Seine religiösen Überzeugungen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, sei in einer freien Gesellschaft ein Grundrecht, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) in einer Medienmitteilung zum Bettag 2012. Die Ausübung dieses Rechts sei in der Praxis aber nicht immer selbstverständlich. Mit der Resolution zum Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag, am 16. September, wolle sie auf den Wert des öffentlichen christlichen Zeugnisses für die Gesellschaft hinweisen, so die SEA.
Obwohl in der Schweiz die Religions- und Meinungsäusserungsfreiheit gewährleistet sei, gebe es nach Ansicht der Schweizerischen Evangelischen Allianz vor allem bei der religiösen Werbung im öffentlichen Raum und bei der Wahrnehmung sozialer Aufgaben durch christliche Gemeinschaften oder Organisationen Probleme. Sie rufe zum Eidgenössischen Bettag Regierungen, Parlamentarier, Behörden und die Justiz auf, die Meinungsäusserungsfreiheit im öffentlichen Raum umfassend zu schützen.
Neue Studie zur Meinungsäusserungsfreiheit in der Schweiz
Laut SEA komme Michael Mutzner, Jurist und Co-Generalsekretär des Réseau évangélique suisse (Evangelische Allianz der Westschweiz) in einer neuen Studie zur Meinungsäusserungsfreiheit im öffentlichen Raum in der Schweiz zum Schluss, dass evangelische Christen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hätten. Öffentliche christliche Verkündigung reduziere sich nicht nur auf Worte, sondern sei oft von Taten im Dienst am Nächsten begleitet sei, so Mutzner.
Verkündigung als Dienst an der ganzen Gesellschaft
Im Bereich der sozialen Tätigkeit von Christen seien in den letzten Jahren verschiedentlich christliche Institutionen in der Öffentlichkeit angeprangert worden. Die SEA sei gegen alle Formen von Manipulation oder das Ausüben von Druck auf anvertraute Menschen. Ein solches Verhalten solle geahndet werden, da es nie mit dem christlichen Glauben begründet oder vereinbart werden könne. Andererseits dürfe christlichen Organisationen und Personen, die ihre sozialen Dienste bewusst als Christen leisteten, das Recht auf Identitätswahrung nicht abgesprochen werden.
Die Studie von Michael Mutzner, „Freiheit zur religiösen Meinungsäusserung“ sowie die „Bettagsresolution 2012“ der Schweizerischen Evangelischen Allianz, können auf der SEA-Homepage www.each.ch heruntergeladen werden.
Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. In der Romandie tritt der französischsprachige Teil der Evangelischen Allianz als „Réseau évangélique suisse“ auf. Die SEA besteht gesamtschweizerisch zurzeit aus 81 Sektionen mit rund 600 Gemeinden und über 180 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250‘000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 129 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten.