Am 24. Januar feierten acht Kirchen, die in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton Aargau zusammenarbeiten, in der Evangelisch-methodistischen Kirche in Baden/AG mit rund 80 Besuchern gemeinsam einen Gottesdienst.
Der Wortgottesdienst, bei dem auch um die Einheit der Christen gebeten werde, sei bewusst so gestaltet worden, dass „die Verschiedenheiten der unterschiedlichen christlichen Traditionen sichtbar würden“, sagte Pfarrer Stefan Moll, Evangelisch-methodistische Kirche (EMK), in der Einleitung zum Gottesdienst. Dies wurde in besonderer Weise hörbar, als Pfarrer Markos Bahnan, Syrisch-orthodoxe Kirche, die Bibellesung (Matthäusevangelium 5,1-12) singend vortrug oder er zum Abschluss des Gottesdienstes das Vaterunser auf Aramäisch betete. Das ist die Sprache Jesu.
In der Predigt wechselte sich die evangelisch-reformierte Pfarrerin Dietlind Mus gemeinsam mit der adventistischen Pastorin, Barbara Witzig ab. Ausgangstexte für die Predigt waren ein Wort des alttestamentlichen Propheten Jesaja 55,1–3 sowie ein Abschnitt aus 1 Petrus 2,9-10. In Anlehnung an den Jesajatext führte Pfarrerin Mus aus, dass die Menschen gerne etwas Besonderes seien und sich deshalb auch gerne von der Werbung zum Kauf von speziellen Produkten verführen liessen, ohne dass der Erwerb aber den Hunger oder den Durst nach Sinn und Erfüllung stillen möge. Es gäbe im Menschen eine „gute Leere“, die nur für Gott empfänglich sei. Er könne dem Menschen ein Leben in „Freiheit und Würde“ schenken, das es sich anzueignen gelte.
Der Ausgangstext enthalte die Aufforderung, ohne Geld zu kaufen, - was paradox sei, führte Pastorin Witzig aus. Dies sei möglicherweise ein Bild dafür, dass der Mensch sich das schenken lassen müsse und es nicht selbst erarbeiten könne, was ihn letztlich im Innersten erfüllen könne. Es gehe im Alltag darum, in der von Gott geschenkten Beziehung, die man sich nicht verdienen könne, so zu leben, dass „Gott uns satt macht“. Dies geschehe dadurch, dass man sich auf Gottes Zusagen einlasse, darauf vertraue und daraus lebe. Wer bereit sei, sein „eigenes Brot“ gegen das „Brot des Lebens“ einzutauschen, erlebe Erfüllung. Das Besondere bestehe darin, ein „Kind Gottes“ sein zu dürfen und gemäss einer der Seligpreisungen „satt“ zu werden.
Ein soziales Bekenntnis
Der Abschluss des Gottesdienstes mit dem gemeinsamen Sprechen des „Sozialen Bekenntnisses“ der Evangelisch-methodistischen Kirche, gab dem Gottesdienst eine zusätzliche Verankerung im Alltag. Es heisst im sozialen Bekenntnis der EMK unter anderem: „...Wir sind bereit, mit den Benachteiligten unsere Lebensmöglichkeiten zu teilen. Wir sehen darin eine Antwort auf Gottes Liebe. Wir anerkennen Gottes Wort als Massstab in allen menschlichen Belangen jetzt und in der Zukunft...“ Die Gottesdienstkollekte war für die Dargebotene Hand, Tel. 143 bestimmt.
Soziales Bekenntnis der EMK: http://www.emk-kircheundgesellschaft.ch/de/soziales-bekenntnis/das-soziale-bekenntnis.html
Am Gottesdienst haben folgende Kirchen mitgewirkt: Anglikanische Kirche, Christkatholische Kirche, Evangelisch-methodistische Kirche, Evangelisch-lutherische Kirche, Evangelisch-reformierte Kirche, Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Syrisch-orthodoxe Kirche, Römisch-katholische Kirche