Die Enthüllung eines Stolpersteins für Johann Hanselmann auf dem Gehweg vor ihrem kirchlichen Zentrum, Kleine Märkerstrasse 3, beging die Adventgemeinde Halle/Saale der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem Gottesdienst am Samstag, dem 9. Juni. Den am 13. Mai 1942 ermordeten Pastor und Vorsteher der Reform-Adventisten, einer eigenständigen Glaubensgemeinschaft, die sich im Ersten Weltkrieg von der Freikirche trennte, würdigte der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin und Mitteldeutschland, Pastor Johannes Scheel (Berlin), in seiner Predigt, als „Menschen, der für seine Glaubensüberzeugung in den Tod ging“. Damals habe Johann Hanselmann aus Sicht der NS-Machthaber nicht dazugehört. „Er galt als Volksschädling und wurde wie Ungeziefer behandelt.“ Auch heute bestehe die Gefahr des „Denkens in Schubladen“, etwa wie Ossis und Wessis, Einheimische und Ausländer, Akademiker und Harz IV-Empfänger oder Hetero- und Homosexuelle. „Aber dadurch wird das Denken begrenzt, und der Horizont ist verengt.“ Gerade Christen sollten deutlich machen, dass „Frieden nicht durch gegenseitige Abgrenzung und Abschreckung“ zu erreichen sei. Scheel forderte die Gottesdienstbesucher auf, selbst „Zeichen gegen Vorurteile und Ausgrenzung“ zu setzten.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig verfolgt seit 1992 das Projekt „Stolperstein“, um die Vertreibung und Vernichtung von Juden, Sinti und Roma, politisch und religiös Verfolgte, Homosexuelle und Behinderte durch Deutsche im Nationalsozialismus in Erinnerung zu bringen. Vor ihren ehemaligen Wohnhäusern oder an anderen Stätten werden Pflastersteine in den Bürgersteig eingesetzt. Sie sind aus Beton gegossen und tragen an der Oberseite eine zehn mal zehn Zentimeter große Messingtafel, in die Demnig mit Hammer und Schlagbuchstaben neben Namen und Geburtsdaten das weitere Schicksal jedes einzelnen Menschen einstanzt. Obwohl die Steine flach in den Boden eingelassen werden, nennt Demnig sie „Stolpersteine“, denn stolpern heisse auch darauf stossen. Die Stadt Halle hat sich 2003 diesem Projekt angeschlossen und den Verein „Zeit-Geschichte(n)“ mit der Gesamtleitung des Projekts für Halle beauftragt. Auch der Stolperstein für Johann Hanselmann stammt aus der Werkstatt Demnig.
Bei der Enthüllung des Stolpersteins nach dem Gottesdienst gab Dr. Daniel Heinz (Friedensau bei Magdeburg), Leiter des Historischen Archivs der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa, einen kurzen Einblick in das Leben von Johann Hanselmann. Er wurde 1892 in Frankenberg/Württemberg geboren und war schon in den 1920er Jahren ein „eifriges Mitglied“ der Reform-Adventisten. Er wurde Pastor und Vorsteher der Glaubensgemeinschaft in Ostdeutschland. Auch nach dem Verbot der Reformationsbewegung der Siebenten-Tags-Adventisten im Jahr 1936 durch die Gestapo verrichtete Hanselmann seinen Dienst im Untergrund weiter. 1940 wurde er wegen Abhaltung von Familiengottesdiensten in Halle/Saale verhaftet und zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Nach Verbüssung der Haft kam er in das KZ Sachsenhausen und wurde dort am 13. Mai 1942 ermordet.
Friedrich Herbolsheimer, Pastor und Vorsteher der „Internationalen Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung“ (IMG) in Westdeutschland, kannte noch den Märtyrer. Er sah ihn zum letzten Mal 1939, als Johann Hanselmann seine Grossmutter beerdigte, „obwohl das verboten war“. Der Geistliche habe konsequent seine Glaubensauffassung vertreten. „Es gab für ihn keinen anderen Weg.“ Herbolsheimer verwies bei der Enthüllung des Stolpersteins auf das Bibelwort aus Hebräer 13,7: „Gedenkt an eure Lehrer.“ Der Ermordete sei auch für ihn stets ein Vorbild gewesen.
