Bronislaw Komorowski, polnischer Staatspräsident, hat am 24. Januar Vertreter aus dem Christentum, Judentum und Islam zu einem Neujahrsempfang in den Präsidentenpalast eingeladen, wie tedNews berichtete.
„Polen ist eine äusserst vielfältige Gemeinschaft bezüglich Sprache, Kultur und Religion“, sagte der Präsident in seiner Ansprache. Der Staat sei keine homogene, aber dennoch eine tragfähige Gemeinschaft, die zusammenhalte, wertschätze und in der Lage sei, aus der Vielfalt das Beste zu machen. Diese Gemeinschaft sei einerseits eine Erinnerung an die historische Republik der polnischen Krone und des Grossfürstentums Litauen, die aus vielen Völkern bestanden habe und auf der anderen Seite eine Herausforderung für die Zukunft. „Wir haben auch weiterhin die Energie und den Willen, uns für eine Gemeinschaft einzusetzen, die auf dem Respekt vor der Vielfalt aufbaut“, so Komorowski.
Es sei für den Präsidenten nicht leicht gewesen zu einem so breit gefächerten interreligiösen Publikum zu sprechen, kommentierte Pastor Marek Rakowski, Exekutivsekretär der adventistischen Kirchenleitung in Polen, die Ansprache von Komorowski. Dieser habe auch nicht die christlichen Werte über jene der anderen Religionen gestellt, als er über die Grundwerte einer vielgestaltigen Gesellschaft gesprochen habe. Der ganze Empfang sei sehr neutral und im positiven Sinne des Wortes säkular gewesen, so Rakowski. „Es gab keine Gebete oder Rituale, die jemanden der geladenen Gäste in Verlegenheit hätte bringen können.“
Laut tedNews wurden die christlichen Konfessionen von Delegierten der römisch-katholischen Kirche, den Mitgliedskirchen des Polnischen Ökumenischen Rates, der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Pfingstgemeinde vertreten. Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft und Repräsentanten der Muslimisch Religiösen Union vertraten das Judentum und den Islam.
Die zehnköpfige adventistische Delegation schenkte dem Präsidenten ein Buch mit dem Titel „Das Leben Jesu“. In Polen gibt es 5.785 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 118 Gemeinden, die von 35 Pastoren betreut werden. Die Kirche wurde 1918 gegründet und unterhält ein theologisches Seminar, ein Medienzentrum, einen Verlag sowie ein Altersheim.