Nach Angaben der Katholischen Nachrichtenagentur KNA hat der italienische Kardinal Carlo Maria Martini hat die Diskussion um die Vatikan-Erklärung \"Dominus Iesus\" als überzogen bezeichnet.
\"Ich glaube, es wird viel Lärm um nichts gemacht\", sagte der Erzbischof von Mailand in einem 5. Oktober veröffentlichten Interview der französischen katholischen Tageszeitung \"La Croix\". Das Vatikan-Dokument müsse in Verbindung mit anderen Texten gelesen werden und habe \"seinen Sinn nur in der ausgewogenen Gesamtheit der kirchlichen Stellungnahmen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil\". Martini sagte, der \"Weg zur Einheit\" sei in jedem Fall unumkehrbar.
In der Erklärung betonte die römische Glaubenskongregation die aus katholischer Sicht unaufgebbare Einzigartigkeit der Erlösung durch Christus im Vergleich zu den anderen Religionen und die besondere Stellung der römisch-katholischen Kirche unter allen kirchlichen Gemeinschaften. Der Mailänder Kardinal sprach sich auf die Frage nach einem neuen Konzil für \"neue, regelmäßige und kollegiale Begegnungen\" zwischen Bischöfen aus, um dringende Fragen der Weltkirche zu behandeln. Weil inzwischen alle Kulturen in der Kirche vertreten seien, gebe es eine große Vielfalt der Sprachen und die Notwendigkeit, sich häufiger zu sehen.