Nach einer Erhebung der "World Christian Database" (WCD) soll erstmals in der Weltgeschichte Zahl der Mitglieder der sunnitischen Muslime diejenige der Mitglieder der römisch-katholischen Kirche übersteigen. An dritter Stelle lägen demnach die Hindus, gefolgt von der Gruppe der Religionslosen. Die Datenbank wird vom Studienzentrum für weltweites Christentum betrieben, das zum baptistischen Gordon-Conwell Theological Seminary in South Hamilton bei Boston gehört.
Die Zahl der Katholiken wird demzufolge mit 1,115 Milliarden und die der Sunniten mit 1,152 Milliarden angegeben, zu denen noch 170 Millionen Schiiten hinzukommen. Insgesamt soll es heute weltweit 2,15 Milliarden Christen geben.
Gemäss der WCD-Statistik gibt es weltweit ferner rund 860 Millionen Hindus, 773 Millionen Religionslose, 384 Millionen chinesische Taoisten, 379 Millionen Buddhisten und 259 Millionen Anhänger von Naturreligionen. Die Zahl der erklärten Atheisten wird auf 152 Millionen beziffert.
Vatikanvertreter äusserten sich jedoch skeptisch zu den WCD-Angaben, da gerade im islamischen Bereich vielerorts keine genauen Statistiken vorlägen. "Für die römisch-katholische Kirche gibt es exakte und nachprüfbare Daten, da jede Pfarrei, auch die entlegenste, die Zahl ihrer Getauften der Diözesanleitung melden muss", sagte Msgr. Felix Machado, Untersekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog der italienischen Tageszeitung "La Stampa". In anderen Religionen sei die Erfassung schwieriger, mancherorts gebe es gar keine Registrierung der Religionszugehörigkeit.