Christliche Kirchenvertreter trafen irischen EU-Präsidenten Ahern

Brüssel, Belgien | 11.03.2004 | APD | International

Vertreter von Dachorganisationen christlicher Kirchen in Europa trafen sich heute in Brüssel mit dem amtierenden Präsidenten des Europäischen Rates und irischen Ministerpräsidenten (Taoiseach), Bertie Ahern. Dabei lobten sie die Europäische Union (EU) für die Unterstützung des Dialogs mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften.

Die Delegation, die sich aus Vertretern der Kommission für Kirche und Gesellschaft der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft zusammensetzte, begrüssten die jüngsten EU-Initiativen: die am 28. November 2003 von den Justiz- und Innenministern verabschiedete Erklärung zum Interreligiösen Dialog und das am 19. Februar 2004 von der Europäischen Kommission veranstaltete Seminar zum Antisemitismus.

Der Entwurf der Europäische Verfassung, insbesondere deren Artikel 51, biete eine regelmässige Möglichkeit für die Institutionen der Europäischen Union Themen von beidseitigem Interesse mit den Religionsgemeinschaften zu diskutieren. Sie unterstrichen weiter, dass ein offener und integrativer Bezug zum Christentum in der Präambel den Beitrag des Christentums für Europa als historische Tatsache anerkenne, ohne jedoch irgendwelche Privilegien zu schaffen. Der Bezug zum Christentum werde vielen europäischen Bürgern helfen, sich mit der erweiterten Union stärker zu identifizieren.

Die Kirchenvertreter ermutigten die Irische EU-Präsidentschaft, die Suche nach einem Kompromiss für den Verfassungsentwurf fortzusetzen. Sie dankten dem Präsidenten auch für seine Anstrengungen, eine umfassende Integration der zehn neuen Mitgliedstaaten nach ihrem EU-Beitritt am 1. Mai 2004 sicherzustellen. Die EU-Erweiterung sei ein historischer Schritt zur Verwirklichung von Frieden und Einheit auf dem europäischen Kontinent, erklärten sie.

Die Delegationsmitglieder forderten Ahern auf, die soziale Integration, die Bekämpfung der Armut und die Unterstützung der Familien zur Sprache zu bringen, wenn die Staats- und Regierungschefs bei ihrem nächsten Gipfeltreffens am 25. und 26. März in Brüssel die Lissabon-Strategie für Wirtschaftswachstum einer Überprüfung unterziehen. Ferner forderten sie den irischen Präsidenten dazu auf, darauf zu achten, dass die Grundrechte von Flüchtlingen und Asylsuchenden nicht durch zwei EU-Richtlinien verletzt werden, die zur Zeit von den Mitgliedstaaten behandelt werden. Die europäischen Kirchenvertreter ersuchten die Irische Präsidentschaft, alles in ihrer Macht stehende zu tun, damit die menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen und Migranten in das Zentrum der gemeinsamen Migrations- und Asylpolitik der EU gestellt wird.

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Zu den Mitglieder der europäischen Kirchendelegation zählten:

Für die KEK: George McCullagh (Presbyterianische Kirche von Irland), Dr. Kenneth Milne (Kirche von Irland), Rev. Dr. Peter Pavlovic (KEK), Rev. Matthew Ross (KEK) and Sabine von Zanthier (KEK/Evangelische Kirche in Deutschland/EKD)

Für die COMECE: Bischof Joseph Duffy (Irische Bischofskonferenz), Mgr Noel Treanor (COMECE), Dr. Hugh Connolly (Vizepräsident des St. Patrick's College, Maynooth), Dr. Brian Flynn (Irische Bischofskonferenz)

Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) ist eine Gemeinschaft von 126 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und alt-katholischen Kirchen aus aller Teilen Europas, sowie 43 assoziierter Organisationen.

COMECE ist eine Kommission der Katholischen Bischofskonferenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die Bischofskonferenzen der Beitrittsstaaten sind assoziierte Mitglieder.

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