die Erklärung „Fiducia supplicans“ betone, dass für die Erteilung eines einfachen Segens nicht dieselben moralischen Bedingungen verlangt werden müssen und können, die für den Empfang der Sakramente gefordert werden, gab der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zu bedenken.

Eine klare Linie
Die Erklärung „Fiducia supplicans“ befasse sich mit Fragestellungen, die in der jüngeren Vergangenheit um die Themen Segnungsbitten und Segnungen deutlich geworden seien, in pastoraler Perspektive und in einer theologisch massvollen und unaufgeregten Sprache, so der DBK-Vorsitzende. Die Erklärung wende theologische Kategorien und Begriffe in verantwortungsvoller Weise an. Sie ziehe eine klare Linie zwischen der unverbrüchlichen Treue gegenüber der Lehre der Kirche und den pastoralen Erfordernissen einer kirchlichen Praxis, die den Menschen nahe sein möchte. Hier werde ein pastoraler Handlungsspielraum umschrieben, der eine verantwortungsvolle kirchliche Praxis verdeutliche.

Ausdrücklich werde laut Bischof Georg Bätzing am Schluss der Erklärung betont: „Der hier gesetzte Rahmen ist klar genug, um den geweihten Amtsträgern die nötige Handlungssicherheit zu geben.“

Die Erklärung des Glaubens-Dikasteriums über Segnungen ist im Wortlaut abrufbar unter: https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2023-12/wortlaut-erklaerung-dikasterium-glaube-segnung-pastoral-homo-ehe.html.

Schweizer Bischofskonferenz
Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) (französisch Conférence des évêques suisses, italienisch Conferenza dei vescovi svizzeri) ist laut Wikipedia das Koordinierungsorgan der römisch-katholischen Bistümer der Schweiz. Sie wurde 1863 als weltweit erste Bischofskonferenz gegründet und ist Mitglied im Rat der europäischen Bischofskonferenzen. Sie trifft sich vierteljährlich und umfasst 14 Mitglieder: die Bischöfe der sechs Bistümer der Schweiz sowie deren Weihbischöfe und die beiden Äbte von Saint-Maurice und Einsiedeln.

Deutsche Bischofskonferenz
Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der römisch-katholischen Bischöfe aller Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 64 Mitglieder aus den 27 deutschen Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmässig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft. Informationen: https://www.dbk.de/

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© Logo: VEF

Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) drückt Solidarität mit jüdischen Menschen aus

Wuppertal/Deutschland | 31.12.2023 | APD | International

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland hat im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung vom 28. bis 29. November eine Stellungnahme verabschiedet, die ihre Solidarität mit jüdischen Menschen ausdrückt.

„Als Vereinigung Evangelischer Freikirchen geben wir unserem Entsetzen Ausdruck, dass jüdische Menschen in Deutschland, in Israel und in der ganzen Welt in Gefahr sind“, so die Stellungnahme. Weiter heisst es dort: „Wir beten für den Schutz unserer jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn und stellen uns schützend vor sie. Wir stehen an der Seite Israels. Den brutalen Angriff der Hamas auf den Staat Israel und auf viele einzelne Jüdinnen und Juden verurteilen wir aufs Schärfste. Sehr bewusst sagen wir auch mehrere Wochen nach dem 7. Oktober, dass die Angriffe mit nichts zu rechtfertigen sind.“

Die Schwierigkeiten und Spannungen im Zusammenleben aller Beteiligten vor dem Angriff würden dabei aber nicht übersehen. „Wir werden in unseren Bemühungen um Frieden nicht nachlassen: Für das Miteinander in unseren Nachbarschaften, für Geflüchtete hier und im Ausland, durch Unterstützung von helfenden Glaubensgeschwistern, auch in Nahost. Zugleich sind wir eins in unseren Gebeten um Schalom-Frieden in allen Teilen dieser Welt.“

Der vollständige Wortlaut der Stellungnahme kann unter diesem Shortlink heruntergeladen werden: https://t.ly/25Mw2

Mitgliederversammlung der VEF
Die Delegierten auf der Mitgliederversammlung befassten sich auch mit den Berichten aus verschiedenen Bereichen der VEF-Arbeit, der Arbeit der Mitgliedskirchen sowie mit Haushaltsplanungen und zukünftigen Schwerpunktsetzungen.

Vereinigung Evangelischer Freikirchen
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen wurde 1926 gegründet und ist der älteste zwischenkirchliche Zusammenschluss in Deutschland. Ihr gehören dreizehn Mitglieds- und zwei Gastkirchen an. Verschiedene Arbeitsgruppen der VEF befassen sich mit Themen wie Evangelium und gesellschaftliche Verantwortung, Rundfunkarbeit, Angeboten für Kinder und Jugendliche oder theologischer Aus- und Weiterbildung. Weitere Informationen: www.vef.de

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© Logo: Evangelische Brüder-Unität

Stellungnahme der Herrnhuter Brüdergemeine zur Situation in Israel und Palästina

Herrnhut, Sachsen/Deutschland | 31.12.2023 | APD | International

Die Direktion der Evangelischen Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine) hat eine Stellungnahme zur Situation in Israel und Palästina veröffentlicht. Die Freikirche möchte sich im Konflikt zwischen Israel und Palästina nicht auf eine Seite stellen. „Denn wir sind an der Seite derjenigen, die leiden, die unsere Gebete und unser Mitgefühl besonders brauchen. Wir wenden uns gegen Terror, Gewalt und Ausgrenzung. Aber es kann nicht unsere Aufgabe sein, im Nahostkonflikt politische Positionen zu vertreten“, heisst es in der Erklärung „Zur Situation in Israel und Palästina“.

Verbundenheit mit dem Volk Israel
Die Direktion verweist auf § 1100 der Kirchenordnung der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität: „Durch Gottes Bund ist die Brüder-Unität als Teil der Kirche Jesu Christi mit dem Volk Israel verbunden. Sie glaubt an dessen bleibende Erwählung und wartet in lebendiger Hoffnung auf den Tag, an dem Gott seine Verheissung für Israel in Jesus Christus erfüllen wird. Die Gemeinden der Brüder-Unität sollen das Gespräch mit den jüdischen Schwestern und Brüdern suchen. Es vermag neue Bereiche des biblischen Glaubenszeugnisses zu erschliessen.“

Eine doppelte Verantwortung
Judenfeindlichen Äusserungen seien deshalb unerträglich, „dagegen wenden wir uns mit Entschiedenheit“. Die Direktion drückt ihre Besorgnis aus über neue antisemitische Tendenzen, die auch unter Christen derzeit häufiger zu hören seien. Die Verbundenheit der Freikirche mit dem Volk Israel stehe ausser Frage und „wir sehnen uns nach einer Zeit, in der die Menschen in ihrem Land in Frieden und ohne Bedrohung leben können“. Das gelte aber auch für die Palästinenser, damit sie ebenfalls angstfrei und ohne Gewalt in Frieden und Gerechtigkeit in einem eigenen Land leben können. Die Herrnhuter Brüdergemeine sehe sich daher in einer doppelten Verantwortung, wenn sie sich zur Situation in der Region äussert.

Keine vorschnellen Beurteilungen
Wie Jesus sich in dieser Region den Menschen zugewendet hat und ihnen ungeachtet ihrer Herkunft mit seiner Liebe begegnet ist, „so gilt unser Mitgefühl leidenden Israelis und Palästinensern gleichermassen“. Die persönlichen Geschichten von Juden und Arabern, die oft von Gewalterfahrungen, Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit angesichts brutalen Machtmissbrauchs erzählten, lösten Wut und Trauer aus und es falle schwer, sich nicht gegen die jeweils andere Seite aufbringen zu lassen. Doch Aufgabe sei es, mit Empathie und Respekt zuzuhören und das Leid mit auszuhalten. „Es steht uns nicht zu, mit Belehrungen oder vorschnellen Beurteilungen zu reagieren.“ Der allergrösste Teil der Bevölkerung beider Seiten sei nur an einem friedlichen Zusammenleben interessiert und leide unter einer vergleichsweise kleinen Zahl von Extremisten, die für die Gewaltspirale verantwortlich seien.

Die Erklärung schliesst mit den Worten: „Wir teilen die Ratlosigkeit der Menschen, die angesichts der jahrzehntelangen Konflikte in der Region keine schnelle Lösung sehen. Aber wir halten an der Hoffnung fest, dass Gott Wege kennt, die zum Frieden führen.“

Evangelische Brüder-Unität
Die Brüder-Unität entstand Mitte des 15. Jahrhunderts aus der böhmischen Reformation heraus. Anfang des 18. Jahrhunderts kam es in Herrnhut (Oberlausitz) zur Neugründung unter Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf. Bis heute gehören viele ihrer Mitglieder zugleich auch einer evangelischen Landeskirche an. Bekannt ist die Brüder-Unität unter anderem für die Herausgabe der Losungen, ein Andachtsbuch für jeden Tag (www.losungen.de). Weitere Informationen: www.ebu.de/brueder-unitaet/

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Der Campus der Andrews University mit den Flaggen der Länder, aus denen die Studierenden stammen. © Foto: Christine Vetne/ AME (CC BY 4.0)

Adventistische Andrews University unter den besten Hochschulen in den USA

Berrien Springs, Michigan/USA | 31.12.2023 | APD | International

In der Rangliste „2024 U.S. News Best Colleges“ des amerikanischen Nachrichtenmagazins U.S. News & World Report wurde die Andrews University erneut als die nationale Universität mit der grössten ethnischen Vielfalt eingestuft, gleichauf mit der University of San Francisco. Vor einem Jahrzehnt rangierte die Andrews Universität auf Platz 13 in der gleichen Kategorie. Auch in anderen Rankings schnitt diese renommierte adventistische Hochschule gut ab, berichteten adventistische Kirchenmedien in den USA.

