Durch den Terror der islamistischen Boko-Haram-Kämpfer seien in Nigeria über eine Million Menschen aus Angst vor Gewalt auf der Flucht, berichtete Corinna Wagner von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich. Viele Frauen wüssten nicht, wo sich ihre Männer befinden und ob sie noch am Leben sind. Geflüchtet mit dem, was sie tragen konnten, seien sie von Nahrungsmittelspenden abhängig.
ADRA habe 300 solcher zerrissenen Familien ausgewählt, um sie mit einer Monatsration Essen zu versorgen. Das seien 15 Kilogramm Reis, 20 Kilogramm Bohnen, zehn Kilogramm mit Vitaminen angereichertes Mehl, 15 Kilogramm Mais, fünf Liter Öl und ein Kilogramm Salz, so Corinna Wagner.
ADRA Nigeria werde dabei von 2.000 Jugendlichen unterstützt, die über die örtlichen Pfadfinder zu Katastrophenhelfern ausgebildet worden seien. Sie würden bei der Verteilung der Nahrungsmittel helfen. Die Lebensmittelpakete würden in zwei Etappen ausgegeben, da die Frauen einen so grossen und schweren Vorrat nicht allein tragen oder sinnvoll lagern könnten.
Eingekauft würden die Lebensmittel auf lokalen Märkten durch Helferinnen der „Dorkas Bewegung“, Frauen lokaler adventistischer Kirchengemeinden, die sich für Menschen in Not in ihrem Umfeld einsetzten. Dieses örtliche Netzwerk helfe auch ADRA Österreich in einem schwierigen Umfeld mit guter lokaler Vernetzung schnell zu helfen und neben der materiellen Hilfe auch menschlich für einander da zu sein, teilte Corinna Wagner mit.