„Ich stolpere über Johann Hanselmann, der wegen seines Glaubens im KZ gefoltert und umgebracht wurde“, bekannte Pastor Johannes Scheel. „Wofür wäre ich bereit, mich einsperren, schlagen, foltern und töten zu lassen? Für ein Menschenrecht wie die Gewissensfreiheit und freie Religionsausübung, wie Johann Hanselmann?“ Der Präsident der Adventisten in Berlin und Mitteldeutschland dankte der Adventgemeinde Halle für den Mut, sich „diesem schwierigen Kapitel in unserer gemeinsamen Geschichte zu stellen“. Das mache Mut für die Zukunft und Hoffnung auf ein aufmerksames und tolerantes Miteinander und eine Gesellschaft, wo Ausgrenzung, Hass und Gewalt zu Fremdwörtern würden. Der Stolperstein für Johannes Hanselmann sei für Adventisten eine „beständige Erinnerung und Mahnung“.
Pastor Adrian Dinut, Vorsteher der adventistischen Reformationsbewegung (IMG) in Ostdeutschland, meinte, dass er Johann Hanselmann zwar nicht persönlich gekannt habe, aber als einer seiner Amtsnachfolger mit ihm verbunden sei. Es gelte, genauso treu wie der Märtyrer zu leben. Ausserdem sollte die Vergangenheit aufgearbeitet werden, um daraus für die Gegenwart und Zukunft zu lernen.
Das Gedenken an Johann Hanselmann wurde in der Adventgemeinde Halle mit dem Referat „Freikirchen und Juden im ‚Dritten Reich‘“ von Dr. Daniel Heinz abgeschlossen. Er ist der Herausgeber des gleichnamigen Buches (V & R unipress, Göttingen, 2011). Heinz betonte, dass die Freikirchen mit Ausnahme der Quäker zur Judenverfolgung während des Nationalsozialismus und zum Holocaust geschwiegen oder gar den Antisemitismus gerechtfertigt hätten. Das Thema sei nach dem Zweiten Weltkrieg verdrängt worden, sodass es Schuldbekenntnisse entweder bis heute gar nicht oder erst sehr spät, wie etwa bei der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und Österreich im Jahr 2005, gegeben habe. Falsch verstandener Gehorsam, irregeleitete, nationale Begeisterung, Repressionsfurcht und Resignation hätten die Freikirchen gehindert, sich mit dem rassisch verfolgten Nachbarn, ja sogar mit dem judenchristlichen Bruder in der eigenen Kirchengemeinde zu solidarisieren. Bei der anschliessenden Aussprache ging es um das Verhalten der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Ersten Weltkrieg und während der NS-Zeit. Die Aussprache leitete der Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp, Dekan des Fachbereichs Theologie der Theologischen Hochschule der Freikirche in Friedensau bei Magdeburg. Hartlapp hatte 2008 seine umfangreiche Forschungsarbeit „Siebenten-Tags-Adventisten im Nationalsozialismus“ (V & R unipress, Göttingen) veröffentlicht.
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Stichwort
Die adventistische Reformationsbewegung
Als zu Beginn des Ersten Weltkrieges viele Wehrpflichtige einberufen wurden, kam es unter den deutschen Adventisten zu einer unterschiedlichen Beurteilung, wie man sich in dieser Krisensituation zu verhalten habe. Während die Mehrheit dem Aufruf ihrer Kirchenleitung folgte und der Einberufung zum Militär nachkam, äusserten Kritiker dieser Entscheidung deutlich ihr Missfallen. Sie waren der Meinung, dass angesichts der von ihnen im Zusammenhang mit dem Kriegsausbruch nahe erwarteten Wiederkunft Jesu keine Beteiligung in der Armee mehr angeraten sei.
Schon vor Kriegsausbruch wurde der Militärdienst zum Spannungsfeld der adventistischen Kirchengemeinden, Adventgemeinden genannt, gegenüber dem Staat. Adventisten feiern den in der Bibel genannten Sabbat (Samstag) als Ruhetag, an dem sie alle Arbeiten zu vermeiden versuchen. Deswegen bemühten sie sich auch beim Militär, an diesem Tag dienstfrei zu erhalten. In einigen Fällen ermöglichten die Vorgesetzten den Rekruten die Sabbatfeier. Wo der Bitte um Dienstbefreiung am Samstag nicht entsprochen wurde, werteten die Militärbehörden die adventistische Sabbatruhe als Dienstverweigerung und bestraften die jungen Rekruten entsprechend.
Die erste adventistische Gemeinde in Deutschland wurde schon 1875 gegründet, doch erst gut zehn Jahre später begann ein systematischer Gemeindeaufbau. Deshalb betraf die Militärfrage in der Zeit bis zur Jahrhundertwende nur wenige Adventisten. Das schnelle Wachstum der Adventgemeinden in Mitteleuropa führte allerdings zu einer veränderten Situation. Bei Kriegsausbruch gab es in Deutschland etwa 15.000 erwachsen getaufte Adventisten. Von der allgemeinen Mobilmachung Anfang August 1914 waren rund 3.000 von ihnen direkt betroffen. Jetzt ging es nicht mehr um Einzelne, sondern um eine beachtliche Gruppe.