Ranking von Niche.com
Im Ranking 2024 der „Best Colleges in America“ von Niche.com gehört die Andrews University zu den 15 besten christlichen Colleges in den USA unter mehr als 300. Niche stuft die Andrews University zudem als die beste private Universität im US-Bundesstaat Michigan und unter den besten 15 Prozent aller Colleges und Universitäten in den USA hinsichtlich der akademischen Leistung ein.

Niche bietet ein alternatives Rankingsystem zu dem von U.S. News & World Report an, das sich sowohl auf nationale Umfragen unter Studierenden zur Messung der Studentenzufriedenheit als auch auf klassische akademische Qualitätskriterien stützt. Auch hier gab es sehr gute Bewertungen für ethnische Vielfalt, Sicherheit auf dem Campus, Akademische Leistungen und das Mensa-Essen.

Ranking des Wall Street Journal
Die Andrews University wurde ausserdem vom Wall Street Journal/College Pulse in die Liste „America's Best Colleges 2024“ aufgenommen und ist die einzige adventistische Universität unter den 400 besten Universitäten des Landes in diesem Ranking.

Andrews University
Die adventistische Andrews University wurde 1874 in Battle Creek, Michigan/USA gegründet und später nach John Nevin Andrews (1829–1883), dem ersten Missionar der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa, benannt. Laut eigenen Angaben sind knapp 3.000 Studierende an den acht Fakultäten eingeschrieben, die rund 200 Studiengänge anbieten: Kunst und Wissenschaft, Luftfahrt, Architektur, Business Administration, Fernstudium, Pädagogik, Gesundheitswesen und Theologisches Seminar. Weitere 204 Studierende studieren bei internationalen Campus-Partnern und Programmen. Weitere Infos: www.andrews.edu

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Goran Živković (Ph.D., li.) und Prof. Martin Klingbeil sind seit Beginn des neuen Studienjahres an der ThHF tätig. © Foto li.: ThHF | Michael Bistrovic / re: ThHF

Zwei neue Alttestamentler an der adventistischen Hochschule in Deutschland

Friedensau/Deutschland | 31.12.2023 | APD | International

Zum Herbstsemester des neuen Studienjahres 2023/24 haben zwei Alttestamentler ihre Lehr- und Forschungstätigkeit an der Theologischen Hochschule Friedensau (ThHF) aufgenommen. Martin Klingbeil, D.Litt., wurde als Professor für Altes Testament berufen. Er war bis zu seinem Wechsel nach Friedensau als Professor für Altes Testament und Altorientalistik an der Southern Adventist University (USA) tätig. In Friedensau unterrichtet er Altes Testament, biblisches Hebräisch und Archäologie. Ebenfalls seit Beginn des neuen Studienjahres 2023/24 lehrt Goran Živković, Ph.D., als neuer Dozent für Altes Testament an der ThHF.

Martin Klingbeil
Martin Klingbeil wurde 1966 in Berlin geboren. Das Abitur legte er 1985 in Pforzheim (Baden-Württemberg) ab. „Sein akademischer Lebenslauf verweist auf einen überaus erfahrenen und erfolgreichen Wissenschaftler“, so die ThHF-Medienmitteilung: Es begann zunächst mit dem Theologie-Studium von 1986 bis 1989 am Seminar Schloss Bogenhofen (Österreich) und am Helderberg-College (Südafrika), das er mit dem Bachelor abschloss. Anschliessend studierte er „Semitische Sprachen und Kulturen“ an der Universität Stellenbosch in Südafrika (B.A. Hons. 1990), dem das Masterstudium im gleichen Fach, an der gleichen Universität folgte. Der Titel seiner Masterthese lautete: „Syro-palästinensische Stempelsiegel aus der persischen Periode (538–332 v. Chr.).“ Es folgte die Phase des Doktorats, in der er sich mit dem Thema: „Jahwe kämpft vom Himmel aus. Gott als Krieger und als Gott des Himmels im hebräischen Psalter und in der altorientalischen Ikonographie“ beschäftigte. 1995 erwarb er an der Universität Stellenbosch mit dieser Arbeit den Doctor of Letters (D.Litt.) in Altorientalistik. Zahlreiche Stipendien und Preise unterstützten ihn in seinen Forschungen, so Andrea Cramer. Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der ThHF.

Seine Lehrtätigkeit führte ihn auf nahezu alle Kontinente. Von 1995 bis 1996 lehrte er in Ruanda an der Adventistischen Universität von Zentralafrika als ausserordentlicher Professor; von 1996 bis 2003 an der Theologischen Fakultät der Adventistischen Universität in Bolivien; von 2003 bis 2005 als Professor für Altes Testament und Altorientalistik an der River-Plate-Universität (Argentinien) – deren Gastdozent er bis heute ist; von 2005 bis 2010 als Gastprofessor für Hebräisch und Altorientalistik am Adventist International Institute for Advanced Studies (Philippinen); von 2006 bis 2010 als Professor für Biblisches Hebräisch und Altorientalistik am Helderberg-College (Südafrika) und von 2011 bis 2023 als Professor für Altes Testament und Altorientalistik an der Southern Adventist University (USA). Von dort aus leitete er auch verschiedene archäologische Ausgrabungsprojekte in Israel und publizierte umfangreich auf dem Gebiet der Biblischen Archäologie. Von 2011 bis 2013 grub er mit Prof. Michael Hasel (Southern Adventist University) in Khirbet Qeiyafa (dem mit grosser Wahrscheinlichkeit biblischen Schaarajim aus 1. Samuel 17,52) und gab zwei der siebenbändigen Ausgrabungsberichte heraus. Von 2013 bis 2018 leitete er gemeinsam mit Prof. Yosef Garfinkel (Hebrew University of Jerusalem) und Prof. Michael Hasel „The Fourth Expedition to Lachish“, ein weitläufiges Ausgrabungsprojekt, das sich besonders mit der Eisenzeit IIA-B beschäftigte (ca. 10.–8. Jh. v. Chr.).

Darüber hinaus gestaltete er eine multimediale Ausstellung im Archäologischen Museum der Southern Adventist University „Lynn H. Wood“, das über drei Jahre hinweg Stempel- und Rollsiegel aus verschiedenen Sammlungen zeigte, rund um das Thema Schöpfung, Kosmos und Ökologie im Alten Orient und der Bibel.

Die Liste seiner akademischen Veröffentlichungen ist entsprechend seiner akademischen Laufbahn und Forschungsarbeit lang. Dazu sei auf die Hochschulwebseite verwiesen:
https://www.thh-friedensau.de/mitarbeiter/martin-klingbeil/

Martin Klingbeil ist auch ordinierter Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags Adventisten. Er spricht neben Deutsch als weitere Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch und Afrikaans.

Goran Živković
Goran Živković, 1981 in Kroatien geboren, legte das Abitur 1999 in Sombor/Serbien ab und studierte von 2000 bis 2004 am adventistischen Theologischen Seminar Belgrad. 2004 erlangte er den Bachelor in Theologie mit „Summa cum laude“ (mit höchstem Lob). Praktische Erfahrungen als Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sammelte er von 2004 bis 2006 in Subotica/Serbien. Von 2006 an belegte er den Masterstudiengang Biblical Studies an der University of Wales Trinity Saint David (UWTSD) in Grossbritannien und schloss ihn 2008 erfolgreich ab. Seine Masterthese befasste sich mit den hermeneutischen Grundlagen des biblischen Hebräerbriefs: „Hermeneutical Foundations of the Hebrews: A Text-linguistics Study of the Appropriations of Old Testament Material in Hebrews 8–9“. Im Jahr 2009 wechselte er an das Theologische Seminar Belgrad als Dozent für biblische Sprachen, blieb dort bis 2011 hauptamtlich tätig und ist seit 2019 in Belgrad Gastdozent, so Pressereferentin Andrea Cramer.

Von 2011 bis 2023 war er Pastor in Toronto, Ontario/Kanada, wo er 2011 auch ordiniert wurde. Von 2015 bis 2022 arbeitete er an seiner Dissertation am McMaster-Divinity-College in Hamilton/Kanada zum Thema „Rituale“ („Rituals In and Out of Place: The Role of Ritual in The Construction of Space in Haggai–Zechariah 1–8“) und führt seit der erfolgreichen Verteidigung den Titel „Ph.D. – Doctor of Philosophy“. Eine Liste mit seinen akademischen Veröffentlichungen kann auf der Friedensauer Hochschulwebseite eingesehen werden: https://www.thh-friedensau.de/mitarbeiter/goran-zivkovic/.

Goran Živković ist Mitglied in verschiedenen Fachgremien, zum Beispiel in der „Adventistischen Theologischen Gesellschaft“ (Adventist Theological Society, ATS), in der „Adventistischen Gesellschaft für religiöse Studien“ (Adventist Society of Religious Studies, ASRS), in der „Gesellschaft für biblische Literatur“ (Society of Biblical Literature, SBL, Atlanta, Georgia/USA), in der „Evangelical Theological Society“ und in der „Kanadischen Gesellschaft für biblische Studien“ (Canadian Society of Biblical Studies, CSBS).

Seit Herbst 2023 ist Živković an der Theologischen Hochschule Friedensau als Dozent tätig. Seither befindet er sich im Tenure-track-Verfahren zu einer Professur. Er lehrt Hebräisch und Altes Testament hauptsächlich im Bachelor- (B.A.) Studiengang Theologie und lebt mit seiner Ehefrau Branka und seinen beiden Kindern auf dem Hochschulcampus in Friedensau.

Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können zehn Bachelor- (B.A.) und Master- (M.A.) Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, online oder in Teilzeit, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den Studierenden vertreten.

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© Logos: VELKD - BEFG

Baptisten und Lutheraner in Deutschland auf dem Weg zur Kirchengemeinschaft

Hannover/Deutschland | 31.12.2023 | APD | Ökumene

Sechsjährige Lehrgespräche zwischen Vertretern der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland – Baptisten und Brüdergemeinden (BEFG) in den Jahren 2017–2023 münden im Konsens, dass die unterschiedlichen Tauftraditionen nicht länger kirchentrennend sein müssen.

