Am 6. Juli sind 19 Jugendliche mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz, zu einem dreiwöchigen Baueinsatz nach Haiti, in die Kleinstadt Petit-Goave, 60 km westlich der Hauptstadt Port-au-Prince, abgereist. Gemeinsam mit den Fischern des Ortes bauen sie ein 40.000 Franken teures Gemeinschaftszentrum.
Die vorwiegend aus Westschweizer Frauen und Männern bestehende Freiwilligengruppe werde von Patricio Berna, dem Schweizer ADRA-Projektmanager in Haiti geleitet, teilte das Hilfswerk mit. Alle Kosten für Flug und Kurzausflüge im Land finanzierten die Jugendlichen selbst. ADRA Schweiz stehe bezüglich einer Mitfinanzierung des Gemeinschaftszentrums von 15.000 Franken mit der Glückskette in Abklärungen, erläuterte Alexandre Gasser, Geschäftsleiter ADRA Schweiz, und habe fürs Erste eine günstige Rückmeldung erhalten.
„Die enge Kooperation zwischen Schweizern und Haitianern beim Eisenlegen und Betonieren sowie in den Pausen und am Abend, bietet für beide Seiten eine Vielzahl von interkulturellen Lernmöglichkeiten“, so der ADRA Geschäftsleiter. Dieser gegenseitige Austausch und vor allem der Einblick in den Alltag der Haitianer könne für die Freiwilligen aus der Schweiz eine lebensprägende Erfahrung sein.
„Das 70m2 grosse Zentrum bietet Raum für Alphabetisierungs-, Gewaltpräventions-, Gesundheits- und Sexualkundekurse sowie HIV-AIDS Sensibilisierungsveranstaltungen“, sagte Alexandre Gasser. Im Gebäude könnten auch politische Diskussionen und kulturelle Aktivitäten veranstaltet werden. „Zudem wird ADRA dort die Schulung der Fischer bezüglich verbesserter Fangtechnik, Stärkung ihrer Kooperative und der wirtschaftlichen Unabhängigkeit durchführen können“, so Gasser. Das sei ein zweites Projekt, das ADRA Schweiz mit Hilfe der Co-Finanzierung der Glückskette verwirklichen werde. Die Fischer würden bei diesem Projekt auch mit Booten und Fischereiutensilien ausgerüstet.