Deshalb entstand in den Reihen der Adventgemeinden bei Kriegsausbruch eine krisenhafte Situation. Sie wurde noch dadurch verstärkt, weil viele Adventisten davon ausgingen, dass das Ende der Welt und damit die Wiederkunft Jesu in einem direkten Zusammenhang mit einem Krieg stehen würde, in dem das Osmanische Reich eine entscheidende Rolle spielen sollte. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf dem Balkan schien für viele genau in die gedachte Richtung zu deuten. In der angespannten Situation trug ein Schreiben der adventistischen Kirchenleitung aus Hamburg zur Polarisierung der Fronten bei. Durch die Abwesenheit seines Vorstehers übernahm dessen Sekretär, Guy Dail, die Initiative. In einem Rundschreiben an alle deutschen Adventgemeinden forderte er auf, dass Adventisten als gute Staatsbürger dem Militärdienst willig Folge leisten und dabei auch am Samstag mit der Waffe in der Hand zur Verteidigung des Vaterlandes bereit sein sollten.
Dieses Schreiben bewirkte keine Befriedung der Situation, sondern führte in einem längeren Prozess zur Spaltung der Adventisten. Die Mehrheit akzeptierte die Forderungen des Staates und der Kirchenleitung, eine kleinere Gruppe opponierte. Aus diesen Kritikern, die ihre Opposition teilweise damit begründeten, dass sie für den Frühsommer 1915 die Wiederkunft Jesu erwarteten, bildete sich im Laufe des Jahres eine feste Gruppe. Während einige Kritiker später wieder ihren Platz in den Adventgemeinden fanden, sammelte sich die Mehrheit der Widerständler in einer Gruppe, die sich selbst „Reformationsbewegung der Siebenten-Tags-Adventisten“ nannte und den Militärdienst grundsätzlich ablehnte.
Das Rundschreiben von Guy Dail wurde von der adventistischen Weltkirchenleitung in den USA kritisiert und mit ähnlichen Verlautbarungen von der deutschen Freikirchenleitung bereits 1920 mit „Bedauern“ zurückgezogen. Doch das schlug genauso fehl wie Versöhnungsversuche von beiden Seiten nach dem Ersten Weltkrieg. Schließlich standen sich während der Weimarer Republik zwei adventistische Lager gegenüber. Die traditionelle Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und die Reformationsbewegung, die allerdings durch interne Auseinandersetzungen in verschiedene Gruppen zerfiel. Die meisten lösten sich noch vor Beginn der NS-Herrschaft auf. Die verbliebenen kamen schon bald in das Visier der neuen Machthaber, da sie auch die Beteiligung an Wahlen ablehnten. Im Sommer 1936 löste die Gestapo die Reformationsbewegung auf, für kleinere Gruppen kam das Verbot noch im gleichen Jahr, beziehungsweise 1937 und 1942. Nicht wenige Mitglieder der Reformationsbewegung suchten in dieser Zeit wieder Anschluss an die Adventgemeinden in ihrer Nähe, da auf lokaler Basis in den meisten Orten die Kontakte zwischen beiden Glaubensgemeinschaften erhalten geblieben waren.
Nach dem Verbot setzte eine Reihe von Prozessen ein, bei denen ehemalige Mitglieder und Verantwortungsträger wegen der illegalen Weiterführung einer verbotenen Organisation bestraft wurden. Die erhaltenen Gerichtsprotokolle und -urteile bestätigen, dass die Grenze zwischen der Reformationsbewegung und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nicht immer klar gezogen war. Seit Kriegsbeginn 1939 kam es auch zu Prozessen wegen Wehrdienstverweigerung. Obwohl bis heute genauere Forschungen fehlen, kann davon ausgegangen werden, dass nach den Zeugen Jehovas und römisch-katholischen Priestern die Angehörigen der Reformationsbewegung die drittgrößte Märtyrergruppe im religiös motivierten Widerstand gegen das NS-Regime darstellen.
Heute gehören zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten weltweit über 17 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder; in Deutschland sind es rund 35.000. Die Reformationsbewegung erlebte 1951 eine Spaltung, sodass es seitdem weltweit zwei Gruppen mit aktuell jeweils etwa 35.000 Mitgliedern gibt. In Deutschland zählt die „Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung“ (IMG) circa 350 Mitglieder. Die „Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung“ (STAR) ist mit etwa 200 Mitgliedern in der Bundesrepublik etwas kleiner. Weitere Informationen im Internet zur Freikirche unter www.adventisten.de, zur IMG unter www.reform-adventisten.net und zur STAR unter www.sta-ref.de.