„Kirchengemeinschaft auf dem Weg“ heisst das Abschlussdokument eines Dialogs, den die VELKD und der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) seit 2017 miteinander geführt haben. Es stellt in seinem Fazit fest, „dass zwischen Baptisten und Lutheranern weitreichende Übereinstimmungen bezüglich der Elemente des Weges zum Christsein bestehen. Diese sind so umfassend, dass verbleibende Unterschiede als gegenseitige Bereicherung und Herausforderung wertgeschätzt und anerkannt werden können. Noch bestehende Differenzen werden nicht als kirchentrennend bewertet“.

Die Gemeinsamkeiten gelten insbesondere für das Verständnis des Abendmahls und der kirchlichen Ämter. Keine völlige Übereinstimmung konnte in der Tauftheologie festgestellt werden. Nach baptistischem Verständnis ist das persönliche Bekenntnis des Täuflings vor der Gemeinde eine notwendige Voraussetzung für den Vollzug der Taufhandlung, weshalb die Säuglingstaufe nicht als gültig anerkannt wird. Dennoch wurde auch hier eine Verständigung dahingehend erreicht, als die unterschiedlichen Akzentuierungen auf dem „Weg zum Christsein“ letztlich zu demselben Ziel führen: ein Leben in der Nachfolge Christi.

Auch wenn damit eine volle Kirchengemeinschaft im Sinn der Leuenberger Konkordie nicht erreicht wurde – diese setzt ein gemeinsames Verständnis aller Sakramente voraus –, spricht die Lehrgesprächskommission von einer „Kirchengemeinschaft auf dem Weg“ und macht dazu einige praktische Vorschläge: So soll die Geschichte gegenseitiger Anfeindungen kritisch aufgearbeitet werden, die vielerorts bereits bestehende Gottesdienst- und Abendmahlsgemeinschaft ausgebaut und baptistischen Kandidatinnen und Kandidaten die Berufung für den evangelischen Religionsunterricht und die theologische Lehre erleichtert werden. Ausserdem soll Personen, die zur baptistischen Freikirche übertreten und als Kinder getauft wurden, ohne erneute Glaubenstaufe die Möglichkeit zur Teilhabe in einer baptistischen Gemeinde gewährt werden.

Das Dokument, so der Leitende Bischof der VELKD, Ralf Meister (Hannover), „kann Lutheranerinnen und Lutheranern sowie Baptistinnen und Baptisten dazu verhelfen, ihre jeweiligen Glaubensbiografien gegenseitig besser zu verstehen und die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Sie erleben dabei, dass sie als Gemeinschaft von Christinnen und Christen miteinander verbunden sind.“

Die Kirchenleitung der VELKD hat dem Dokument „Kirchengemeinschaft auf dem Weg“ auf ihrer Sitzung am 21. September 2023 zugestimmt. Das Präsidium des BEFG wird das Abschlussdokument dem obersten Gremium der Freikirche, dem Bundesrat (Synode), im Mai 2024 vorlegen. Die Lehrgesprächskommission war auf Beschluss der VELKD-Kirchenleitung und des Präsidiums des BEFG 2017 eingerichtet worden. Sie bestand aus bis zu 15 Mitgliedern unter der Leitung des am 24. September 2023 verstorbenen Oberlandeskirchenrates i. R. Dr. Peter Meis, seit 2022 von Professor Dr. Karl-Wilhelm Niebuhr für die VELKD sowie dem BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba.

Abschlussdokument
Das Dokument „Kirchengemeinschaft auf dem Weg“ kann zusammen mit dem Anhang „Wege zum Christsein“, einer Zusammenfassung und dem Editorial des Leitenden Bischofs, abgerufen werden bei:
https://www.velkd.de/fileadmin/user_upload/VELKD/PDF/Publikationen/Texte-aus-der-VELKD/Texte-194-Kirchengemeinschaft-auf-dem-Weg-2023.pdf.

VELKD
Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) wurde 1948 in Eisenach gegründet. Ihr Ziel ist es, die Einheit der lutherischen Kirchen in Deutschland zu fördern und zu stärken. Der VELKD gehören heute sieben Landeskirchen mit rund 7,8 Millionen evangelischen Christen an.
Informationen: https://www.velkd.de/

Unter dem Druck der politischen Verhältnisse im Dritten Reich und verbunden mit der Hoffnung auf intensive geistliche Gemeinschaft schlossen sich der Bund der Baptisten- und Elim-Gemeinden und der Bund freikirchlicher Christen (Brüdergemeinden) 1941/42 zum BEFG zusammen. Der BEFG zählt gegenwärtig rund 74.000 Mitglieder, von denen 8.700 zu den Brüdergemeinden gehören, die sich zum ChristusForum Deutschland zusammengeschlossen haben.
Informationen: https://www.befg.de/

Leuenberger Konkordie
Die Konkordie reformatorischer Kirchen in Europa (kurz Leuenberger Konkordie) ist ein ökumenisches Dokument, das 1973 im Schweizer Tagungshaus Leuenberg bei Basel fertiggestellt wurde. Ihr Ziel war, die Kirchenspaltung zwischen den reformierten und den lutherischen Kirchen zu beenden und Kirchengemeinschaft unter den lutherischen, reformierten und unierten Kirchen in Europa herzustellen. Damit wurde sie zum Gründungsdokument der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Die Leuenberger Konkordie liegt in 20 europäischen Sprachen vor.

Kirchengemeinschaft im Sinne der Leuenberger Konkordie bedeutet, dass Kirchen verschiedenen Bekenntnisstandes einander aufgrund der gewonnenen Übereinstimmung im Verständnis des Evangeliums Gemeinschaft an Wort und Sakrament gewähren und eine möglichst grosse Gemeinsamkeit in Zeugnis und Dienst an der Welt erstreben. Mittlerweile haben 110 evangelische Kirchen auf Grundlage der Leuenberger Konkordie Kirchengemeinschaft erklärt.
Informationen: https://www.leuenberg50.org/

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Die Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, J. Naether (NDV, li) und W. Dullinger (SDV). Foto: © Thomas Resch

Adventistische Kirchenpräsidenten veröffentlichen Stellungnahme zum 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Hannover und Ostfildern/Deutschland | 31.12.2023 | APD | Menschenrechte

Anlässlich des 75. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, die am 10. Dezember 1948 verabschiedet wurde, haben die Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die Bedeutung der Religionsfreiheit hervorheben. Auch die Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. äusserte sich zum Jahrestag der UN-Menschenrechtserklärung.

Die Menschenrechtserklärung „wurde von Personen geschrieben und angenommen, welche die beispiellose Zerstörung, Desorientierung und Zerrissenheit des Zweiten Weltkrieges erleben mussten. Diese Erklärung ist ein fundamentales Dokument, das für Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit und Nicht-Diskriminierung von Minderheiten steht“, so Johannes Naether, Präsident des Norddeutschen Verbandes (NDV) und Werner Dullinger, Präsident des Süddeutschen Verbandes (SDV) der Adventisten. Auch 75 Jahre später würden die Menschenrechte weltweit in erschreckendem Ausmass verletzt. „Als Präsidenten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland rufen wir daher Regierungen, Behörden, Organisationen und alle anderen gesellschaftlichen Akteure dringend auf, konsequent auf die Umsetzung dieser Erklärung hinzuwirken.“

Die Kirchenpräsidenten weisen auf die besondere Bedeutung von Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hin, in dem es heisst: „Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden.“ Die Religionsfreiheit sei das grundlegende Menschenrecht, das alle anderen Menschenrechte bestätige, so die Kirchenpräsidenten. „Von ihren Anfängen um die Mitte des 19. Jahrhunderts an hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten die Menschenrechte unterstützt, weil sie sich bei der Förderung der Religionsfreiheit, des Familienlebens, der Erziehung, der Gesundheit, sowie der gegenseitigen Hilfe zur Würde der nach dem Bilde Gottes geschaffenen menschlichen Person bekennt.“

Der Text der Stellungnahme kann unter folgendem Link gefunden werden: https://adventisten.de/uber-uns/presse

Stellungnahme der Deutschen Vereinigung für Religionsfreiheit e. V.
Die Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. äusserte sich ebenfalls zum 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. In einer Stellungnahme schrieb Vorstandsmitglied Dr. Harald Mueller: „In 30 Artikeln sind fundamentale Rechte der einzelnen Menschen formuliert, die als Abwehrrechte gegenüber staatlichem Eingreifen verstanden wurden aber auch gesellschaftliche Teilhabe forderten. Die Menschenrechtserklärung von 1948 hat in der Folgezeit einen starken autoritativen Einfluss auf viele internationale Dokumente ausgeübt und auch das deutsche Grundgesetz beeinflusst. Vieles konnte in den 75 Jahren seit der Verabschiedung dieser Erklärung in Bezug auf den Schutz von Freiheitsrechten erreicht werden.“

Leider zeige die aktuelle Situation von Kriegen und Krisen in der Welt, dass die Menschenrechtsentwicklung nicht automatisch fortschreite. „Es bedarf erheblicher Anstrengungen sowohl der verantwortlichen Politiker als auch der zivilgesellschaftlichen Akteure, um ein ausreichendes Schutzniveau gerade für benachteiligte Randgruppen aufrechtzuerhalten und auszubauen.“ Hier könne jeder einzelne einen Beitrag in seinem unmittelbaren Umfeld leisten.

