"Super-Religion": Nein – Gegenseitige Respektierung: Ja

Rom/Italien | 03.10.2005 | APD | International

Der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Erzbischof Michael Louis Fitzgerald, ist davon überzeugt, dass die Religionen einen sehr grossen Beitrag zur Ausbreitung des Friedens in der Welt, zur Stärkung der Menschenwürde und zur Förderung der menschlichen Werte leisten. Aber das bedeute nicht, dass sie alle gleich sind.

Wie die Nachrichtenagentur "Zenit" berichtet, sprach der Erzbischof anlässlich des Kongresses zum 40. Jahrestag der Konzilserklärung über das Verhältnis der [römisch-katholischen] Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, "Nostra aetate", vor rund 300 Kongressteilnehmern aus aller Welt.

Dabei betonte der aus England stammende Erzbischof Fitzgerald, dass man "die fundamentalen Glaubensunterschiede, die in den verschiedenen Religionen bestehen, nicht beseitigen kann, um auf diese Weise eine einzige Super-Religion zu bilden".

Der Erzbischof erklärte in seinem Vortrag an der Gregoriana-Universität, dass alle Religionen nur dann geeint auftreten und ihren "Beitrag zum Wohl der Gesellschaft" beisteuern könnten, wenn "die Identität jeder einzelnen Religion" tatsächlich respektiert und kein Versuch unternommen werde, "alle Religionen zu vereinheitlichen".

Der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog hat die Aufgabe, die Kontakte zu den anderen Religionen zu fördern und zu regeln. Einzige Ausnahme ist der religiöse Dialog mit dem Judentum. Dieser wird von einer eigenen Kommission betreut, die dem Päpstlichen Rat für die Förderung der Einheit der Christen beigeordnet ist. Der Rat sieht seine Aufgabe vor allem in drei Punkten: 1. das gegenseitige Verständnis, Respekt und Zusammenarbeit zu fördern, 2. das Studium der Religionen anzuregen und 3. die Ausbildung von Personen, die im interreligiösen Dialog tätig sind, zu fördern. Um diese Ziele zu erreichen, organisiert der Rat Symposien, Begegnungen offizieller Delegationen und gibt Publikationen heraus.

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