Im April begann die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland mit einem Hilfsprojekt für 15.000 Menschen im zentralafrikanischen Land Tschad. Dabei gehe es in den nächsten sechs Monaten in den Regionen Ouaddai und Dar Sila vor allem um sauberes Trinkwasser, Sanitäreinrichtungen und Hygiene, teilte die Online-Redakteurin von ADRA Deutschland, Mirjam Greilich, mit. 75 Prozent der Nutzniesser des ADRA-Projekts seien Binnenvertriebene, die anderen Notleidende aus der Region. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland unterstütze das Projekt finanziell.
Zehn traditionelle, offene Dorfbrunnen würden umgebaut, mit Chlor desinfiziert und verschlossen, sodass von aussen kein Schmutz mehr eindringen könne, informierte Greilich. Ein Handpumpenaufsatz helfe den Menschen, das saubere Trinkwasser einfach und schnell aus dem Brunnen zu holen. Es werde dann auch an 50 Schulen verteilt, in denen vor allem Flüchtlingskinder unterrichtet würden. „Insgesamt 1,5 Millionen Liter Wasser werden so in den sechs Monaten des Projekts an die Schulen ausgegeben.“ Ausserdem stelle ADRA zwei Toilettenanlagen mit je drei Toiletten für Jungen und Mädchen in jeder Schule auf und unterrichte die Kinder in Hygiene.
50 „Hygiene- und Sanitär-Clubs“, deren jeweils fünf Mitglieder entsprechend geschult würden, sollen helfen, ihr Wissen an die gesamte Dorfbevölkerung weiterzugeben. Damit die neu erworbenen Kenntnisse auch im Alltag umgesetzt werden könnten, verteile ADRA an die Binnenvertriebenen 2.500 Pakete, die jeweils zwölf Stück Seife, zwei Matten, zwei Moskitonetze, einen Plastikcontainer, zwei Kochtöpfe sowie je vier Teller und Tassen enthielten.
Nur 44 Prozent der ländlichen Bevölkerung im Tschad hätten bislang Zugang zu sauberem Trinkwasser, so Mirjam Greilich. In der Regel werde das Wasser aus traditionellen Brunnen ohne Abdeckung geholt, die somit nicht vor Verunreinigungen von außen geschützt seien. Die Folgen wären Durchfallerkrankungen und der Ausbruch von Cholera.