Auch Dr. Harald Mueller verweist auf die Bedeutung der Religionsfreiheit, die durch diese Erklärung und viele andere völkerrechtliche Dokumente, die in einer Vielzahl von Staaten gelten würden, geschützt sei und bemerkt dazu: „Trotzdem kommt es immer wieder zu eklatanten Verstössen gegen dieses Grundrecht, das historisch eines der ältesten ist. Menschen werden wegen ihrer religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen ausgegrenzt oder verfolgt.“ Oft berichteten die Medien von Ereignissen, die sich geographisch weit von uns entfernt abspielten. Das könne den Eindruck erwecken, als gebe es vor der eigenen Haustür kein Problem. Es gelte aber, auch im Nahbereich sensibel zu reagieren, wenn Menschen, z.B. weil sie einer religiösen Minderheit angehören, Schwierigkeiten beim Ausleben ihrer Religion bekämen, so Müller. Das könne sich in der Befolgung von Gebräuchen und in der Beachtung von religiösen Feiertagen zeigen, die vom Mainstream abweichen. „Wie geht die Gesellschaft damit um? Gibt es die Bereitschaft, zuzuhören und Freiräume zu öffnen? Die Bejahung von Menschenrechten darf nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben, sondern es gilt dafür einzustehen auch dann, wenn es Kraft und Einsatz erfordert“, so Müller abschliessend.

Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V.
Die Deutsche Vereinigung für Religionsfreiheit e. V. ist ein Zweig der Internationalen Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit, die 1946 von dem Arzt Dr. Jean Nussbaum in Paris gegründet wurde und heute ihren Sitz in Bern hat. Ziel der Vereinigung ist die Förderung und Wahrung der Grundsätze der Religionsfreiheit, die wissenschaftliche Erforschung der Grundrechte der Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie die Förderung der allgemeinen Toleranz durch Wahrung der Rechte des Einzelnen, seinen Glauben und seine Überzeugung öffentlich oder privat zu vertreten. Die Vereinigung unterhält ein Institut für Religionsfreiheit, das an der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg angesiedelt ist und vom Juristen Dr. Harald Mueller geleitet wird.

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Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, ist gleichzeitig Friedensbeauftragter der EKD. Foto: © Anne Hornemann

EKD-Friedensbeauftragter: Kriegsdienstverweigerung ein Menschenrecht

Bonn/Deutschland | 31.12.2023 | APD | Menschenrechte

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Friedrich Kramer (Magdeburg), hat zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember) erneut den Schutz von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine betont und gefordert, dass ihnen in Deutschland und der EU Asyl gewährt wird.

„Immer wieder gibt es Menschen, die aus Gewissensgründen nicht bereit sind, die Waffe in die Hand zu nehmen, um Krieg zu führen und Menschen zu töten, die diesen Dienst mit der Waffe verweigern oder desertieren und in anderen Ländern Schutz suchen“, heisst es in seiner Erklärung. Viele junge Menschen aus Russland, Belarus und der Ukraine seien wegen ihrer Gewissenshaltung Verfolgungen ausgesetzt, viele würden auch mit Gefängnis und Tod bedroht. „Kriegsdienstverweigerung ist aber ein Menschenrecht. Wer den Dienst mit der Waffe aus Gewissensgründen ablehnt, wer deshalb flüchtet, und wem dafür Verfolgung droht, der braucht Hilfe, Schutz und Asyl“, machte der EKD-Friedensbeauftragte deutlich.

Auch er erkläre sich solidarisch mit allen Menschen, die sich gegen Krieg einsetzen und unterstütze die Menschen, die sich dem Kriegsdienst entziehen und Schutz suchen. Er hoffe, dass dieses Anliegen bei den Verantwortlichen in der Politik in Deutschland, der EU und auch weltweit auf Gehör stossen. „Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit, darum stehen wir an der Seite der Menschen, die durch ihre Kriegsdienstverweigerung dazu beitragen und dafür einstehen, dass Kriege nicht mehr als Mittel der Politik geführt werden können“, betonte der Landesbischof.

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Schulkinder in Somalia profitieren von dem Engagement von ADRA für das Bildungswesen. © Fotos: ADRA Somalia

Glückskette sammelte am nationalen Solidaritätstag für Bildung - ADRA fördert das Bildungswesen in Somalia

Genf/Schweiz und Weiterstadt/Deutschland | 31.12.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Schweizer Spenden sammelnde Organisation «Glückskette» hat am 21. Dezember einen nationalen Solidaritätstag unter dem Thema «Bildung für alle» durchgeführt und dabei rund 4,5 Millionen Franken gesammelt. Demnach ist weltweit eines von fünf Kindern im schulpflichtigen Alter von Bildung ausgeschlossen, das sind global fast 250 Millionen Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren. Sie seien einem erhöhten Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung ausgesetzt, so die Glückskette. Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist seit Jahren im somalischen Bildungswesen aktiv, baut Schulen und entwickelt Rahmenlehrpläne. Anlässlich der Advent- und Weihnachtszeit lädt ADRA Deutschland dazu ein, sich mit einer Geschenkspende an den Aktivitäten zu beteiligen.

Bildung ist eine der wirksamsten Investitionen im Kampf gegen Armut
Bildung «hilft, den Kreislauf von Gewalt und Ausgrenzung zu durchbrechen, schafft Chancengleichheit und trägt zu einer gerechten und fortschrittlichen Gesellschaft bei. Insgesamt trägt Bildung dazu bei, dass Kinder die Chance erhalten, ihre Zukunft selbst zu bestimmen und ihre Lebensumstände zu verbessern. Der Zugang zu Bildung legt den Grundstein für eine bessere Zukunft der Kinder», schreibt die Spenden sammelnde Organisation in der Schweiz.

ADRA setzt sich für Bildung in Somalia ein
Bis 2025 will ADRA zusätzlich 48.000 Kindern einen Schulbesuch ermöglichen und 350 Lehrerinnen und Lehrer ausbilden, heisst es in einer Mitteilung. Die Europäische Union unterstützt das Projekt, indem jeder gespendete Euro verzehnfacht werde.

Als Beispiel für die Wirkung der ADRA-Unterstützung lässt das Hilfswerk eine Schülerin zu Wort kommen: „Ich heisse Rahma und lebe in Somalia. Jeden Tag gehe ich über eine Stunde zu Fuss zu meiner Schule. Der Schulweg ist anstrengend und manchmal gefährlich. Mein Traum ist es, Lehrerin zu werden und den Kindern in meinem Land zu helfen, so wie meine Lehrer mir geholfen haben“. Dank der Spenden aus Deutschland konnte Rahmas Schule renoviert werden und ihre Eltern erhalten Unterstützung bei den Schulgebühren, so ADRA Deutschland. „Jetzt kann ich hier fleissig lernen und hoffentlich später selbst als Lehrerin arbeiten. Das ist mein Traum“, wird Rahma zitiert.

Informationen über Geschenkspenden: adra.de/?spendeninfos=freude-schenken-und-leben-retten

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit über 130 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden.

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Lebensmittel- und Hygienekits von ADRA Ukraine sowie Stromgeneratoren für die Region Charkiw. © Foto: ADRA Ukraine

ADRA Ukraine verteilt humanitäre Hilfs- und Lebensmittelpakete, Trinkwasser und Stromgeneratoren

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Ukraine unterstützt die Bevölkerung in der Südukraine mit Trinkwasser, in der Region von Charkiw und Kiew mit Hygienesets, Überwinterungs- und Bettzeugpaketen sowie die Poliklinik in Charkiw mit zwei Stromgeneratoren. Weitere Projekte von ADRA Ukraine: Zahnbehandlung für Kinder, Unterhaltungsprogramm für Kinder mit Autismus, Rechtsberatung durch einen Anwalt für Binnenvertriebene und Evakuierungstransporte aus Odessa an die Grenze zu Moldawien.

Trinkwasser
Kostiantyn Herasymov, Projektleiter bei ADRA Ukraine, erläutert, wie die Hilfsorganisation hilft, die Menschen in den von der Zerstörung durch eine Explosion des Staudamms des Wasserkraftwerks Kachowka am 6. Juni betroffenen Gebieten mit Trinkwasser zu versorgen: „Die Verflachung des Kachowka-Stausees infolge der Zerstörung machte es der Landwirtschaft in der Region unmöglich, Wasser zu erhalten. Die Bevölkerung verlor den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Selbst wenn der Wasserspiegel wieder ansteigt, wird das Wasser noch lange verschmutzt bleiben.“

Entfernung von nicht explodierter Munition behinderte Projektarbeit
Die ADRA Projekte für die betroffene Region hätten unmittelbar nach der Zerstörung des Staudamms begonnen und umfassten die Evakuierung von Menschen, die Bereitstellung von Notunterkünften, die permanente Lieferung von Trinkwasser in Flaschen an knapp 4.000 Personen, Trinkwasseraufbereitungsanlagen an denen die Bewohner ihre Flaschen füllen können sowie das Bohren von Brunnen. Probleme hat laut Herasymov der Beschuss des Einsatzgebiets mit russischen Granaten bereitet sowie das Warten auf Teams zur Entfernung von nicht explodierter Munition.

Humanitäre- und Lebensmittelpakete für am meisten gefährdete Personen
Freiwillige von ADRA Ukraine haben in einem der Schutzzentren der Hauptstadt Kiew drei Arten von humanitären Paketen verteilt: Hygienepakete, Winterpakete und Bettzeugpakete. Die Kits wurden an Menschen mit Behinderungen, ihre Betreuer, alleinerziehende Mütter und Menschen über 50 Jahren verteilt. Die Hilfe wurde vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland sowie der Aktion Deutschland Hilft und der Slowakischen Regierung geleistet.

Stromgeneratoren
Gegenwärtig benutzen die Poliklinik Nr. 18 der Stadt Charkiw und die psychoneurologische Abteilung Oskil in der Region die zwei von der Regierung von Japan gespendeten Stromgeneratoren. Patienten und Ärzte könnten sich endlich in diesen medizinischen Einrichtungen aufhalten, weil sie Wärme und Licht haben, unabhängig davon, ob es in ihrem Gebiet Stromprobleme gibt oder nicht.

