Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bedauert die Zerstörungen von religiösen Bildern während der Reformationszeit. Das stellten Theologen der EKD im bilateralen Dialog mit Vertretern des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel der Orthodoxen Kirche fest, der in der Hamburger Missionsakademie stattfand.
EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber, die Leiterin der evangelischen Dialogkommission, betonte für die evangelische Seite: „Im Themenjahr 2015 der Lutherdekade zu ‚Bild und Bibel‘ stellen wir fest, dass die Bilder in vielfältigsten Formen seit langem Ausdruck evangelischer Frömmigkeit geworden sind. Die Zerstörung von Bildern lehnt die Evangelische Kirche ab“.
Im sogenannten „Bildersturm“ der Reformation waren Gemälde, Skulpturen, Kirchenfenster und Orgeln von den Anhängern der Reformation vor allem in Süddeutschland, der Schweiz, England und den Niederlanden aus den Kirchen entfernt und vielfach auch zerstört worden. Reformatoren wie Huldrych Zwingli (1484-1531) und Johannes Calvin (1509-1564) lehnten die Bilder als Götzendienst ab und beriefen sich dabei unter anderem auf die Zehn Gebote der Bibel.
Die Delegationen des Ökumenischen Patriarchats und der EKD hatten sich auf Einladung des Rates der EKD zu ihrer 16. Begegnung in der Missionsakademie an der Universität Hamburg versammelt. Erstmals behandelten sie das Thema „Bild“ aus evangelischer und aus orthodoxer Sicht. Das Ökumenische Patriarchat hat den Ehrenvorsitz aller orthodoxen Kirchen weltweit inne. EKD und Ökumenisches Patriarchat führen ihren Dialog seit 1969.