Änderung des Kirchennamens und Aufgeschlossenheit für Migranten
Pastor Klaus van Treeck (54) ist als Präsident des Norddeutschen Verbandes der Siebenten-Tags-Adventisten bestätigt worden. Die Delegierten aus der Pastorenschaft und den Gemeinden wählten ihn während der am 1. und 2. April turnusmäßig alle fünf Jahre stattfindenden Abgeordnetenversammlung in Geseke-Eringerfeld bei Paderborn mit 184 Ja- und 52 Nein-Stimmen bei 15 Enthaltungen. Van Treeck, der das Amt seit 2004 ausübt, betonte nach seiner Wiederwahl, dass die Freikirche vor großen Herausforderungen stehe, die nur gemeinsam gelöst werden könnten. „Wenn wir wirklich Orientierung geben wollen, müssen wir zu Veränderungen bereit sein, um Themen rechtzeitig wahrzunehmen, die den Menschen unter den Nägeln brennen.“Zum Norddeutschen Verband mit Sitz in Hannover gehören die Siebenten-Tags-Adventisten in Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit insgesamt 20.685 erwachsen getauften Mitgliedern in 354 Gemeinden. Dem Verband unterstehen die regionalen Freikirchenleitungen (Vereinigungen) Niedersachsen-Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hansa, Berlin-Brandenburg und Mitteldeutschland. In allen Bundesländern hat die Freikirche Körperschaftsrechte. Körperschaft des öffentlichen Rechts ist auch der Norddeutsche Verband.
Zum stellvertretenden Präsidenten und Sekretär (Geschäftsführer) wählten die Delegierten Pastor Friedbert Hartmann (48). Er ist seit 1993 Abteilungsleiter für Jugend, Pfadfinder und Kinder im Süddeutschen Verband der Siebenten-Tags-Adventisten, Ostfildern bei Stuttgart. Davor war er sechs Jahre in gleicher Funktion in Sachsen-Anhalt und Thüringen tätig. Hartmann stammt aus Greifswald, ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Der gelernte Klavierbauer studierte am adventistischen Theologischen Seminar Friedensau bei Magdeburg. Da er sich weigerte, Waffendienst zu leisten, wurde er Bausoldat in der Nationalen Volksarmee. Er tritt die Nachfolge von Pastor Walfried Eberhardt (65) an, der in den Ruhestand geht. Eberhardt war seit 1992 im damals neugebildeten Norddeutschen Verband als stellvertretender Präsident und Sekretär tätig. Davor übte er fünf Jahre lang dasselbe Amt bei der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in der DDR beziehungsweise im nachfolgenden Ostdeutschen Verband aus. Er war maßgeblich an der Zusammenführung des Ost- und Westdeutschen zum neuen Norddeutschen Verband beteiligt.In ihren Aufgaben wurden für die nächsten fünf Jahre Schatzmeister Christian Goltz (44), Pastor Martin Knoll (43) als Abteilungsleiter für Jugend, Pfadfinder und Kinder, Pastor Frank Waldschmidt (44) als Abteilungsleiter für Missionarischen Gemeindeaufbau, Pastor Karl-Heinz Walter (51) als Abteilungsleiter für Kommunikation und Rita Pütz (57) als Abteilungsleiterin für Frauen bestätigt. Gewählt wurde außerdem der aus 29 Personen bestehende Verbandsausschuss als oberstes Gremium zwischen den fünfjährigen Abgeordnetenversammlungen.
Die Delegierten beschlossen bei nur zwei Gegenstimmen in der Verfassung und Geschäftsordnung des Norddeutschen Verbandes den Namen von „Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten“ in „Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten“ zu ändern. Sie folgten damit den Adventisten in der deutschsprachigen Schweiz, die bereits 1993 eine derartige Namensänderung vorgenommen hatten. Die Delegierten beauftragten den Verbandsausschuss, eine Strategie zum Thema Migration zu erarbeiten. Dabei sollten die grundsätzlich christliche Einstellung der Adventisten zu Migration und Integration formuliert sowie die sich daraus ergebenden diakonisch/sozialen und auch missionarischen Aufgaben deutlich werden.