ADRA Ukraine
ADRA Ukraine wurde am 21. Februar 1993 vom Staat offiziell registriert und ist seitdem im Land tätig. Gegenwärtig arbeiten bei ADRA Ukraine mehr als 350 Personen, schreibt das Hilfswerk, «die jeden Tag dazu beitragen, den Bedürftigen zu helfen». Bis Anfang August 2023 haben 8,2 Millionen Menschen durch ADRA Ukraine Hilfe erhalten. https://www.adra.ua/en/

Partnerorganisationen von ADRA Ukraine sind:
Welternährungsprogramm (WFP), OCHA, UNHCR, UNICEF, Deutsche humanitäre Hilfe, Europäische Katastrophenschutz- und humanitäre Hilfseinsätze, USAID, AID Canada, Canadian Foodgrains Bank, Ukraine Humanitarian Fund, Ministry of Foreign Affairs of Denmark (DANIDA), SlovakAid, Japan Platform, Atlas Copco, KOA, Federation Nationale de Protection Civile, AIRLINK, TZU CHI Foundation, humedica, Hope TV Ukraine, ADRA Netzwerk, Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Angelina, kerk in actie, Kirche der Heiligen der letzten Tage. https://www.adra.ua/en/

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Lastwagen von ADRA Nepal transportieren die Nothilfe ins Katastrophengebiet. Foto: © ADRA Nepal

ADRA liefert Hilfe für die Überlebenden der Erdbeben in Nepal

Silver Spring, Maryland/USA | 31.12.2023 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) hat ihren Nationalen Notfallplan (NEMP) aufgestockt, um den Überlebenden der zahlreichen starken Erdbeben, die das Land seit dem 3. Oktober erschüttert haben, zu helfen.

Laut ADRA haben starke seismische Aktivitäten eine Spur der Verwüstung im Land hinterlassen. Das jüngste Beben der Stärke 6,4 traf die Distrikte Jajarkot und Rukum in der Provinz Karnali. Nach Angaben der örtlichen Behörden kamen bei der Naturkatastrophe mehr als 155 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt und mehr als 10.000 Menschen wurden vertrieben. Darüber hinaus wurden fast 45.000 Gebäude und Wohnhäuser zerstört oder schwer beschädigt.

ADRA-Notfallhelfer beschreiben die Situation vor Ort, als sie eintrafen: «Es war herzzerreissend, die Verwüstung zu sehen. Jedes zweite Haus ist schwer beschädigt, und die Menschen sind immer noch sehr besorgt und verängstigt, da es hier immer wieder Erdbeben gibt. Die Bewohner können ihre Häuser nicht mehr bewohnen und leben draussen in Notunterkünften, die sie aus allem, was sie finden können, zusammenstellen. Sie haben sich sehr über die Notunterkünfte gefreut, denn jeder Schutz vor dem kalten Wetter ist in dieser schwierigen Zeit wichtig.»

ADRA arbeitet mit den örtlichen Behörden zusammen, um die am stärksten betroffenen und am meisten gefährdeten Kommunen zu ermitteln und Prioritäten zu setzen.

«Das ADRA-Katastrophenhilfeteam konzentriert sich darauf, lebensrettende Hilfe zu leisten, einschliesslich der Bereitstellung von Notunterkünften und medizinischer Hilfe. Die langjährige Präsenz von ADRA in Nepal und die grosse Erfahrung in der Katastrophenhilfe gewährleisten eine schnelle und wirksame Reaktion auf diese Notsituation", sagt Elizabeth Tomenko, ADRAs Leiterin des Nothilfeprogramms. «Wir machen uns Sorgen um die Tausenden von Einzelpersonen und Familien, die angesichts des nahenden Winters immer noch ohne Obdach sind. ADRA will in erster Linie sicherstellen, dass die Menschen Zugang zu Hilfsgütern haben, um warm zu haben und gesund zu bleiben. Wir planen, unsere Unterstützung für die lokale Verwaltung auszuweiten, um Hilfspakete für die Überwinterung, medizinische Versorgung und Hilfe beim Wiederaufbau beschädigter medizinischer Einrichtungen bereitzustellen», so Tomenko.

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ADRA unterstützt Flüchtlinge in vielen Ländern, wie hier im Südsudan. © Foto: ADRA Südsudan

Globales Flüchtlingsforum 2023: ADRA engagiert sich für die Verbesserung der Situation von Geflüchteten

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) nahm am Globalen Flüchtlingsforum 2023 (GRF) in Genf teil, das vom 13. bis 15. November dauerte. Das Forum, das alle vier Jahre die Mitgliedstaaten des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) und relevante Akteure zusammenbringt, ist der wichtigste internationale Mechanismus zur Umsetzung des Globalen Pakts für Flüchtlinge, der 2019 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.

Die weltweite Veranstaltung bringt Regierungen, Rechtsanwälte und internationale Organisationen, die Flüchtlinge vertreten, zusammen, um konkrete Massnahmen und Lösungen zu erarbeiten, die das Leben von Flüchtlingen und die Situation in den Aufnahmeländern weltweit verbessern sollen.

Laut UNHCR, dem Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten Nationen, sind weltweit fast 90 Millionen Menschen aufgrund von Konflikten, Verfolgung oder Naturkatastrophen auf der Flucht oder wurden vertrieben. 41 Prozent von ihnen sind Kinder unter 18 Jahren.

Zu den Zielen des Globalen Flüchtlingsforum 2023 zur Unterstützung der praktischen Umsetzung des Globalen Paktes für Flüchtlinge gehören die Entwicklung von Strategien zur Entlastung der Aufnahmeländer, die Stärkung der Eigenständigkeit von Flüchtlingen und die Verbesserung der Bedingungen sowohl in den Aufnahme- als auch in den Herkunftsländern, damit Flüchtlinge in Sicherheit und Würde zurückkehren können.

„Viele Menschen in immer mehr Ländern der Welt sehen in der grenzüberschreitenden Mobilität einen wirksamen Mechanismus, um sich an die verschiedenen Arten von Krisenschocks anzupassen, denen sie heute ausgesetzt sind. Die Lösung des Flüchtlingsproblems beginnt bei mir, bei jedem von uns. Jeder hat eine Rolle bei der Lösung der Flüchtlingskrise zu spielen“, sagte Akintayo Odeyemi, Leiter des ADRA-Verbindungsbüros bei den Vereinten Nationen.

Die Rolle von ADRA beim Globalen Flüchtlingsforum
ADRA ist seit über 40 Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv und führt integrative Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Existenzsicherung, Katastrophenvorsorge und Wiederaufbau durch. Aufgrund ihres Engagements in der humanitären Flüchtlingshilfe gilt ADRA als Expertenorganisation und teilte auf dem Globalen Flüchtlingsforum ihre Erfahrungen mit bewährten Praktiken und innovativen Ansätzen zur Bewältigung von Flüchtlingskrisen. Darüber hinaus kündigte die gemeinnützige Organisation ihr Engagement im Hinblick auf die Bekämpfung der Staatenlosigkeit in der asiatisch-pazifischen Region an.

ADRA nahm auch an den Treffen der GRF Education Alliance teil und präsentierte eine Ausstellung über ihre Aktivitäten im Bildungsbereich. Die Ausstellung dokumentierte die Bemühungen von ADRA in der Interessenvertretung und in Entwicklungsprojekten, die Flüchtlingskindern helfen, während Naturkatastrophen, bewaffneten Konflikten und anderen Notsituationen weiter zur Schule zu gehen.

Kampagne für Schulbildung
Auf dem Globalen Flüchtlingsforum 2019 kündigte ADRA ihre globale Kampagne „Every Child. Everywhere. In School.“ an. Sie wird in Partnerschaft mit der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten durchgeführt, um Hindernisse zu beseitigen, die Kinder vom Schulbesuch abhalten. Laut UN-Berichten ist die Wahrscheinlichkeit, dass Flüchtlingskinder nicht zur Schule gehen, fünfmal höher als bei Nicht-Flüchtlingen.

„Mit unserer Initiative ‚Every Child. Everywhere. In School.‘ konnten wir weltweit über 1,3 Millionen Unterschriften von Lehrern, Bürgermeistern und Entscheidungsträgern sammeln, die sich dafür einsetzen, dass Kinder aus gefährdeten Bevölkerungsgruppen, insbesondere Kinder auf der Flucht und Vertriebene, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, ihrem Alter, ihrer Nationalität oder ihrer Religion eine Schulbildung erhalten“, sagt Imad Madanat, Vizepräsident für humanitäre Angelegenheiten von ADRA International. Diese Initiative hat auch zu einer Erhöhung der staatlichen Bildungsfinanzierung und zu einer verbesserten Politik geführt, sowie zu neuen Partnerschaften, erweiterter Lehrerausbildung und verbesserten Bildungsprogrammen vor Ort. ADRA ist entschlossen, weiterhin mit den GRF-Partnern zusammenzuarbeiten, um dauerhafte Lösungen für Flüchtlinge und Aufnahmegesellschaften zu finden“.

Weitere Aktivitäten
ADRA hat bereits während des GRF 2019 Massnahmen wie die Verbesserung der Sicherheit von Kindern, psychologische Unterstützung und schulische Unterstützung für Binnenvertriebene und Flüchtlingskinder angeboten. ADRA führte diese Projekte in Peru, Mali, Thailand, Syrien und im Sudan durch und stellte auch Gelder für lebensrettende Massnahmen in mehreren südamerikanischen Ländern zur Unterstützung venezolanischer Migranten bereit.

ADRA plant, seine GRF-Partnerschaftsbasis für die Betreuung von Flüchtlingen zu erweitern, um weiterhin Initiativen zu starten, die ihre Integration in die Aufnahmegesellschaften verbessern.

Globaler Pakt für Flüchtlinge
Der Globale Pakt für Flüchtlinge wurde der 2019 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Darin haben sich Staaten und weitere relevante Akteure verpflichtet, sowohl Flüchtlingen als auch Aufnahmegesellschaften die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen und die Lasten und Verantwortungen langfristig und nachhaltig besser zu verteilen. Das Globale Flüchtlingsforum findet alle vier Jahre statt, das erste Mal im Dezember 2019.

