Die Konsumhaltung der australischen Jugend prägt einer Studie zufolge zunehmend auch ihre Einstellung zur Religion. Teenager glaubten an Gott immer mehr nur als eine höhere Macht, die man in Problemsituationen um Hilfe bitten könne, so das Ergebnis einer kürzlich in Sydney veröffentlichten Umfrage der Christian Research Association (CRA) unter Teenagern.
Wie die Katholische Nachrichtenagentur "Kipa" meldet, nennt Philip Hughes, der Chefwissenschaftler der 1985 gegründeten CRA, diese Sichtweise "Butler-Mentalität". Die Vorstellung von Gott als einem abrufbereiten Butler für den Fall, dass man Hilfe braucht, passe gut in das "konsumistische Grundprinzip", so Hughes.
Laut CRA-Studie sind nur noch 15 Prozent der jungen Australier fest mit einer Religion verbunden. 75 Prozent seien überzeugt, dass es in jedem selbst ein inneres Wesen gebe, das es zu entdecken gelte.
Auf die Frage, ob sie an die Existenz eines Gottes glauben, antworteten 49 Prozent mit Ja. 34 Prozent waren unsicher, 17 Prozent bezeichneten sich als Atheisten. An ein Leben nach dem Tod glaubten CRA zufolge 55 Prozent, 51 Prozent an Reinkarnation. Die wachsende Gleichgültigkeit gegenüber Religion seit laut Studie nicht allein auf das Christentum beschränkt. Nur eine Minderheit von etwa fünf Prozent gab an, sich mit anderen grossen Religionen wie Buddhismus, Islam oder Hinduismus als religiöse Alternativen beschäftigt zu haben.
Die Christian Research Association wird von einem breiten Spektrum von Kirchen und christlichen Organisationen getragen. Dazu gehören auch die römisch-katholische Bischofskonferenz, die anglikanischen Erzdiözesen Melbourne und Brisbane, die Heilsarmee, Baptisten und die Siebenten-Tags-Adventisten.