Dr. Johannes Hartlapp
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Stichwort
Johann Hanselmann
Friedensau bei Magdeburg, 13.06.2012/APD Johann Hanselmann, geboren am 1. Mai 1892 in Frankenberg bei Backnang, ermordet am 13. Mai 1942 in Sachsenhausen war Pastor und Vorsteher der Ostdeutschen Vereinigung der Reformationsbewegung der Siebenten-Tags-Adventisten. Am 29. April 1936 verbot die Gestapo die Glaubensgemeinschaft mit der Begründung: „Die Siebenten-Tags-Adventisten (Reformbewegung) verfolgt unter dem Deckmantel der religiösen Betätigung Ziele, die der Weltanschauung des Nationalsozialismus zuwiderlaufen. Die Anhänger dieser Sekte verweigern den Wehrdienst und lehnen es ab, den Deutschen Gruss anzuwenden. Sie erklären offen, dass sie kein Vaterland kennen, sondern international eingestellt seien und alle Menschen als Brüder betrachten. Da das Verhalten dieser Sekte geeignet ist, Verwirrung unter der Bevölkerung zu erregen, war ihre Auflösung zum Schutz von Volk und Staat erforderlich.“
Bereits wenige Monate später erfolgte im September 1936 die Verhaftung von Hanselmann. Obwohl der zuständige Oberstaatsanwalt am 29. September 1936 die Einstellung des angestrengten Verfahrens verfügte, wurde der Beschuldigte im Dresdner Polizeigefängnis weiter in Schutzhaft gehalten. Die Gestapo begründete dies mit einer „erforderlichen massiven Aktion gegen die Leiter der verbotenen Gruppe“. Am 2. Oktober 1937 wurde Hanselmann aus der Haft entlassen.
Hanselmann hatte eine Anstellung als Handelsvertreter gefunden und konnte damit deutschlandweit reisen. Dabei besuchte er weiterhin seine Glaubensangehörigen an verschiedenen Orten. Im Frühjahr 1940 verhaftete ihn die Gestapo in Halle/Saale wegen der Abhaltung von Familiengottesdiensten. Mit ihm kamen 20 weitere Reform-Adventisten in Untersuchungshaft. Es wurde angeordnet, dass Hanselmann in Einzelhaft und „unter allen Umständen von den Mitangeklagten getrennt zu halten“ sei. Bei den Verhören der inhaftierten Reform-Adventisten versuchte die Gestapo, Informationen und Geständnisse über die Weiterführung der „verbotenen Organisation“ zu erpressen.
Hanselmann wurde zu einer Strafe von einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. In der Begründung vermerkte das Gericht: „Die von Hanselmann ausgehende Gefahr ist besonders beachtlich in Zeiten wie den jetzigen, wo das deutsche Volk in hartem Abwehrkampf gegen äussere Feinde steht und wo deshalb Wehrdienstverweigerungen, wenn sie in grösserem Maße vorkämen, besonders verhängnisvolle Folgen haben könnten. Das gleiche gilt auch für die Arbeitsverweigerung an Sonnabenden, da es jetzt im Kriege auf die volle Einsetzung jeder Arbeitskraft ankommt.“
Im September 1941 stellte Hanselmann ein Gnadengesuch, da seine Haftzeit ohnehin zum 24. Dezember 1941 enden sollte. Der Leiter der Haftanstalt Naumburg lehnte das Gesuch ab. Er war der Meinung, der Haftzweck sei noch nicht erreicht, da Hanselmann zweimal wegen Arbeitsverweigerungen an Samstagen mit Arrest bestraft werden musste. Hanselmanns Frau erhielt im Dezember 1941 einen Brief von ihrem Mann mit der Nachricht: „Nun kommt auch noch das Ärgste. Ich werde in das Konzentrationslager Sachsenhausen überführt.“
Als Hanselmann trotz Entlassungstermin nicht zu Hause erschien, baten seine Ehefrau und der zuständige Ortsbürgermeister die Justiz um Aufklärung. Der dienstliche Bescheid auf die Anfrage gab nur Auskunft, dass weiter Schutzhaft angeordnet sei. Einige Monate später erhielt Karoline Hanselmann den Totenschein ihres Mannes – er sei „an Ruhr“ in Sachsenhausen verstorben. Ein Mithäftling berichtete später, dass wegen Arbeitsverweigerung am Samstag Johann Hanselmann an dem von ihm gefeierten biblischen Ruhetag (Sabbat) mit auf den Rücken gebundenen Händen hochgezogen worden und dabei erstickt sei.
Dr. Johannes Hartlapp
(Hinweis der Redaktion: Der Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp ist Dekan des Fachbereichs Theologie an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg.)