ADRA
Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit rund 120 eigenständigen Landesbüros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Informationen für die deutschsprachigen Länder: Deutschland: adra.de; Österreich: adra.at; Schweiz: adra.ch.

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Cover von «Leben & Gesundheit». Foto: © Screenshot Advent-Verlag Schweiz

Magazin für ganzheitliche Gesundheit neu auch am Kiosk erhältlich

Krattigen/Schweiz | 31.12.2023 | APD | Medien

«Leben & Gesundheit», ein Magazin zu ganzheitlicher Gesundheit, das vom Advent-Verlag Schweiz seit 1929 herausgegeben wird, soll neben den knapp 10.000 Abonnenten und Abonnentinnen nun auch der breiten Bevölkerung im Strassenverkauf zugänglich gemacht werden.

Das Magazin soll ab dem kommenden Jahr «überall dort zu kaufen sein, wo es Zeitschriften gibt» sagte der Verlagsleiter Dominik Maurer. Damit sollen auch Impulskäufer Zugang zum Gesundheitsmagazin erhalten, das auf den 12 Themenschwerpunkten von „NewstartPlus“, wie Ernährung, Bewegung, Vertrauen, Prioritäten und Beziehungen aufbauen. Bei „NewstartPlus“ handelt es sich laut der Medienmitteilung, um «ein modernes, international bekanntes und schweizweit einzigartiges, ganzheitliches Gesundheitskonzept», das seit Jahrzehnten das journalistische Fundament von «Leben & Gesundheit» bildet.

Gleichzeitig sollen neue Rubriken wie «Reise» oder «Momente» hinzukommen. Bei «Momente» handelt es sich um wahre Geschichten und Erlebnisse von Menschen, die crossmedial auch im Kulturradio Radio Bern RaBe gesendet werden.

12 Themenschwerpunkte «NewstartPlus»:
https://www.lug-mag.com/newstartplus.html

Magazin «Leben & Gesundheit», Advent-Verlag Schweiz:
https://lug-mag.com/

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Jorge Rampogna, Kommunikationsleiter der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in Südamerika. © Foto: Gustavo Leighton/SAD

Adventisten in Südamerika beschliessen Richtlinien für den Einsatz künstlicher Intelligenz

Brasilia/Brasilien | 31.12.2023 | APD | Medien

Der Exekutivausschuss der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika hat auf seiner Jahresabschlusssitzung in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia über ethische Fragen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz (KI) diskutiert und Richtlinien für ihren Einsatz beschlossen. Diese Richtlinien befassen sich mit der ethisch verantwortlichen Nutzung von künstlicher Intelligenz auf allen Ebenen der adventistischen Organisation, wie der Pressedienst der Adventisten in Südamerika mitteilte.

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT (einem beliebten generativen System für künstliche Intelligenz), hat kürzlich Investitionen in den Schutz vor sogenannten katastrophalen KI-Risiken angekündigt. Damit soll verhindert werden, dass KI-Systeme Menschen täuschen, hasserfüllte Inhalte generieren und bösartige Codes erstellen. Eine weitere Sorge betrifft die Fähigkeiten der KI im Hinblick auf chemische, biologische, radiologische und nukleare Bedrohungen.

Experten gehen davon aus, dass der Markt für generative KI bis 2032 ein Volumen von rund 1,2 Billionen Euro erreichen wird. Im Jahr 2022 belief sich der Markt auf schätzungsweise 37 Milliarden Euro. Generative KI wird eingesetzt, um Inhalte wie Texte, Bilder, Musik, Audiodateien und Videos zu erstellen. In den letzten drei Jahren sind solche Systeme immer populärer geworden.

Überlegungen der Siebenten-Tags-Adventisten
Auch religiöse Organisationen machen sich Gedanken über die Auswirkungen und Folgen dieses technologischen Fortschritts. Eine davon ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Die weltweit verbreitete Kirche sei sich ihrer globalen Verantwortung schon deshalb bewusst, weil sie ein Netzwerk von zahlreichen Schulen, Universitäten, Krankenhäusern und Sozialwerken unterhalte, heisst es in der Pressemitteilung der adventistischen Kirchenleitung in Südamerika.

Dieses Bewusstsein hat die adventistische Kirchenleitung in Südamerika dazu veranlasst, ein Dokument mit dem Titel „Ethische Grundsätze für den Einsatz von künstlicher Intelligenz durch die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika“ auf der Jahresabschlusssitzung 2023 der adventistischen Führungskräfte (Exekutivausschuss) der Region zu diskutieren und zu verabschieden. Das Dokument wurde von einem Komitee aus Kommunikations-, Technologie- und Compliance-Experten erstellt, wobei letztere sich mit der Verpflichtung der Kirche zur zuverlässigen Umsetzung der getroffenen Entscheidungen befassen. Das Dokument schlägt vor, dass die adventistische Kirche „grundlegende ethische Prinzipien festlegt, welche die Sichtweise der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zum Thema künstliche Intelligenz widerspiegeln“.

Angesprochene Themen des Dokuments
Bei der Entwicklung der adventistischen Richtlinien für den Einsatz von KI wurden folgende Aspekte berücksichtigt: Transparenz, Fairness, Vertrauenswürdigkeit, Verantwortlichkeit, Sicherheit und Datenschutz sowie Nachhaltigkeit. Es wird deutlich, dass eine ethisch verantwortliche Nutzung die Voraussetzung für den Einsatz von KI in der Kirche darstellt. Wie das Dokument bestätigt, hat sich die adventistische Kirche in Südamerika „zur Transparenz bei der Nutzung von KI in ihren Aktivitäten verpflichtet. Dazu gehört, dass sie den Gemeindemitgliedern und der Gesellschaft im Allgemeinen klare und zugängliche Informationen über die Bereiche, in denen KI eingesetzt wird, die damit verfolgten Ziele und die möglichen Auswirkungen auf den religiösen Kontext zur Verfügung stellt“.

Das verabschiedete Dokument schliesst mit zwei wichtigen Feststellungen. Die erste betrifft das Interesse der Kirche, den Einsatz neuer Technologien weiter zu erforschen, um mehr Menschen mit der christlichen Botschaft des Evangeliums zu erreichen.

Zweitens wird die strategische Rolle des Menschen als souveräner Akteur in Entscheidungsfragen beim Einsatz von KI in seiner Arbeit bekräftigt. Der Kommunikationsdirektor der adventistischen Kirchenleitung in Südamerika, Jorge Rampogna, wies auf die ethischen Implikationen des Einsatzes von KI hin. „Wir müssen sicherstellen, dass KI in Übereinstimmung mit den ethischen Prinzipien der Bibel eingesetzt wird“, sagte er.

Adventisten in Südamerika
Das Gebiet der teilkontinentalen Kirchenleitung der Adventisten in Südamerika (Südamerikanische Division, SAD) umfasst die Länder Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, die Falklandinseln, Paraguay, Peru und Uruguay. In dieser Region mit ca. 345 Millionen Einwohnern leben über 2,5 Millionen Adventisten, die sich samstags in über 14.000 örtlichen Kirchengemeinden versammeln.

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Das neue Senderlogo von Hope TV. © Logo: Hope Media Europe

Hope TV baut Programmangebot deutlich aus

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 31.12.2023 | APD | Medien

Der christliche Fernsehsender Hope TV erweitert ab Dezember sein Programmangebot. Neben einer Reihe neuer wöchentlicher Formate wird es auch mehr aktuelle Sendungen zu regelmässigen Sendezeiten geben.

„Unsere Zuschauer haben sich mehr und frische Sendungen gewünscht und weniger Wiederholungen“, so Paulin Giurgi, Vorstand Programme und Kommunikation bei Hope Media Europe e.V., dem Träger von Hope TV. „Diesem Wunsch kommen wir nach. Unser Ziel bis Ende 2025 ist es, zwanzig Stunden neue Inhalte pro Woche zu bieten.“

Moderne Technologien und veränderte Produktionsprozesse
Dank moderner Technologien und veränderter Produktionsprozesse sei es Hope TV möglich, das Programmangebot in Menge und Inhalt zu verbessern, teilte der Sender mit. Das neue Programm werde aktueller und abwechslungsreicher sein und Themen aus den Bereichen Glaube, Familie, Gesellschaft und Lebenshilfe abdecken.

„Trotz der Vielzahl an technischen, organisatorischen und finanziellen Veränderungen, die so eine Programmerweiterung mit sich bringt, steht Jesus Christus bei Hope TV an erster Stelle“, betont Giurgi. „Wir wollen Menschen die Botschaft der Hoffnung vermitteln und ihnen zeigen, wie sie ein Leben mit Christus führen können.“

Gleichzeitig erhält Hope TV ein neues, gestalterisch aufgefrischtes Senderlayout. Das überarbeitete Hope TV-Logo „behält dabei das Erbe der Fernsehmarke bei und interpretiert es neu. Es erhält damit ein modernes und zukunftsgerichtetes Auftreten und ein zeitgemäßes Markenimage“, so der Sender.

Auftaktsendung fand am 30. November statt
Das erweiterte Programmangebot sowie das neue Senderlayout wurden in der Auftaktsendung „Das neue Hope TV – Mehr Hoffnung sehen“ am Donnerstag, 30.11. um 20:15 Uhr vorgestellt.

Hope TV
Hope TV ist der Fernsehsender des Medienzentrums Hope Media Europe e.V. in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt. Es handelt sich um einen religiösen, christlichen Special-Interest-Fernsehsender mit den Schwerpunkten Information, Lebenshilfe, Kultur und Musik. Die Hauptthemen sind: Glaube, Familie, Bildung, Gesundheit, Sicherheit und Umwelt.

