Am Sonntag, 25. Januar 2015 wird der 62. Welt-Lepra-Tag begangen. Die heimtückische, aber inzwischen heilbare Krankheit betrifft immer noch Millionen von Menschen, schreibt die Lepra-Mission Schweiz in einer Medienmitteilung. Der zu Ehren von Mahatma Gandhi eingeführte Tag wird auch von Ruedi Josuran, TV-Moderator und Botschafter der Lepra-Mission Schweiz, gewürdigt.
Demnach zählten zu den am stärksten von Lepra betroffenen Gebieten Indien und Nepal. „Zu unseren Schwerpunkten gehört in diesem Jahr die Arbeit in Nepal“, sagte Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz. „Wir haben neu Not-Helfer-Patenschaften, durch die ein Arzt, Physiotherapeut oder eine Krankenschwester finanziert wird. Das Personal behandelt in unserem Lepra-Spital in Nepal pro Jahr rund 4.500 Patienten.“
Die Krankheit habe früher den sicheren Tod bedeutet. Heute könne sie geheilt werden, heisst es in der Pressemitteilung. Nach der Behandlung breite sich das Bakterium nicht mehr weiter im Körper aus. Nach der Heilung blieben aber oft jene Behinderungen bestehen, die sich bis zum Entdecken der Krankheit eingestellt hätten. Das könnten gefühllose Hände und Füsse sein. In Zentren der Lepra-Mission würden Betroffene operiert, gepflegt und auf den Alltag vorbereitet.
Ruedi Josuran unterwegs
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist in jedem zehnten Fall ein Kind von Lepra betroffen. 230.000 Menschen stecken sich jährlich neu an und fast drei Millionen leben als Folge der Krankheit mit Verstümmelungen. Zu viel, findet Ruedi Josuran, TV-Moderator und Botschafter der Lepra-Mission Schweiz: „Ich engagiere mich für leprabetroffene Menschen, weil sie durch die Krankheit sozial ausgegrenzt und in grosser Armut leben. Ich möchte dazu beitragen, dass die Menschen in der Schweiz informiert und motiviert sind, die Projektarbeit zur Beseitigung von Lepra zu unterstützen.“ Im Frühjahr werde sich Josuran vor Ort in Nepal ein Bild von der Lage der Betroffenen machen.
Lepra-Mission in Gandhis Spuren
Einst seien Leprakranke aus der Gesellschaft ausgeschlossen worden, heisst es in der Mitteilung. Mahatma Gandhi habe sich dem damaligen Zeitgeist entgegengestellt und sich für die Betroffenen eingesetzt. „Fürsorge für Leprakranke verwandelt frustrierenden Alltag in erfülltes Dasein“, so seine Devise. Ihm zu Ehren wurde 1954 der Welt-Lepra-Tag eingeführt und seither immer am letzten Sonntag im Januar begangen.
Das ist Lepra
Das Bakterium, das Lepra verursacht, kann mit einer rund sechs bis zwölfmonatigen Antibiotika-Behandlung vollständig aus dem Körper entfernt werden. Lepra ist heilbar, die Folgeschäden aber nicht: Bereits vorhandene Behinderungen bleiben. Bei einem geschädigten Nervensystem kehrt etwa das verlorene Gefühl in den Händen oder Füssen nicht mehr zurück. In Zentren der Lepra-Mission entwerfen die Betroffenen ihr Leben neu und lernen beispielsweise, einen Topf immer mit einem Schutz anzufassen, da sie mit ihren gefühllosen Fingern nicht bemerken würden, dass sie sich diese am heissen Metall verbrennen.