Der TV-Sender gehört zur internationalen Senderfamilie „Hope Channel“, die 2003 von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA gegründet wurde und aus 67 nationalen Sendern weltweit besteht. Die Vision von Hope TV ist, Menschen neue Perspektiven für ein erfülltes, glückliches und hoffnungsvolles Leben zu eröffnen, persönliches Wachstum zu fördern und christliche Werte zu vermitteln. Dabei lädt Hope TV Menschen ein, die Bibel und den christlichen Glauben kennenzulernen, und begleitet sie dabei, unabhängig von Nationalität, Kultur, Sprache, Geschlecht oder Glaubensüberzeugung.

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Bibel TV verbreitet jetzt auch Hope TV und EWTN.TV auf seiner Plattform

Hamburg/Deutschland | 31.12.2023 | APD | Medien

Bibel TV hat am 15.12.2023 die Programme der christlichen Medienanbieter Hope TV und EWTN.TV auf seine digitale Verbreitungs-Plattform übernommen. Damit „realisiere das christliche Medienhaus den nächsten Schritt auf seinem Weg zu einer medien- und anbieterübergreifenden Plattform für christliche Programme und Services“, so das christliche Medienhaus in einer Pressemitteilung.

Hope TV stellt sich als christlicher Special-Interest-Fernsehsender mit den Schwerpunkten Information, Lebenshilfe, Kultur und Musik vor. Es gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet wurde und die inzwischen weltweit 67 nationale Sender umfasst. Das 24-Stundenprogramm von Hope TV besteht überwiegend aus eigenproduzierten Sendungen wie Gottesdiensten, Reportagen, Kindersendungen sowie Talk- und Serviceformaten, bei denen neben der christlichen Lebenshilfe die Themen Natur, Gesundheit, Bildung und Familie im Mittelpunkt stehen. Kürzlich teilte der Sender mit, sein TV-Programm stark auszubauen (siehe https://apd.media/news/archiv/15969.html) und hat bereits drei neue Sendereihen ins Programm genommen: die Musikreihe „Songs of Hope“ (freitags ab 20:15 Uhr), die Ratgeberreihe „Gesundheit erleben“ (dienstags ab 20:45 Uhr) und das neue Format „Die Wochensynthese“ (donnerstags ab 21 Uhr), das die wichtigsten Nachrichten und Themen der Woche zusammenfasst und aus christlicher Sicht analysiert. Der Sender vertritt christliche Werte und möchte seinen Zuschauerinnen und Zuschauern „neue Perspektiven für ein erfülltes, glückliches und hoffnungsvolles Leben eröffnen, persönliches Wachstum fördern und christliche Werte vermitteln“.

Der katholische Fernsehsender EWTN.TV ging in Deutschland im Jahr 2000 auf Sendung. Zu seinem 24/7 Programmangebot gehören regelmässige Live-Übertragungen aus Rom und von weltkirchlichen Ereignissen, sowie die tägliche Heilige Messe aus verschiedenen Orten im deutschsprachigen Raum. EWTN.TV bietet Sendungen zu Glaubensfragen und Lebenshilfe, Katechesen und Spiritualität, Dokumentarfilme und Nachrichtenformate sowie Familien- und Kinderprogramme. Das Programmangebot, das auch in der Mediathek von EWTN.TV abrufbar ist, wird kontinuierlich erweitert.

Die beiden Medienangebote HOPE TV und EWTN.TV sind seit 15.12.2023 zusätzlich auf der Plattform von Bibel TV im Streaming-Angebot www.bibeltv.de im Angebotsfeld „Alle Bibel TV Livestreams“ und in den vielen Apps von Bibel TV zu empfangen und ergänzen damit das Angebot des christlichen Medienhauses. Im nächsten Schritt werde das Angebot des katholischen Sender K-TV aufgenommen, heisst es in der Pressemitteilung.

Bibel TV
Bibel TV wurde 2001 gegründet und bezeichnet sich als „multimedial aufgestelltes, an christlichen Werten orientiertes Medienhaus mit Sitz in Hamburg.“ Zu seinen Angeboten gehören neben dem 24-stündigen TV-Vollprogramm, eine umfassende Mediathek, verschiedene Apps und Social-Media-Kanäle. Ausserdem bietet Bibel TV eine Streaming-Plattform für Live-Gottesdienste aller christlichen Konfessionen mit 120 Partner-Gemeinden an: www.meingottesdienst.com.

Bibel TV ist als gemeinnützige GmbH organisiert und hat 16 Gesellschafter, dazu gehören die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland mit einem Anteil von jeweils 12,75 Prozent.

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Doppelrezension: „Grosse Erwartungen – Auf den Spuren des europäischen Traums“ und „Europa, wo bist du? Unterwegs in einem aufgewühlten Kontinent“

Ostfildern/Deutschland | 31.12.2023 | APD | Buchrezensionen

Geert Mak: Grosse Erwartungen – Auf den Spuren des europäischen Traums, Siedler Verlag, München; 2020, 640 Seiten, Gebundene Ausgabe: 38,00 €, 49,90 CHF, Kindle: 16,99 €, ISBN-10: 3827501377, ISBN-13: ‎ 978-3827501370

Alex Rühle: Europa, wo bist du? Unterwegs in einem aufgewühlten Kontinent, dtv Verlagsgesellschaft, München; 2022, 416 Seiten, Gebundene Ausgabe: 25,00 €, 39,90 CHF, Kindle: 19,99 €, ISBN-10: 3423283165, ISBN-13: ‎ 978-3423283168

Ostfildern/Deutschland | 27.12.2023 | APD │ Zwei Reisen, ein Ziel: Europa. Gleich zwei brillant geschriebene Bücher beschäftigen sich mit dem europäischen Traum und wollen ihn ausfindig machen. Während der eine Autor noch mit grossen Erwartungen loszuziehen scheint, klingt der andere schon skeptischer: Europa, wo bist du? Geert Mak startet in den Niederlanden und reist quer durch Europa, von Nord nach Süd, von Ost nach West. Alex Rühle startet in München und zieht in drei Monaten durch die Lande. Beide spüren dabei den kleinen Geschichten nach, die Europa ausmachen. Das Ergebnis ist ähnlich: Es scheinen eher die Krisen zu sein, die Europa einen als die Idee selbst. Europa scheint ein Traum zu bleiben, der sich schwer greifen oder finden lässt. Erfreulich sei dies nicht, jedoch höchst interessant (Mak, S. 14).

Zu den Büchern
Auf jeweils über 400 bzw. 600 Seiten wird die jüngste Geschichte der EU beleuchtet. Vorwort und Nachwort sowie der Dank an viele Mitwirkende befreundete Journalisten und Archivare belegen die intensive Recherche. Die Kapitel sind länderspezifisch und stellen einzelne Bewohner in ihrem Alltagsleben vor. Poltische Meinungen, persönliche Ansagen, Biographisches und aktuelle Herausforderungen mischen sich meisterhaft und kolorieren den Kontinent. Gerade die realen und mitunter auch hässlichen Bruchlinien einer ambitionierten Idee werden konkret aufgezeigt. Maks Buch ist die Fortsetzung seines Bestsellers In Europa (2005). Nach der Aufbruchsstimmung kommt nun die Ernüchterung. Der Lack ist ab, der Glanz vergangen. Glorie sucht man weiterhin vergeblich. Rühle ist noch näher an der rauen Gegenwart und nimmt in seinem Buch unter anderem auf Mak Bezug.

Mak reist durch die Zeit von 2000 bis 2020 und erzählt dabei Geschichte(n). Dabei greift er gekonnt auf die jüngere Zeitgeschichte einzelner Nationalstaaten zurück und führt sie in die Gegenwart. Von der grossen Hoffnung auf Erneuerung und einer starken Aufbruchsstimmung Ende des letzten Jahrtausends bleibt dabei nicht mehr viel übrig. Der Europabarometer zeugt von dieser Entwicklung. So glaubte noch 1999 eine überwältigende Mehrheit der Bürger, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden. Heute ist es genau umgekehrt. Europa zerfällt. Der Kontinent schwebe nach Henry Kissinger im luftleeren Raum zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die tiefgreifenden Veränderungen hinterlassen psychische Spuren: Selbstbezogenheit, Identitätsverlust, Notalgie und Zukunftsangst.

Rühle reist von der Peripherie weit draussen ins Zentrum der EU: Brüssel und Strassburg. Dort zitiert er angesichts der seltsam deplatziert wirkenden EU-Architektur den Präsidenten der Europäischen Kommission (1985-1995) Jacques Delors mit dem Vergleich der EU als „Unidentified Political Object“. Trotz aller Geschäftigkeit und Umtriebigkeit sei es weiterhin schwierig, ein gemeinsames Narrativ zu finden. Fest steht, die nationalen Eigeninteressen und Streitigkeiten scheinen eine gemeinsame europäische Interessenfindung zu erschweren. Unübersichtlichkeit und Intransparenz gehören zum Tagesgeschäft. Und trotzdem haben 56 Prozent der Deutschen im Juni 2022 ein positives Bild der EU, 35 Prozent haben gemischte Gefühle und nur 7 Prozent sind negativ eingestellt (Rühle S. 224). Ganz tot ist der Traum also noch nicht.

Zwischen beiden Büchern liegen zwei Jahre Weltgeschichte. Mak äussert eine bange Ahnung angesichts der ungewissen Zukunft (S. 567) und nutzt das Wort „Schicksal“ im Angesicht der gerade heranziehenden Coronaepidemie, die zu einem nie dagewesenen Stillstand führte. Rühle ist schon eine Krise und einen Krieg weiter. Er resümiert „eine Rückverkapselung ins jeweils Eigene“ (S. 402) und die mangelnde Bereitschaft einzelner Nationalstaaten, sich an die allgemeinen Spielregeln zu halten. Trotz Kritik betonen beide Journalisten die Alternativlosigkeit des EU-Projekts. Auch angesichts der vielen Schwächen der EU wie Lobbyismus, nicht aufgearbeitete Kolonialgeschichte oder aufsteigendem Nationalismus liege in einer Kleinstaaterei jedenfalls auch keine Lösung. Einig sind sich beide Autoren bedauerlicherweise in „einem Mangel an vorstellbarer Zukunft“ (Rühle, S. 404; Mak, S. 616).

Zum Punkt
Reiselektüre entsteht in Etappen. So lesen sich auch die Bücher. Die Bühne wechselt in jedem Kapitel, die Darsteller auch. Die Darstellung bleibt so auch grossteils in der Naheinstellung. Die Autoren springen von Pointe zu Pointe. Dadurch entsteht etwas Mosaikhaftes. Wer „EU-Lektionen, eindeutige Antworten oder Grossthesen“ (Rühle, S. 400) erwartet, wird enttäuscht werden. Darum geht es in den Erzählungen auch nicht, die durch ihre Widersprüchlichkeit und teilweise Absurdität tatsächlich aufwühlen. Hier finden sich Reflexionen, Brüche, Verwerfungen ebenso wie grosse Träume, Pläne und Ideen. Europa bleibt das grösste politische Projekt des 21. Jahrhunderts und scheint immer noch unvollendet.

Beide Autoren sind grosse Erzähler, deren Quasi-Chronik-in-Kleinformat fesselt. Unwillkürlich hält man beim Lesen den Atem an und fragt sich, ob es noch gut ausgeht. Die Krisen reihen sich aneinander und haben bemerkenswerte Ähnlichkeit. Obwohl sich bei der Lektüre eine leicht dystopische Stimmung nicht vermeiden lässt, bleibt der Ton leicht, fast plauderhaft. Dies schafft eine gewitterhafte Atmosphäre, der Horizont wird düstergelb und von Ferne donnert es. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und wer weiss, vielleicht dreht der Wind im letzten Augenblick und macht den Himmel wieder hell und klar? Das nächste Jahrzehnt wird es zeigen. Hoffen wir, dass die Titel der nächsten Jahre über unseren Kontinent nicht lauten: Grosse Enttäuschungen oder Europa, wie konnte das geschehen?

Claudia Mohr
Die Rezension kann unter diesem Shortlink als Dokument heruntergeladen werden: https://t.ly/DqTeo

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Symbolbild – Buchrezension. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: „Die Wahrheit (n)irgendwo da draussen. Was der neue Ufo-Hype über uns Menschen verrät“

Ostfildern/Deutschland | 31.12.2023 | APD | Buchrezensionen

Christian Alt, Christian Schiffer: „Die Wahrheit (n)irgendwo da draussen. Was der neue Ufo-Hype über uns Menschen verrät“, Goldmann Verlag, München; 2023, 240 Seiten, Paperback: 18,00 €, 18,90 CHF, Kindle: 11,99 €, ISBN-10: 3442317010, ISBN-13: ‎ 978-3442317011

Ostfildern/Deutschland | 29.12.2023 | APD │ Der Ufo-Hype ist neu erwacht. Die Faszination am Übernatürlichen und Unerklärlichen wächst zusehends. Und diesmal ist das Interesse sogar in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nach dem Höhenflug in den 1990er Jahren war das Thema lange randständig. In den letzten Jahren berichteten jedoch selbst renommierte Medien wie die Washington Post oder die New York Times von aktuellen Ufo-Sichtungen. 2021 hat ausserdem der US-Kongress eine ausführliche Anhörung zum Phänomen durchgeführt. War früher das Thema irgendwie in der Esoterik-Schmuddelecke, so ist es heute im Mainstream angekommen und wird in Internetforen heiss diskutiert.

Der Journalist Christian Alt und der Politologe Christian Schiffer haben ein neues Buch über Ufos geschrieben und nutzten dabei so ziemlich jede Quelle, die noch einigermassen seriös ist. Natürlich geht es um Aliens, geheime Untersuchungen, Ufo-Videos, Ufo-Unternehmen, Erich von Däniken und viel Psychologie. Die Autoren wollen das Ufo-Phänomen systematisch aufrollen. Ihre These: Unbekannte Flugobjekte (ob es sie nun geben mag oder nicht) verweisen immer auch auf die Menschen selbst und spiegeln deren Hoffnungen, Träume und Wünsche (S. 13). Die Autoren wollen eine Brücke schlagen zwischen der Vermarktung des Phänomens und der ernsthaften Beschäftigung damit. Sie sind der Meinung: „Wir brauchen dringend eine neue Ufo-Kultur, eine neue rationale Ufologie“ (S. 15).

Zum Buch
In sechs Kapiteln, eingerahmt von einem Vor- und Nachwort nähern sich die Autoren in unterhaltsamer Weise dem Phänomen Ufo. Das erste Kapitel stellt die Relevanz des Themas dar. Im zweiten Kapitel wird die erste Welle des Ufo-Hypes in den 1950er Jahren geschildert. Kapitel drei widmet sich der ersten angeblichen Ufo-Landung in Roswell/USA. Auch Kapitel vier bis sechs erzählen kritisch von weiteren Ufo-Begegnungen. Area 51, ausgewählte Ufo-Entführungen, Erich von Däniken und die eminente Rolle der Popkultur werden anschaulich beschrieben. Zuletzt werden Ufo-Theorien vorgestellt, wie die Rare-Earth-Hypothese oder die Dunkler-Wald-Hypothese und physikalische Deutungen zum Phänomen gegeben, wie Manipulation oder die destabilisierte Sensorreflektion. Daneben gibt es auch einen Einblick in psychologische Erklärungsversuche wie Halluzinationen, Schlafparalysen, Psychosen, die Confirmation-Bias und die Intentionality Bias.

„Die Geschichte der Ufos ist zyklisch, ein ewiger Kreislauf aus Glaube, Hoffnung, Liebe und Skepsis“ (S.59). Die erste Ufo-Sichtung geschah 1947 durch den US-Piloten Kenneth Arnold. Danach hat sich ziemlich schnell die Popkultur dem Thema angenommen und es vielfach weitergesponnen. In den 1950er und 1960er Jahren gab es dann das „Project Blue Book“ der US-Regierung, das Zeugenaussagen genauer untersuchte und 95 Prozent der Fälle aufklären konnte. 1972 wurde dazu die Hynek-Skala entwickelt, die verschiedene Intensitäten von Ufo-Kontakten unterscheidet. Die erste Stufe ist die nächtliche Sichtung von Nocturnal Lights, die sich jedoch als Fehlerquelle herausstellt wie bzw. helle Sterne, Flugzeuge oder Lichtreflexionen. Die zweite Stufe der Daylight Discs kennzeichnet die Sichtung von Flugscheiben am helllichten Tag. In der dritten Stufe (Radar) wird die Sichtung mithilfe von Radarsystemen bestätigt. In der vierten Stufe steht das Close Encouter im Vordergrund, der Erstkontakt mit Aliens.

Aber die Autoren sind sich sicher: „Ufos und Aliens liegen im Bereich dessen, was wissenschaftlich möglich ist“ (S. 145). Wer an Ufos glaube, sei nicht zwingend ein Verschwörungstheoretiker. Da das Thema ohne harte Fakten auskommen muss, ist die Nähe zur Parawissenschaft deutlich gegeben. Auch die besten Ufobilder sind immer noch unscharf und schlecht zu erkennen und physische Beweise fehlen. Zentral ist jedoch das Heilsversprechen, denn Aliens könnten neue Technologien spenden oder den Weltfrieden herbeizaubern. Der Ufoglaube hat oft esoterische und spirituelle Konnotationen und ist manchmal nur schwer von New-Age-Gedankengut abzugrenzen. Andererseits gibt es bei den Ufologen auch eine kritisch-rationale Seite, da es um Biologie und Physik geht. „Scheinbar sind sich alle einig, dass irgendetwas da draussen ist, das wir uns nicht erklären können“ (S.12).

Zum Punkt
Interessant ist, dass verschiedene Genres an der Ufo-Erforschung beteiligt sind. So wird neben der Politik und dem Militär die Psychologie bemüht, die Popkultur, die Esoterik, die Archäologie oder auch die Religion. Besonders Adventisten wird einiges bekannt vorkommen. Zum einen wird Hiram Edson vorgestellt, der 1844 die grosse Enttäuschung miterlebte und trotzdem nicht aufgab. Er erkannte, dass „der Messias halt noch irgendetwas zu erledigen habe, bevor er wieder auf die Erde kommt“ (S. 111) und predigte unverdrossen weiter. Auch die Davidianer mit David Koresh, die sich 1993 in Waco verschanzten und belagert wurden, sind in der Freikirche bekannt. Trotz Wiedererkennungswert, guter Recherche und ehrlichem Zweifel bleibt klar: eindeutige Antworten gibt es bisher nicht.

Lustig, anekdotenreich und auch etwas flapsig werden hier grosse Fragen der Menschheit thematisiert: Sind wir allein im Universum oder nicht? Fakt ist, wir wissen, dass wir es nicht wissen. Eines aber wird deutlich: „Fliegende Untertassen könnten als Symbol für unsere Sehnsucht nach überirdischer Führung und unsere Hoffnung auf Kontakt mit einer höheren Intelligenz gedeutet werden. Der Glaube an Ufos ist eine Ersatzreligion für alle, die nicht an einen Gott glauben wollen… Aliens und Ufos geben auch dort noch Trost und Hoffnung, wo Gott schon lange tot ist“ (S. 228). Solche Bemerkungen regen zum Nachdenken und zur Selbstreflexion an in einer ansonsten leichten, unterhaltsamen und kurzweiligen Lektüre. Ein guter Einblick in den neu entstandenen Ufo-Hype, gerade kritisch genug, um noch seriös zu sein, und doch ein bisschen fantastisch. Gibt es Ufos? Die Autoren sind sich nicht sicher, aber sie wissen, dass da draussen etwas ist. Aber was ist es?

Claudia Mohr

Die Rezension kann unter diesem Shortlink als Dokument heruntergeladen werden: https://t.ly/sLZ4t

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